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Psychologisches

1891

Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man verstanden wird.

1892

Ich halte es nicht für das größte Glück, einen Menschen ganz enträtselt zu haben, ein größeres noch ist, bei dem, den wir lieben, immer neue Tiefen zu entdecken, die uns immer mehr die Unergründlichkeit seiner Natur nach ihrer göttlichen Seite hin offenbaren.

1895

Glocken um Neujahr: wie der gewaltige Herzschlag einer starken unbesiegbaren Lebenshoffnung.

*

Unten am Fenster ging Meta vorüber. Mein Herz klopfte hörbar. Es klopfte so heftig, daß ich unwillkürlich "Herein!" sagte. Und das Tor meiner Traumwelt tat sich ein ganz klein wenig auf und herein schlüpfte: die Liebe.

1896

Es ist eine Kunst für sich, einen Brief zur rechten Zeit ankommen zu lassen. Man vergißt ihrer gewöhnlich. Und doch – wie oft ein intimes, beschauliches Gespräch am Morgen keine Hörer an uns fände, so mutet uns ein Brief morgens und abends anders an.

*

Einer der seltsamsten Zustände ist das dunkle und unvollkommene Bewußtsein, das wir von der Form und dem Ausdruck unsres eigenen Gesichtes haben. So wird mir oft von diesem und jenem Gesichtsausdruck erzählt, hinter dem sich jedoch durchaus nicht das verbirgt, was man aus ihm schließen zu sollen glaubt.

*

Es ist ein furchtbarer Gedanke: ich halte die Hand vors Auge und das ganze Zimmer liegt im Dunkel usw.

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Das ist ein äußerst merkwürdiges Gefühl, wenn man sich frühmorgens Gesicht und Kopf abreibt und sich dabei vorstellt: nun hast du deine Gedanken mit gewaschen und abgetrocknet.

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An den Glockensträngen der Stimmungen.

1897

Es ist schön, zu denken, daß so viele Menschen heilig sind in den Augen derer, die sie lieben.

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Es gibt kaum eine größere Enttäuschung, als wenn du mit einer recht großen Freude im Herzen zu gleichgültigen Menschen kommst.

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Ein Weib ohne Bescheidenheit ist dem Manne das Greuel aller Greuel.

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Daß der moderne Mensch nicht schreien soll, ist eine seiner qualvollsten und verderblichsten Forderungen an sich selbst.

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Der Mann mit Luftballons: Ideale! Kauft Ideale!

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Je mehr Bewegung man in seinem Geiste auffaßt, je glücklicher ist man. Überall die Bewegung aufzeigen, das schafft das meiste Glück.

1904

Bild:

Erinnerungen, in den Abgrund des Vergessens fliehend (gleitend, fliegend). Die am nächsten schwebenden Gestalten sind schon fast in Nebel zerflossen.

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Von der Prahlsucht der Kinder: Wille zur Macht überall versteckt.

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Ich definiere den Humor als die Betrachtungsweise des Endlichen vom Standpunkte des Unendlichen aus. Oder: Humor ist das Bewußtwerden des Gegensatzes zwischen Ding an sich und Erscheinung und die hieraus entspringende souveräne Weltbetrachtung, welche die gesamte Erscheinungswelt vom Größten bis zum Kleinsten mit gleichem Mitgefühl umschließt, ohne ihr jedoch einen anderen als relativen Gehalt und Wert zugestehen zu können.

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Tragikomödie:

Ein Mensch, der seine Gründe, mit denen er bejaht oder verneint, nicht mehr ernst nimmt, sondern unter sie hinab in sein triebhaftes Wesen taucht.

1905

Es ist das Vorrecht junger Mädchen, von Zeit zu Zeit aufzuschreien.

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Der Mann hat sein Ziel und das Weib hat seinen Sinn.

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Zur Ehe: Ein Ballon captif kann den Himmel nicht erfliegen.

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Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht.

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Über den Wassern deiner Seele schwebt unaufhörlich ein dunkler Vogel: Unruhe.

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Es gibt keine Seele, die nicht ihr Wattenmeer hätte, in dem zu Zeiten der Ebbe jedermann spazierengehen kann.

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Mir macht es oft Mühe, deine Gedanken zu denken, aber du wirst niemals meine Empfindungen haben.

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Manchmal wird mir die ganze Psychologie verdächtig, wenn ich bemerke, daß auf eine richtige Kombination schon bei den alltäglichsten Dingen so und so viele falsche kommen. Ja, wenn ein Mensch im Prinzip so denken und empfinden müßte, wie die andern!

*

Das schwer Übersichtliche, das nicht recht Durchdringliche – damit lockt uns das Leben selbst immer weiter und damit lockt auch der platteste Betrüger noch – und gewinnt.

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Das Geheimnisvolle ist schlechtweg der sicherste Reiz an den Dingen. Zum Beispiel ein altes Haus, eine Landschaft, die mehr noch verbirgt als zeigt. Ibsen hat darum von jeher gewußt. (Vielleicht zu sehr gewußt.) Es ist eine Art Dämmerluft um die Dinge. Wie mystisch wirken z.B. nachts die Häuser einer Stadt. Solch ein Haus mag noch so häßlich sein, nachts wirkt es mit dem ganzen Zauber eines unbegreiflichen Behältnisses unbegreiflicher Wesen, die namenlos und unerklärlich geworden sind, wie es selbst.

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Warum fühlen wir uns so zum Romanischen als dem wesentlich Formalen hingezogen? Weil wir selbst vielleicht nur zu fähig sind zu zerfließen, uns metaphysisch zu interpretieren, uns mystisch zu entindividualisieren und zu ›vergöttlichen‹ und dafür das einzubüßen, was starke Völker und Zeitalter unter einer großen, starken Erdenpersönlichkeit verstanden haben.

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Der gesunde Mensch ist schön und sein Zustandekommen erstrebenswert. Aber es muß ein bißchen irgendwelcher Krankheit in ihn kommen, daß er auch geistig schön werde.

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Möglichst viel Glück sagt man. Aber wie, wenn die höchste Glücksempfindung einen Menschen voraussetzte, der auch Allertiefstes gelitten haben muß? Wenn Glücksgefühl überhaupt erst möglich wäre in einem durch Lust und Unlust gereiften Herzen? Wer möglichst viel Glücksmöglichkeiten fordert, muß auch möglichst viel Unglück fordern oder er negiert ihre Grundbedingungen.

1906

Blicke um dich ins Leben, zergliedere die Schicksale jedes einzelnen derer, die du kennst und frage dich, ob es etwas andres als eine fast unerklärliche Illusion ist, die alle diese Menschen das Leben als lebenswert empfinden und preisen läßt. Ob das große Glück eine andere Rolle spielt als die eines zeitweisen Wetterleuchtens, ob nicht vielmehr die Gewohnheit und das kleine, das ganz minimal dosierte Glück es ist, was dem Menschen das wahre Gesicht seiner Tage verschleiert.

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Ich frage mich oft, welches der wünschenswertere Typus von beiden ist: der mehr geistige Mensch, für den es nichts Abstoßenderes gibt, als das Uninteressante, oder der mehr gemütliche, für den es schlechtweg nur Anziehendes und Abstoßendes gibt.

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Das ist das Ärgste, was einem Menschen geschehen kann, aus einem Fließenden ein Starrer (ja auch nur ein Stockender) zu werden. Das erkennt mancher und nährt Friedlosigkeit in sich oder unaufhörlichen Zweifel (so tat ich es), oder er ergibt sich einem Streben nach fast Unmöglichem, Ungeheurem. Manche aber überlassen sich ihrer natürlichen Liebe zu Welt und Mensch und damit geraten sie denn bald in die Strömung unendlichen Lebens, werden hineingerissen in den ewigen Zusammenhang aller Dinge, in dem es keinen Stillstand gibt.

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Es ist das Unglück, daß Würde und Feinheit von Gedanken oft von den Raumverhältnissen eines Zimmers, einer beglückenden Fensteraussicht, einem gewissen Maß von Licht und Farbe abhängig sind, so daß einer, der sein Leben lang in einer Art von länglichen Schachteln gehaust hat und eines Tages ein edel proportioniertes Gemach betritt, sich zu glauben geneigt findet, wieviel er vielleicht allein durch den Charakter seiner Wohnräume geistig verloren haben könnte.

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Das, was allem Rauchen solchen Reiz verleiht, ist, daß sich der Raucher, wo auch immer, mit einer vertrauten Atmosphäre umgeben kann, einer mehr oder minder verklärten Zone, innerhalb der er ein bescheidenes Gefühl von Heimat empfinden darf mit all dem unwägbaren sinnlichen Wohlbehagen, womit uns das oft wiederholte Gleiche beschenkt, indem es wie unser Bett, unser Sessel, unsere Lampe eine gewisse Kontinuität der Stimmung befördert, ja wie in einem immer wieder gewobenen Schleier Gelebtes für uns bewahrt, Werdendes treulich hinzunimmt.

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Die Wirtsstube ist die Palette, auf der sich die Farben des Individuums mischen und vermählen. Daher ihr großer Reiz für den Teilnehmer wie für den Betrachter.

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Es ist ein wahres Glück, daß der liebe Gott die Fliegen nicht so groß wie die Elefanten gemacht hat, sonst würde uns, sie zu töten, viel mehr Mühe machen und auch weit mehr Gewissensbisse.

*

Ob Geister, sofern es solche gibt, auch Bücher lesen? Ich meine, ob sie, wie sie vielleicht in unserm Zimmer mit uns wohnen, auch dann und wann, in stillen Winternächten etwa, wenn sie es müde geworden sind, den massigen Menschenschläfer zu betrachten und zu belauschen, sich in die Werke vertiefen, die auf unserm Tische liegen? Vielleicht verstehen sie das Geheimnis, sie bei geschlossenem Deckel, ohne auch nur ein einziges Blatt umzuwenden, von Anfang bis Ende zu lesen. Wie ich darauf komme? Durch einen kleinen Druckfehler, in einem Werke, in dem ich gerade studiere. Ich zaudere, ihn zu verbessern, – es ist nichts weiter, als daß in dem Bindewort ›daß‹ das s nicht verdoppelt ist; aber ich tue es endlich doch: Denn, wenn es nun doch Geister gäbe, – müßten sie nicht unglücklich über diesen Fehler werden, den sie selbst nicht verbessern können und aus dessen Stehengebliebensein sie schließen müssen, daß ihr Freund ihrer nicht gedacht hat?

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Es ist bekannt, wie viele verlorene Nadeln sich täglich auf Weg und Steg finden lassen. Im äußersten Gegensatz hierzu würde, gesetzt auch geistige Dinge könnten in solcher Weise verloren gehen, täglich wohl kaum Ein Paar Scheuklappen gefunden werden.

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Tiefstes Problem des modernen – also wesentlich häßlichen, irgendwie verbogenen, schlecht weggekommenen – Menschen: Wie kann Schönes aus Unschönem kommen? Wie Vollkommenheit aus Unvollkommenem? – Alles ist Ausdruck. Kein Mensch kann Schöneres, Vollkommeneres geben, als er selbst ist. Unser ganzes geistiges Leben ist kein Weg von uns anders wohin, sondern einfach wir selbst.

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Es gibt nichts Degoutableres, als fortwährend von sich als Person zu reden (außer zu bestimmten Zwecken), oder über sich reden hören zu müssen. Daher ist es so kläglich, krank zu sein; ein Zustand, in dem dieses Reden und Beredetwerden fast unvermeidlich ist.

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Wenn dich jemand ›vollkommen versteht‹, sei gewiß, daß dich niemand vollkommener mißversteht.

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Einander kennen lernen, heißt lernen, wie fremd man einander ist.

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Ja – nein: geistiges Strickziehen.

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Es ist gut, daß wir Spiegel haben. Daß wir für gewöhnlich unsere eigene Miene nicht sehen, ist eines der unheimlichsten Dinge, die es gibt.

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Wir spielen unsere Gedanken gegeneinander aus, in Wirklichkeit unsere Temperamente.

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Alles Sagen ist ein dem andern in sich Sagen, und der sagt's.

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Wenn wir die Macht und Unbedingtheit einer Liebesleidenschaft begreifen wollen, so brauchen wir nur zu bedenken, daß sich in den beiden Menschen, die sich lieben, zugleich der dionysische Rausch zweier riesenhafter Zellenvölker manifestiert – so, als ob Rußland aus lauter Männern und Westeuropa aus lauter Weibern bestände und eines Tages will das zusammen in orgiastischer Hingerissenheit.

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Eine wenn auch noch so leichte Sentimentalität gehört unstreitig zum Charme jeder Frau. Sie ist die Verbürgerin jener Augenblicke, wo wir ihr ganz Schutz, ganz Ruhe, ganz Meer sein dürfen.

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Man verliebt sich oft nur in einen Zustand des andern, in seine Heiterkeit oder in seine Schwermut. Schwindet dieser Zustand dann, so ist damit auch der feine besondere Reiz jenes Menschen geschwunden. Daher die vielen Enttäuschungen.

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Die meisten Menschen verdunsten einem, wie ein Wassertropfen in der flachen Hand.

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Wir sind alle hart und äußerlich zueinander, auch wenn wir noch so sehr aufeinander einzugehen trachten; aber wenn wir getrennt in unsern Zimmern liegen und nachts der Regen herniederfließt, dann suchen wir uns im Geiste mit zärtlicher, bereuender Teilnahme, dann drängen wir uns aneinander wie unwissende und zusammenschauernde Preisgegebne auf dunklem Meer, dann liebkosen und trösten sich unsere Seelen, die der erkältende Tag wieder verstocken und verhärten wird, dann lieben wir wirklich einander mit einer tiefen, schwermütigen, unbezwinglichen Liebe.

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Es ist schauerlich an Toren zu rütteln, die verschlossen sind; noch schauerlicher aber, wenn sie nur aus dünnem Seelenstoff, ja, wenn sie nur aus den kühlen, harten Blicken einer Seele bestehen, die dich nicht in sich eindringen lassen will.

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Wir sind alle Besessene, man muß das Wort nur wörtlich genug verstehen. Aber zugleich können wir auch Mehrer dieses uralten Besitzstandes sein, den wir ›unsern Geist‹ nennen, zugleich auch Besitzergreifende.

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Die Forderung möglichster Klarheit in allen Dingen, die wir andern gegenüber so gern geltend machen, entspringt vornehmlich dem Unbehagen, das uns alles nicht völlig Verstandene als etwas von uns nicht völlig Beherrschtes einflößt. Es ist der ewige Kummer der Durchschnittsintelligenz, daß es auch außerhalb ihres Begriffsvermögens noch Geistigkeit gibt.

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Eine schwache Persönlichkeit wird manchmal eine stärkere Persönlichkeit werden können als eine starke Persönlichkeit.

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Glaubt ihr, ein Asket wolle weniger herrschen als ein Weltmann?

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Der Geist legt den Charakter des Menschen auseinander in seine Teile, aber diese Teile gibt es in Wirklichkeit nicht.

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Die Ruhe vor dem Tode, das Entsetzen vor dem Tode – wie erklärlich von der Seele, die ihre – zum mindesten nächste – Zukunft voraussieht.

1907

Wie die Gefahr des Tauchers der Tintenfisch, so des Grüblers die Melancholie.

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›Totentanz‹ ist gar kein Thema. Man sollte zeichnen und malen, wie das Weib den Mann in den großen Mischmasch hineinzieht. Unten sollte man die breite Bettelsuppe des heutigen Lebens hinmalen, und in diese Suppe hineinführend eine unabsehbare Kette von Weib und Mann, immer das Weib voraus, mit tausend Gebärden, von der unschuldigsten bis zur lasterhaftesten. Die Männer, auf die es ankommt, wollen schaffen, sie wollen die Welt vorwärtsbewegen; das Weib aber will vor allem wohnen. Ihm genügt das Gegenwärtige vollkommen, und es glaubt sich völlig gerechtfertigt, wenn es der Zukunft in Form von Kindern dient. Es ist die, trotz der bekannten Unbilden bequemste Art, den Fortschritt der Menschheit zu fördern: man stellt ein Kind, das heißt man beschränkt sich darauf, die Aufgabe weiterzugeben, einen Dritten vorzuschieben. Solange die Frauen das nicht begriffen haben, nämlich, daß es neben ihrem üblichen häuslichen Ideal auch noch andere größere Kulturideale geben könnte, wird die Menschheit nicht entscheidend vorwärts rücken. Und deshalb liebe ich die Russen und Skandinavier so sehr, denn dort findet man heute noch am ersten Frauen, die nicht nur Sinn für sich, sondern auch Sinn für den Mann haben, die ihn wirklich wie Kameraden unterstützen, und nicht nur als gesetzliche Konkubinen zum obersten Haussklaven machen wollen.

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Den seelischen Wert einer Frau erkennst du daran, wie sie zu altern versteht und wie sie sich im Alter darstellt.

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Wie macht das Gefühl bloßen Sichnaheseins Liebende schon glücklich.

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In der Bewunderung manch eines Menschen liegt etwas Schamloses. Sein ›Wie schön ist das! Wie schön ist das‹ ist nichts andres als ein ›Wie wohl fühle ich mich, wie wohl fühle ich mich!‹ Das aber brauchte er nicht fortwährend in die Welt hinauszuempfindeln. (Im ›nil admirari‹ liegt doch immerhin ein ganzes Teil Selbstzucht und Takt.)

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Dunkelblau gekleidete kleine Mädchen auf grünen Matten – eine beinahe tragische Wirkung.

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Es ist eines der merkwürdigsten Dinge der Welt, daß man eine Seite und mehr lesen kann und dabei an ganz etwas anderes denken.

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Wäre der Mensch nicht noch fast vollkommen Tier, so würde er in einer so über alles Maß gewaltigen und erschütternden Welt, in verhältnismäßig unmittelbarer Nähe eines Naturphänomens wie unserer Sonne, – um nur etwas herauszugreifen – nicht so sein, wie er heut noch ist: ein kleinliches, grämliches, banales, kindisches, eitles, zanksüchtiges, gedankenloses, planloses, kurz, durchaus noch dumpfes und niederes Wesen.

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Es ist schmerzlich, einem Menschen seine Grenze anzusehen.

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Im Grunde spricht sich wohl in allen Forderungen, die der Mensch an seine Gattung stellt, nur der Wunsch des Menschen nach größerer und feinerer Behaglichkeit des persönlichen wie sozialen Lebens aus: Der Mensch will wohl endlich soweit kommen wie die Blumen und die Bäume: ruhig leben und sterben zu dürfen. Zweifellos wünschen sich die meisten Menschen nichts Besseres.

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Wir sind geborene Polizisten. Was ist Klatsch andres als Unterhaltung von Polizisten ohne Exekutivgewalt.

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Eine Hauptsache bei vielem ist, daß stets der Anschein äußerster Wichtigkeit erweckt wird. Wenn z.B. eine Katze ihrem Verehrer fortläuft, so muß das aussehen, als ob sie auf der anderen Seite des Weges etwas ungemein Wichtiges zu tun hätte, was jeden andern Gedanken ausschlösse. Oder wenn ein sogenannter Zahlkellner gerufen wird, so muß er immer erst wie der Mond aus dem Gewölk treten, das heißt erst nach längerer Zeit und nur auf einen Moment, zu dem man sich beglückwünschen muß, da ihn neues Gewölk schon wieder zu verschlingen droht. Auch in geistigen Dingen nützt dergleichen viel, und wer darauf verzichtet, kann sicher sein, daß ihn sobald keiner wichtig nimmt.

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Ironisches Gebot:

Wenn du gereizt bist, so wirf die Tür hinter dir zu, das erweckt allgemein Furcht.

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Es gibts nichts Lohnenderes, als der Schwachheit des Menschen durch ein schönes Wort zu Hilfe zu kommen. Verordne einem ›Patienten‹ dreimal täglich Manulavanz, und er wird sich über alle erhaben fühlen, die sich bloß die Hände waschen. Je interessanter du seine Gewohnheiten benennst, desto geschmeichelter und dankbarer wird er sein, und das eine Wörtchen Alkoholismus, um ein Beispiel zu nennen, hat sicherlich nicht nur Gorkis Satin, sondern unzählige andere Unglückliche unzählige Male berauscht und getröstet. Übersetze das Unglück maßvoll ins Arabische, Griechische, Lateinische, und du wirst ein wahrer Wohltäter der Menschen werden. Du gibst ihrem Geist dadurch Anregung, du verschaffst ihnen eine kleine Distanz zu ihren Leiden oder Lastern. Wie fremdartig ist es, Angina zu haben, wie beinahe ehrenvoll, die Krisis eintreten zu fühlen. Du knüpfst damit das Individuum, das nichts mehr fürchtet als das Alleinsein, das Alleingelassenwerden, an ferne fremde Zeiten und Kulturen; das alte, das neue Europa versammelt sich um sein Lager, und selbst wenn die Pest es befällt und fällt, kommt sie ihm doch aus Asien: die Mutter der Menschheit selbst trifft es mit den Schatten ihrer gewaltigen Flügel.

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Was ist das Erste, wenn Herr und Frau Müller in den Himmel kommen? Sie bitten um Ansichtspostkarten.

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Es ist etwas Herrliches, wenn in das Händeklatschen einer Menge jenes Elementare kommt, das ich das Mark des Beifalls nennen möchte.

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Mir sind diese Leute, die über alles so klug zu reden wissen, verdächtig. Des Geistes zeugende Kraft ist nicht in ihnen. Wem die Natur etwas Eigenes zu sagen mitgab, den kümmert es wenig, in jenem Sinne klug zu reden. Ihn erfüllt ganz der Geist seiner Aufgabe (nicht der Aufgabe anderer).

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Wer sich selbst auch nur Einen geistig regen Vormittag streng beobachtet, dem muß das scheinbare Filigran der Psychologie vorkommen, wie ein Gespinst aus Baumstämmen.

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Die Psychologie befaßt sich mit den einzelnen Wellen des Baches. Aber hat ein Bach je aus – Wellen bestanden?

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Die Psychologie antwortet, so wie der Lehrer dem Kinde, das ihn fragt: Was ist das – ein Baum? Ein Baum, sagt er, ist eine Pflanze mit Wurzeln, einem Stamm, Ästen, Blättern usw. Und das Kind des 19. Jahrhunderts ist ganz glücklich, daß es nun ›weiß‹, was ein Baum ist.

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Man muß scharf zwischen dem aktiven und dem kontemplativen Menschen unterscheiden. Jedem sein Reich und seine Welt für sich. Und vor allem, wird der Kontemplative sagen, dem Aktiven sein Reich für sich. Denn wenn der Kontemplative der Duft der Lebensblume ist, so ist der Aktive, so ist ›die Welt‹ der einzige Weg zu diesem Duft.

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Wenn ich die Augen fünf Minuten lang geschlossen und inzwischen nicht ganz klar und zusammenhängend gedacht habe, so könnte ich mir leicht einreden, ein Jahr sei vergangen und noch viel mehr.

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Es gibt nichts Sinnverwirrenderes, als eines Tages zu entdecken, daß man als der und der lebt.

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Je tiefer einer wird, desto einsamer wird er; aber nicht nur das: desto mehr lassen ihn selbst seine treusten Freunde allein – aus Zartgefühl, Schamgefühl, Liebe, Ehrfurcht, Verlegenheit, Hochachtung, Scheu, kurz, aus den allerbesten Gründen und mit dem unanfechtbarsten Takt des Herzens.

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Man hat nie nur einen Grund zu einer Handlung, sondern hundert und tausend.

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Heftige Bewegungen machen alle Tiere scheu. So sollte sich auch der vollkommene Weise im Geistigen jäher Bewegungen enthalten. Im Grunde ist es das Gleiche, wie du an ein Pferd herangehst und sein Zutrauen gewinnst, und wie du an einen Menschen dich wendest und ihn eroberst.

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Je ernster ein Kritiker seine Kritik nimmt, desto kritischer wird er seinen Ernst nehmen.

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Der Ironiker ist meist nur ein beleidigter Pathetiker.

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Viele der Feinsten gehen in sich gekehrt durchs Leben, weil sie es nicht ertrügen, von andern überlegen betrachtet zu werden. Sie fürchten die Verwundung ihres Stolzes, den Verlust ihres Machtgefühls, sie ziehen es vor, in ihren vier Wänden die Ersten zu sein, statt auf dem Markte die Zweiten. Aber manch einen macht solch heimliches Schatzhütertum auch bitter und hochfahrend. Immer lauter muß er bei sich Stolz nennen, was im Grunde vor allem Furcht ist, um schließlich, statt der Verschwender, der giftige Drache seines Horts zu werden, der alle Welt ob ihrer Armut verachtet.

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Vorsehung –

Ich kann mir wohl denken, daß in einem genialen Menschen auch ein geniales un- oder unterbewußtes sich Vorsehen waltet, so wie einer im Traumwandeln dem überall drohenden Tode instinktiv ausweicht.

Napoleon im Kugelregen.

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Wie nahe Furcht und Mut zusammenwohnen, das weiß vielleicht am Besten, wer sich dem Feind entgegenwirft.

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Phantasie ist ein Göttergeschenk, aber Mangel an Phantasie auch. Ich behaupte, ohne diesen Mangel würde die Menschheit den Mut zum Weiterexistieren längst verloren haben.

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Was wirkt am innerlich glühenden Menschen nicht übertrieben? Steht er nicht ewig wie unter lauter Großmüttern und Großvätern? Und geht und spricht er drum nicht am liebsten zu – Kindern?

1908

Dieser Brief wäre an Dich gerichtet, von dem ich zehn Jahre nichts mehr gehört noch gesehen habe? O nein, wie wäre das möglich. Er ist an das Bild gerichtet, das ich von damals und früher von Dir in mir trage, das ich zwar zu modifizieren versucht habe, aber mit nicht größerem Glück als der Bildhauer, der Deinen Kopf vor 10 Jahren geformt hätte und nun unternähme, die 10 Jahre Veränderung hineinzubringen, ohne das also veränderte Original vor sich zu haben.

Und Dein Brief, meinst Du, wäre an mich gerichtet?

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Es ist rührend, dem Erklären und Beschreiben feiner Historiker und Psychologen zuzusehen: mit wie geschickten Fingern sie das Leben zergliedern, zerfasern – und wie dennoch das Geheimnis dieses Lebens unberührt bleibt.

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Manche Menschen machen sich vor andern so klein wie möglich, um – größer als diese zu bleiben.

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Dem Worte Größenwahn ist noch nie das Wort Kleinheitswahn oder Niedrigkeitswahn gegenübergeprägt worden. Und doch ist dieses Leiden so verbreitet, daß ganze Völker noch nicht darüber hinausgekommen sind, sich als bloße Tiere zu empfinden, zu gebärden und zu behandeln.

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Mein Satz: Dummheit als absolut notwendiges Retardivum.

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Ein berühmter Arzt ist wie eine junge Millionenerbin. Er weiß nie, wie weit man ihn als Menschen und nicht nur als Arzt liebt.

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Wie wohl kann das Geräusch einer Säge oder einer arbeitenden Lokomotive tun, ein Hämmern, ein Türenschlagen, ja selbst ein Wagenrasseln, wenn man wund und weh daliegt und nach einfachen kräftigen Grüßen des Lebens hungert.

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Jedes Wort ist notwendig Pol. Im Innern sind wir nur als Wortlose, sind wir nur, sobald wir bloß sind, unser Sein bloß fühlen. Daher das tiefe Friedensgefühl, das wir allem Vegetativen beilegen und beilegen dürfen.

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Im Schachspiel offenbart sich durchaus, ob jemand Phantasie und Initiative hat oder nicht.

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Wahrlich eine verderbliche Lehre: es sei die Bestimmung des Weibes, Gattin oder Mutter zu werden. Damit wird das Weib als Mensch, als Individuum völlig ausgeschaltet, als hätte es an sich überhaupt keinen Wert, keinen Sinn, keine Entwickelungsmöglichkeiten, habe überhaupt nur in Beziehung auf Gatten und Kind Existenzberechtigung. Möchten sich doch alle darüber klar werden, daß wir außer Männchen und Weibchen auch noch Menschen sind.

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Im Sohn will die Mutter Mann werden.

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Das ist die Gefahr von uns Künstlern: Wir empfinden z.B. einen aufgestützten, entblößten Frauenarm von so hinreißender Schönheit, daß wir ganz vergessen, daß er einer bestimmten Frau gehöre. Und wenn wir zu dieser Frau nun in Liebe entlodern, so ist es eigentlich die Schönheit des Weibes, des Menschen überhaupt, die wir anbeten, weniger sie selbst. Und da setzt leicht die Tragödie ein.

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Ein Mädchen gefällt uns nicht so sehr etwa um ihrer Augen willen, als ihre Augen um seinetwillen, das heißt um seiner ganzen imponderablen Persönlichkeit willen.

1909

Das Weib mischt uns ins Leben hinein.

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Leichtsinn und Geduld, zwei weibliche Haupteigenschaften.

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Natürlichkeit, Schwester der Freiheit (und Einfalt).

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Es ist schauerlich, Klavier spielen zu hören, während man über Berge und Täler hinwegblickt und die Erde als eine ihrer unzähligen Schwestern mit sich im unendlichen Räume schweben und kreisen fühlt.

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Ein gewisses Maß von Schelten gehört wohl zum Leben. Schelten in seiner sublimiertesten Gestalt, als philosophischer, ja, als religiöser Pessimismus, dürfte ebenso nur eine Art von Ventilierung sein, wie der mehr oder minder gerechtfertigte Ärger des Eintags. Alles in Allem möchte hier ein Zuchtproblem vorliegen, das nur selten gelöst werden wird; wenn nämlich dies ganz große Zucht (also ganz großer Stil) ist: ein leidenschaftlich empfindsamer Geist und doch zugleich ein Weiser zu sein.

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Die Meisten wissen garnicht, was sie für ein Tempo haben könnten, wenn sie sich nur einmal den Schlaf aus den Augen rieben.

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Manche Menschen treiben leicht ab. Unversehens sind sie anderswo, als wo man sie haben will, als wo sie sich selbst haben wollen.

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Darum können Zeitungen so sehr schaden, weil sie den Geist so unsäglich dezentrieren, recht eigentlich zer–streuen.

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Wer sich überhebt, verrät, daß er noch nicht genug nachgedacht hat.

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Vielen ist Reisen ein Ersatz für Leben. Es gibt oft nichts Schmerzlicheres, als solches zu erkennen.

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Wenn die Mehrzahl der Menschen das Kleine nicht so viel wichtiger nähme als das Große, würde das Große nie auf seine Rechnung kommen. Wenn der Mensch sich mehr um den Himmel als um die Erde kümmerte, würde nicht nur die Erde, sondern auch der Himmel verkümmern. Der Geist ist nicht umsonst in die Materie herabgestiegen.

1910

Wie schön ist es, das Auge von einem schönen Buch, in das man versunken war, zu einer schönen Landschaft aufzuschlagen. Dieser kurze Übergang von chiffrierter Geisterwelt in symbolische, dieser jungfräuliche Augenblick unbewußten Staunens ist einzig.

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Alles was nicht leicht verstanden wird, reizt leicht. Die edelste Musik kann so z.B. ebenso wie die tiefste Philosophie Gegenstand erbitterter Gegnerschaft werden.

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Solange das Tier noch gegessen wird, solange wird es seinen Esser auch besitzen. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Oder glaubt man wirklich, es sei keine Beziehung zwischen der Dummheit des Kalbes, der Kuh, des Ochsen und der ihrer Verzehrer, es übertrage der Hammel, das Schwein, der Fisch usw. nicht ganz besondere psychische Hemmungen oder Reize?

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Es gibt nichts Schwereres, als einen Menschen, den man liebt, einen Weg gehen lassen zu müssen, der zur nächsten Stadt führt, statt auf den nächsten Gipfel.

1912

Für den Trägen gibt es nichts Aufreizenderes als die unaufhörlich fortschreitende Zeit. Er fühlt, wie sie über ihn hinweggeht und stammelt ihr in dumpfem Ingrimm seine Verwünschungen nach.

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Was gegen die höchsten, reinsten Empfindungen ausgespielt wird, sind nichts als die gleichen Empfindungen, nur noch mehr oder minder vor ihrer Katharsis. Wie kann man den Satz nachsprechen: Gott ist die Liebe, und an anderer Stelle der Meinung sein, eine vom Tierischen ganz losgelöste seelisch-geistige Liebe sei – wohl vielleicht eine reinere, aber auch eine kühlere, blassere, ohnmächtigere Liebe!

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Es gibt Seelen, zu schamhaft, Wege der tieferen Erkenntnis beschreiten zu wollen. Sollten sie als ›von Gottes Stamme‹ nicht noch zu wenig stolz sein und als Arbeiter an Gottes Reiche nicht noch zu wenig demütig?

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Welcher Erfahrene kennt nicht im Geistes- und Empfindungsleben den Zustand des Federsträubens der Vögel.

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Ich machte die Beobachtung, daß Menschen, die beim Beifallklatschen die Arme weit von sich, ja fast über Kopfeshöhe ausstrecken, in einer zugleich wunderlichen und schmerzlichen Weise den Anblick ungeduldig Bittender, ungeduldig – Betender gewähren, eine Vorstellung, von der sie selbst nicht das Geringste ahnen und die doch nichts weniger als ihre ganze dürstende Seele – in einem doppelgängerischen Bilde gleichsam – enthüllt.

*

Die Anzahl der geistigen Foltermittel, die wir heute noch unter- wie gegeneinander bewußt oder unbewußt anwenden, ist groß. Eines davon ist das Fragen. Es gibt Menschen, die so wenig wie möglich gefragt sein wollen; wohlverstanden: nach Unwesentlichem. Und Gegenstücke dazu: Menschen, die fast keine andere Interpunktion kennen, als das Fragezeichen.

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Wie mancher muß sich auf Kosten seiner Vergangenheit lieben lassen. Diese Vergangenheit hat ihm vielleicht ein gutartiges Gesicht gegeben. Älter werdend aber erkennt er mehr und mehr auch das Böse in sich. Nun aber hängt ihm seine Miene wie ein Schild vor, das nur die eine Seite seines Wesens anzeigt.

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Gewiß hat der Mann die moderne Kultur geschaffen, aber sie ist denn auch nur für ihn ein so ungeheurer Ruhmestitel. Er selbst würde vermutlich nie an dieser kompakten Errungenschaft vorbeikommen, wenn es nicht Frauen gäbe, die, ohne seinen ›Geist der Schwere‹ himmlisch unbefangen daran vorüber und dem entgegenschritten, was ihrer Seele – denn für sie gibt es in der Tat und horribile dictu noch eine Seele – not und wohl tut.

*

Wie ein Wind über ein Ährenfeld, so ging diese durchfahrene Viertelstunde über seine bewegliche Seele.

1913

Takt erfordert vor allem Phantasie. Man muß viele Möglichkeiten der fremden Seele überschauen, viele Empfangsmöglichkeiten und danach, was man geben kann, einrichten.

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Es gibt Naturen, die für sich allein Stunden lang mit ihren Freunden und Bekannten reden, während ihnen in deren Gegenwart jeder Gesprächsstoff entfallen ist.

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Du wohnst in einem Hause, das viele Menschen mit dir zugleich bewohnen. Einer dieser Hausgenossen ist ein auf den Tod Kranker, von dem du weißt, und viele der andern wissen es mit dir, daß ihm jeder Lärm, vor allem jede irgendwie laute und grelle Musik zur vollkommenen Folter und Marter wird. Da erscheint ein Mann mit einer Ziehharmonika vor dem Hause und fängt an seine Operetten zu spielen. Dein erster Gedanke ist: Dem Mann muß sofort ein Geldstück gegeben werden, das ihn veranlaßt, sein Spiel einzustellen und weiterzugehen. Aber du kannst es nicht, denn du liegst selbst zu Bett und deine Bedienung ist ausgegangen. Aber das ganze übrige Haus! Einer wird doch gleich dir auf den Gedanken kommen, wenigstens einer aus der nächsten Umgebung des Kranken. Niemand rührt sich. Der Musikant spielt eine Viertelstunde lang, er überbietet sich.

Wie dieses Haus, so ist das Haus der Welt. Einer darinnen vielleicht hat jeweilig den rechten ursprünglichen Gedanken – den Gedanken, der sich im Grunde von selbst versteht – aber er ist an seiner Ausführung gehindert. Vielen andern geht auch noch so etwas Ähnliches durch den Sinn – aber sie lassen es beim Gedanken von vornherein bewenden. Ermiß daraus die Kraft der Originalität des Menschen, berechne daraus die Möglichkeit, die Wahrscheinlichkeit einer wahrhaft originellen Handlung.


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