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V
1912-1914

[Weh mir, dem Gott die nackten Sonnen wies]

Weh mir, dem Gott die nackten Sonnen wies
Und fahler Höllenstädte grelles Leid.

Und Donner, Licht und Meere reden hieß.
Er höhnt mich nur in meiner Einsamkeit.

Ich kann den Tag nicht lieben, den ich schuf,
Und jene dunklen Wolken, die ihn kränzen.
Zwar ist er milde, keines Feindes Ruf
Dröhnt an sein Tor, ganz blasse Blumen glänzen – Der Freund

Ich stieß den Dolch ihm in die Eingeweide –
Am Boden standen blanke Pfützen Blut.
Eh war noch Lärm, jetzt hüllt uns Schweigen beide.
Ich staunte wie ein Kind. Denn von der Wut
Des Suchens nach verlornen Paradiesen
War jede Kunde tot. Der Mittag dehnte
Sich selig auf der Höhe kahlen Fliesen.
Gewaltig war der Tag, wie er ersehnte.


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