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Die päpstliche Schweizergarde.
Des bapst gwardihouptman fieng an und redt, und demnach die andern gwardiknecht.Die Bühnenanweisung f. H.
Der Guardyhŏptman. |
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Danck hab das hirn das ie erdăcht Das man den sin in puren brăcht, |
630 | ||
[755] | Das sy almůsen und opfer gend Denen so land und lút inninn f. H. hend Und ersparend das an armen krúplen, Blinden, lammen, narren und dúplen, Die nút uff allem ertrich hendhand H., |
635 | |
[760] | Die aber dem heiligen vatter gend Umm aplăß, friheit und och bullen. Die selben schăff gend gůtte wullen. Wo wottend wir armen kriegslút blyben? Solt ich fúrbaß ein hantwerch tryben, |
640 | |
[765] | So muest ich in zwilchen kleidern gankleider gon H.: Sust trag ich sammet und syden an, Des glychen dise mine gsellenxellen H.. Man wurd uns in einn pflůg stellenVgl. o. 574., 35 Zů acker, troeschen, holtzen und hoewen: |
645 | |
[770] | Das wurd mich lyden ŭbel froewen! | ||
Die Guardyknecht: Hans ÄberzanÄberzan] Zan B (wohl bloße Flüchtigkeit des Druckers: Burg 133).. |
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Aller heiligester vatter min! Das ist ein seliger mensch gesin Der dich hat prăcht zů soellichem stăt, Den Petrus nie gesinnet hăt. |
650 | ||
[775] | Dann soltest du ein fischer sin, So trunk ich wasser me denn win. Nun behuet dir got din sinn und gmuet Das es allzyt nach kriegen wuett! Denn soeltestu nach fryden stellen, |
655 | |
[780] | So werind wir all lyden arm gsellenxellen H.. | ||
Knecht Heiny Ankennapf. |
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Der bapst ist mir einein f. H. grechter got: Er fuegt wol fúr die armen rot; Er weist wol waswas f. H. eim kriegsmanman f. H (Flüchtigkeit). pristprist = gebristet: gebricht, nottut., So er selb och ein kriegsmankriesiman (›Kirschenmann‹) B: wohl schlechter Witz eines Schreibers oder Setzers. ist. |
660 | ||
[785] | Er hat mir dry gůtter pfrůnden geben, Die sol ich nutzen die wil ich leben; Die verdienen ich mit hellenbarten, Der kilchen darff ich gar nit warten. Ich sing die syben zyt bim win: |
665 | |
[790] | Ich kan ein frier corher sin 36 Und han ein fins huerly amm barren. Die puren sind groß toppel narrenDoppelnarren? Narren beim Spielen (toplen)? wenn nicht Fehler für düppel und n. (Bächt. nach A)., Das sy mir gend zins und gúlt: Damit wirtwirt, Sing. für Plur. da die Subjekte erst nachfolgen. hůren und bůben gfúlt. |
670 | |
[795] | Sag an, du palg, wie gfalt es dir? Ich mein vast des glychen alls mir. |
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Die kriegsmetz Sibilla Zoepply. |
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Wie kan mir das vast úbel gfallen. Mir und och minen gsellen allen, Das dir der bapst vil pfrůnden gitt; |
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[800] | Das gfalt mir wol: warumm das nitdes n. B.? Ich bin zů metty gůtter dingen, Ich hilf dir nonnon B] mess H.und vesper singen: |
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[803] | Ich sing ›Ich weiß mir ein fine frow vischerin‹Wohl Anfang eines volksmäßigen Liebesliedes. | ||
[805] | Das kan mir ein kriegscher psalm sin –, | 680 | |
Den BennzenowerBenzenauer hieß die beliebte Weise eines Liedes auf einen Johann von Pienzenau 1504. fúr den ymmß! Gitt man dir noch me pfruend, so nimß! Wir wend s' wol verschlemmen und temmen, Hůren und bůben ee z'hilf nemmen! |
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Ludy Krútterziger. |
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[810] | Nun bin ich och lang nahin gloffen, | 685 | |
Darzů ich noch allweg hoffen, Mir werd och ein pfrůndpfruend H. oder dry 37 Das ich ein rycher dorffpfaff sy. Ich mag nút dester minder wol kriegen |
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[815] | Und schweren, der himel moecht sich biegen, | 690 | |
Kriegen, toeden, rouben und brennen, Von einer schlacht zur andren rennen Als ander kriegslútt hand getăngeton H.: Der bapst mag mir's och wolwol B, f. H. nachlănnach lon H.. |
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Dies Kallpskopf. |
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[820] | Ich bin och ein kriegsman: warumm das nitdes n. B.? | 695 | |
Ich bin der man und kan darmit Eim heren dienen umm den sold. Dem băpst bin ich von hertzen hold: By im hab ich gůt glúck und gfellgluck und gefell (Erfolg) H.. |
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[825] | Ich stande hie wie kriegsch ich well, | 700 | |
So bin ich korher zů KupferthonKupferthon: rätselhafter Name; nach einer Vermutung bei Burg 134 verlesen aus Kupf'ion d. h. Kupfrion = Cyprianus.: Zweyhundert Rinsch guldy han ich darvon AllAlle H. jar, da gat mir nit ein haller ab: Damit mag ich wol sin gůtt knabs. ain gůtter k. H.. |
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[830] | Wenn ich min pfrůnd verdienen sol, | 705 | |
So kan ich's fry und darffs vast wol: Ich kan den bapst inn kriegen nútzen, Das das blůt můß gemmgemm (H, gen B): wohl ma. Zusammenziehung von gegen dem. Die Form und der ganze Gedanke wiederholen sich 1567. himel sprútzen. Demm băpst ist gar gůt zů dienen, |
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[835] | Sins glich ist uff ertrich nienen: 38 | 710 | |
Er nimpt ein trossertrosser: Troßbube. Dafür bůben B. Kardinal Schinner war als Knabe Geißbub gewesen. uss dem stal Und machtmachet H. uss im ein cardinal, Ja wenn er sich in kriegen wol halt Und vil cristenercristener: Gen. pl. des Adj. cristen, christlich. koepf zerspalt. |
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[840] | Er ist ein kriegsman, der pfaffen got,715 f. Nachdrückliche Wiederholung von 657 f. | 715 | |
Er fuegt vast wol fúr die armen rott. | |||
Der schryberschryber: hier Feldschreiber (was Manuel 1516 und 1522 für die auf französischer Seite stehenden Berner war). spricht. |
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Der bapst der ist ein got uff erden! Des sol imm von mir kuntschaft werden, Und billich: warumm das nit? |
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[845] | Die natur das selb gesatzt gitt, | 720 | |
Ja wenn einer gůtz von eim empfăcht Im zů nutz, und er's nit verschmăcht, Das er's och soell denn mit im han720–723 ›Die Natur gibt selbst dieses Gesetz daß, wenn einer von einem andern gutes empfängt das ihm nützt, und er es nicht ablehnt, er dann zu jenem halten soll.‹ Die abweichende Fassung in B (845–848) will deutlicher sein als H, das aber auch einen ganz guten Sinn gibt.: Darumm wil ich den băpst nit lan, |
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[850] | Denn er hat veil vil dings umm gelt, | 725 | |
Das man nit findt in aller welt: Den himel, die hell, die ee, den eid, Die súnd, die tugent und alle fryheit. Da gibt es denn gelt bim huffen: |
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[855] | So mag das onnútz voelkly suffen. 39 | 730 | |
BlyBly: das Bleisiegel der päpstlichen Urkunden, vgl. 444. Die Drucke fügen dieser Aufzählung noch bapir hinzu. und wachs, schnuerschnůr H, schnüer B, schnier E. und bermendt: Damit machend wir gult und rendt Und werdent heren, groß provosenprovosen: Unterrichter, Vorgesetzte überhaupt.; Darby sond wir gar billich losen |
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[860] | Was der bapst von uns welle han: | 735 | |
Was găt uns dan Cristus an Und Peter mit dem glatzeten grind Die doch bed arm bettler gwesen sind? 40 |