Georg Freiherrn von Ompteda
Ernst III.
Georg Freiherrn von Ompteda

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Allerhöchster Verrat

Nach Ansicht des Kommandierenden Generals des XXXX. Armeekorps, Generals der Infanterie von Kratzig, nahm der erste Korpsmanövertag einen betrübenden Verlauf.

Man hatte bei der Leitung alles so schön festgelegt: An der Tillmühle sollte der König den Anmarsch des XXXIX. Armeekorps erleben – doch Höchster war nicht anwesend; von Höhe 274 aus die Entwicklung der Infanterie beobachten – Höchster blieb aus, wie der Regierungsrat; am Franzosenstein, von den drei Freiheitslinden beschattet, dem Infanterieangriff beiwohnen – Seine Majestät war nirgends.

Wo war nun der König?

Kotz von Gerben ritt gallendunkel auf und ab. General von Kratzig, winzig und widerborstig, schickte Ordonnanzoffiziere, die er zu anderem gewiß nötiger gebraucht hätte, um Seine Majestät zu suchen. Nur der Generalstabschef Generalmajor Leichengeher behielt seine verschlossene Ruhe, froh, nicht durch höfischen Zwang gestört zu werden. Er wollte feststellen, ob sein militärisches Rechenexempel aufging.

Da kommt abermals die Frage: Wo ist der König?

Nicht unrichtig erscheint die Antwort des ersten Generalstabsoffiziers des XXXX. Armeekorps, Majors Freiherrn von Marschzirkel, bekannt für endlose Beine wie scharfe Zunge. Er meinte, als der Kommandierende auch ihn befragte:

»Überall und daher nirgends, Exzellenz!«

Und nun steigt zum drittenmal die Frage auf: Wo weilt der König? Ernst der Dritte war am frühen Morgen schon davongeritten mit einem Stabe so groß, daß er, als Rittmeister nur den Trompeter neben sich gewohnt, erstaunt um sich blickte und die vom Rauhreiter verbürgte Frage tat:

»Was wollen eigentlich all die Kerle hier?«

Und der Rauhreiter, reiner Soldat, gab zurück:

»Das möcht' ich ooch wissen, Machestät!«

Nun waren manche durchaus gerechtfertigt, so die Flügeladjutanten, der Königliche Oberbereiter, die Reitknechte. Auch gegen Sturz, Minister des Königlichen Hauses, Major außer Dienst und Gastgeber, ist wenig einzuwenden. Selbst der Hausmarschall Graf Schellenlaut als Vertreter des Hofes mag noch hingehen. Verlieren wir auch kein Wort über den dicken, lila angelaufenen Generaladjutanten weiland Seiner Majestät des Königs Ernst des Zweiten, General der Artillerie zur Disposition von der Bombe. Lassen wir sogar den Präsidenten der Ersten Kammer des Landtages gelten, den Herrn Geheimen Kommerzienrat Doktor Klopphengst, Rittmeister der Landwehrkavallerie, bot er doch in seiner Uniform das Bild kindlicher Freude über sich selbst. Aber das Heranpirschen, hoch zu Roß, des sichernden Oberförsters Schaufler erschien bereits durchaus fragwürdig, gar das Herumschwänzeln auf seinem Kaltblut mit blaugelb gewürfelter Satteldecke des Herrn Gutsinspektors Frühsaat, gewiß kaum mehr als ein Vorwand. Bedenklich geradezu muß jedoch die völlig zwecklose Anwesenheit Seiner Erlaucht des Grafen Veit-Philipp von und zu Hoffahrt-Obergabel-Untergabel-Mittelgabel und Vortritt gewertet werden, wenn er auch als Standesherr bei Hofe mit den Herrschaften gleichzeitig eintrat und in der Nähe angesessen war.

Eine Menge von Reitknechten, Pferdehaltern, Ordonnanzen, Offizieren in irgendwelch geheimnisvollem Zusammenhange wimmelten herum. Auch ein paar Reiterinnen folgten wie Gassenbuben, wenn die Musik aufzieht. Man kann sie jederzeit verscheuchen, aber, mein Gott, man läßt ihnen den Spaß.

Nun war Ernst der Dritte so wunderbar beritten wie nicht während seiner ganzen Dienstzeit, und der lange Sprung der gängigen Vollblutstute »Seligkeit« vom Hochsinn a. d. Stimmung beglückte ihn dermaßen, daß er ihr die Zügel ließ. So konnte es geschehen, daß bald das Feld sich auseinanderzog wie bei scharfem Rennen, ja nach einigen Gräben fast keiner mehr neben dem Könige blieb als der Rauhreiter. Puppchen trug gewiß schöne Reitstiefel, doch das Reiten selbst lag nicht in seinen Gaben, vor allem, wenn die Straße verlassen werden mußte. So mag es kaum wundernehmen, daß er, den Ehrgeiz und Pflicht eine Weile verzweifelt mitgetrieben, schließlich an irgendwelchem verlorenen Örtlein Fühlung mit Mutter Erde findend, von seinem Pferde für diesen Tag Abschied nahm und bei einer Verstauchung des Kniegelenkes es vorzog, an solch gefährlichen Unternehmungen nicht länger sich zu beteiligen.

Kaum besser erging es dem Hausmarschall. Nie groß im Reiten, wozu in seinem einstigen Regimente bei allzuviel gesellschaftlichen Abhaltungen auch wenig Ansporn gewesen, scheiterte er am Tillchen, einem Nebenflüßchen der Till. Sein Gaul weigerte sich dauernd und endgültig, mit solch elendem Gewässer sich zu befassen. Zu Ehren des Grafen Schellenlaut muß freilich eingeschaltet werden, daß der Rauhreiter, dem bis zur Ernennung eines neuen Oberstallmeisters die Leitung des Königlichen Stalles anvertraut worden, hieran nicht ganz unbeteiligt war. Einer unvornehmen Ader, Widersachern eins auszuwischen, folgend, hatte er den Hausmarschall mit einem Bocke beritten gemacht, dessen Weltanschauung das Nehmen von Wassersprüngen grundsätzlich verbot.

Kurz und gut, bald sah sich Ernst der Dritte mit seinem Generaladjutanten allein. Nur eine Dragonerpatrulle wurde gesichtet: Auf einem spillrigen Vollblüter nahm Leutnant von Immerfroh in windender Fahrt das Tillchen. Kann man es da verwunderlich nennen, wenn in dem jungen König das alte Reiterblut sich regte und er eine Weile hinterdrein ritt wie in alten Zeiten?

Wo sie dann nur immer auf Truppen stießen, hat Ernst der Dritte, der Rauhreiter mag es bezeugen, mit den Leuten gesprochen. So trifft der König einen Infanterieposten und fragt:

»Wo steht der Feind?«

Der Mann lacht listig und sagt in seinem gemütlichen Eulenton (schon den Saxonen genähert):

»Nu, das mecht' mer doch grade wissen!«

Dann wieder nennt der Reserveleutnant Flöz, im Zivilverhältnis Bergassessor in Untergrubenstadt, den König »Herr Major«, weil er von unten nur des Reiters dicke Achselstücke sieht. Ernst der Dritte lacht innerlich:

»Ich bin nicht Major!«

»Verzeihung, Herr Oberschtleitnant!«

»Ich bin nicht Oberstleutnant!«

»Ach so, bitte, Herr Oberscht!«

»Ich bin nicht Oberst!«

Der Sommerleutnant mustert den König:

»Sich mal ha, nu ich hab' mir's ja jleich chedacht... nu natürlich der Kenich!«

Ernst der Dritte lacht fast so fröhlich wie gestern abend und befiehlt dem Rauhreiter, seinen neuen »Freund«, wie er ja zu sagen pflegt, nach Manöverschluß ins Schloß einzuladen.

Überall bei den Leuten macht der junge König guten Eindruck. Er versteht den Volkston zu treffen. So antwortet er dem Major Eingraber, der Seine Majestät bittet, doch auf der anderen Seite der marschierenden Kolonne zu reiten, weil es dort nicht so staube:

»Wenn ich mit meiner Schwadron vom Exerzieren kam, sah ich auch aus wie 'n Schwein!«

Dann wieder fragt Ernst der Dritte den Füsilier Kachel, im Zivilverhältnis Ofensetzer, ob sie gute Quartiere hätten. Der zieht ein Gesicht, und der König entgegnet mit dem Tillener Volksausdruck:

»Ihr habt wohl nischt einzufetten?«

»Das gennte stimmen, Seine Machestät. In unsern Quartier is nu mal sicher der Hungertyphus ausjebrochen!«

Der König läßt den Rauhreiter sofort Truppenteil und Quartier aufschreiben, um nachzuforschen.

Wie nun die beiden so durchs Land trollen, trifft es sich, daß sie auch an die Zweiten Dragoner geraten, als Divisionskavallerie bei der Infanterie verzettelt. Steht da nicht Piephacke und schneidet sich hinter dem dicken Halse seiner »Schnucke« Brot ab, das er mit dem Messer in den Speicher schiebt? Der König reicht ihm vom Pferde herab die Hand:

»Piephacke, pfui du – 's lebt au no?«

Der Gefreite reißt die Absätze zusammen, aber seine Scheibe läßt er nicht fallen:

»Sich mal ha, Seiner Machestät!«

Dann gibt es ein völlig unkönigliches Händeschütteln mit Rittmeister von dem Grimme, Wachtmeister Strenge, den Unteroffizieren, ja sogar Dragoner Stift (einst Liftboy in Kairo, Shephards Hotel), windiger Hund, der aber reiten kann wie auf einem rohen Ei, und Dragoner Knäuel, sonst Schlangenmensch im Zirkus Busch. Nur Oberst Hengst fehlt, denn er führt eine Brigade. Dafür aber tut sich Oberleutnant Schuster als Regimentsadjutant doppelt wichtig den Herren von der Infanterie gegenüber. Na ja – unser König – alter Regimentskamerad!

Doch wer möchte Ereignis auf Ereignis häufen! Lieber wäre zu wünschen, der Herr Generaladjutant führte nun endlich seinen Herrn zu jenen von der obersten Leitung bestimmten Punkten, besser noch, Seine Majestät besänne sich selbst, daß einer, den die Vorsehung erhoben, dafür mit eigenen Wünschen zahlen muß; aber wie jener Hofmeister, dem jungen reichen Erben nach Monte Carlo mitgegeben, ihn vom Spiele abzuhalten, bald selbst mitjeut, so sind die beiden völlig an die Reiterei verloren. Als sie nun gar in einer heimlichen Mulde die Kavalleriedivision entdecken, begeben sich im Grunde unerhörte Dinge: Wohl sind Meldungen gekommen, irgendwo ahnt man Kavallerie in Gestalt von weißen Flaggen, doch wer will Genaues sagen? Die Absperrung durch markierte Patrullen ist vollkommen. Ernst der Dritte aber, voll beruflichen Eifers, Ernst der Dritte doch neutral, Ernst der Dritte, dem der Generalstabschef Generalmajor Leichengeher am Abend vorher bei Sturz einen Überblick gegeben über Lage, Stellungen und Absichten... Ernst der Dritte... Gerechtigkeit verhülle dein Haupt... Ernst der Dritte begeht glatten Verrat. Seinem alten Oberst sagt er ganz glückselig, was er nur weiß.

Da: Säbelwinke, Flankenmarsch. Ernst der Dritte reitet herzklopfend mit. Bügelklirren, Pferdeschnauben: alles wie einst. Eingeschwenkt. Drüben traben gemächlich die armen verratenen weißen Flaggen. Signal: Galopp! Marsch, marsch! Hurra! Und die feindliche Kavalleriedivision hat ausgelitten.

Die Schiedsrichter sind nirgends: hier kann ja der Zusammenstoß noch nicht sein; so hat nur das verräterische Auge Seiner Majestät den Untergang des herrlichen Reitergeschwaders erblickt. König, junger König, bist du nicht schuld am Tode von vielen Tausend froher Reiter? Gerechtigkeit, verhülle dein Haupt!

Doch das Leben ist nicht so blutig wie die Phantasie. Zur Beruhigung tief aufgewühlter Seelen sei mitgeteilt, daß die Flaggen erfreut absitzen, ihr Frühstücksbrot zu verzehren, genau wie Gefreiter Piephacke.

Erst zur Kritik am Franzosenstein fand Ernst der Dritte, aus seinen Reiterträumen erwacht, wieder Anschluß an die rauhe Wirklichkeit. Da dieser Tag nun einmal im Zeichen des Verrates stand, sei denn auch aufgedeckt, daß zwischen dem Kommandierenden und dem Generaladjutanten abseits eine Auseinandersetzung stattfand, die, wie gute Ohren behauptet haben, fast wilde Formen annahm. Dann hielten die Offiziere zu Pferde um Seine Majestät, angehängt gleich einer Bienenschwarmtraube am Ast. Und nun kam einer jener peinlichen Augenblicke im Leben des noch unerfahrenen Herrschers. Ernst der Dritte sollte sich äußern über den Tag. Man reckte die Köpfe, den jungen König zu sehen, den die meisten Herren noch nicht erblickt hatten. Wie geboren auf sein Pferd, räusperte er sich und sprach also:

»Meine Herren, mein Urteil muß schon deshalb zweifelhaft sein, weil ich verhindert wurde, die Kriegsakademie zu besuchen und damit vielleicht den Generalstab anzustreben. Über die Anlage maße ich mir daher kein Urteil an. Die Leistungen der Infanterie habe ich leider nicht gesehen, auch könnte ich sie unmöglich beurteilen, da ich nicht von der Waffe bin. Dieses bewährteren Kräften überlassend, habe ich nämlich meinen königlichen Dienst darin erblickt, die Truppe zu besuchen. Diese nun – ich konnte mit vielen Leuten sprechen – hat mir einen ausgezeichneten Eindruck gemacht. Eine Klage über Verpflegung ist weitergeleitet. Der Angriff der Kavalleriedivision Druff war glänzend.«

Im Anfang strahlten die Gesichter über die hohe Bescheidenheit Seiner Majestät, aber daß er, nach eigenem Bekenntnis, das Manöver gar nicht gesehen, verwirrte ohne Zweifel manchen Kopf. War trotzdem der Eindruck immerhin ein guter, so schlug, wenigstens bei den Herren von der Infanterie, solche Stimmung jäh um, denn wohl im Bedürfnis, nicht allein zu verneinen, schloß Ernst der Dritte mit diesen verblüffenden Worten:

»Als alter Reitersmann möchte ich nur noch kurz etwas erwähnen. Es ist mir aufgefallen, daß die Herren von der Infanterie fast durchwegs mit durchfallender Kinnkette reiten, so daß die Hebelwirkung der Kandare nicht eintreten kann, sondern sie dem Pferde höchstens ein angenehmes Gefühl bereitet.«

Unumwunden darf behauptet werden: die Herren waren baff. Allgemein zog man die Zügel versuchsweise an, und Seine Majestät hatte recht: die Gäule machten durchwegs freundliche Gesichter.

Auch Seine Erzellenz General der Infanterie von Kratzig untersuchte, die Schnauze seiner Stute herumzerrend, die Kinnkette. Selbst während seiner Kritik zupfte er, gleichsam einer Zwangsvorstellung folgend, aller drei Sätze an den Zügeln. So, abgelenkt von sonstiger Nörgelei, ward er ungewohnt milde. Doch der Gottesfriede hielt nicht an. Plötzlich erhob sich der General steil in den Bügeln, an der Kandare sich haltend. Dabei erwies es sich, daß auch bei Seiner Exzellenz die Kinnkette durchfiel, denn der Gaul machte trotz dem Riß ins Maul ein ganz liebenswürdiges Gesicht. Der General jedoch krähte – es muß dabei bleiben – er krähte:

»Aber alles ist wertlos geworden und gibt ein falsches Bild durch einen unverantwortlichen Vorgang bei der Kavallerie, die Seine Majestät soeben so gelobt hat. Alleruntertänigst bemerke ich, daß ich mich dem Allerhöchsten Lobe durchaus nicht anschließen kann. Die Maßnahmen waren von Herrn General Leichengeher so getroffen worden, daß Patrullen durchaus ferngehalten wurden. Trotzdem wußte die Kavalleriedivision, wo die gegnerischen Flaggen standen.«

(Es würgte Seine Erzellenz förmlich ab vor Wut.) »Hier muß, meine Herren, ich weiß, was ich sage, hier muß ein Verräter seine Hand im Spiel gehabt haben. (Zum Kommandeur der Kavalleriedivision Graf Druff gewendet.) Erzellenz, darf ich bitten, woher hatten Sie die Meldung, daß die Flaggendivision...«

Ehe der Kavalleriedivisionär antworten konnte, geschah etwas derart Verwirrendes, daß der Kommandierende plötzlich aus dem Bügelstand geschlagen in den Sattel zurücksank: Ernst der Dritte, um den ehrfurchtsvoll ein Raum frei geblieben, ritt, gleichsam der Schuldige vor dem Femgericht, ein paar Schritte in den Kreis vor und sprach jene Worte, die allen Anwesenden unvergeßlich geblieben sind und noch heute erzählt werden:

»Ich selbst war der Verräter, wie Sie sich auszudrücken belieben, Erzellenz!«

Die Wirkung ist fürchterlich zu nennen. Kotz von Gerben strich sich mit Tronje-Hagenmiene den Bart. General Leichengehers Kaumuskeln zuckten. Graf Druff aber, der Rauhreiter, Oberst von Hengst und die Kavalleriebrigadekommandeure blickten gereinigt drein, eng geschart wie ein Gesperre Strauße. Die gekränkten Infanteriereiter jedoch fühlten sich, angesichts solchen Königs, gerächt. Der Kommandierende verbeugte sich, die Hand am Helm, tief vor seiner verräterischen Majestät und fand nur die immerhin merkwürdige Äußerung:

»Ja, dann allerdings!«

Ein paar Sekunden herrschte ein so erstarrtes Schweigen, daß man deutlich hörte, wie Leutnant von Immerfroh, der Seiner Erzellenz die entscheidende Meldung des Tages gebracht, zu einem Kameraden sagte:

»Im Kriege wird doch ooch die Landbevölkerung ausjeforscht!«

Der kleine Leutnant, dieses Jahr nun schon zum zweitenmal an der Spitze siegreicher Herrenreiter, hatte das erlösende Wort gefunden. General von Kratzig, der wohl schon dachte, nun habe er am längsten ein Korps gehabt, nahm liebedienerisch das Rettungswort auf: Jawohl, Seine Majestät hatte, den Zufall darstellend, der in blutiger Wirklichkeit dem Feldherrn die Karten mischt, nun erst das Bild feldmäßig gerundet. Man mußte Seiner Majestät für die überraschende Wendung dankbar sein.

Wohl gab es erstaunte Gesichter, doch bei solch versöhnendem Ausgang erhellte ein Lächeln der Erleichterung die Züge harter Krieger. Nun hatten die Herren vergnügt der längst in die Quartiere abrückenden Truppe folgen können, doch abermals mußte Erstaunliches sich begeben. Der junge König begann zu sprechen. Man lauschte. Die letzten Schwatzenden wies Oberleutnant Schuster für »seinen Regimentskameraden« zur Ruhe. Ernst der Dritte aber sagte etwa (wer soll an solch wildem Tage alles behalten?), er habe durchaus nicht Landbevölkerung spielen wollen: »Es war nichts als Begeisterung, meine Herren, für Ihren herrlichen Beruf, dem nicht mehr aktiv anzugehören ich jeden Tag bedauere. Ich danke, meine Herren.«

Viel hätte nicht gefehlt, und es wäre Hurra gerufen worden.


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