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Susanna. Joachim. Giezi. Helchias.
Elisabeth. Rebecca. Abed.
| Susanna: | ||||
| O Gott in ewigkeit, der du alleine All heymlich ding erkennst, beyd groß und kleine, Der du zuvor weist alls, ehe dans geschihet, |
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| 1390 | Dein auge auch in das verborgen sihet, | |||
| Du, du erkennst, das dise haben geben | 5 | |||
| Ein falsch gezeuegnus, das sie mich vom leben Zum tode brengen unverdienter sache! Darumb, o mein Got, dich zu mir bald mache |
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| 1395 | Und richt mein unschuld mit gerechtem grichte! | |||
| Dann ich des lasters schuldig bin mit nichte, | 10 | |||
| Das sie mit luegen habn auf mich ertichtet Und drauff zum tod verurteilt und gerichtet. Dieweil ich dann nu soll aufgebn mein sele, |
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| 1400 | So wil ich dirs in deine hendt bevelen. | |||
| Dann du, o mein Got, wirft mich nicht verlassen | 15 | |||
| Und diser rach zur zeit dich recht anmassen! 156 | ||||
| Joachim: |
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| Ach Gott, das unschult bleiben sol verschwigen Und recht dem gwalt sol undern fuessen ligen, |
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| 1405 | Wie lang wiltu zu disen dingen schweigen | |||
| Und deine augn zu uns herab nicht neygen? | 20 | |||
| Wie kum wir ytzt in soelche schwere schande? Ach herr, erloeß uns durch dein starcke hande! |
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| Giezi: |
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| 1410 | Fraw, wollt uns das umb Gottes willn vergeben, Das wir ytzt unser hendt an euch werdn legen! |
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| Wir wolten uns viel lieber des endhalten, | 25 | |||
| Wo wir nicht muesten ghorsam sein den alten; Drumb wollt euch nu gedueltig drein ergeben Und eure hendt fuer euch zusamen legen! |
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| Susanna: |
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| 1415 | Ach, last mir noch ein klein weil frey mein hende, | |||
| Das ich die meinn mueg gsegnen für meim ende! | 30 | |||
| Gesegn euch Gott, mein allerliebster herre, Wolt euch meinn todt nicht lassen kuemmern sehre: Denn Gott der wirdt den grossen gwalt noch rechen, |
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| 1420 | Mein unschult lassen auch herfuer noch brechen! | |||
| Mein liebe kindlein laß ich euch zur letze: | 35 | |||
| An disen wollt euch eures leids ergetzen Und sie in Gottes forchten stets erhalten, Auff das sie muegen sein ein freud euch alten! |
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| Joachim: |
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| 1425 | Fart hin nach Gottes will, mein liebste frawe! | |||
| Enr angesicht ich werd nicht mehr anschawen. | 40 | |||
| Eur seel die nehme Got zu seinen henden Und woell das leyd in freude wider wenden! |
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| Susanna: |
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| Mein liebsten eldern, euch ich auch gesegen! | ||||
| 1430 | Mein lieber Gott der woell euch lohn drumb geben, | |||
| Das yhr auff tuegnt und frumbkeit mich gelehret; | 45 | |||
| Dann yhr mich habt eins grossen trosts gewehret, 157 Das ich in unschuld sterb und nicht mit schulde. Drumb wollt auch yhr das leiden mit gedulde; |
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| 1435 | Mein Gott der wird es alls zum besten wenden | |||
| Und euch nach mir auch gebn ein seligs ende! | 50 | |||
| Helchias: |
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| Mein liebste tochter, weil wir das solln sehen, So kan es uns forthin nicht wol hie gehen: Dann dises leid wird machen, das wir werden |
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| 1440 | Nicht lang hie muegen bleibn auff diser erden. | |||
| Druemb weil es ia nicht anders kan geschehen, | 55 | |||
| So fahr du hin, wir wolln dir bald nachgehen! | ||||
| Elisabeth: |
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| O tochter mein, da ich dich underm hertzen Getragen hab, fuelt ich nicht soelchen schmertzen, |
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| 1445 | Als ich ytzunder deinenthalben habe: | |||
| Drumb werd ich auch nu eilen zu dem grabe! | 60 | |||
| Mein Got der woell in jehner welt uns geben Beysam ein ewig unvergencklich leben! |
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| Susanna: |
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| Kumpt her, yhr lieben kindlein, zu meinn henden | ||||
| 1450 | Und last mich euch umbfahen fur meim ende! | |||
| Der liebe Gott der woell sich eur erbarmen | 65 | |||
| Und euch nu selber fuern in seinen armen, Dieweil es yhm nicht gfelt, das ich fort mehre Auff erden hie euch leyten sol und nehren. |
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| 1455 | Auch dich, mein liebe schwester, Got wol gsegnen | |||
| Und dir kein ubel lassen hie begegnen! | 70 | |||
| Rebecca: |
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| Ach schwester mein, das dir soll widerfahren Ein soelcher todt, dein Gott wol dich bewahren! |
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| Abed: |
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| Fraw, zeit ist da, wir sollen euch nu binden. | ||||
| Susanna: |
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| 1460 | Kan ich dann ja nicht lenger gnade finden, | |||
| So wil ich mich in eure gwalt ergeben | 75 | |||
| Und meinem Gott auffopfern hie mein leben! 158 | ||||
Susanna. Resatha. Giezi. Daniel. Simeon.
Gamaliel. Zacharias. Nahor. Ichaboth. Abed.
| Susanna: | ||||
| O Almechtiger herr und Gote, Der du kanst mitten aus der note |
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| 1465 | Die deinn erretten und verwalten, | |||
| Die sich an dein verheissung halten, | 80 | |||
| Du wollst dich auch zu mir her keren Und deine trew an mir bewehren, Auff das dein nahme werd geehret |
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| 1470 | Und vieler hertz zu dir bekeret! | |||
| Resatha: |
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| Wie lang verziecht yhr mit der sachen? | 85 | |||
| Wollt yhrs nicht schir ein ende machen? Was soll das lange weynn und klagen, Das sie die yhrn dest mehr thut plagen? |
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| Giezi: |
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| 1475 | Nu, fraw, wollt eure seel verwahren: | |||
| Wir doerfen nu nicht lenger harren! | 90 | |||
| Daniel: |
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| Ich wil am blut kein teyl nicht haben, Mit euch auch nicht die schulde tragen! |
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| Simeon: |
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| Horcht da! | ||||
| Gamaliel: |
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| Was da? | ||||
| Zacharias: |
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| Wes ist die stimme? | 95 | |||
| Nahor: |
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| 1480 | Einn jungen knabn ich wol vernimme! 159 | |||
| Resatha: |
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| Wo kuemstu her mit deinem schreyen? Halts maul, man sol dirs sonst zerblewen! |
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| Gamaliel: |
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| Haltt innen, herr, fart nicht mit gwalte! | ||||
| Wer weis, wies hab mit yhm ein gstalte. | 100 | |||
| 1485 | Last hoeren vor, was yhn beweget, Das er ein solches gschrey erreget! |
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| Nahor: |
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| Sag an, mein sohn, was bringst fuer mehre, Das du uns nachschreyst also sehre? |
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| Daniel: |
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| Von Israel yhr grossen thoren! | 105 | |||
| 1490 | Wer hat euch so mit esels ohren Gekroent, das yhr nichts mehr verstehet Und gar nicht auff die warheit sehet, Das yhr so gar unweis und blinde |
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| Verdampt von Israel ein kinde, | 110 | |||
| 1495 | Die soelches hat verschult mit nichte? Kert eilend wider zu gerichte: Dann dise habn auff sie getichtet Ein falsch gezeuegnus und gerichtet |
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| Als schelck und bubn von haut und haren, | 115 | |||
| 1500 | Wie yhr ytzunder werd erfahren! | |||
| Ichaboth: |
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| Das leugst du, bueb, in deinen rachen! Du solst uns wol ein yrthum machen! Zum henger weck und laß uns gehen! |
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| Was solstu dich darauff verstehen? | 120 | |||
| 1505 | Der boese geist hat dich besessen, Dast dich der klugkeit thust vermessen. Drumb schweig, man sol dich sonst zerhawen Und toedten auch sampt diser frawen! 160 |
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| Nahor: |
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| Ey, nicht also! nempt euch der weilen! | 125 | |||
| 1510 | Man muß den knabn nicht uebereylen: Er hat nichts unrechts noch gehandelt. Wer weyß, wies Gott mit yhm noch wandelt? Es wirt so plumpsweis nicht geschehen: |
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| Drumb last uns vor das end besehen! | 130 | |||
| Simeon: |
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| 1515 | Mein lieber sohn, so dir ist geben Von Gott bevelch, was fuerzulegen, Das angelanget dise sachen, Drinn wir vieleicht was unrechts machen, |
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| So bitt wir, wollest an die spitzen | 135 | |||
| 1520 | Zu uns in das gerichte sitzen Und selber dise sache richten, Die wir nicht recht habn kuennen schlichten! |
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| Daniel: |
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| So last die richter greyffen balde | ||||
| Und secht nicht an yhr grosse gwalde! | 140 | |||
| Ichaboth: |
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| 1525 | Was? sol der loß bueb uns noch richten? Das wollen wir gestehn mit nichten! Yhr herrn, werd yhr einn frevel uben Und uns mit unrecht hie betrueben, |
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| So sol es nicht umbsonst geschehen, | 145 | |||
| 1530 | Der schad der soll an euch außgehen! | |||
| Resatha: |
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| Wie, das yhr setzt an unser stelle Einn buebn, das er uns richten soelle, Den jemand hat an uns gehetzet, |
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| Das er sich unser schandt ergetzet? | 150 | |||
| 1535 | Wo habt yhr das jemals erfahren, Das einem knabn von jungen jahren Gebueret hett, zu widerfechten, Was außgesprochen ist jm rechten? 161 |
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| Daniel: |
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| Laßt euch nicht schrecken noch abwenden: | 155 | |||
| 1540 | Yhrn zorn den solln sie nicht volenden! Last sie nur gfencklich bald annehmen, Wir wollen sie wol recht bezemen Und yhren hochmut niderlegen. |
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| Denn Got yhn selbs wird widerstreben; | 160 | |||
| 1545 | Drumb hülfft sie gar kein widerfechten: Allein bevelcht sie bald den knechten! |
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| Gamaliel: |
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| Yhr knecht, die frawen ledig lasset Und an eur strick die Richter fasset! |
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| Doerfft euch vor yhn nicht fuerchten sehre, | 165 | |||
| 1550 | Sie werden habn kein gwalt nicht mehre! Ich ließ mich wol eins zwey beduncken, Es wer erlogen und erstuncken, Was sie von diser frawen sagten, |
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| Weil sie so hefftig auff sie klagten, | 170 | |||
| 1555 | On das wir habn im maul kein zene Und lassen uns beyr nasen dehnen. Nu mueß wir lernen von eim knaben, Was wir zuvor getan solln haben. |
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| Abed: |
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| Yhr hoert wol dise maehr, yhr herren! | 175 | |||
| 1560 | Drumb wollt euch wider uns nicht sperren Und gebt euch gfangen also balde: Wir muessen euch sonst mit gewalde Angreiffen und die hend anlegen, |
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| Drumb thut euch selber bald ergeben! | 180 | |||
| Ichaboth: |
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| 1565 | Ach Gott, wie kum wir zu der sache, Das diser bueb solch yrrthum mache? Auff das er uns zu schanden bringe? Ich meyn, das er nach unglueck ringe! 162 |
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| Daniel: |
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| Last euch yhr klaffen gar nicht hindern | 185 | |||
| 1570 | Und thut sie bald vonander suendern, So wil ich kumen zu den sachen Und yhre boßheit sichtbar machen! Den einn hieher furs grichte fueret, |
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| Den andern haltt, wo sichs gebueret, | 190 | |||
| 1575 | Biß das ich einen hab vernuhmen: Als dann sol auch der ander kumen! |
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| Simeon: |
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| Fluchs dran! was euch der knab thut sagen, Das thut: doerfft weiter nicht viel fragen! |
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| Yhr ungnad sol euch fort nicht schaden, | 195 | |||
| 1580 | Wenn yhr sie gleich auff euch thut laden! | |||
Abed. Ichaboth. Giezi. Resatha. Joachim.
Helchias Susanna.
| Abed: | ||||
| Wolan! so nim du da zuhanden Den Ichaboth mit deinen banden Und fuern bey seits, wie sie gesaget, |
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| Biß Resatha wird außgefraget! | 200 | |||
| 1585 | Verwahr yhn auch mit gutem vleisse, Auff das er sich von dir nicht reisse! |
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| Ichaboth: |
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| Ach, das erst du mir solst gepieten, Dazu mit stricken meiner huetten, |
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| Und beide uns solt gfangen halten, | 205 | |||
| 1590 | Die yhr erst ward in unsern gwalden! | |||
| Giezi: |
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| Das muest yhr selbs am besten wissen, Was yhr fuer bossen habt gerissen, 163 Das yhr die schantz so habt versehen, |
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| Das wir mit euch umb muessen gehen! | 210 | |||
| Resatha: |
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| 1595 | Das macht der junge tellerlecker, Der rotzloeffel und fingerklecker! Ach, das man zu eim jungen knaben Mehr zuversicht und glaubn sol haben, |
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| Denn zu uns alten und regenten, | 215 | |||
| 1600 | Die wir in disen regimenten Nu lange zeit her seind gesessen! Ach, hat man aller ehrn vergessen, Das man so bluetzlich stoest zu boden |
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| Die, so erst ytzund schwebten oben? | 220 | |||
| Abed: |
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| 1605 | Das glueck das thut sich bald verwenden, Ytzt ehrt es einn, bald thuts yhn schenden! |
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| Joachim: |
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| Was wil da werden, liebe frawe? Mein Gott der wird eur not anschawen |
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| Und alle sach zum besten wenden; | 225 | |||
| 1610 | Vergebns wird er den knabn nicht senden. | |||
| Helchias: |
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| Ich hoff, die schand sol werdn gerochen, Dann Gott der hat uns huelff versprochen Und wil uns ja kein mal verlassen, |
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| Wenn wirs jm glaubn nur kunten fassen. | 230 | |||
| Susanna: |
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| 1615 | Wie wuenderlich seind dein gerichte, O Herr, wer sich darein kuendt richten! Wie seltzam greiffstu zu den sachen, Die weil du mich wilt ledig machen! 164 |
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Daniel. Resatha. Ichaboth. Simeon. Gamaliel.
Zacharias. Nahor. Abed.
| Daniel: | ||||
| Nu fuer den einn hertzu mit gwalde, | 235 | |||
| 1620 | So wil ich yhn verhoeren balde! | |||
| Resatha: |
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| Wie kumt yhr auff die weys, yhr herren, Das yhr euch last das maul auffsperren Und gebet zu eim jungen puben, |
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| Das er an uns sol frevel uben? | 240 | |||
| Daniel: |
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| 1625 | Du alter pub, darffst nicht lang fragen! Ich wil dir bald die antwort sagen: Was meinstu, das dein unrecht gwalte Dir Gott zu gut sol ewig halten? |
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| In boßheit hast zubracht dein jugent | 245 | |||
| 1630 | Und dich gevlißen keiner tugent! Darnach hastu mit falschem scheine Dich gstelt, als werstu frumb und reyne, Mit soelchem schein die leuet betrogen, |
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| Das sie dich habn herfuer gezogen! | 250 | |||
| 1635 | Da du nu bist inn sattel gsessen, Deins Gottes hastu gar vergessen, Die grechtigkeit thetst unterdrucken, Die unschuld sich fur dir must buecken, |
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| Die ungerechten, die dir gaben | 255 | |||
| 1640 | Geschenck, die liest du ledig traben; Wer aber dir nicht thet zu gfallen, Der selbig must das glag bezalen. In allen soelchen falschen handeln |
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| Thetst du on Gottes forchte wandeln; | 260 | |||
| 1645 | An Gottes gsetz dein hertz nie keret, Da er durch Mosen also lehret: »Den unschueldigen und den frumen, Den laß nicht umb sein leben kumen.« 165 |
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| Soelchs aber hastu alls verachtet, | 265 | |||
| 1650 | Noch je ein mal bey dir betrachtet, Das Gott dein tueck werd hinderkumen! Du hast auch des nicht wahr genuhmen, Das nichts so gar subtil wird gspunnen, |
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| Es kumt ein mal auch an die sunnen. | 270 | |||
| 1655 | Nu aber ist die stund außgloffen, Das Gottes urteyl dich hat troffen, Und eben ueber diser sachen, Darinn du wolst zu schanden machen |
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| Ein frume fraw, da solstu werden | 275 | |||
| 1660 | Zu schand vor aller welt auff erden. Drum sag mir her, du grechter richter: – Viel mer sag ich: du lugentichter! – Bey welchem baum du habst jm garten |
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| Die zwey der unzucht sehen warten, | 280 | |||
| 1665 | Wie du vorhin auff sie gewaschen. Sag an, wo thets du sie erhaschen? |
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| Resatha: |
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| Ich hascht sie unter einer aschen! | ||||
| Umb gelegenheit des reyms willen seind andere baum hie genennet denn im text stehen. |
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| Daniel: |
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| Gotts urteyl sol dich recht erhaschen, | ||||
| Dann du in deinen hals thust liegen, | 285 | |||
| 1670 | Damit du dich wirst selbs betriegen. Drum siech, Gott hat das schwert gegeben Seym engel, das er dir dein leben Zerscheittern sol und dein nicht schonen, |
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| Dann ytzt wil er dein suend belohnen. | 290 | |||
| 1675 | Fuert den beyseits und bringt auch here Den andern, das ich yhn verhoere. Wol her, der du von boesem samen Des Canaams und nicht vom stammen |
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| Des rechten Juda bist geboren! | 295 | |||
| 1680 | Auff dich ist kumen Gottes zoren, Darumb dast dich unkeueschen alten Anfechten liest Susannen gstalte. 166 Die boese lust dein hertz verkeret, |
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| Der gleich yhr vielmals habt bethoeret | 300 | |||
| 1685 | Die toechter Israel und zwungen, Das sie nach eurm gefalln gesungen Und eurem willen raum gegeben, Dann sie nicht dorfften widerstreben |
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| Aus forcht eur grossen ungenaden, | 305 | |||
| 1690 | Die sie nicht thuersten auff sich laden. Von Juda aber das frum weibe Hat euch nicht wolln yhrn keueschen leibe Zu eurem willen underlassen. |
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| Des hat sie muessen auff sich fassen | 310 | |||
| 1695 | Eurn zorn und sich des lebns erwegen: Drumb habt yhr auch falsch kundtschafft geben Und euch vereyniget beysammen, Das yhr sie wolt zum todt verdammen. |
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| Weil du nu gsagt, du habs gesehen, | 315 | |||
| 1700 | Das diser ehebruch sey geschehen, So thue mir disen baum ytzt kunde, Da du sie hast beysamen funden! |
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| Ichaboth: |
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| Ich fand sie unter einer linden! | ||||
| Daniel: |
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| Die rach des herrn sol dich auch finden! | 320 | |||
| 1705 | Dann du ein rechte lueg hast gsaget Und faelschlich dise fraw verklaget; Drumb siech, der engel Gott des herren Der wartt auff dich und ist nicht ferren: |
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| Das schwert ist yhm in seine hende | 325 | |||
| 1710 | Gegebn, das er dein lebn behende Abhaw und euch ytzt beide toedte Und diß unschuldig blut erredte! Fuern weck, die weil er ist nu gfraget |
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| Und hat sein lueg auch auff gesaget! | 330 | |||
| ¶ Zun Radthern: | ||||
| 1715 | Yhr herrn, die weil yhr habt gesehen, Wie sie mit luegen hie bestehen, 167 So wist yhr nu, was euch gebueret: Das rechten vollnt mit yhn außfueret. |
|||
| Yhr seyt der engel, den ich meine, | 335 | |||
| 1720 | Dem Gott hat gebn das schwert alleine, Die ubeltheter hie zu straffen Und frid vor yhn den frumen schaffen; Drumb secht, das yhr in euren henden |
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| Das schwert nicht unrecht thut verwenden: | 340 | |||
| 1725 | Die schneid wolt gegn den boesen keren, Die frumen mit dem rucken ehren, Das ist, auff eurer sorg sie tragen Als auff eim rucken und handhaben. |
|||
| In sonderheit merckt dise lehre, | 345 | |||
| 1730 | Das yhr forthin nu nimmer mehre Eim grossen herrn zu wolgefallen Yhm seiner sach solt bald zufallen, Ehe yhr die sach im grund verstehet |
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| Und allenthalben wol besehet, | 350 | |||
| 1735 | Dann offt ein herr aus zorn und neyde Dem armen denckt zu thun ein leyde; Wenn ers dann sonst nicht kan verfuegen, So denckt er yhm darauff ein luegen, |
|||
| Verlest sich auff sein ehr und gwalte, | 355 | |||
| 1740 | Man werd yhn fuer keinn luegner halten Und nur seim wort on widerreden Von stund an gwissen glauben geben, Wie dann mit disen ist geschehen. |
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| Drumb wollt euch forthin baß fuersehen, | 360 | |||
| 1745 | Euch auch kein gwalt vom recht last schrecken, Ob einer schon die zeen thut blecken, Er wird euch drumb so bald nicht fressen, Dann Gott des grechten nie vergessen. |
|||
| Simeon: |
||||
| Wir dancken Gott in ewigkeite | 365 | |||
| 1750 | Das er ist noch zu rechter zeite Itzt kumen und nicht zugelassen, Das wuerd unschueldig blut vergossen! 168 Und dich, du ausserwelter knabe, |
|||
| Dieweil dir Gott hierinn sein gabe | 370 | |||
| 1755 | Hat mehr gegeben, denn uns alten, Wolln wir in allen ehren halten Und uns mit nicht des lassen bschweren, Fuerbaß zu volgn deinn guten lehren! |
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| Was rhatt abr nu yhr herrn und alten, | 375 | |||
| 1760 | Wie mans mit disen zweyn sol halten? | |||
| Gamaliel: |
||||
| Ein urteyl hat uns Gott gegeben, Dem sollen wir nicht widerstreben! Drumb doerff wir nu nicht lang radtschlagen: |
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| Den todt den solln sie selber tragen, | 380 | |||
| 1765 | Den sie der frawen auffgeleget, Durch yhre bitterkeit beweget. Dann weil sie falsch gezeugnus geben, Gebuert sichs nicht, das sie solln leben: |
|||
| Drumb sol mans itzt on alle gnade | 385 | |||
| 1770 | Mit steynen werffen bald zu tode! | |||
| Zacharias: |
||||
| Ich thue der meinung auch zufallen! | ||||
| Daniel: |
||||
| So thut mirs auch nicht ubel gfallen! | ||||
| Simeon: |
||||
| Im nahmen Gots so seys beschlossen! | ||||
| Yhr blut das sol ytz werdn vergossen! | 390 | |||
| 1775 | Ihr knecht, fuert hin die luegentichter Und haltt sie weiter nicht fuer richter: Nach yhrm verdienst solt yhr sie ehren.. Mit steynen solt yhrs zubeschweren! |
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| Yhr keins solt yhr aus gunst verschonen, | 395 | |||
| 1780 | Man wurd euch sonst mit yhn auch lohnen! 169 | |||
| Abed: |
||||
| Ich hoff, es sol an uns nicht feilen: Wir wolln yhn recht yhrn lohn mitteilen! Endlaufft uns einr, er wirdts wol sehen, |
||||
| Wenn er wird undern steynn auffstehen! | 400 | |||
Giezi. Resatha. Abed. Olympa.
Ichaboth. Ruth.
| Giezi: | ||||
| 1785 | Wolan, yhr herrn, ziecht auff die fart! Es ist mit euch nu ungehart, Es gfall euch ubel oder wol: Yhr hoert wol, was geschehen sol! |
|||
| Resatha: |
||||
| Wir hoeren leider alzu viel! | 405 | |||
| Abed: |
||||
| 1790 | Yhr selber fuert euch in das spiel! | |||
| Olympa: |
||||
| Yhr herrn, gedenckt yhr noch daran, Das yhr mir unrecht habt gethan Und mich umb meinen acker bracht? |
||||
| Ytzund hat Gott eur sund gedacht | 410 | |||
| 1795 | Und rechet ab die alte schuld, Die er bißher hat lang gedult! |
|||
| Ruth: |
||||
| Yhr herrn, habt yhr auch ytzund nicht Der weil, das yhr mein sache richt? |
||||
| Darnach yhr gestern eylet sehr, | 415 | |||
| 1800 | Das wirdt euch ytzund alzu schwer! | |||
| Ichaboth: |
||||
| O wee, wie hat sichs glueck verkert! Erst neulich warn wir hoch geehrt, 170 Ytzund sey wir der werlet spot |
||||
| Und stecken in der tieffsten not! | 420 | |||
| 1805 | Wie gar ist nichts gewiß auff erdn! Wer hett gedacht, das uns solt werdn Ein soelches schendlichs end beschert? O glueck, wie hastu dich verkert! |
|||
| Giezi: |
||||
| Nu secht euch fuer, es kost das lebn: | 425 | |||
| 1810 | Yhr must ytzund den geist auffgebn! | |||
| Resatha: |
||||
| O wee meins kopff! | ||||
| Ichaboth: |
||||
| O wee meins rucks! | ||||
| Giezi: |
||||
| Was siechst dich umb? wirff auff sie flucks! | ||||
| Resatha: |
||||
| O Gott, biß gnedig zu der stundt, | 430 | |||
| Mein seel die fert dahin vom mundt! | ||||
| Ichaboth: |
||||
| 1815 | O Gott, nicht siech mein suende an, Die ich von iugent hab gethan, Kum mir zu huelff in diser not, |
|||
| Das mich nicht halt der ewig todt! | 435 | |||
| Abed: |
||||
| Wolan, halt inn, sie habn sein sat, | ||||
| 1820 | Sie ligen beid an rechter stadt! Sie werdn kein frawen schenden mehr, Noch falschlich brengen umb yhr ehr! |
|||
| Giezi: |
||||
| Ey ja, wir habn yhn gebn dafuer | 440 | |||
| Ein ertzeney, ligt fuer der thuer, | ||||
| 1825 | Sand Steffans brot mans nennen thut, Die ist fuer soelch gebrechen gut, Der kaufft man umb einn groschen viel! 171 |
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| Abed: |
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| Mir nicht, das ich yhr kauffen wil, | 445 | |||
| Der ertzeney zu meinem leib! | ||||
| 1830 | Ich wil on das mit willn keim weib Abschneidn yhr ehr und gut geruecht, So darff ich diser salben nicht. |
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| Giezi: |
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| Ich wolt, das ich die alle sol | 450 | |||
| Mit kißlingschmaltz recht salben wol, | ||||
| 1835 | Die von yhrm nechsten sagen schandt, Die sie an yhm nie habn erkandt. Ich wolt yhn yhre zungen schmirn, |
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| Sie sollns in dreyen tagn nicht ruern! | 455 | |||
| Abed: |
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| Wir wollen davon lassen ab, | ||||
| 1840 | Und dise schicken zu dem grab. Was solln sie da lign auf der erdn, Das sie dem volck das maul auffspern? |
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| Giezi: |
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| Potzhinden, diser hat vil schmer! | 460 | |||
| Er wird zu tragn sein leiden schwer! | ||||
| Abed: |
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| 1845 | Die helkuechlein, die er verzert, Die haben yhm den bauch beschwert! Greyfft auch ein wenig zu, yhr gselln: |
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| Vom tranckgelt wir euch schencken woelln! | 465 | |||
Susanna. Beniamin. Jahel. Joachim.
Helchias. Elisabeth.
| Susanna: | ||||
| O Gott, der du allein gerecht, | ||||
| 1850 | Du hast mich nu gerochen recht 172 Und mich errett aus disem todt, Denn du allein in aller not |
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| Der helffer bist und nicht verlest, | 470 | |||
| Die sich auff dich verlassen fest. | ||||
| 1855 | Dein zusag bleibet allzeit war, Kein mensch dich luegen zeihen thar; Du hast deinn kindern zusag than, |
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| Du woelst sie nimmer mehr verlan, | 475 | |||
| Sie soelln die rach nur dir zugebn, | ||||
| 1860 | Du woellest sie wol rechen ebn; Das hast an mir auch wahr gemacht Und deiner zusag recht gedacht. |
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| Darumb ich dich auch preysen wil, | 480 | |||
| Weil ich in mir das leben fuel, | ||||
| 1865 | Und wil auch weiter des zu dir Versehen mich, du werdest mir Mein leben lang in aller noth |
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| Erzeygen dich einn trewen Gott. | 485 | |||
| O lieben, frummen eldern mein, | ||||
| 1870 | Und yhr, o liebster gmahel fein, Last uns von hertzen lobn und ehrn Den almechtigen Gott und herrn, |
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| Der sich so freuntlich her geneygt | 490 | |||
| Und uns soelch wolthat heut erzeigt; | ||||
| 1875 | Und yhr auch, liebsten kindlein mein, Last das euch zum exempel sein, Das yhr stets fuerchtet Gott den herrn, |
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| Yhn liebt, vertrawt und haltt in ehrn: | 495 | |||
| Dann yhr ja ytzt habt gsehen frey, | ||||
| 1880 | Wie Gott der her mir gstanden bey, Mich hat errett bey meinem lebn Und mich gesund euch widergebn! |
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| Beniamin: |
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| Ja, liebe, hertzne muter mein, | 500 | |||
| Wir wollen nn vil fruemer sein! | ||||
| Jahel: |
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| 1885 | Ich auch wil fumb und thosam sein! 173 | |||
| Susanna: |
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| Ja, thues, du liebes toechterlein! | ||||
| Joachim: |
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| Susanna, liebste frawe mein, | ||||
| Ein steynen hertz furwahr muest sein, | 505 | |||
| Das Gott nicht dancket fur die gnad, | ||||
| 1890 | Die er uns heuet erzeiget hat, Das er euch hat errett so fein Und wunderlich vons todes pein! |
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| Ich hatt mich eur schon gar verzign, | 510 | |||
| Nu abr ich euch thue widerkriegn, | ||||
| 1895 | So solt yhr mir viel lieber sein, Weil yhr eur ehe gehalten rein, Und Gott eur unschuld selbs bekant |
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| Mit dem, das er von euch die schand | 515 | |||
| Hat in die luegner selbs gesteckt | ||||
| 1900 | Und wider sie den knabn erweckt! | |||
| Helchias: |
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| Das ist mir auch ein grosser trost, Das du dich reyn gehalten hast |
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| Und heut bestehst mit allen ehrn | 520 | |||
| Vor Gott und auch vor disen herrn! | ||||
| 1905 | Das kan ich Gott verdancken nicht, Das er dein unschult hat gericht! |
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| Elisabeth: |
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| Ja freylich kuenn wir nimmermehr | ||||
| Bezalen Gott die grosse ehr, | 525 | |||
| Die er an uns hat heut gewandt, | ||||
| 1910 | Das er den knaben hat gesandt, Dein unschuld hie zu offenbarn: Drumb solln wir auch kein zeit nicht sparn |
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| Und dancken Gott on unterlaß, | 530 | |||
| Das er uns hat erzeiget das! 174 | ||||
Abed. Simeon. Susanna. Daniel.
Joachim. Nahor. Abdi.
| Abed: | ||||
| 1915 | Weisen herrn, wir haben eur geschefft volendet Und die ubeltheter zu dem tod versendet, Auch bestatt zur erden, wie sich das gebueret! |
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| Hoff, wir haben diese sach recht außgefüret! | 535 | |||
| Simeon: |
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| Gott sey lob, das er die unschuld hat gerochen | ||||
| 1920 | Und den argen richtern yhren gwalt gebrochen, Die uns hatten schir gefuert in grosse suende, Wo uns Gott nicht hett erret durch dises kinde |
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| Und sich selbs der frawen unschuld angenuhmen | 540 | |||
| Und das unrecht blutvergiessen underkumen. | ||||
| 1925 | Fraw Susanna, das wir eur auch nicht vergessen, Bitt wir euch, wolt uns in argem nicht zumessen, Das wir habn zuvor ein urteil lassen gehen, |
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| Welchem nach euch grosser gwalt von uns wer gschehen. | 545 | |||
| Dann wir achten, das es Gott so hat gewendet, | ||||
| 1930 | Das der Richter boßheit wurd an euch geendet, Und eur tugnt man dester klerer kuent ersehen, Wie dann auch zu beydem teil nu ist geschehen. |
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| Dann die Richter habn nu yhren lohn endpfangen | 550 | |||
| Yhrer boßheit, die sie habn bißher begangen; | ||||
| 1935 | Aber eure tugnt wirdt weyter außgetragen, Denn man hett zuvor gewuest davon zu sagen. Alle menschen, die von diser gschicht werdn hoeren, |
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| Werden euren nahmen halten stets in ehren. | 555 | |||
| Auch so werd yhr manchem biderweib hie geben | ||||
| 1940 | Ein exempel eines reynen keueschen leben; Uber das, die yhr ein kleine weil mit schanden Neulich seyt alhie vor unsern augn gestanden, 175 |
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| Solt von uns dafür sybnfeltig ehr nu haben, | 560 | |||
| Welchs yhr Gott zu dancken habt und disem knaben, | ||||
| 1945 | Welchen Gott aus gnaden ytzt zu uns her fandte, Das eur unschuld iederman nu wuerd bekandte. |
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| Susanna: |
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| Lieben herrn, das urteil, das yhr heut thet sprechen, | ||||
| Wil ich euch forthin in argem nicht zurechen, | 565 | |||
| Sonder wils fuer Gottes willen auch erkennen | ||||
| 1950 | Und sein wunderthat zu grossem danck annehmen, Welch er hat an seiner armen meid erzeyget Und so veterlich sich her zu mir geneyget. |
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| Dich auch, liebes kind, wil ich in ehren haben, | 570 | |||
| Weil dich mein Gott hat begabt mit soelchen gaben | ||||
| 1955 | Und durch dich mich hat errett von diser gwalde. Weil ich leb, wil ich gegn dir mich danckbar halten Und fuer Gott meins herrn gesandten dich erkennen, |
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| Auch nach Gott dich meines lebens heyland nennen! | 575 | |||
| Daniel: |
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| Fraw Susanna, keiner ehrn ich nicht begehre, | ||||
| 1960 | Dann ich meinenthalben nicht bin kumen here, Sonder Gott der hat eur unschuld angeschawet Und eur hertz, welchs yhm mit starckem glaubn vertrawet, |
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| Welches halbn er eur gebet hat angenuhmen | 580 | |||
| Und verschafft, das ich den todt muest underkumen. | ||||
| 1965 | Drumb so gebet Gott allein hierumb die ehre, Dann so habt yhr auch schon than, was ich begehre. |
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| Joachim: |
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| Lieber sohn und yhr, mein liebe herrn und alten, | ||||
| Billich soll von Gottes lob uns nichts auffhalten; | 585 | |||
| Wolln derhalbn wir all zugleich mit hoechstem vleise | ||||
| 1970 | Uns gegn unserm lieben Gott mit danck beweissen Und der wolthat forthin nimmer mehr vergessen. Weyter aber alle, die yhr hie gesessen, |
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| Thue ich auff das freuntlichst bitten und begehren | 590 | |||
| Das yhr euch mir nachzuvolgn wollt nicht beschweren 176 | ||||
| 1975 | Und den tag mir helffen vollnt mit freudn volenden, Dran mir Gott mein leid in freud hat wollen wenden. Dann wir wollen lob und danck dem herren singen, |
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| Wolln uns froelich auch erzeygn mit tantzn und springen | 595 | |||
| Alles unserm lieben Gott zu lob und ehren. | ||||
| 1980 | Alle unkost sol mich gar mit nicht beschweren; Dann dieweil mein weib heut stund in todes gfare, Meins bedunckens ich gereyt ein widwer ware; |
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| Weik sie aber Gott erhalten hat beym leben | 600 | |||
| Und mirs gleichsam wider zu der ehe gegeben, | ||||
| 1985 | Wil ich auch gleich als ein newe wirtschafft halten! Drumb ich nochmals bitt, mein liebe herrn und alten, Wollet euch dabey zu sein nicht lassen bschweren, |
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| Gott zu lob und mir zu lieb, meinr frawn zu ehren! | 605 | |||
| Nahor: |
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| Wollet yhm ein antwort gebn von unserntwegen: | ||||
| 1990 | Wie yhrs macht, so sols uns auch nicht sein endgegen! | |||
| Simeon: |
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| Lieber Joachim, eur bitt wir habn verstanden, Wollen euch auch all zugleich nachvolgn zuhande, |
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| Dann eur frumen frawn und euch zu lieb und ehren, | 610 | |||
| Soll uns diß und anders mehr zu thun nichts bschweren. | ||||
| Joachim: |
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| 1995 | Des bedanck ich mich gegn euch mit hoechstem vleisse: Wil mich wider dienstlich gegen euch beweisen! Abdi ad spectators.Abdi zum Publikum Alle, die yhr habt meim herren helffen klagen |
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| Und ob fraw Susannen hertzlich mitleidn tragen, | 615 | |||
| Wollet euch auch froelich widerumb beweisen | ||||
| 2000 | Und mit yhm den herrn fuer seine wohlthat preisen, | |||
| Cui uni sit gloria in secula! Amen! |
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| Großguenstig liebe herrn und freund Und all, so hie versamlet seind, Die yhr dem spil habt zugehoert, |
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| 2005 | Merckt, was nu wird von euch begehrt: | |||
| Das spil der meinung ist geticht | 5 | |||
| Und ytzt darauff auch angericht, Das Gott dem herrn daraus endstuendt Sein ehr, und nutz auch schaffen kuendt |
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| 2010 | Bey allen den, die solchs wurdn hoern! | |||
| Drumb thue wir fuernehmlich begehrn, | 10 | |||
| Das yhm ein yeder nem daraus Ein lehr und trags mit yhm zu haus Und besser sich in seinem standt |
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| 2015 | Er sey nu wie er sey genant! |
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| ¶ Die richter das mit yhrer that | 15 | |||
| Uns lehrn, was schand es auff yhm hat, Wenn alte leuet erst bulen wolln, Die soelchs den jungen wehren solln, |
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| 2020 | Und wie ein elend ding es sey | |||
| Umb einen menschen, wenn er frey | 20 | |||
| Gelassen wird seim eygnen will, Wie yhm kein boßheit ist zu viel; Auch wies umb oebrikeit ein gstalt |
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| 2025 | Hat, so sie fahren mit gewalt | |||
| Und die person der reichen herrn | 25 | |||
| Anschawn, die armen aber bschwern Und richten nur nach gunst und neydt, Verlassen die gerechtigkeit, |
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| 2030 | Wie soelchs nicht bleibet ungestrafft | |||
| Und Gott die rach auch selbs verschafft! | 30 | |||
| An yhn auch das ein ieder lehrn: Wer iemand schmecht an seiner ehrn Durch zeugnus falsch und luegenthandt, |
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| 2035 | Das der auch gmincklich werd zu schandt! 178 |
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| ¶ Die radtherrn uns das zeigen an, | 35 | |||
| Das wir aus forcht nicht sollen lahn Uns schrecken ab von dem, das recht, Wenns uns gleich selber nachtheil brecht; |
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| 2040 | Was unrecht ist, nicht willign drein, | |||
| In boeser sach kein jaherr sein; | 40 | |||
| Auch das kein herr sich schaeme nicht, Von eim zu hoern ein gutn bericht, Der etwas gringer ist denn er, |
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| 2045 | Wie die habn gvolgt des knabens lehr! |
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| ¶ Der Daniel beweißt uns alln, | 45 | |||
| Wie hertzlich Gott die kinder gfalln, Und wie er yhn auch geben kan Seinn geist, wenns gleich vernunfft nicht han; |
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| 2050 | Wie Gott auch durch der kinder mundt | |||
| Gepreißt wil werdn zu aller stundt! | 50 | |||
| ¶ Die fraw Susanna gibt uns mehr Vil Christlicher und schoener lehr; Dann erstlich ists ein spiegel klar, |
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| 2055 | Darinn sich solln beschawen gar | |||
| All frume frawen, die da wolln | 55 | |||
| Gern wandeln, wie sie wandeln solln, Und trachten auch nach tugnt und ehr: Die habn an yhr ein feine lehr, |
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| 2060 | Wie sie yhr menner sollen ehrn, | |||
| Erkennen sie fuer yhre herrn | 60 | |||
| Nach Gotts Gepot und yhn zu gfalln Sich halten stets, auch yhn fuer alln Mit reiner lieb vest hangen an, |
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| 2065 | Nicht volgen nach eim andern man; | |||
| Wie sie solln lehren offt und vil | 65 | |||
| Yhr kind und gsind den Gottes will! Vors ander lehrts uns all zugleich, Das man von Gots gepot nicht weich, |
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| 2070 | Und keinr sich laß verfuern davon, | |||
| Ehe setz sein leib und leben dran. | 70 | |||
| Vors dritt so gibts uns lehr und trost, Das wir gewiß solln werdn erlost, 179 Wenn wir gleich lign in hoechster not, |
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| 2075 | So wir nur halten vest an Gott | |||
| Und unser creutz gedueltig tragn, | 75 | |||
| Das uns von Gott wirdt aufgeladn: Dann ehe uns Gott verlassen kan, So greifft ers ehe mit wunder an, |
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| 2080 | Wie yhr ytzt gsehen klar und hell, | |||
| Das gschehen ist durch Daniel! | 80 | |||
| ¶ Die widwen uns auch das bewehrn, Das, wer die rach bevilcht dem herrn, Das der auffs best gerochen werd, |
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| 2085 | Mehr, denn er selbest hett begehrt! |
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| ¶ Der Jochem ein exempel fuert, | 85 | |||
| Was einem frumen mann gebuert, Der dann sein eheweib liebt und ehrt, Tregt sorg fuer sie, das yhr nicht werdt |
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| 2090 | Zugfuert ein ungmach oder leid, | |||
| On not sich auch von yhr nicht scheidt! | 90 | |||
| ¶ An disen eldern das man spürt, Was ehr und freud uns das gepirt Zuletz in unsern alten tagn, |
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| 2095 | Wenn wir die kinder wol gezogn! |
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| ¶ An knecht und meid man das betracht, | 95 | |||
| Wie yhn gebuer, das sie in acht Wol han und mercken gute lehr, Die yhn fuergibt fraw oder herr; |
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| 2100 | Yhr gschefft auch treulich richten aus, | |||
| Was yhn bevolen wirdt im haus! | 100 | |||
| ¶ Des gleichen die zwey kinderlein Die kinder lehren ghorsam sein, Das sie mit lieb und nicht mit schleg |
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| 2105 | Sich lassen fern den rechten weg, | |||
| Mit guter lehr sich spilen tragn, | 105 | |||
| Die yhn yhr eldern vor thun sagn, 180 Und was diß spil der gleichen mehr In yhm begreifft fur gute lehr, |
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| 2110 | Die ich nicht all verzelen kan, | |||
| Der woell sich brauchen yederman | 110 | |||
| Zu seinem besten, wie er weis: So kriegt auch Gott davon seinn preis, Und gschicht dem tichter und uns alln |
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| 2115 | Nach unserm hoechsten willn und gfalln! | |||
| Noch ferner aber, lieben herrn, | 115 | |||
| Wir all zugleich von euch begehrn, Dieweil wir fuernemlich euch alln Zu besserung und wolgefaln |
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| 2120 | Der muee uns underwunden han, | |||
| Diß spil gelernt und gfangen an, | 120 | |||
| Yhr wolt euch unsern dienst nu lahn Gefalln und danckbar nemen an. Und so wirs ettwo hetten nicht |
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| 2125 | Nach notturfft gnugsam außgericht, | |||
| So bitt wir, nempt ytzund fuer lieb, | 125 | |||
| Biß sich ein ieder besser yeb, Wenn er mehr zeit und weile hat. Itzt nempt den willen fuer die that: |
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| 2130 | Dann das wir soelchs gefangen an, | |||
| Das hab wir ja im besten than | 130 | |||
| Nach Gottes ehr, nichts gsuechet mehr, Dann dass der jugnt ein reitzung wer Zu Gottes forcht und erbarkeit, |
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| 2135 | Zu tugent und Gotseligkeit, | |||
| Und kem zu nutz gemeiner stadt, | 135 | |||
| Und auch zu ehr eim Erbarn Rhadt, Den wir daneben auch hiemit Verehrt wolln habn, mit gmeiner bith, |
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| 2140 | Er wolls ym besten nehmen an | |||
| Und unsern dienst yhm gfalln lahn! | 140 | |||
| Das wolln wir fort yhn anderm fal Umb yhn verdienen all zu mal! |
Finis.
Acta Calae Dominica Invocavit.
Anno Domini MDXXXV.