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IV

In Amerika

Am 10. Juni kamen unsere Auswanderer in New York an. List begab sich sogleich nach Philadelphia und wurde dort von Lafayette herzlich empfangen. Dieser lud ihn ein, ihn auf seinen weiteren Triumphzügen zu begleiten, was für List die denkbar günstigste Einführung war; bald war er mit Staatsmännern wie Henry Clay und Harrison befreundet. Bei der Unabhängigkeitsfeier am 4. Juli hatte List Gelegenheit, das dortige Militär mit dem deutschen zu vergleichen. »Die Soldaten,« schrieb er in sein Tagebuch, »marschierten ohne Pedanterie, aber in guter Ordnung und in der Haltung freier Männer, die den Stock nicht zu fürchten haben.« In monarchischen Staaten, bemerkt er weiter, drehe sich bei öffentlichen Festen alles um die höchste Person, hier feiere, wie in seiner alten Reichsstadt, das Volk für sich selbst, die Freude sei überall verbreitet. An Eleganz stehe die hiesige vornehme Gesellschaft vielleicht hinter der eines europäischen Hofes zurück, aber es würden in ihr mehr nützliche Ideen erweckt und edle Gesinnungen erzeugt, als bei allen Levers der Könige. Später notiert er: »Alles Neue wird hier schnell eingeführt; der Amerikaner spitzt schon die Ohren, wenn er das Wort »Erfindung« nur nennen hört. Alles, was das Gemeinwesen betrifft: öffentliche Einrichtungen, Gesetzgebung, Feste, Zeitungen, ist vortrefflich.« Dagegen sei der vornehme Amerikaner im Privatleben langweilig, einsilbig und steif. List erkennt mit seinem Scharfblick sofort die Schattenseite der Demokratie, die darin zu Tage tritt. In Europa könne der Vornehme, weil seine höhere Stellung anerkannt und unerschütterlich sei, in Gesellschaft sich gehen lassen, ohne sich etwas zu vergeben. Der auf Reichtum oder sonst etwas eingebildete Amerikaner, dem Verfassung und Volksmeinung keinen Vorzug einräumten, suche seiner Überlegenheit durch steifes Benehmen Anerkennung zu verschaffen.

Dem Wunsch aller Familienglieder entsprechend sah sich List zunächst nach einem Landgut um. Etwas Passendes zu finden, war nicht so leicht, wie er sich's vorgestellt hatte. Er mußte viel herumreisen und kam dabei u. a. auch nach Economy, der halb kommunistischen Kolonie seines Landsmanns Rapp, die unseren phantasievollen Sanguiniker sofort zu großartigen Entwürfen ähnlicher Gründungen begeisterte. Am 5. November endlich konnte er seiner Frau schreiben, daß er ein Gütchen um 920 Thaler erworben habe: ein geräumiges Haus in schöner Lage und 10 Acres Land. Die Familie zog ein, es wurde Vieh angeschafft und nach Herzenslust Landwirtschaft betrieben, aber, wie sich bei der gänzlichen Unerfahrenheit aller in diesem Gewerbe voraussehen ließ, mit Verlust. Dazu war die Lage ungesund; im folgenden Sommer erkrankte Eines nach dem Anderen am Fieber, und da sich weder ein Käufer noch ein Pächter fand, so sah sich List genötigt, sein Besitztum unbenutzt liegen zu lassen und die ihm angebotene Redaktion des deutschen Blattes »Adler« in der kleinen Stadt Reading zu übernehmen, wo ihm 1829 seine dritte Tochter Karoline geboren wurde.

List hatte sich auf die Auswanderung gut vorbereitet. Er hatte in den vier amtlosen Jahren Gewerbechemie, Mechanik, die Theorie des Bergbaues und der Landwirtschaft studiert, sich auch überall in der Praxis der Landwirtschaft, des Handels und der Gewerbe umgesehen, sich in der englischen Sprache zu vervollkommnen gesucht, Politik und Geschichte als Erholung betrieben, auch ein wenig Medizin studiert mit dem Gedanken an ärztliche Praxis. Es habe sich, meinte er, an ihm der Satz bewährt, ein Mann von geistiger Energie, aber leiblichem Phlegma müsse in Not geraten, wenn alles, was an Anlagen in ihm steckt, herausgetrieben werden solle. Außerdem hatte er Frankreich und England kennen gelernt und war mit dem Vorsatz gekommen, sich, der amerikanischen Sitte und Anschauung gemäß, keiner Arbeit zu schämen. In der ländlichen Stille seines verunglückten Bauernlebens hatte er über national-ökonomische Dinge nachgedacht. Bücher, schrieb er später in der Einleitung zu seinem ›System‹ hatte ich keine mitgebracht. »Das beste Werk, daß man in diesem neuen Lande lesen kann, ist das Leben. Wildnisse sieht man hier reiche und mächtige Staaten werden. Die stufenweise Entwickelung der Volkswirtschaft ist mir erst hier klar geworden. Ein Prozeß, der in Europa eine Reihe von Jahrhunderten in Anspruch nahm, geht hier unter unseren Augen vor sich, nämlich der Übergang aus dem wilden Zustand in den der Viehzucht, aus diesem in den Agrikulturstand, aus diesem in den Manufaktur- und Handelsstand. Hier kann man beobachten, wie die Rente scheinbar aus dem Nichts entspringt und allmählich zu bedeutender Höhe ansteigt. Hier versteht sich der einfache Bauer besser auf die Mittel, seine Wirtschaft und seine Rente zu heben, als die scharfsinnigsten Gelehrten der Alten Welt – er sucht Manufakturisten und Fabrikanten in seine Nähe zu ziehen. Hier tritt der Gegensatz zwischen Agrikultur- und Manufaktur-Nationen auf das schneidendste hervor und verursacht die gewaltigsten Konvulsionen. Nirgends so wie hier lernt man die Natur der Transportmittel und ihre Wirkung auf das geistige und materielle Leben der Völker kennen. Dieses Buch habe ich begierig und fleißig gelesen, und die daraus geschöpften Lehren mit den Resultaten meiner früheren Studien, Erfahrungen und Reflexionen in Einklang zu stellen gesucht.«

Bald fand er Gelegenheit, in die dortigen wirtschaftlichen Kämpfe einzugreifen. England hatte in seinen Kolonien, namentlich in Nordamerika, das Aufkommen jeder Industrie zu verhindern gesucht; nicht ein Hufnagel dürfe in der Kolonie angefertigt werden, erklärte der »große« Chatham (William Pitt); alles, mit Ausnahme der Rohprodukte, sollten die Kolonien vom Mutterlande kaufen.

Nach ihrer Befreiung konnte den Amerikanern niemand mehr die Begründung einer eigenen Industrie wehren, und nachdem sie mit Finanzzöllen begonnen hatten, dachten sie am Anfange des XIX. Jahrhunderts auch an Schutz für ihr aufblühendes Gewerbe, und im Tarif von 1816 siegte die Schutzzollpolitik. 1819 wurde ein Schiffahrtsgesetz nach dem Muster des englischen gemacht: fremde Waren durften seitdem nur auf Schiffen der Vereinigten Staaten oder auf denen des Produktionslandes eingeführt werden. Mit der Zeit wurde der Schutz auf immer mehr Artikel ausgedehnt, und gerade bei Lists Ankunft agitierte man für weitere Zollerhöhungen. Die verwandten Seelen fanden sich, und da der Smithianismus auch in Amerika noch viele überzeugte Anhänger hatte, so ermunterte Ch. I. Ingersoll als Präsident der pennsylvanischen Gesellschaft zur Beförderung der Manufakturen unseren List, seine antisemithsche Ansicht in englisch geschriebenen Zeitungen Nordamerikas zu entwickeln. List wagte es, trotzdem er fürchtete, er beherrsche die englische Sprache nicht genügend, und wählte die Form von zwölf Briefen an Ingersoll. Sie erschienen im Juli 1827 in der Nationalzeitung von Philadelphia und wurden von mehr als fünfzig Provinzialblättern nachgedruckt. Dieselbe Handelspolitik, führt List darin aus, passe nicht für England und Amerika, denn beide Länder befänden sich in ganz verschiedenen Lagen; jenes beherrsche alle Märkte, dieses wolle sich vorerst nur von England unabhängig machen. Was ihn selbst zuerst an der Unfehlbarkeit der Freihandelstheorie irre gemacht habe, sei die Wahrnehmung gewesen, daß Napoleons Kontinentalsperre den Wohlstand Deutschlands befördert habe, indem sie die deutsche Arbeit von England emanzipierte, sie zu eigenen Unternehmungen zwang und ermunterte, während der darauf folgende freie Verkehr dann diese Anfänge vernichtete und Deutschland in die alte Abhängigkeit von England zurückführte.

Die genannte Gesellschaft gab die Briefe unter dem Titel heraus: Outlines of american political economy in a series of lettres, adressed by Frederic List Esqu., last professor of political economy of the university of Tübingen in Germany to Charles J. Ingersoll Esqu. Philadelphia, printed by Samuel Parker, 1827. Lists Arbeit erregte großes Aufsehen und fand den lebhaftesten Beifall, namentlich der Fabrikanten. So angesehene Männer wie Henry Clay und James Madison beglückwünschten ihn, und die Gesellschaft beschloß:

1. öffentlich zu erklären, daß Professor Friedrich List durch seine auf die Natur der Dinge gegründete Unterscheidung der politischen von der kosmopolitischen Ökonomie und der Theorie der produktiven Kräfte von der Theorie der Werte ein neues, naturgemäßes System der politischen Ökonomie begründet und sich dadurch um die Vereinigten Staaten höchlich verdient gemacht habe;

2. den Professor List aufzufordern, zwei Bücher zu verfassen: ein wissenschaftliches, worin seine Theorie gründlich entwickelt wird, und ein populäres für den Schulunterricht;

3. auf 50 Exemplare dieser Schrift zu subskribieren und die gesetzgebenden Körperschaften der bei der amerikanischen Industrie interessierten Staaten aufzufordern, ein Gleiches zu thun und auch sonst zur Verbreitung des Werkes auf jede mögliche Weise thätig zu sein;

4. dem Professor List zur Bezeugung der öffentlichen Anerkennung seiner Verdienste ein Gastmahl zu geben und dazu unsere angesehensten Mitbürger einzuladen.

Zur Abfassung des Buches kam es vorerst nicht; die Vorsehung hatte, ehe List weiter lehren sollte, ihm selbst noch ein collegium practicum zugedacht. Auf einem Ausfluge in die Berge entdeckte er ein Kohlenlager und brachte rasch eine Gesellschaft zusammen, die es mit einem Kapital von 700 000 Dollars unternahm, den Mineralschatz auszubeuten und die Gruben durch eine Eisenbahn mit dem Schuylkillkanal zu verbinden. Am Anfang und Ende der Bahn entstanden im Nu aus Arbeiterhütten die Städte Tamaqua und Port Clinton, und als die Familie List vor dem Scheiden aus Amerika die Gruben einmal besuchte, fand sie zwei weitere Städte an der neuen Eisenbahn. Hier ging List die Bedeutung der Eisenbahnen, überhaupt der Verkehrsanstalten, für die Volkswirtschaft auf und er plante – an die weitere Ausbeutung seines eigenen Unternehmens, das ihn binnen kurzem in eine behagliche Vermögenslage gebracht hatte, nicht mehr denkend – sofort die Verwendung der neu gewonnenen Erkenntnis zum Nutzen seines Vaterlands. Ich war, schreibt er am 5. Oktober 1828 an einen unbekannten Adressaten, in Philadelphia auf Besuch und habe dort Hamburger Zeitungen gelesen. Ich kann Dir nicht beschreiben, was ich fühlte. Gleich bei meiner Zurückkunft habe ich die Handelsvereins-Korrespondenz, die seit Jahren in einem Winkel liegt, durchstöbert. Welche Erinnerungen! Das waren die goldenen Tage der Hoffnung. Nun habe ich wieder Heimweh für sechs Wochen und bin so lange für amerikanische Geschäfte fast nicht zu gebrauchen. Mir geht's mit meinem Vaterlande, wie den Müttern mit krüppelhaften Kindern, sie lieben sie um so stärker, je krüppelhafter sie sind. Im Hintergrunde aller meiner Pläne liegt Deutschland, die Rückkehr nach Deutschland; es ist wahr, ich werde mich dort ärgern über die Kleinstädterei und Kleinstaaterei.«

Er fand eine gleichgestimmte Seele an dem Oberbergrat Josef von Baader (einem Bruder des bekannteren Philosophen Franz von Baader) in München. In einer lebhaften Korrespondenz und in den 1828 und 1829 von Weber und Arnoldi in Hamburg herausgegebenen » Mitteilungen aus Amerika« entwarfen beide gemeinsame Pläne. Sie bekämpften das Projekt des Donau-Mainkanals (vergebens, da es der dafür begeisterte König Ludwig durchsetzte); sie rieten überhaupt von Kanalbauten ab und empfahlen die Eisenbahnen. Ein Eisenbahnnetz könne man entwerfen, wie es die Bedürfnisse der Gewerbe und des Handels fordern, bei Kanälen sei man an die vorhandenen Wasserläufe gebunden und durch die Terrainformation beschränkt. »Verbindung der Nordsee mit dem Schwarzen Meere klingt groß, untersucht man aber die Sache genauer, so findet man, daß Nichts dahinter steckt, rein Nichts. Die Nordsee ist längst mit dem Schwarzen Meere verbunden durch einen großen natürlichen Kanal, der an Konstantinopel und Gibraltar vorüberführt, und mit dem eine Wasserstraße, die viele hundert Stunden durch Berge und unzivilisierte Länder, dann durch einen beschwerlichen 70 Meilen langen Landkanal und zuletzt durch die hundert Wasserzölle und Realgerechtigkeiten des Mains und des Rheins führt, niemals wird konkurrieren können.« List meint, im Konkurrenzkampf zwischen Wasser- und Landtransport müsse dieser unbedingt siegen; in welchem Maße die Mängel der damaligen Schiffahrt, die er aufzählt, vom technischen Fortschritt würden überwunden werden, konnte er nicht voraussehen. Die damalige Segelschiffahrt konnte freilich die Konkurrenz mit der Eisenbahn nicht aufnehmen. Aber ehe man Eisenbahnen hatte, war auch schon die Schiffahrt ein ungeheurer Fortschritt, und wo kein anderer als der Seeweg möglich ist, kann ihr keine Eisenbahn Konkurrenz machen. Das erkennt List natürlich an und preist den Segen, den beide Verkehrsmittel im Verein den Amerikanern schafften. »Welch herrlicher Sieg des Menschengeistes über die Materie! Welch unübersehbares Feld ist dadurch hellsehenden, kräftigen und wohlwollenden Regierern der Völker eröffnet, tote Kräfte der Natur zum Leben zu rufen, und Wohlfahrt und Leben, Geistesentwickelung und Thätigkeit um sich her zu verbreiten! New York brennt die Steinkohlen von Newcastle; die ältesten Häuser von Albany sind mit holländischen Backsteinen erbaut; der Philadelphier läßt sich zuweilen die im niedersächsischen Sande gewachsene Kartoffel schmecken; in Savannah erheben sich Gebäude und Denkmäler von Steinen, die an der nördlichen Grenze von Neu-England gebrochen worden sind; in England ißt man Äpfel aus Jersey, und während ich dies schreibe, stille ich meinen Durst mit italienischen Limonen, die mich wahrscheinlich nicht so hoch kommen, als Sie die Ihrigen, obschon Sie dem Platze, wo sie gewachsen, ungefähr 3000 Meilen näher sind, als ich. Auch trinke ich wohlfeileren Bordeaux als Sie. Nun bedenke man, wie unermeßlich die Produktionskräfte von ganz Deutschland gesteigert würden, wenn eine der Seefracht an Wohlfeilheit und Schnelligkeit gleichkommende Landfracht stattfände! Alle mittel- und norddeutschen Länder würden sich an einen regelmäßigen Genuß der ordinären Rhein- und Frankenweine gewöhnen.« So malt er die Wirkungen einer allseitigen, guten Verbindung weiter aus, klagt aber dann, es falle in Deutschland unendlich schwer, Verbesserungen durchzusetzen, obgleich es wohlfeilere Arbeiter als Amerika, an Naturkräften und Naturprodukten aber, sowie an Geist und Kenntnissen Überfluß habe. Woher dieser Unterschied? Weil in Amerika der technische Fortschritt jedermanns Sache sei, und wo es sich um gemeinnützige Unternehmungen handle, sofort die Reichsten und die Gebildetsten an die Spitze träten, in Deutschland dagegen die Beteiligten abseits stünden. Der Bürger sei dazu erzogen, sich nicht in Dinge zu mischen, die, wie man ihm sage, über seinen Horizont gingen. Der Adel bilde sich ein, es sei unter seiner Würde, sich mit Geschäften zu befassen. So bleibe alles der Regierung überlassen, d. h. beschränkten und hochmütigen Bureaukraten, die jede Beteiligung von Sachverständigen an öffentlichen Angelegenheiten für Anmaßung ansähen, und bei denen nicht der beste Kopf, sondern der Rangoberste oder der Dienstälteste das entscheidende Wort zu sprechen habe. Müßte auch in den Vereinigten Staaten die Regierung alles thun, so würde nicht der zehnte Teil dessen, was geschieht, geleistet werden; ein Jedes werde hier eben von dem gethan, der ein Interesse daran hat, daß es gethan werde. Wenn sich Deutschland nicht länger dem Fortschritt verschließe, werde es eine großartige Umwälzung zum Besseren erleben. Die alten Handelswege würden wieder hergestellt, Venedig und Hamburg einander genähert, der Verkehr mit der Levante wieder eröffnet werden; die Post von Kalkutta nach London müsse zuletzt den Weg über Deutschland nehmen, da mit der Dampfwagenfahrt über das europäische Festland der Seeweg um das Kap unmöglich konkurrieren könne. (An den Suezkanal dachte List damals noch nicht.)

Im Herbst 1831 wurde Lists Eisenbahn feierlich eröffnet, die der pennsylvanischen Steinkohle den Weg nach Europa erschloß. Er selbst war nicht anwesend – er weilte nicht mehr in Amerika –, aber seiner wurde rühmend gedacht. Ein Jahr vorher hatte er mit den amerikanischen Staatsmännern verhandelt, die sein Talent für ihr Land zu benutzen wünschten, während er die ihm zugedachte Wirksamkeit – eine diplomatische Sendung nach Frankreich – mit seinen patriotischen Plänen in Verbindung brachte. In einem Briefe an den Präsidenten Jackson vom 21. Oktober 1830 entwarf er ein Programm. Er wolle seinen Kampf gegen das drohende englische Monopol und seine litterarische Thätigkeit auf dem Gebiete der politischen Ökonomie fortsetzen, alle technischen Verbesserungen und Erfindungen, die sich auf die neuen Verkehrs- und Transportmittel bezögen, genau im Auge behalten und ihre Verpflanzung nach Amerika vermitteln, außerdem sich aber noch folgende besondere Aufgaben stellen: den Verkehr zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten, zunächst die Einführung amerikanischer Kohlen in Frankreich, nach Kräften fördern, auf die Regierung und die öffentliche Meinung einwirken, daß bald eine Eisenbahn von Havre nach Straßburg gebaut werde, für die Verbindung des deutschen Südens mit dem Norden durch Eisenbahnen wirken, und eine bessere Organisation der deutschen Auswanderung nach Amerika anstreben. Es ward demnach vereinbart, daß er sich zunächst nach Paris begeben und dann das Konsulat der Vereinigten Staaten in Hamburg übernehmen solle. Am 8. November 1830 unterzeichneten Jackson und sein Staatssekretär van Buren das Patent, daß den Verbannten zum Vertreter der Vereinigten Staaten in den Hansastädten ernannte und ihm so die ehrenvolle Rückkehr in die Heimat ermöglichte.



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