Johannes Schlaf
Papa Hamlet
Johannes Schlaf

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Papa Hamlet.

I

Was? Das war Niels Thienwiebel? Niels Thienwiebel, der große, unübertroffene Hamlet aus Trondhjem? Ich esse Luft und werde mit Versprechungen gestopft? Man kann Kapaunen nicht besser mästen? ...

»He! Horatio!«

»Gleich! Gleich, Nielchen! Wo brennt's denn? Soll ich auch die Skatkarten mitbringen?«

»N ... nein! Das heißt...«

– – »Donnerwetter noch mal! Das, das ist ja eine, eine – Badewanne!«

Der arme kleine Ole Nissen wäre in einem Haar über sie gestolpert. Er hatte eben die Küche passiert und suchte jetzt auf allen vieren nach seinem blauen Pincenez herum, das ihm wieder in der Eile von der Nase gefallen war.

»Hä? Was? Was sagste nu?!«

»Was denn, Nielchen? Was denn?«

»Schafskopp!«

»Aber Thiiienwiebel!«

»Amalie?! Ich...«

»Ai! Kieke da! Also döss!«

»Hä?! Was?! Famoser Schlingel! Mein Schlingel! Mein Schlingel, Amalie! Hä! Was?«

Amalie lächelte. Etwas abgespannt.

»Ein Prachtkerl!«

»Ein Teufelsbraten! Mein Teufelsbraten! Mein Teufelsbraten! Hä! Was, Amalie? Mein Teufelsbraten!«

Amalie nickte. Etwas müde.

»Ja doch, Herr Thienwiebel! Ja doch!«

Aber Frau Wachtel mühte sich vergeblich ab. Herr Thienwiebel, der große, unübertroffene Hamlet aus Trondhjem, wollte seinen Teufelsbraten nicht wieder loslassen.

»Hä, oller Junge? Hä?«

»In der Tat, Nielchen! In der Tat, ein ... ein ... Prachtinstitut! Ein Prachtinstitut!«

»Hoo, hoo, hoo, hopp!! Hoo, hoo, hoo, hopp!! Bumm!!!«

Der große Thienwiebel schwelgte vor Wonne. Er hatte sich jetzt sogar auf ein Bein gestellt. Hinten aus seinem karierten Schlafrock klunkerten die Wattenstücken.

»Aber Thiiienwiebel!« –


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