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Kapitel II.

Auf dem großen Hofe dicht am Hause hielt das Kabriolet, aus dessen Gabel die graue Stute ihren schlanken, langen Hals den Nahenden entgegen bog. Der Kapitain hob seine Tochter in den Wagen, nahm dann dem Stallknecht, der neben ihm stand, die Laterne aus der Hand, beleuchtete Räder und Achse des leichten Fuhrwerks, und als er nach einigen Augenblicken die Prüfung vollendet hatte, sagte er leise: Sitzen Sie auf, Vetter, nehmen Sie Zügel und Peitsche und fahren Sie langsam die Straße hinunter, dann links an den Häusern hin. Halten Sie die Zügel lose, das Pferd wird's schon machen. Gute Nacht! Vorwärts!

Er schlug leise in die Hände und das Kabriolet rollte zum Hofthor hinaus. Die Straße war öde und finster. Die armen Bewohner der kleinen verkrümmten Hütten hatten sich längst dem Schlaf überlassen und kaum mochte es Einen geben, der aus seinen Träumen erwachend das leise Klappen der Hufe, oder das Schlagen der Räder des Kabriolets hörte, das zuweilen von großen Steinen abgleitend in Löcher und Gossen sank. Als die Straße endete, bog das Pferd von selbst links ab, wo eine Reihe vereinzelter Höfe und Scheunen die letzten Vorposten des Städtchens bildeten, dann ging es rasch in die Nacht hinein, die, mit Himmel und Erde zu einer schwarzen Masse verschmolzen, nichts sehen ließ, als dann und wann einen einsamen Stern, der wie ein verglimmender Funken sich zeigte, um zu verlöschen. Der Wind fegte quer über die Landstraße, auf welcher das Fuhrwerk schnell fortrollte, nur an dem Pfeifen und Rauschen in dem Gezweige hörte Gustav, daß Bäume an den Seiten standen.

Frieren Sie? fragte er, als seine Nachbarin sich aufrichtete und sich dichter in den Mantel wickelte.

Ich bin daran gewöhnt, erwiederte diese, aber Sie werden diese Nacht nicht besonders angenehm finden.

Es ist verzweifelt kalt.

Vielleicht wird es Ihnen bald zu heiß werden, flüsterte sie in dem alten lustigen Ton. Sehen Sie dort das kleine Licht glänzen? Es ist das Zollhaus; links und rechts läuft die Grenze hin. Geben Sie Acht! –

Das Pferd, das bis jetzt seinen ruhigen Paß gehalten hatte, machte plötzlich Halt. Es stemmte die Füße fest, die Sitzenden erhielten, einen derben Stoß.

Was soll das bedeuten? fragte Gustav erschrocken.

Es muß etwas in der Nähe sein, was seine Besorgniß erregt, erwiederte Anna. Sehen Sie, dort vor uns unter dem Baume regt es sich. Es ist eine Gestalt, ein Mensch!

Ein Grenzjäger! Ich sehe nichts, erwiederte er ängstlich erregt. – Anna lachte leise.

Die Finsterniß, welche anfangs so dicht und schwer war, hatte sich theils durch die Gewöhnung des Auges ein wenig gemindert, theils waren die jagenden Wolken mehr verweht und ließen große Stellen am Himmel dem Sternenlicht offen. Die graue Stute hängte den Kopf tief an den Boden nieder und begann langsam fortzuschreiten, dann machte sie eine Wendung zur Seite und schien Lust zu haben, die Landstraße verlassen zu wollen. Sie kehrte sich auch nicht daran, als Gustav die Zügel fest anzog und einige vergebliche Versuche machte, sie von ihrem Vorsatz abzubringen.

Geben Sie sich keine Mühe, sagte Anna. Ich weiß jetzt was sie will, wir müssen ihr Folge leisten.

Aber wir werden in den tiefen Graben stürzen und den Hals brechen.

Wir werden nicht stürzen, sie wird sich den passenden Uebergang suchen, sitzen Sie nur fest.

Dürfen wir es wagen? Ich würde einem Pferde nicht so blindlings trauen, sagte er unmuthig.

Es hilft jetzt Alles nicht, mein Herr Vetter, rief die Dame spottlustig. Sie sind in der Falle und müssen Folge leisten. Lassen Sie sie gewähren.

Das Pferd war inzwischen am Rande der Landstraße hingeschritten, bis es den Baum erreichte, unter welchem Anna die Gestalt erblickt haben wollte. Hier bog es ab, rutschte am Grabenrande, der an dieser Stelle weder steil noch hoch war, hinunter, kletterte an der anderen Seite hinauf und rannte nun über die weite Fläche mit seiner Last davon.

Sie sehen, wie gut das kluge Geschöpf seine Sache macht, sagte Anna. – An jener Stelle sind sicher die Männer über den Graben gegangen, welche vor uns diesen Weg nahmen. – Noch sind wir auf befreundetem Gebiet, aber dort an den ersten Büschen beginnt die Grenze, hinter jedem Grashalm kann ein Jäger verborgen liegen.

Es schien dem übermüthigen Mädchen fortgesetzt Vergnügen zu machen, ihren Begleiter ein wenig zu ängstigen, der prüfende Blicke nach allen Seiten ausschickte. Bald glaubte er auch hinter sich her eine hohe Gestalt schweben zu sehen, die leicht über die gefrorenen Gräser schlüpfte, oder an den Seiten des Wagens zeigten sich düstre Schatten, von denen er nicht wußte, waren es Bäume, Geister oder Wesen von Fleisch und Bein. Zuweilen kam es ihm vor, als höre er Menschenstimmen und verworrenes fernes Murmeln, das der Wind brachte und weiter führte.

Das Pferd lief geräuschlos über eine unermeßliche Ebene, welche immer tiefer und mooriger wurde. Einige Male blitzten Wasserstreifen dicht an dem leichten Fuhrwerk auf, der Fuß der grauen Stute klapperte auf Eisstücken umher, die klirrend zersprangen und die Räder schnitten tief durch lange Schilfhalme, welche sich rauschend um die Speichen wanden.

Nachdem ein paar kleine nasse Gräben glücklich überwunden waren, erreichte das Kabriolet die Waldleiste. Kahle Erlenbüsche wuchsen überall hier aus dem Sumpfboden auf und über die verschlungenen Wurzeln suchte das Pferd vorsichtig den besten Weg zu finden.

Wenn uns ein Abentheuer zustoßen soll, sagte Anna, so muß es jetzt bald kommen. Was würden Sie thun, mein tapferer Vetter, wenn plötzlich ein halbes Dutzend Blaukragen auf uns lossprängen?

Hörten Sie nichts? erwiederte Gustav. Es pfiff vor uns. –

Es war der Wind, sagte die Dame, aber nein! – Das Pferd hebt seinen Kopf auf und schnaubt in die Luft; es muß dort etwas sein, was seine Aufmerksamkeit erregt.

Soll ich es anhalten?

Lassen Sie es gehen, es wird selbst für sich sorgen.

Aber glauben Sie nicht – hier brach der junge Mann plötzlich ab, denn noch einmal pfiff es scharf aus dem Gestrüpp, dem sie sich näherten. Mit einem raschen Griff in die Zügel wollte er das Pferd wenden, allein das störrige Thier kehrte sich jetzt so wenig daran, wie beim ersten Male, und Anna schlug ein lautes Gelächter auf, als sie sah, mit welchem Eifer er sich vergebens abmühte.

So bleiben Sie doch ruhig sitzen, sagte sie, im äußersten Falle können wir höchstens gefangen genommen und im Triumph in die Residenz meine wackern Freundes des Zollinspektors geschleppt werden; für diesmal aber sehen Sie den Feind nur genau an, der uns überfallen hat.

Die graue Stute wieherte in diesem Augenblick hell auf und erhielt dafür von der dunklen Gestalt, die dicht vor dem Gestrüpp stand, einen Schlag auf den Rücken. –

Dummes Zeug, sagte die tiefe Stimme des Kapitains, so etwas kann hier nicht geduldet werden, Bella.

Sie sind es, Kapitain Rintel! rief Gustav freudig überrascht.

In eigener Person, erwiederte dieser. Ich habe den kürzesten Weg genommen, während Sie einen weiten Bogen machten, und erwarte Sie hier seit fünf Minuten, um Ihnen den Weg durch die Büsche frei zu halten. –

Er ging voran und das Pferd folgte langsam und vorsichtig; dennoch konnte es nicht fehlen, daß die Zweige zuweilen über die Fahrenden hinstreiften und ihnen Stöße und Schläge versetzten.

Ich will wetten, daß ich weiß, was Sie jetzt denken, sagte Anna leise, als Gustav mit einem Schmerzenslaute einen dieser peitschenden Zweige von seinem Kopf stieß. Sie denken an die schönen Betten im weißen Lamm. Ich versichere Sie, es schläft sich allerliebst darin.

Ich würde nicht schlafen, erwiederte er; aber zweifeln Sie denn so sehr an meinem Muth?

Wer wird an eines Mannes Muth zweifeln! rief das Fräulein, aber ehrlich gestanden, wünschen Sie nicht, daß wir je eher je lieber mit heiler Haut unter Dach und Fach wären?

Ja, wahrhaftig, das wünsche ich von ganzem Herzen, und zwar sowohl Ihret- als Meinetwegen. Welch Vergnügen können Sie daran haben, in solcher Nacht unterwegs zu sein, und ist der Plunder, der hier im Kasten liegt, wohl aller der Noth und Gefahren werth, deren Sie sich aussetzen?

Da hört man das Schooßkind des Glücks! rief das Fräulein. Nein, mein schöner Herr, dieser Plunder hat Werth für uns; überhaupt aber folgt jeder Mensch dem Stern seines Schicksals, der meinige jagt mich nächtlich über diese Heiden, und ich finde es interessant genug, um damit zufrieden zu sein.

Dann haben sich unsre Sterne also darin begegnet, erwiederte Gustav lachend, daß ich bestimmt wurde, an Ihrer Seite die Reize kennen zu lernen, welche Sie so anziehend finden.

Er endete seine Antwort nicht, denn plötzlich wurde die Stille der Nacht von einem wilden Schrei unterbrochen, der ihn mit Entsetzen erfüllte. Das Pferd arbeitete sich eben durch die letzten Büsche, und vor ihm lag eine Lichtung des Waldes, rings eingeschlossen von dessen schwarzen Leisten. Der matte Schein eines Lichtes, das vom fernsten Himmelsrande ausströmte und dämmernd mit dem Dunkel der Mitternacht rang, verkündete den nahen Aufgang des Mondes. Hohe und einzeln stehende Bäume traten in ungewissen Massen aus den Nebeln, die als bleiche gewaltige Schleier sich von ihnen ablösten und über den Raum hinschwebten. Es war nichts zu erkennen, als die dunkle Gestalt des Führers, der bei dem Pferde stand und es am Zaume festhielt. –

Warten Sie hier, bis ich das Zeichen gebe, sagte der Kapitain, indem er langsam vorwärts ging.

Seine hohe Gestalt verschwand in den Nebeln; die graue Stute scharrte ungeduldig den Boden und streckte den Kopf dem Winde entgegen. Nach einigen Augenblicken war es, als schlüge Jemand stark in die Hände, und augenblicklich begann das Pferd vorsichtig seinen Marsch, denn der Boden war uneben von den Löchern, in denen einst Bäume gestanden hatten. –

Der Dämmerschein des Mondlichtes war stärker geworden und ließ bald einen wasserreichen Graben erkennen, der quer über den Plan lief. Das Pferd ging am Rande desselben hin; alte Weiden beugten sich über die Wasserfläche, aus der das Schilf heraufrauschte.

Darf ich fragen, sagte Gustav nach einiger Zeit, wo und wie bald diese nächtliche Promenade für uns enden wird?

Ueber beides, erwiederte die Dame, die ihre Munterkeit nicht verloren hatte, kann ich Ihnen in der That keine bestimmte Antwort geben. – Nur soviel ist gewiß, daß, wenn wir die Niederung erreicht haben, das Kreuzbruch gerade vor uns liegt. Dies Kreuzbruch ist ein breiter Sumpfgürtel voll warmer Quellen, der in der Regenzeit gar nicht zu passiren ist, jetzt aber an wenigen einzelnen Stellen, welche jedoch genau bekannt sein müssen, denn zu beiden Seiten liegt unergründliches Moor.

Vortrefflich, erwiederte der junge Mann mit der Ironie des Aergers, und ohne Zweifel müssen wir mitten durch diese herrliche Landschaft.

Allerdings, es giebt für uns keinen andern Weg.

Sie kennen ihn also genau?

Ich? Nicht im geringsten, so wenig wie Sie, aber Bella kennt ihn wie kein Pascher im Lande. Lassen Sie sie daher ganz machen, wie es ihr gefällt; sie bringt uns sicher hinüber und jenseit hinter den Hügeln kann ich Ihnen dann wenigstens einigen Ersatz für so viel ausgestandene Leiden versprechen. – Sie müssen wissen, fuhr sie schelmisch fort, daß ich Ihnen das Lied von der Mühle im Thale und der schönen Müllerin nicht umsonst gesungen habe. Ich bin, wenn nicht schön, doch wenigstens die Müllerin. Mein Vater besitzt ein hübsches Mühlengrundstück, auf dem wir wohnen. Die Mühle ist freilich verpachtet, aber wenn ich nicht glaubte, daß alle Mühlräder der Welt Ihren Schlaf für diesmal nicht stören würden, müßte ich fürchten, daß das Geklapper der Räder Ihren Träumen Schaden brächte. Denn unser Haus liegt der Mühle ziemlich nahe, mitten in einem Obstgarten und von alten Bäumen umringt, ganz romantisch versteckt zwischen Pappeln und Kastanien, und von dem Zimmerchen, wo Sie wohnen sollen, können Sie weit über Flächen und Seen blicken, die wenigstens zur Sommerzeit gar nicht so übel als Landschaft sich ausnehmen.

Wo werde ich sein, wenn der Sommer kommt! erwiederte Gustav.

Ei, mein Herr Vetter, rief die kleine Dame, ich hoffe nicht, daß Sie in Ihren glänzenden Stadtkreisen Ihre arme Muhme an der Grenze so schnell vergessen werden. Kommen Sie zu uns, wenn Busch und Wald voll Maiblumen und Vergißmeinnicht stehen, die großen Wasserlilien auf den Seen schwimmen und selbst diese öden Sümpfe und Heiden sich den Brautstaat von Tausendschönchen, Mißlieb und Federkronen anziehen. Dann ist es gar schön bei uns. Im kühlen Walde, voll Frühling und Gesang, vergißt man manche Trübsal, und wenn Sie es wünschen, schwöre ich alle Abentheuer ab und will sittsamlich alle Schleifwege vermeiden.

Gustav hatte lächelnd diese Schilderung gehört, die er so neckisch und reizend fand, daß er ganz vergaß, wo und wie sie gegeben wurde. Er wollte eben betheuern, daß ihm schon jetzt ganz frühlingsmäßig zu Muthe sei, als das Pferd aus seinem sanften Paß urplötzlich in den stärksten Galopp überging und das Kabriolet mit Windesschnelle fortriß. Im flüchtigen Vorüberstreifen bemerkte er die Umrisse einer Gestalt, die ohne Zweifel vor dem Wagen gestanden und nach den Zügeln der grauen Stute gegriffen haben mochte, von dieser aber niedergerannt wurde. Mitten durch das niedere Buschwerk ging die Flucht in der rasendsten Eile, denn hinter ihr her erscholl jetzt deutlich das Geschrei mehrerer rauher Stimmen, die den Flüchtigen ein drohendes Halt! und ein Gemisch entsetzlicher Flüche nachriefen.

Halten Sie sich fest! rief Anna, und diese Warnung war nicht vergebens, denn mehr als einmal war das leichte Fuhrwerk nahe daran, umgeworfen zu werden. Gustav klammerte sich an der Gitterlehne an, er fürchtete jeden Augenblick, daß von den heftigen Stößen Axt Hier im Sinne von »Achse«. Es bleibt unklar, ob an dieser Stelle ein Setzfehler vorliegt oder ob Mügge eine regionale und selten gebrauchte Form verwendet; das Grimm'sche Wörterbuch verzeichnet »Axt« in der Bedeutung »Achse« nur für eine einzige entlegene und zeitlich ferne Stelle. oder Räder brechen, oder das Pferd zusammenstürzen würde, allein alle Bestandtheile des Kabriolets waren aus zu gutem Stoff gearbeitet, und als nun die graue Stute in wilder Hast über die freie Ebene flog, athmete der unfreiwillige Schmuggler leichter auf, denn als er zurückblickte, waren die Verfolger weit hinter ihm.

Plötzlich zuckten ein paar rothe Blitze aus dem Nebel. Der Donner mehrerer Schüsse hallte ihnen nach und ziemlich nahe pfiffen die Kugeln an den Köpfen der Flüchtlinge hin.

Das unerschrockene Mädchen hob lachend den Arm auf. – Die Elenden! rief sie, ist es nicht entsetzlich, auf Menschen zu schießen, die ihnen nichts zu Leide thaten? –

In dem Augenblick wurde der rasche Hufschlag eines Pferdes gehört, das auf der Spur des Kabriolets ihm nach eilte. –

Gott steh' uns bei! rief Anna, das ist das ärgste, was uns treffen kann. – Fort, Bella! fort, oder wir sind verloren! –

Mit erneuter Hast rannte das treue Thier über einen moorigen Grund, der sich unter seinen Füßen wellenförmig bog, und heftig rüttelte Anna die Zäume und trieb es zu immer größerer Schnelle an.

Wir werden durchbrechen und versinken, flüsterte Gustav.

Besser umkommen, als ihm in die Hände fallen, erwiederte sie.

Ihr da! rief jetzt die rauhe Stimme des Reiters, der sich schnell näherte, welcher Wahnsinn treibt euch in den unergründlichen Sumpf. – Kehrt um, vor euch ist der Tod! – Wenn ihr die seid, für die ich euch halte, so laßt euch rathen, ich meine es gut und will thun, was ich kann.

Es war unverkennbar die Stimme des Grenzbeamten, den Gustav in Friedland gesehen hatte; aber er erhielt keine Antwort. Das Kabriolet fuhr rasch vorwärts mitten durch eine Wasserlache, und der alte Herr schien sich eine Weile zu besinnen, ob er folgen sollte; sein Pferd wollte auf der gefährlichen Stelle nicht weiter.

In der nächsten Minute aber siegte sein Pflichtgefühl und seine Sporen zwangen den widerspenstigen Gaul zur Fügsamkeit. –

Wollt ihr nicht hören, schrie er, so mögt ihr die Schuld eurer Thaten tragen! Halt! zum letzten Male, oder ich schieße!

Er war hart hinterher, als das Kabriolet plötzlich mit beiden Rädern in ein Schlammloch sank und die Lage der Flüchtlinge außerordentlich verschlimmerte. – Das sonst so folgsame Thier stand still, nachdem es eine nutzlose Anstrengung gemacht hatte, und schien es nicht zu wagen, seine Füße fest in den zitternden Boden zu stemmen.

Wir können nicht weiter, flüsterte Gustav rathlos.

Anna hatte sich rasch gebückt, die Feder an der Klappe des Bodens im Kabriolet geöffnet, und jetzt drückte sie statt aller Antwort ein Pistol in die Hand ihres muthlosen Begleiters.

Liegt Ihr in dem Brei? rief der Grenzinspektor. Holla! hierher, hier haben wir ihn!

Kaum dreißig Schritte weit zeigte sich im Nebel die hohe in seinen Mantel gehüllte Gestalt des Reiters.

Noch habt Ihr uns nicht! murmelte das junge Mädchen, und indem sie die Peitsche ergriff und mit aller Gewalt auf die Stute einhieb, rief sie mit jener Energie des Willens, der den Unschlüssigsten zur That fortreißt: Schießen Sie, wenn Sie ein Mann sind. –

Fast mechanisch befolgte Gustav diesen Befehl. Der Schuß donnerte. Hier wurde das Kabriolet von dem gepeitschten Pferde glücklich aus dem Sumpf gerissen und mit Windeseile durch Lachen und Bruch geführt, dort bäumte sich das Roß des Verfolgers hoch empor. Deutlich sahen die Flüchtlinge, wie es sich wandte, drehte, und mit seinem Reiter zusammenbrach, der laut nach Hülfe rief; dann legte die Nebelschicht sich zwischen sie und bald war der letzte Ton verklungen.

Die beiden Entronnenen sprachen kein Wort, es war, als ob der Schrecken ihre Zungen bände und keiner von ihnen eine Erklärung geben wollte. Gustav zitterte bei dem Gedanken, vielleicht einen Mord begangen zu haben, aber er sagte sich mit tausend Gründen, daß es unmöglich sei, denn er hatte das Pistol hoch in die Luft gehalten und aufs Gerathewohl abgedrückt. Dennoch aber fühlte er den unsäglichen grauenhaften Schmerz eines reinen Gewissens, das zum erstenmale an der finsteren Schwelle des Verbrechens steht. Das gutmüthige Gesicht des alten Grenzhüters stand deutlich vor seinen Blicken, und kalter Schweiß bedeckte seine Stirn, während er den Unstern verwünschte, der ihn in diese Gesellschaft gebracht hatte.

Die graue Stute lief inzwischen mit derselben Eile weiter. Langsam erhob sich der Mond jetzt über den Kranz düsterer Wolken und Nebel und beleuchtete das Gesicht seiner Nachbarin. Im schwarzen Mantel und schwarzer Kappe, von der ein Schleier von gleicher Farbe ihr durch die Luft nachschwamm und ihren Kopf umwirbelte, wie die düstern Flügel eines großen Nachtvogels, saß sie regungslos und blickte aufwärts in den Himmel. Ihre sonst so freundlichen und beweglichen Züge waren blaß und entstellt, ihre Lippen krampfhaft geschlossen.

Sie fühlen sich unwohl, theuerste Anna, sagte er theilnehmend, indem er sich zu ihr wandte.

Da schlägt die Uhr im Kirchdorfe, erwiederte sie aufathmend, dem Himmel sei Dank! wir kommen auf festen Boden. Aber legen Sie das abscheuliche Mordgewehr fort, das Sie noch immer steif in der Hand halten. – Nein, ich bin nicht krank; doch hier ist der Rand dieser Wildniß, in einer Viertelstunde werden wir zu Hause sein und von allen Abentheuern ausruhen können.

Ich hoffe, sagte Gustav nach einer kleinen Pause, daß die Abentheuer dieser Nacht für jeden Betheiligten ohne Schaden vorübergehen.

Möglich, und ich wünsche es mit Ihnen, fiel sie rasch ein, aber Niemand hat sich Vorwürfe zu machen, wenn es nicht so wäre. Kam es anders, wo würden wir dann sein? Mitten unter einer jubelnden Rotte von Menschen, die uns im Triumph fortschleppten. Einer üblen Nacht, mein Herr Vetter, würden andere vielleicht noch bösere Tage und Nächte folgen, darum ist es gut so, wie es ist.

Das Pferd war auf eine feste Straße gekommen und lief einer Hügelkette entgegen, über welche der Weg sich in ein Thal senkte, aus dem bald das Geklapper einer Mühle hörbar wurde, die ein starker Bach in Bewegung setzte. Der Wagen bog an dem rauschenden Wehr ab, in einen Weg, der zwischen Gehegen gerade auf ein zweistöckiges Gebäude zuführte, das zwischen den Baumgruppen, die es umgaben, mit seinen hell umglänzten Giebeln ein einladendes stattliches Ansehen hatte. –

In der Nähe des Hauses sprangen zwei schöne Jagdhunde dem Wagen freudig bellend entgegen, dann kamen Mägde mit Lampen und Lichtern zum Vorschein, zugleich aber erschien ein stämmiger Bursche, der das Pferd in Empfang nahm, dem er seine Liebkosungen und sein Bedauern zuwandte, als er es über und über mit Schweiß, Schlamm und Wasser bedeckt fand.

Die kleine Dame wurde aus dem Wagen gehoben und führte ihren Gast in das Haus. Ein ziemlich großes Zimmer, ländlich einfach, aber voll höchster Sauberkeit und einladender Wärme nahm diesen auf. Der Tisch von Nußbaumholz war zum Theil mit einem weißen Tuche bedeckt, auf welchem buntbemaltes englisches Theegeschirr stand, der Kessel blank polirt brodelte daneben, und die Magd, welche sich geschäftig mit ihrer Gebieterin zu thun machte, ihr Mantel und Hut dienstfertig abnahm und mit ungeheuchelter Freundlichkeit allerlei Hausneuigkeiten erzählte, warf dann und wann einen neugierigen, betrachtenden Blick auf den fremden Herrn.

Dieser hatte einen Armsessel eingenommen und saß mit der dumpfen Ruhe dort, die gewöhnlich nach heftigen Aufregungen folgt. Das junge Mädchen hatte ein Schlüsselbund ergriffen, und nach einigen freundlichen Worten, es sich bequem zu machen, ließ sie ihn allein.

Eine Fülle von schweren und leichten Gedanken wogte durch Gustavs Kopf. Die Ordnung und Anmuth dieses stillen vom Lampenschein erhellten Gemachs thaten ihm wohl. Alles war so weiß und rein, daß er die Hand überall zu erkennen glaubte, welche hier waltete. Wie einfach auch Alles war, so lag doch ein gewisser verschönender Zauber darauf. Der Fußboden blank gescheuert, die Vorhänge weiß und faltig. Das Nähtischchen am Fenster blitzte zu ihm her, und an der Wand stand ein schönes Instrument, gewiß das theuerste Stück in diesem Haushalt. –

Als er nach dem grünblumigen Sopha blickte, erkannte er in dem großen Bilde im Goldrahmen, das seinen Platz darüber erhalten hatte, auf der Stelle den Kapitain in Uniform, ein Ordenskreuz auf der Brust, das Zeichen tapferer Thaten. –

Sonderbar, sagte er leise lächelnd, und dieser Mann giebt sich damit ab, Schmuggelei zu treiben, und selbst das arme fröhliche Kind in sein gefährliches Treiben zu ziehen.

Bei seinen letzten Worten trat Anna wieder herein und brachte ihr freundlich strahlendes Gesicht mit.

So, sagte sie, meine Einrichtungen sind besorgt, das Haus bestellt, das Kämmerchen in Stand gesetzt, um den werthen Vetter aufzunehmen. – Jetzt trinken Sie eine Tasse Thee und dann husch in's Bett, um nach so vielen Drangsalen sanft zu ruhen.

Aber wollen Sie nicht Ihren Vater erwarten? fragte Gustav.

Gewiß nicht, wer weiß, ob er kommt.

Und fürchten Sie nicht, daß ihm ein Unglück begegnet sein kann?

Ich fürchte nie für ihn, sagte sie. Sie müssen wissen, daß ich vor meinem Vater eine anbetende Hochachtung habe. Es ist der edelste, trefflichste Mensch, den ich je gesehen habe. Er hat mich geschützt, geliebt, erzogen, vom ersten Tage meines Lebens an ist er mein einziger Freund gewesen, denn meine Mutter ist bald nach meiner Geburt gestorben; ich lebe gleichsam durch ihn allein und kann mir nicht denken, wie er mir fehlen, oder wie ihm etwas begegnen könnte, das er mit seinem Muthe, seiner Einsicht und Verständigkeit nicht abwendete. –

Ihre Mienen strahlten bei diesen Worten vor freudiger Ueberzeugung. Ein Gefühl des Neides ging bei diesem ungemessenen Lobe durch Gustavs Brust.

Anna bereitete inzwischen den Thee, und während sie geschäftig das späte Mahl ordnete, plauderte sie mit ihrer natürlichen Einfachheit weiter und erzählte die Verhältnisse ihres stillen Lebens in größter Unbefangenheit.

Auf dem Lande ist es einsam, sagte sie, man findet wenige Menschen, die uns zusagen, und hier in diesem Winkel giebt es fast gar keine, die uns nahe ständen. – So lernt man sich beschränken, sich mit sich selbst beschäftigen, häuslich sein, mein Herr Vetter, und die wenigen Freunde, die man hat, um so mehr lieben.

Es gibt also doch einige Freunde, die meine schöne Cousine liebt, erwiederte Gustav, ihr die Theetasse abnehmend.

Meinen besten Freund nannte ich Ihnen schon, und ganze Tage und Wochen vergehen, wo ich ihn allein habe. Früher wohnten wir in einer Stadt, und dort gab es Leute genug, die sich unsre Freunde nannten; seit den drei Jahren aber, wo mein Vater sich hier ankaufte, ist der Kreis dünn geworden. Nur zuweilen besucht uns ein Prediger; mit den Gutsbesitzern umher haben wir nichts zu schaffen, sie haben uns eben so schnell aufgegeben, als wir sie. Wissen Sie warum? fragte sie lachend.

Nun? sagte der junge Mann.

Weil mein Vater in kurzer Zeit der Anwalt aller armen Leute wurde, die sich zu beklagen hatten. Er verfocht ihre Rechte den Gutsherren gegenüber, schlug Lärm, sobald sich etwas ereignete, was Gelegenheit dazu gab, machte der Regierung Anzeigen, verklagte den Landrath, setzte sogar die Zeitungen in Bewegung, und hatte in wenigen Monaten den Haß der ganzen Gesellschaft auf sich geladen.

Ich kann mir denken, welche Früchte dieser Haß trug, sagte Gustav.

Früchte der Liebe, sprach Anna, denn jemehr wir verleumdet wurden, umsomehr segneten uns die Bedrängten und um so treuer hingen sie uns an. Sie glauben nicht, fuhr sie fort, wie dankbar der Arme für kleine Wohlthaten ist und mit welchem Vertrauen er die Zuneigung erwiedert. Ich könnte Ihnen seltene Beispiele davon erzählen.

Aber ich hoffe, fiel Gustav ein, daß Sie glauben, Dankbarkeit und Treue seien überall unter allen Klassen und Ständen zu finden.

Ganz dasselbe, versetzte sie lächelnd, hat mir vor einigen Wochen erst ein junger Herr gesagt, der hoch und theuer versicherte, daß seine Dankbarkeit und treue Anhänglichkeit nie enden würden.

Ein junger Herr hat Ihnen das gesagt?

Ein sehr hübscher, junger Herr, der in der Residenz lebt und einen vortrefflichen Charakter besitzt.

Also meine einsame Cousine hat auch Freunde, die hübsch und jung sind und in der Residenz leben, sagte Gustav.

Es ist wirklich der einzige, erwiederte sie in demselben Tone, aber, fügte sie dann ernster werdend hinzu, indem ich an ihn denke, fällt mir ein, daß ich ihm versprechen mußte, meine Augen zu schonen, früh schlafen zu gehen und so wenig wie möglich mich aufzuregen, Gebote, die ich sämmtlich übertreten habe.

Er ist also Arzt? fragte Gustav rasch.

Arzt meiner Seele! sagte sie lächelnd, oder mein Beichtvater, wenn Sie wollen, denn er bemüht sich, meine Zweifel zu lösen. Morgen will ich Ihnen mehr davon erzählen, heut müssen Sie schlafen, und somit denn gute Nacht, mein Herr Vetter. Nehmen Sie das Licht, Christine erwartet Sie draußen. Auf Wiedersehn! – Träumen Sie leichte glückliche Träume.

Sie gab ihm die kleine Hand, und mit dem Lächeln, das von dem Feuer ihrer schönen Augen so seelenvoll gemacht wurde, nickte sie ihm zu und verließ das Gemach.

 

Das gastliche Zimmer im Obergeschoß war warm, und einladend winkte das mächtige Himmelbett von der Wandseite dem jungen Abentheurer entgegen, allein es dauerte lange, ehe er sich entschließen konnte Gebrauch davon zu machen. Der Thee hatte die Müdigkeit verscheucht und sein Blut in Bewegung gesetzt. Lange saß er in dem Lehnstuhle und starrte in die glimmenden Kohlen des Ofens, ohne einen Gedanken festhalten zu können.

Seine erregte Fantasie malte das Leben in diesem einsamen Hofe aus und versetzte ihn abwechselnd in idyllische und romantische Träume. Er zog mit dem hübschen Mädchen durch Wälder, um Blumen zu sammeln, irrte mit ihr durch Sümpfe und Haiden, hörte ihr schalkhaftes Lachen, sah in ihre Augen, die in übermüthiger Spötterei blitzten, und hörte ihre helle Stimme seinen Namen rufen. Dann aber drängte sich die hagere Gestalt des Kapitains hinein. Die wilden Gestalten der Schmuggler zogen an ihm vorüber, er hörte das Klappern ihrer eisenbeschlagenen Stöcke, und plötzlich fuhr er auf: es war, als würde dicht an seinem Ohr ein Schuß abgefeuert, der mitten durch seinen Körper drang. –

Eine rauhe Stimme ließ sich vernehmen, eine Hand rüttelte seine Schulter, mit Entsetzen öffnete er die Augen – da stand der Kapitain, einen langen Schlafrock um seinen dünnen Leib gewickelt, eine Nachtmütze auf dem Kopf, ein Licht in der Hand vor ihm. Die dürftige Flamme erhellte seine faltigen, braunen Gesichtszüge und machte ein spukhaftes Bild aus dem seltsamen Besuch, der Gustav verwildert anstarrte.

Thut mir leid zu stören, junger Herr, sagte Rintel, muß Ihnen aber etwas Wichtiges mittheilen.

Sie sind es, Kapitain, rief Gustav aufspringend. Mein Himmel! was ist denn geschehen?

Still! hier unter uns schläft Anna, fiel dieser beruhigend ein. Die Sache ist die. Sie haben ein Pistol auf den alten Baben abgedrückt – nein, Sie haben ihn nicht todt geschossen, fügte er rascher hinzu, als er den jungen Mann todtenbleich werden sah – aber das Pferd hat sich mit ihm überschlagen und ihn übel zugerichtet. Ohne Besinnung ist er nach Haus gebracht worden, und ob er je wieder erwacht, ist die Frage. – Schlimme Geschichte das, junger Herr, aber den Muth nicht verloren. In solchen Lagen gilt es ein Mann zu sein, Entschlüsse zu fassen und auszuführen. Sie müssen schnell Ihre Reise fortsetzen.

Gustav begriff auf der Stelle, daß der Kapitain Recht hatte und seine augenblickliche Abreise gefordert werde. Ich kann in wenig Minuten fertig sein, sagte er.

Hab's erwartet, erwiederte Rintel, wohlgefällig ihn anblickend, und lasse eben das Pferd anspannen. Es ist jetzt vier Uhr; in einer Stunde sind Sie in Hermsdorf, erwarten dort die Post, die zu derselben Zeit durchfährt, steigen ein und fahren ruhig weiter. Wollen Sie?

Gewiß will ich! rief Gustav.

Der Kapitain ließ das Licht zurück; in fünf Minuten war der Gast reisefertig. Leise stieg er die Treppe hinunter und fand seinen Beschützer geschäftig, Kaffee zu kochen, den er aus der Maschine in eine große Tasse fließen ließ.

Trinken Sie, sagte er, thut mir leid, daß es Anna nicht bereiten kann, würde Ihnen besser schmecken. Sie werden keine Zeit in Hermsdorf haben, das Geringste zu genießen. Ein Postamt ist nicht da, aber für einen Thaler oder zwei fahren Sie blind mit, so lange Sie wollen. Der Schirrmeister wird es schon machen, und es ist gut, wenn Sie das Einschreiben vermeiden. – Schweigen werden Sie gegen Jedermann; sollte es aber nöthig sein, finde ich Gelegenheit Ihnen Nachricht zu geben.

Ich will Ihnen meine Adresse hier lassen, erwiederte Gustav.

Der Kapitain lehnte es ab. Ich habe Sie im Kopf, sagte er, das ist besser als Ihre Karte, die in unrechte Hände fallen könnte. Sind Sie bereit?

Ja, Kapitain. – Meine Grüße an Ihre Tochter, und mein inniges Bedauern, sie nicht mehr zu sehen.

Danke, Herr Wilberg; damit ist aber nicht gesagt, daß wir nicht bald einmal uns wieder treffen, und unsre erste Bekanntschaft uns lustiger erscheint, als jetzt.

Sie schüttelten sich die Hände, und leise schob der Kapitain den Riegel von der Thür zurück. Draußen hielt das Kabriolet, das kleine Felleisen des Reisenden lag auf dem Fußbrett, rasch saß er auf, und in der nächsten Minute rollte er an der Mühle vorüber in die Nacht hinein.

Alles ging vortrefflich. Das Pferd brachte den Reisenden in einer Stunde nach dem Dorf an der Heerstraße. Der Bursche, welcher schweigsam das Kabriolet lenkte, hielt in dem Augenblick an dem dunklen Wirthshause still, wo die Laternen des Postwagens in der Ferne sichtbar wurden. Er wurde angerufen, der Conducteur zeigte sich gefällig, denn die Post war gänzlich leer, und nach einer kurzen Verabredung nahm Gustav an der Seite des Beamten Platz, nachdem er dem dienstfertigen Knecht ein Geldstück in die Hand gedrückt und ihm die letzten Grüße aufgetragen hatte. Der Wagen rollte schnell davon, und mit einem erleichternden tiefen Athemzug warf sich der blinde Passagier in die Ecke der Kissen.



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