Wilhelm Hey
Funfzig Fabeln für Kinder
Wilhelm Hey

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Anhang

           Zwei Augen hab' ich, klar und hell,
Die drehn sich nach allen Seiten schnell,
Die sehn alle Blümchen, Baum und Strauch
Und den hohen blauen Himmel auch.
Die setzte der liebe Gott mir ein,
Und was ich kann sehen, ist alles sein.

   Zwei Ohren sind mir gewachsen an,
Damit ich alles hören kann,
Wenn meine liebe Mutter spricht:
»Kind, folge mir und thu' das nicht!«
Wenn der Vater ruft: »Komm' her geschwind,
Ich habe dich lieb, mein gutes Kind.«

   Einen Mund, einen Mund hab' ich auch,
Davon weiß ich gar guten Gebrauch,
Kann nach so vielen Dingen fragen,
Kann alle meine Gedanken sagen,
Kann lachen und singen, kann beten und loben
Den lieben Gott im Himmel droben.

   Hier eine Hand und da eine Hand,
Die Rechte und die Linke sind sie genannt;
Fünf Finger an jeder, die greifen und fassen.
Jetzt will ich sie nur noch spielen lassen;
Doch wenn ich erst groß bin und was lerne,
Dann arbeiten sie alle auch gar gerne.

   Füße hab' ich, die können stehn,
Können zu Vater und Mutter gehn,
Und will es mit dem Laufen und Springen
Nicht immer so gut, wie ich's möchte, gelingen,
Thut nichts; wenn sie nur erst größer sind,
Dann geht es noch einmal so geschwind.

   Ein Herz, ein Herz hab' ich in der Brust,
So klein und klopft doch so voller Lust,
Und liebt doch den Vater, die Mutter so sehr.
Und wißt ihr, wo ich das Herz hab' her?
Das hat mir der liebe Gott gegeben,
Das Herz und die Liebe und auch das Leben.

 


 


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