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Susanna. Sara. Dabira.
| Susanna: | ||||
| 675 | Ytzund scheind fein warm die sunn: Drumb ich gehen wil zum brunn Und daselbs mich badn ein weil; Druemb so macht euch auff mit eyl, |
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| Volgt mir in den garten nach, | 5 | |||
| 680 | Dann richt auß auch eure sach! | |||
| Sara: |
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| Liebe fraw, wir seind bereit, Euch zu geben hin das gleidt. Solln wir auch was tragen mit? |
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| Susanna: |
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| Neyn, yhr doerfft ytzunder nit: | 10 | |||
| 685 | Darnach will ich sagen wol, Was man mir als bringen sol. ¶ Das volgent redet sie jm garten. Nu geht itzund wider hyn, Weil ich nu beim brunnen bin: |
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| Dann ich mich ein weil allein | 15 | |||
| 690 | Baden wil, dorfft nicht da sein; Aber ubr ein kleine zeit Secht, das ir bey mir do seyt. Bringt mit euch die salbn und oel, |
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| Seyff und was ich haben soel. | 20 | |||
| 695 | Dann so solt yhr salben mich, Biß ich meine zeit ersiech; Yzund aber habt in acht, Das yhr wol die thuer vermacht, |
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| Das nicht yemands kom herzu | 25 | |||
| 700 | Und mir leyd und ungmach thu! 131 | |||
| Dabira: |
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| Seit on sorge, liebe fraw: Dann wir wolln mit aller traw Euch die thuer verwahren fest, |
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| Wie wihr muegn auffs aller best! | 30 | |||
| Sara: |
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| 705 | Doerfft yhr unser sonst zu nicht? | |||
| Susanna: |
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| Nein, secht, das yhr das außricht! | ||||
Resatha. Susanna. Ichaboth.
| Resatha: | ||||
| Wolauff, es ist itzunder zeyt, Das glueck hat uns den weg bereit! |
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| Ich hoff, wir wolln ytzt werdn gewert, | 35 | |||
| 710 | Was unser hertz hat lang begehrt! | |||
| Susanna: |
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| Hülf got, was da? wo kumt yhr her? Wie habt yhr mich erschreckt so sehr! |
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| Ichaboth: |
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| Endsetzt euch nicht, fraw tugentreich, | ||||
| Das wir ytzt kumen her zu euch! | 40 | |||
| 715 | Die ursach, die uns einher treyb, Das ist eur edler, zarter leib, In welches lieb wir seind endzundt, Das unser hertz on auffhoern brindt |
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| Und gar nicht kan geleschet werdn, | 45 | |||
| 720 | Yhr thut dann, was wyr ytzt begehrn! Drumb ist das unser bith gemein: Dieweyl yhr ytzund seit alein, Wolt euch ergebn zu unserm willn, |
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| Der liebe brunst durch euch zu stilln! 132 | 50 | |||
| Susanna: |
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| 725 | Behut uns got, was saget yhr! Eur bitten das sey weyt von mir! Wolt yhr mich heissen, lieben hern, Was yhr eim andern selbs solt wehrn? |
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| Resatha: |
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| Ein mal geht hin, es schadet nicht, | 55 | |||
| 730 | Es kan so gleich nicht sein gericht! Eur lieb die hat uns so entzundt, Das wir keins synns nicht mechtig sind: All unser gmut sehnt sich nach euch! |
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| Drumb bitten wir, fraw tugentreich, | 60 | |||
| 735 | Dieweil eur lieb das hat gethan, Wolt uns derselben gniessen lahn! Yhr solt es auch nicht thun umbsunst: Stets solt yhr haben unser gunst, |
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| Dieweil wir leben hie auff erdn, | 65 | |||
| 740 | Es soll auch wol verlohnet werdn! Ein edel gschenck wir euch wolln gebn, Des gleichen yhr bey eurem lebn Nie gsehen habt, das glaubet mir, |
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| So yhr ytz thut nach unser gihr. | 70 | |||
| Susanna: |
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| 745 | Soelch gunst von euch ich nicht begehr! Ist gnug, das mich mein lieber herr Mit soelcher gunst umbfahen thut! Dazu begehr ich nicht eur gut, |
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| Dann mir von euch kein gschenck kan werdn, | 75 | |||
| 750 | Das mir moecht lieber sein auff erdn, Dann das ich halt meim lieben herrn Den ehestandt reyn und bleib bey ehrn! |
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| Ichaboth: |
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| Eur ehr und auch eur gut geruecht | ||||
| Wirdt euch damit genuhmen nicht, | 80 | |||
| 755 | So yhr ytzt thut nach unserm wil: Dacn soelches bleibt wol in der still, Dieweil es niemand hoert noch siecht, Und unser keiner saget nicht. 133 |
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| Dann wer wolt euch das sehen an, | 85 | |||
| 760 | Das yhr hett unsern willn gethan? So yhr euch aber bschweren werdt, Zu thun, was unser hertz begehrt, So sol euch recht das unglueck bstehn, |
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| Welchs yhr ytzunder wolt umbgehn: | 90 | |||
| 765 | Dann erstlich solt yhr eurer ehrn Durch uns erst recht beraubet werdn! Dann alßo wolln wir offentlich Bezeugen, das wir sichtigklich |
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| Gesehen habn an diser stell, | 95 | |||
| 770 | Das sey bey euch ein junger gsell Gelegen und der unzucht braucht, Biß das wir yhn habn weck geschauecht, Und das yhr drumb von euch habt gsandt |
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| Eur meid, das soelchs blib unbekandt! | 100 | |||
| 775 | Vors ander, weyl wir habn gewalt, Zu richten uber jungk und alt, So solt ihrs auch nicht haben gut, Es muß euch kosten leyb und blut: |
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| Dann wir das urteyl fellen wolln, | 105 | |||
| 780 | Das euch die straeffer handeln solln, Wie man mit andern hat gethan, Die yhre ehe zurissen han; So solt yhr dann zugleich der ehrn |
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| Und auch des lebns beraubet werdn! | 110 | |||
| 785 | Des werd yhr euch nicht muegn erwehrn: Dann, wie yhr wist, wir seind die herrn, Die yetzund habn die groeste macht, Und sind vor yederman geacht! |
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| Alls was wir redn, das glaubet man, | 115 | |||
| 790 | Und darff uns niemand wider stahn. Drumb last euch euren syn nicht sein So lieb, das er euch bring in pein, Und volget unserm willen drat, |
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| Das yhr vermeydet solche not. 134 | 120 | |||
| Resatha: |
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| 795 | Besinnt euch bessers, liebe fraw, Das rhat ich euch in guter traw! Verschont eurs lebns und eurer ehrn Und thut, was wir von euch begehrn! |
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| Susanna: |
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| Die angst die hat mich beyder seit | 125 | |||
| 800 | Verstrickt mit kumer und mit leydt: Ich greiff zu welchem ort ich woll, So steckts mit gfaerlickeit gantz voll! Dann so ich thue nach eurm gepot, |
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| So werde ich zu theil dem todt! | 130 | |||
| 805 | So abr ich euch thue widerstandt, So fall ich euch in eure handt Und werd eur straff endpfliehen nicht: Dann ungerecht seind eur gericht, |
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| Die unschuld hat bey euch kein stadt, | 135 | |||
| 810 | Wenn euch der grym besessen hat! Vil besser aber ist mir das, Das ich mein leben fahren laß Und leid von euch den todt mit gwalt, |
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| Dann das ich mich verßuendign salt | 140 | |||
| 815 | Vor got meins herren angesicht, Der aller menschen werck ansicht, Unnd die wirt all zu seiner zeyt Auch richten mit gerechtigkeit. |
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| Daruemb, o got und herre mein, | 145 | |||
| 820 | Laß dir mein not bevolen sein, Errette mich von dieser handt! Yhr frevel ist dir wol bekandt! Wo seit yhr ytzt, yhr knecht und meid? |
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| Knmt, knmt und helfft mir aus dem leidt! | 150 | |||
| Ichaboth: |
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| 825 | Ja, wolt yhr daran? hart ein weil: Eur lohn der sol euch werdn zu teil! Laufft yhr behendt, die thuer macht auff Und rufft dem gsynde allm zu hauff! 135 |
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| Ich wil die weil sie halten wol, | 155 | |||
| 830 | Das sie mir nicht endwerden sol! | |||
| Resatha: |
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| Wo seit yhr, knecht und meid ym haus? Wo seit yhr? Laufft behend heraus! |
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Gorgias. Samri. Dabira. Resatha. Sara.
Ichaboth. Susanna. Beniamin. Jahel.
| Gorgias: | ||||
| Horch, lieber, horch, was hebt sich do? | ||||
| Ich hoer ein gschrey, ich weis nicht wo! | 160 | |||
| Samri: |
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| 835 | Ich halt, es werd im garten sein! | |||
| Dabira: |
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| O kumt und last uns sehen drein: Der frawn wird was sein widerfahrn! |
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| Gorgias: |
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| Wie? ist sie drinn? | ||||
| Dabira: |
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| Da ist keins harrn! | 165 | |||
| Resatha: |
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| Yhr meint, yhr habt ein frawen fein, | ||||
| 840 | Die gantz und gar sey keuesch und rein: So ists ein außgeschuetter sack! Yhr schalckheit kumt ytzund ann tag! |
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| Gorgias: |
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| Bhut got! | 170 | |||
| Sara: |
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| Huelff got, was sagt yhr hie? 136 | ||||
| Dabira: |
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| Wir habens trawn gespuret nie! | ||||
| Sara: |
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| 845 | Ey, hertzne fraw, wie steht die sach: Wie kumt yhr in soelch ungemach? Illa lacrimans tacet.Jene weint und schweigt. |
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| Ichaboth: |
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| Wie kumt ein ander balck darein, | 175 | |||
| Dem wol mit buberey thut sein? | ||||
| Dabira: |
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| Bhut, lieber herr! | ||||
| Samri: |
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| Was hats dann than? | ||||
| 850 | Zeygt uns doch bald und klerlich an! | |||
| Ichaboth: |
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| Einn jungen gselln wir gfunden han | 180 | |||
| Bey yhr alhie, der hat gethan, Das ich mich schaeme außzusagn! Das wollen wir den hern furtragn, |
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| 855 | Auff das man einst yhr tuck erfahr, | |||
| Die sie verborgn hat etlich jahr | 185 | |||
| Im schein der ehrn und zuechtigkeit, Als wer sie selbs die reynigkeit! Dann wir auch selber hetten nicht |
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| 860 | Geglaubt, wo wir mit unserm gsicht | |||
| Das selber hetten nicht erfarn! | 190 | |||
| Wir wollen aber heint verharrn Biß morgn, so wolln wir weiter schawn, Was sey zu thun mit eurer frawn! |
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| Gorgias: |
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| 865 | Wo hin ist dann der jung gesell, | |||
| Der gwest soll sein an diser stell? | 195 | |||
| Resatha: |
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| Der boeßwicht ist zu starck gewest, Ich kundt yhn nicht erhalten fest: Er sprang zur thuer hinaus so schwindt, |
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| 870 | Als wers ein hirsche oder hindt! 137 | |||
| Kuenn wir yhn ettwo treffen an, | 200 | |||
| So soll er auch erkrign seinn lohn! His dictis discedunt Judices.Nach diesen Worten entfernen sich die Richter. |
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| Dabira: |
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| Ach, liebe fraw, weint nicht so sehr: Wir glauben nicht, das wider ehr |
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| 875 | Yhr habt gehandelt groß noch klein! | |||
| Sara: |
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| Kumpt, fraw, mit uns ins haus hinein! | 205 | |||
| Ich hoff, es sol nicht haben not: Der sach wirt aller noch wol rhat! |
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| Susanna: |
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| Ach, das mein herr schir wider kem | ||||
| 880 | Und disen jahmer auch vernehm! | |||
| Lauff eine hin und thue es kundt | 210 | |||
| Meinr muter, das sie kum von stundt! Den vater auch zu mir her bitt Und heiß die schwester kumen mit! |
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| Beniamin: |
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| 885 | Was ist euch, liebe muter mein, | |||
| Das yhr so weinend kumpt herein? | 215 | |||
| Jahel: |
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| We hat euch than, lieb memmelein? | ||||
| Susanna: |
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| Ich weiß nicht, lieben kinderlein; Ich kan euch ytzt davon nicht sagn, |
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| 890 | Ich muß es got meim herren klagn! | |||
| Dabira: |
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| Die alten richter habens than! | 220 | |||
| Nicht weis ich, was sie gsaget han: Das geht der muter an yhr ehr, Drumb weinet sie ytzund so sehr! |
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| Gorgias: |
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| 895 | Die sach die wirt nicht recht zugehn! | |||
| Wir habn ja nie nicht mocht verstehn 138 | 225 | |||
| An worten, noch an allm geper, Das unser fraw ein solche wer, Dann sie ja uns beyd, knecht und meid, |
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| 900 | Sehr offt hat gwarnt fuer unkeuescheit | |||
| Und stets uns tugnt und frumbkeit glert! | 230 | |||
| Wie soll sie ytzt sich habn verkert? | ||||
| Samri: |
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| Ich kan es auch nicht glauben wol Und weys nicht, was ich denken sol! |
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| 905 | Ich hoer, das man jm sprichwort spricht: | |||
| »Das alter huelfft fur torheit nicht« | 235 | |||
| Die alten leuet ytz gleich so wol Als junge stecken boßheit vol: Druemb denck ich schir, die alten hern |
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| 910 | Vileicht der frawen selber werdn | |||
| Ein untugnt angemuttet han, | 240 | |||
| Und weil sie nicht yhrn willn hat than, So werdns auff sie erzurnet sein Und wolln sie fuern in schandt und pein! |
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| Gorgias: |
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| 915 | Ist warlich mueglich, das so sey; | |||
| Yedoch es bleib ytzund dabey! | 245 | |||
| Wir thueren sie darumb nicht fragn: Itzt, wenn sies wird yhrn eltern klagn, So wolln wirs auch wol recht verstehn, |
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| 920 | Wies muß mit diser sach zugehn. | |||
Helchias. Elisabeth. Rebecca. Susanna. Samri. Gorgias.
| Helchias: | ||||
| Frid mit dir! | 250 | |||
| Elisabeth: |
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| O liebste tochter mein! 139 | ||||
| Rebecca: |
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| O Susann, du traute schwester mein! | ||||
| Elisabeth: |
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| Hülff uns, lieber got in ewigkeit! Wie kumts ewig, das in soelches leid |
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| 925 | Du, mein liebste tochter, kummen solt? | 255 | ||
| Welchs ich lang der meid nicht glauben wolt! Solstu nu zur zeit deinr hoechsten ehrn Fur ein soelche erst gehalten werdn, Die du hast von jugnt dein lebn gefuert |
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| 930 | Keuesch, wie einer frummen frawn gebuert? | 260 | ||
| Ach, das dir soll geschehen soelche gwalt! Got woell sehen an dein unschuld baldt! |
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| Susanna: |
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| Sey dann, das mir got mein her helff draus, Ist es auch mit meinem leben aus: |
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| 935 | Dann sie mir den todt gedrohet han, | 265 | ||
| Weil ich nicht nach yhrem willn hab than! | ||||
| Helchias: |
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| Liebe tochter, hoer ytz auff vom klagn: Dann wir wollen got dein not fuertragn, Der on zweyffel dir wirt helffen aus, |
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| 940 | Machen sie gleich, was sie woeln, daraus! | 270 | ||
| Wollst uns selber recht erzeln die sach, Wie du kumst zu diesem ungemach! |
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| Susanna: |
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| Da die sonn heut warm zu scheinn anfieng, Nach gewonheit ich jnn garten gieng, |
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| 945 | Wolt beym brunn mich badn ein kleine weil, | 275 | ||
| Drumb ich sandt die meyd von mir jn eil, Ließ den garten fest beschliessen zu, Meint, ich wer nu da mit guter rhue. Da erhubn sich pluetzlich zu mir her |
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| 950 | Dise richter, des erschrackh ich sehr. 140 | 280 | ||
| Bald sie mir yhr unart mutten an, Lagn mir auch mit bitten hefftig an, Theten mir dazu verheissung viel, Das ich mich ergeb zu yhrem will; |
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| 955 | Da sie aber nichts mit guet von mir | 285 | ||
| Kundten habn, da nahmens frevel fuer Und bedrodten mich mit yhrer gwalt, Sagten, was fuer gfar mir volgen sollt, Wie sie mir mein ehr und auch das lebn |
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| 960 | Nehmen wolten, so ich nicht ergebn | 290 | ||
| Wuerde mich zu yhrem willn so bald; Da ich aber yhn nicht ghorchen wolt, Worden sie von stund vol zorn und grym, Rufften meinem gsindt mit lauter stim, |
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| 965 | Sagten, wie ich die und dise wer: | 295 | ||
| Also kum ich leider jn die gfer! | ||||
| Samri: |
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| Hab ich nicht die sach errhaten fein, Das die richter selber boeßwicht sein? |
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| Gorgias: |
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| Das sie potz! wer het sich des vertraut, | ||||
| 970 | Das soelchs steckhen sol jn alter haut? | 300 | ||
| Helchias: |
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| Helff dir got, du liebe tochter mein, Welchem wol ist kund die unschuld dein! |
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| Susanna: |
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| Wenn doch nur mein her vorhanden wer, Oder wuste disen yhamer schwer! |
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| Elisabeth: |
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| 975 | Schweig, vileicht wird er nu kumen schir! | 305 | ||
| Rebecca: |
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| Liebe schwester, Got woell helffen dir! 141 | ||||
| Chorus tertius. |
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| ¶ David, der prophetisch man, Zeigt an, Durch gottes geist gelehret: |
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| 980 | Wer sich fest auff got erbawt | 310 | ||
| Und trawt, Der wirt nicht umbgekeret; Wie Syon steht er unbewegt, Wird nicht geregt |
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| 985 | Von starcken winden | 315 | ||
| Des fleischs, des teueffels und der welt, Gegn in sich stellt, Sich nicht mit sunden Von yhn lasst ueberwinden. |
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| 990 | ¶ Sein haus, auff einn felsen hart | 320 | ||
| Verwart, Ist gwaltig unterfasset; Wasser, windt kans nicht bewegn, Noch regn, |
||||
| 995 | On schad sichs alls abstosset. | 325 | ||
| Got fuerchten ist sein burgk und schloß; Kein teueffels gschoß Kan das zersprengen; Gots wort sein waffen ist und schwert, |
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| 1000 | Damit er wehrt, | 330 | ||
| Laest sich nicht drengen, Zu sundt und abfal brengen. ¶ Aber wer den herrn veracht, Nicht tracht |
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| 1005 | Auff seine wort und wege, | 335 | ||
| Den thut wie ein rhor jm teicht Gar leicht Ein kleiner windt bewegen. 142 Sein haws gepaut ist auff den sandt, |
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| 1010 | Hat kein bestandt, | 340 | ||
| Kan sich nicht halten; Wenn ihn ein kleine suendt anficht Und nur besticht, Wird er zerspalten |
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| 1015 | Und laest die boßheit walten. | 345 | ||