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9. Kapitel.

Warum der Ruf den Halligleuten wie Rabengekrächze erschien. – Towe wird trübsinnig. – Eine Lotung. – Das Gebet auf dem Kampanjedeck. – Warum Paul lachen muß. – In der Strömung. – Vor Anker.

 

Was für verschiedenartige Regungen vermag der Ruf: »Land!« in den Herzen seefahrender Leute erwecken!

Einige erblicken in der fern am Horizont aufsteigenden Küste das Land der Verheißung, das Land ihrer Hoffnungen und goldenen Träume, das ihnen ein sorgenfreies Dasein und unbegrenzte Gelegenheit zur Erwerbung der Güter dieser Erde darbieten soll.

Andern, die nach vieljähriger Abwesenheit im Auslande zurückkehren, vielleicht reich an Erfolgen, vielleicht arm, enttäuscht und mit geknickten Hoffnungen, zaubert der Ruf das Bild der lieben trauten Heimat vor die hungernde Seele, wo sie einst Vater und Mutter, Brüder und Schwestern, und manchen teuren Freund zurückließen, um in der Ferne das Glück zu suchen. Und bange Zweifel steigen in ihnen auf: wer von den Geliebten lebt noch? Wer schläft schon den langen Schlaf draußen auf dem stillen Friedhofe?

Der Mannschaft der »Hallig Hooge« erschien der Ruf wie das Gekrächze eines Unglücksraben.

Kapitän Jaspersen eilte nach vorn und erstieg die Back, von der aus Paul das Land erspäht hatte.

»Wo?« fragte er.

»Geradevoraus, hohes Land, ich habe es ganz deutlich gesehen. Jetzt hat es der Nebel wieder verdeckt.«

Der Schiffer setzte das Glas ans Auge und schaute lange nach der angegebenen Richtung, ohne etwas zu entdecken.

»Bist du auch sicher, daß es Land war? Es können auch Wolken gewesen sein.«

»Nein, Kaptein, es war hohes, bergiges Land; ich bin dessen ganz sicher.«

Der Schiffer sah keinen Grund, an dieser Behauptung zu zweifeln, hatte er so etwas doch bereits seit vierundzwanzig Stunden gefürchtet.

»Wie weit war es nach deiner Schätzung?« fragte er.

»Das kann ich nicht sagen, einige Meilen aber sind es immerhin gewesen.«

»So! Nun guck' scharf aus und rufe, wenn es wieder in Sicht kommt.«

»Jawoll, Kaptein.«

Der Schiffer ging wieder achteraus an seine unterbrochene Arbeit; er wollte mit Towes Hilfe noch ein Segel anbringen.

»Hewwen Se dat Land ok sehn?« fragte der Matrose.

»Nein, die Luft ist da vorn so dick von Daak, aber Paul kann sich auf seine Augen verlassen. Ich habe schon immer gefürchtet, daß wir den Crozet-Inseln zu nahe kommen könnten; die müssen hier herum liegen.«

»Die Crozets?« brummte Towe. »Dat soll keine angenehme Gegend sein, as ick man hört heww. Na, einerlei, es kommt nich viel auf an, wo man versaufen tut, ob bei die Crozets oder bei Westerstrand, is ni wohr, Kaptein? Schade, min Katje harr ick gern vörher noch eenmal sehn.«

»Land!« brüllte Paul von der Back her mit Donnerstimme.

Der Schiffer und Towe rannten nach vorn.

Diesmal war kein Zweifel mehr möglich. Der Nebel war gestiegen; geradevoraus, ein wenig nach Steuerbord, lag eine Insel mit einem hohen, spitzen Berge; sie zeigte sich einige Minuten lang, dann senkte sich wieder eine Nebelschicht vor ihr nieder und entzog sie den Blicken unserer Seefahrer.

Wind und See trieben das Schiff direkt auf das Eiland zu, das wahrscheinlich von Klippen umstarrt war. Da es unmöglich war, der Hallig, die nur eine Persenning und einen kleinen Reuel als Segelersatz führte, eine andere Richtung zu geben, so ließ der Schiffer das einzige Boot, das der Zerstörungswut des Orkans entgangen war, mit Proviant versehen und zum Aussetzen klarmachen. Zwar war mit Sicherheit anzunehmen, daß es sich in diesem Seegange nicht lange über Wasser halten würde, allein es bot doch wenigstens eine Möglichkeit der Rettung, wenn auch nur eine ganz schwache.

Als das Boot klar war, ließ er den Backbordanker losmachen und über den Bug bringen, bereit zum Fallenlassen. Die Hallig war vorn mit Davits zu diesem Zwecke versehen, die zum Glück bei dem Überbordgehen der Masten nicht mit fortgerissen worden waren. Ohne diese Hilfsmittel hätten die drei Mann es sonst nimmermehr fertiggebracht, eine so gewaltige Last, wie der Anker war, über die Bugreling zu wuchten, was bei dem Rollen und Stampfen des Fahrzeugs ohnehin eine Riesenarbeit war.

Bei dieser Beschäftigung kam ihnen mehrmals, wenn der Nebel verwehte, das Land wieder in Sicht – eine zackige, schroffe, anscheinend ganz unnahbare Küste. Wind und Wogen brachten die Hallig derselben näher und näher, und unsere Freunde sahen sich außerstande, die Katastrophe, der sie sich verfallen wähnten, abzuwenden.

»Fix, Leute, sputet euch!« rief Jaspersen frisch und fröhlich. »Bald lassen wir den alten Haken fallen, und dann geht's an Land! Ich freue mich schon drauf, mir mal wieder ordentlich die Beine vertreten zu können!«

»Sagen Se man lieber, die Fische freuen sich schon auf uns,« brummte Towe trübsinnig, arbeitete dabei aber wie ein Bär. »Und ich wollt' just heiraten un mit min Katje en Hühnerhof in de Gang bringen, un en Eierhandel. Nu ward se sitten un up ehren Towe Tjarks töwen un töwen, un Towe Tjarks ward nich kamen. Nahsten aber wird Towe Tjarks töwen, dor baben in Janmaat sin Himmelreich, un Katje ward kamen.«

»Hallo, Towe, ohl Jung, wat is dat?« rief der Schiffer. »Müs' in Kopp? Mut, ohl Fründ! Damals, as wi vör Westerstrand up den Muschelsand uplopen deden un de ›Hammonia‹ in Stücken gung, dor meint' ick ok, dat nu alles vörbi wer, mit den Slag up den Kopp, den ick kregen harr, un halw versopen, as ick dunn all west wer. Dor aber kam min Fründ Towe antoswimmen un höll mi äwer Water, so lang bet dat Rettungsboot uns upfischen ded. Wat, Paul? Het uns' Towe dat all vergeten?«

»Ick heww dat nich vergeten, Kaptein,« antwortete der Matrose, »dunn harr ick aber min Katje noch nich un keene Utsichten up den Hühnerhof un dat Eiergeschäft. Aber ick will nich mehr klagen, mine Maaten sünd jo nich beter dran, as ick.«

Die Bark war jetzt dem Lande bereits so nahe, daß man das donnernde Tosen der Brandung hören konnte. Der Wind war zu einer leichten Brise abgeflaut, die See aber ging noch ebenso wild und hohl, wie zuvor. Jede Woge verringerte die Entfernung zwischen der Hallig und der verderblichen Küste um viele Faden.

»Hol' das Tiefseelot herauf, Paul,« sagte der Schiffer. »Wollen sehen, wie's im Notfall mit dem Ankergrund bestellt ist.«

Paul eilte achteraus, die beiden andern folgten ihm. Ersterer brachte zunächst die Lotleine an Deck, dann holte er eine Balje herbei und legte die Leine hinein; dies ist nötig, um das Unklarwerden der Leine zu verhindern. Darauf brachte er das Lot Ein schwerer Körper aus Blei von fast zylindrischer, leicht kegelförmiger Gestalt, unten mit einer Höhlung, die voll Talg gestrichen wird, um Grundproben festzuhalten und mit heraufzubringen, oben für die Lotleine durchlocht. Das »Handlot« wiegt vier bis sechs Kilogramm, es wird von einem frei von der Bordwand in die »Lotbrook« (fester Gurt, außenbords festgemacht) sich lehnenden Manne an der Handlotleine im Kreise geschwungen und nach vorn geworfen. Man braucht es vom fahrenden Schiff aus bis zu einer Tiefe von etwa dreißig Meter. Bei größeren Tiefen, bis zu dreihundert Meter, verwendet man das Tiefseelot von zwölf bis dreißig Kilogramm Gewicht. Schriftdeutsch für Lot ist »Senkblei«. Um sichere Tiefenmessungen zu erhalten, ohne die Fahrt zu stoppen, oder zu vermindern, verwendet man verschiedene pneumatische Lotvorrichtungen. herauf. Towe befestigte es an der Leine und ging dann damit nach vorn, dafür Sorge tragend, daß die Leine frei außenbords blieb. Das war nicht schwer, da ja Wanten und Pardunen nicht mehr vorhanden waren. Paul hielt die Leine mittschiffs in der Hand, der Schiffer tat dasselbe auf dem Kampanjedeck. Towe erstieg mit dem Lot die Back.

»All klar?« rief Jaspersen. – »All klar!« antworteten die beiden andern. – »Hiev!« befahl der Schiffer. – Towe warf das Lot ins Wasser.

»Nimm wahr achter!« rief er dabei.

»Nimm wahr achter!« gab Paul den Ruf weiter und ließ seinen Teil der Leine los, die dann blitzschnell aus der an der Reling des Kampanjedecks stehenden Balje und durch die Hand des Schiffers lief, bis dieser sie festhielt.

»Zweihundert Meter und kein Grund!« rief er, während Towe und Paul achteraus gerannt kamen, das Lot wieder heraufzuholen.

»Schlecht ankern, wenn dat dicht unter Land ebenso is,« sagte Towe.

»Abwarten,« erwiderte der Schiffer. »Wir kriegen noch Grund genug.«

Als das Lot aufgeholt war, gingen alle drei nach vorn, um das Land zu betrachten. Der Nebel war verschwunden.

»Wir haben wenig Aussicht auf Rettung,« begann der Kapitän nach einer kleinen Weile. »Durch jene Brandung kommt kein Boot. Wir wollen in die Kajüte gehen und dort im Vereine mit Heik Weers unsern Herrgott bitten, uns wohlbehalten wieder nach Hause zu führen, und dann, Leute, wenn ich die Order gebe, bringen wir das Boot zu Wasser und kämpfen um unser Leben, solange Kraft und Atem in uns ist. Gelingt es uns, in Lee von der Insel zu kommen, dann finden wir dort wohl einen Hafen oder eine Bucht, wo wir landen können.«

»So war's richtig, Keppen Jaspersen,« sagte Towe beifällig. »Ich wollte nämlich ganz denselbigen Vorschlag machen. Katje hat mich erzählt, dat damals, als uns' ›Hammonia‹ auf den Muschelsand aufgelaufen war, der Herr Pastor und all die andern Leute achter den Bootsschuppen gegangen sind, um für uns zu beten, un dat dat geholfen hat, dat wissen wir beide, un Paul weet dat ok. Ich hab' aber Heik Weers versprochen, dat ich ihn an Deck schaffen wullt, dormit dat he as'n braven Janmaat von hinnen scheiden künn. Lassen Sie ihn uns also heraufholen, Keppen Jaspersen; Heik is keen Lubber, dor neeren in sin Kammer kann he nich fröhlich starwen.« – »Gut,« entgegnete der Schiffer. »Paul, geh mit und hilf ihm; dann kann auch Gazzi am Ruder mit uns beten.«

Heik sah den beiden zu ihm Hereintretenden erwartungsvoll entgegen.

»Süso, Maat,« sagte Towe zu ihm, »nu kamt wi un wüllt di an Deck holen. Ick versprök di, dorför to sorgen, dat du nich as'n Lubber hier in dat muffige Lock versupen schülst; nu bitt de Tähn tosamm und schimp nich, wenn dat en beten weh doon deit.«

»Man los, Maat, ick schimp' nich. Nu is dat also to Enn' mit uns. Gott sei uns gnädig! Keene Utsicht mehr?«

»O ja, de Boot. Swack is de Utsicht man, aber du schast ok din Deel dorvon hewwen.«

»Ick weet, dat ick kregen do, wat mine Maaten kregen. Nu aber hewwt wi noog palawert. Hurry up, Maaten!«

Sie faßten ihn mit aller Vorsicht und trugen ihn die Kampanjetreppe hinan. Er biß die Zähne zusammen, konnte aber ein Stöhnen nicht ganz unterdrücken, und als sie ihn auf der Gräting am Ruder niederlegten, sahen sie, daß er ohnmächtig geworden war. Er kam jedoch sehr bald wieder zu sich, nachdem Paul ihm ein wenig Rum eingeflößt hatte.

Dann entblößten alle die Häupter und Kapitän Jaspersen sandte ein kurzes, herzliches Gebet zum Himmel empor, eine Bitte um Erlösung aus dieser Not, oder wenn ihnen das Ende beschieden sein sollte, um Mut und Kraft, dem Tode unerschrocken wie echte deutsche Seeleute ins Auge zu sehen.

Der dumpfe Donner der Brandung tönte in seine Worte hinein, wie die Stimme des ihrer wartenden Verhängnisses. Aber ihre Herzen blieben fest, und als der Schiffer das Amen gesprochen hatte, das alle andächtig wiederholten, da sagte der auf seinen Ellbogen gestützt liegende Heik:

»Der Herr Jesus wird uns nich verlassen; er hat auch Petrus nich verlassen, as de up See wegsacken wull, dunn aber noch bidden ded: Herr, hilf mir! Nu haben wir ihm auch gebeten, un ick weet, he ward uns ok helpen.«

»Süso, Heik, dat geföllt mi von di,« sagte Towe. »Wat sollten wir woll anfangen, wenn wi uns' ohlen Heik Weers nich hätten, wat, Maaten? Dat is en Mann, de het den richtigen Katarakt.«

»Wat het he?« fragte Paul, dem trotz des ernsten Augenblicks die Lachlust aus den Augen glänzte.

»Den richtigen Katarakt het he, heww ick seggt, un dat is wohr,« entgegnete Towe mit Nachdruck, den Frager ernst und streng ansehend.

»Ach so,« sagte Paul und platzte los. »Charakter wolltest du sagen, hahaha! Towe, Mensch – Katarakt – hahaha!«

»Up een ore twee Bookstaben kümmt dat nich an, min gelehrten Jung',« antwortete der Matrose ruhig. »Meinswegens denn ok Katarakter. Hilf dir selber, dennso hilft dir Gott, het uns' goode Pastor Krull seggt. Wir haben uns geholfen – dor stahn de Notmasten. Veel Staat is dormit nich to maken, aber ich sage, dat is ümmer en goodes Stück Arbeit für so'ne kümmerliche Mannschaft, as wi sünd. Wir haben uns geholfen, un nu is de leewe Gott an de Reih'. Un he ward sick ok nich lumpen laten, dat könt ji man glöwen. Un jetzt wüllt wi de Flagg' setten, de ohle Hamburger Flagg', dennso is alles in Schick för das letzte Ende von de Reis'.«

Die rote Flagge mit den drei weißen Türmen wurde hervorgeholt und kaum flatterte sie über der schwarzen Persenning am Stumpfe des Besanmastes, da brach zum erstenmal seit langer Zeit die Sonne wieder durch das schwere, bleifarbene Gewölk und übergoß das verkrüppelte Schiff und seine Mannschaft mit freundlichem Licht. Die schwergeprüften Leute nahmen dies als ein glückverheißendes Omen, schwenkten die Kappen der Sonne entgegen und begrüßten sie mit freudigem Hurra. Darauf betteten sie Heik Weers sorgfältig in das Boot, das nun klar zum Aussetzen war.

Plötzlich rief der Schiffer, der seit einigen Minuten mit gespannter Aufmerksamkeit abwechselnd das Land und dann wieder das Wasser betrachtet hatte: »Wir sind in einer Strömung! Sie treibt uns westlich ab! Noch ist Aussicht auf Rettung!«

Die andern machten jetzt dieselbe Wahrnehmung. Die Bark trieb schnell nach Westen, aber ebenso schnell auch auf das Land zu.

»Weg mit den Segeln!« befahl Jaspersen.

Die Leinwand war im Nu herabgerissen, die Schnelligkeit des Fahrzeugs verminderte sich jedoch dadurch nicht. Das Land kam immer näher. Das Gebrüll der Brandung wurde betäubend. Die Strömung führte die Hallig in schräger Richtung der klippenumstarrten Küste zu. Alle Hoffnung entschwand wieder aus den Herzen. Kurz zuvor noch waren sie zum Sterben bereit gewesen, jetzt wollten sie wieder leben. Zur Rechten endete die Insel in einem schroffen, von turmhoher Brandung umtosten Kap. Nach Jaspersens Berechnung mußte die Bark etwa zweihundert Meter von diesem Kap entfernt auf die Felsen rennen. Nur noch wenige Minuten, dann war's zu Ende.

»Gott befohlen, Paul!« sagte der Schiffer und faßte des Jünglings Hand.

Da stieß Towe ein brüllendes Geschrei aus. Wollte er damit der Welt ade sagen? Nein! Die Hallig raste nicht mehr auf das Land zu, sie wurde von der abschwenkenden Strömung längs desselben dahingerissen, direkt nach Westen. Aber auch direkt auf das Kap zu.

Keiner sprach ein Wort. Aller Augen waren auf den fürchterlich drohenden Felsen gerichtet, dem das Schiff mit immer größer werdender Schnelligkeit zueilte. Wenn es nur zehn Meter weiter nach Steuerbord trieb, dann kam es vorbei. Aber es blieb auf dem verderbenbringenden Kurse. Jetzt – jetzt mußte es aufrennen.

Unwillkürlich schloß jeder die Augen, und aus jeder angstumschnürten Brust rang sich ein Stoßgebet empor, denn die menschliche Natur ist schwach.

Die »Hallig Hooge« aber trieb an dem Felsen vorbei, dicht außerhalb der Brandung. Abermals schwenkte die Strömung ab in verhältnismäßig ruhiges Wasser. Wieder eine Schwenkung, und von neuem trieb das Fahrzeug dem Felsenstrande zu.

Geradevoraus zeigte sich eine Öffnung in der schroffen, zerklüfteten Wand, nur schmal, aber dennoch weit genug, die Hallig durchzulassen.

Jaspersen sprang ans Ruder, das der Grieche längst verlassen hatte. Die Strömung drängte sich brausend in das Felsentor hinein und führte die Bark mit sich. Ein gewaltiges Tosen – dann war die Pforte passiert und unsere Abenteurer sahen sich in einem rings von hohem Land umgebenen stillen Hafenbecken.

Das Schiff hatte noch so viel Fahrt, daß es auf eine Gruppe von Felsen getrieben wäre, die über der Flut emporragten, wenn nicht auf des Schiffers hastigen Ruf: »Anker fallen!« Towe Tjarks auf die Back gesprungen und mit einem Hammerschlage den Bolzen entfernt hätte, der den kurz vorher unter den Kranbalken gebrachten Anker festhielt. Das schwere Eisen fiel in die Tiefe, die Kette rasselte durch die Klüse und die »Hallig Hooge« lag nach einer Minute sicher vor Anker.


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