Plautus
Der Schaz (Trinummus)
Plautus

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Prolog.

Die Ueppigkeit und die Dürftigkeit.

Die Ueppigkeit. Komm, meine Tochter, daß du deinem Amt genügst!

Die Dürftigkeit. Ich folge; doch zu welcheln Ende, weiß ich nicht.

Die Ueppigkeit. (zeigt der Dürftigkeit das Haus des Charmides)
Tritt näher; sieh, das ist das Haus.Das Haus ist das Haus des Charmides oder seines Sohnes, des Lesbonikus, der während der Abwesenheit des Vaters übel gewirthschaftet hatte. Nun geh' hinein.
    (Die Dürftigkeit geht hinein. Die Ueppigkeit wendet sich gegen die Zuschauer)
Jezt, daß sich Niemand irre, will ich euch den Weg
In Kürze weisen, wenn ihr still zu sein versprecht.
Vor Allem also, wer ich selbst, wer jene sei,
Die hier hineinging, sag' ich, wenn ihr's merken wollt.
Mich nannte Plautus Ueppigkeit, und hat mir die
Als meine Tochter zugesellt, die Dürftigkeit.
Nun hört, warum die ging hinein auf mein Geheiß,
Und leiht, indeß ich rede, mir ein offnes Ohr.
Ein junger Mensch wohnt hier im Hause; dieser hat
Sein Vatergut mit meiner Hülfe durchgebracht.
Da jezt, um mich zu verhalten, ihm nichts übrig blieb,
Gab ich, mit ihr zu leben, meine Tochter ihm.
Doch über uns'res Stückes Plan erwartet nichts;
Zwei Alte, die nun kommen, thun euch Alles kund.
Auf griechisch nennt man dieses Stück den Schaz; es schrieb's
PhilemonPhilemon war ein Zeitgenosse Menanders, des größten Meisters der neuen Komödie. Er blühte um das J. 300 v. Chr. ; Plautus übertrug's in's Römische.
TrinummusIn der griechischen Urschrift führte das Stück den Namen Schaz (θησαυρός). Plautus gab ihm den Namen trinummus von den drei Nummen (tribus nummis) oder Drachmen, die eine Nebenfigur des Stückes, ein athenischer Gauner, empfängt, um dafür eine Schelmerei auszuführen. Vgl. 4, 2, 1. ward's von ihm genannt. Jezt bittet er,
Mögt ihr gestatten, daß es also heißen darf.
Und nun genug! Lebt wohl, und hört in Ruhe zu!


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