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IV.

»Großartig!« sagte Hauptmann Eckhardt und legte feine Hand flach auf einen vor ihm liegenden Aktenband. »Der heutige Tag hat uns einen merklichen Schritt weitergebracht. Geben Sie Obacht, Krause, jetzt gewinnt die Sache Scholta Farbe. Sie haben also durch Bewohner des Hauses Naunynstraße 231 einwandfrei festgestellt, daß der ermordete Scholta, als er das letztemal gesehen wurde, einen anscheinend schweren Koffer zu nächtlicher Zeit in seine Wohnung geschleppt und dabei ein scheues Wesen gezeigt hat. Was folgern Sie daraus?«

Wachtmeister Krause II, der neben dem Schreibtisch des Polizeioffiziers stand, richtete sich mit einer Schulterbewegung stramm auf.

»Zu Befehl!« sagte er. »Das habe ich einwandfrei aus einem gewissen Krüger herausgehorcht. Es verhält sich genau so, wie ich es protokolliert habe. Der gewisse Krüger, von Beruf Gelegenheitsarbeiter, ist eines Abends gegen Mitternacht Naunynstraße 231 einpassiert und hat beobachtet, wie ein Mann, in dem er den einen Stock unter ihm wohnenden Scholta erkannt hat, einen schweren Koffer die Treppe hinaufwuchtete. Scholta ist sichtlich unangenehm überrascht gewesen, daß ihn Krüger bei diesem Nachhausekommen traf, und hat auf die Frage des Krüger: ›Na, was bringen Sie denn da Schönes angeschleppt, junger Mann?‹ unwirsch gebrummt: ›Ach, das sind Sachen, die ich noch irgendwo eingestellt hatte.‹ Offenbar ist Krüger der letzte gewesen, der den Scholta gesehen hat. Was sich später in jener Nacht abgespielt hat, vermag er nicht zu sagen. Als ich ihm den Koffer, in dem Scholta aufgefunden wurde, zeigte, gab er an, die Größe stimme; das müsse ohne Zweifel genau derselbe Koffer sein, mit dem er den Scholta habe heraufkommen sehen. Beschwören könne er es nicht. Im allgemeinen machten Krügers Aussagen einen sicheren Eindruck. Auf meine Frage, weshalb er diese wichtige Aussage nicht längst zu Protokoll gegeben und sie nur beiläufig Mitbewohnern gegenüber habe verlauten lassen, wo doch auf zweckdienliche Angaben eine hohe Belohnung ausgesetzt sei, gab er zur Antwort: ›Ach, da kommt ja doch nischt bei raus, Herr Wachtmeister, un ick habe nich jerne mit die Blauen zu dun.‹« Wachtmeister Krause lächelte diskret. »Ein Geständnis, das ebenfalls glaubwürdig herauskam. Krüger ist vorbestraft.«

»Ganz schön, Krause! Ihr Bericht ist mustergültig, wie ich nochmals hervorheben möchte. Aber nun wollen wir einmal die Folgerungen ziehen. Es kommt hier darauf an, eine wesentliche Lücke in dem Netze der Beweisaufnahme auszufüllen. Ich habe Ihnen von dem Diebstahl der kostbaren böhmischen Granaten, Pyrope genannt, erzählt, der fraglos auf Scholtas Schuldkonto zu setzen ist. Was ist danach wohl anzunehmen, was der Koffer enthalten hat?«

»Die Granaten – wenn Herr Hauptmann meinen.«

»Nein, Krause, das meine ich nicht. Zu den Edelsteinen bedurfte es natürlich nicht eines so umfänglichen Koffers. Aber etwas anderes leuchtet mir ein: der Koffer hat Diebesgut enthalten. Diebesgut! Wer einmal stiehlt, der stiehlt auch weiter. Und wir dürfen nicht vergessen, daß über den Geschäften, die Scholta angeblich in Berlin getrieben hat, der Schleier des Geheimnisses ruht. Welcher Art diese Geschäfte gewesen sein dürften, sagt eben der scheu und zur Nachtzeit von Scholta heimgebrachte Koffer!«

»Zu Befehl!« sagte Wachtmeister Krause. »Das hat etwas für sich.«

»Weiter! Wer gestohlenes Gut heimschleppt, hat es eilig, dasselbe bei erstbester Gelegenheit zu verschärfen. Sie entsinnen sich, daß man bei Scholta mehrfach einen Mann im Radmantel hat aus- und eingehen sehen. Dieser Mann ist der Verschärfer, will sagen der Aufkäufer oder Vertreiber des gestohlenen Gutes gewesen. Scholta dürfte ihn noch für dieselbe oder für die nächste Nacht zu sich bestellt haben. Ich folgere weiter, daß es sich diesmal um einen besonders wertvollen Raub gehandelt hat, der dem Aufkäufer höllisch in die Augen stach und ihn zu unseliger Tat verlockte. Ich stelle mir den weiteren Vorgang so vor; daß Scholta und der Mann wegen der Beute in Streit gerieten und daß letzterer dann den Scholta meuchlings überfallen und das unglückliche Opfer in den Koffer gezwängt hat. Was sagen Sie jetzt, Krause?«

Der Wachtmeister wiegte den Kopf. »Ich sage, daß diese Annahme Herrn Hauptmanns große Wahrscheinlichkeit besitzt.«

»Das einzig Unangenehme bleibt nur,« sagte Hauptmann Eckhardt, seinen Schnurrbart in den Fingern zwirbelnd, »daß wir nunmehr zwar wissen, wie der Mörder zu Werke gegangen ist, daß uns hingegen die Persönlichkeit des Mörders selbst noch unbekannt ist. Und hier stehen wir auf dem Punkt, wo wir mit einer Kriegslist arbeiten müssen, zu der uns die geraubten Pyrope verhelfen sollen. Denn entweder sind die Edelsteine, die besonders auffallend sind, noch in des Mörders Besitz oder irgendwo verkauft. Das hoffe ich durch ein äußerst geschickt abzufassendes Inserat herauszubringen. Es ist wirklich schade, daß der gute Recking seine Zeit in Treptitz totschlägt. Ich hätte wegen der Fassung des Inserates gar zu gern mit ihm konferiert, denn gute Einfälle sind ihm nicht abzusprechen. Aber natürlich, wenn man jemand gerade nötig braucht –«

Er brach ab, da es klopfte und gleich darauf die Tür aufgerissen wurde. Auf der Schwelle stand Ralf Recking.

»Der Wolf in der Fabel!« rief Eckhardt. »Gerade hatte ich Ihren Namen auf der Zunge.«

»Ehrt mich, ohne die Zusammenhänge zu ahnen, lieber Eckhardt. Ich meinerseits bin angenehm überrascht, Sie noch zu beinahe nachtschlafender Zeit persönlich auf Ihrer Kanzlei anzutreffen. Ich hätte Ihnen sonst meine Wünsche hinterlassen. Na, nun trifft es sich ja um so besser.«

»Nehmen Sie vor allen Dingen Platz,« lud Eckhardt, auf den nächsten Stuhl weisend, ein und gab seinem Wachtmeister einen Wink, zu verschwinden. »Ich habe, wie gesagt, eben lebhaft an Sie gedacht. Während Sie sich das Vergnügen nicht entgehen ließen, die hübsche junge Gräfin Ferenberg aufzusuchen und sich die Stelle anzusehen, wo die drei brombeerartigen Steine gesessen haben, bin ich der Lösung des Falles Scholta einigermaßen auf den Trichter gekommen.«

»Was Sie nicht sagen! Da bin ich begierig. Was haben Sie denn mit Hilfe des dicken Krause II herausgetüftelt?«

»Wieso wissen Sie, daß Krause II ...?«

»Das sah ich dem Biedermann an. Er hatte so ein gewisses Sedanlächeln auf dem Gesicht und machte einen angenehm belobten Eindruck.«

»Sie bleiben doch ein großartiger Rätselrater,« lachte der Hauptmann. »Nun hören Sie aber bei einer rauchbaren Zigarre zu, was ich mir zusammengereimt habe. Sie werden zugeben, daß ich gut daran tat, mich nicht mit nach Schloß Benepartus entführen zu lassen.« Damit reichte er Recking den vom Wachtmeister Krause angefertigten Bericht hinüber, den der Detektiv aufmerksam durchflog.

»Hm,« sagte er nur, als er fertig war. Eckhardt hatte etwas mehr erwartet, denn es klang etwas gekränkt: »Ist das alles? Finden Sie diese Angaben des Arbeiters Krüger aus der Naunynstraße nicht einfach glänzend?« Und mit fliegenden Worten setzte er Recking seine Schlüsse auseinander, die er kurz zuvor den Wachtmeister hatte wissen lassen. »Nun, was haben Sie jetzt zu erwidern?« schloß er. »Was sagen Sie nun?«

»Ich bewundere Ihre Phantasie. Solchen Schwung entwickeln Sie nicht immer.«

Eckhardt überhörte den leisen Spott. »Nicht wahr? Zielsicherer hätten Sie Ihre Schlüsse in diesem Falle auch nicht gezogen.«

»Es ist etwas Wundervolles um die Phantasie,« sagte Ralf Recking, seine Asche bedächtig abstreichend. »Sie wissen, wie hoch ich selbst das Kombinationstalent schätze. Aber die Ergebnisse Ihrer Erwägungen scheinen mir doch etwas waghalsig. Zum Beispiel ist es noch gar nicht gesagt, daß der vom Gelegenheitsarbeiter Krüger gesehene Koffer Diebesgut enthalten hat.«

»Ja, aber was denn sonst?«

»Das vermag ich Ihnen noch nicht zu verraten. Ich möchte mir den Koffer einmal genau ansehen.«

»Nach Fingerabdrücken? Scholtas Mörder hat bekanntlich mit Handschuhen gearbeitet. Übrigens könnten wir jetzt das Inserat wegen der Granatsteine aufsetzen. Wir suchen besonders große zu kaufen. Der Trick ist freilich alt –«

»Sehr! Und da wir es mit einem Burschen zu tun haben, der mit allen Salben geschmiert ist, so wird er uns schwerlich den Gefallen tun, auf den Köder anzubeißen. Ich rate also von der Aufgabe eines derartigen Inserats, das die Gesellschaft höchstens kopfscheu macht, ab.«

»Ja, aber wie wollen wir dann des Raubmörders habhaft werden?«

Ralf Recking lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Sein Gesicht war jetzt ganz im Schatten, und nur seine Zigarre glimmte hell. »Lieber Eckhardt,« begann er, »Sie haben mir schon oft bereitwillig Gefolgschaft geleistet, sobald ich Ihnen sagte, daß Sie die Mühe des Nachforschens getrost mir überlassen könnten. Und ich denke, Sie waren mir noch nie böse, dieser Mühe überhoben zu sein.«

»Allerdings; aber da hatten Sie auch regelmäßig eine Spur bereits entdeckt und aufgenommen. Heute dagegen liegt die Sache anders.«

»Nein,« sagte der Detektiv. »Sie liegt sogar besser als in den meisten von uns gemeinsam bearbeiteten Fällen. Oder sind Sie im Ernste der Ansicht, daß ich nur mal eben eine Spazierfahrt machen und um der schönen Augen willen, die, nebenbei gesagt, Komtesse Ferenberg tatsächlich hat, mir einen ganzen Sommertag um die Ohren schlagen wollte? Das glauben Sie nur nicht! Jede Minute dieses ereignisreichen Tages hat sich bezahlt gemacht; jede Sekunde wurde von mir ausgenutzt. Ich habe nicht die Fäden zu einem, nein, zu zwei Verbrechen entdeckt, und ein drittes –jawohl, aller bösen Dinge sind diesmal auch drei – ein drittes abscheuliches Werk ist in der Vorbereitung. Und diese Fäden fand ich nicht nur heute auf meinem Wege, sondern ich konnte auch schon einen Teil davon entwirren. Der Zufall, den ich so gern meinen verläßlichsten Adjutanten nenne, ist mir außerordentlich hold gewesen. Aber ich darf keine Sekunde rasten, denn die Schurken sind schnell und lieben es, ganze Arbeit zu verrichten. Ihnen zuvorzukommen und ihr nächstes Vorhaben zu durchkreuzen, muß meine dringendste Aufgabe sein.«

»Herr, du meine Güte! So erregt habe ich Sie lange nicht sprechen hören. Ich bin ja wie aus den Wolken gefallen und verstehe nicht den zehnten Teil! Die Schurken, sagten Sie? Also sind es mehrere, die den Scholta umgebracht haben? Und das alles haben Sie auf dem Schloß entdeckt? Und zwei, vielleicht sogar drei Verbrechen ständen in Frage? Was ist denn das andere?«

»Das eine kennen Sie. Es ist die Tragödie, die sich in der Naunynstraße abgespielt hat. Es ist gewissermaßen nur das Nebenspiel gewesen –«

»Heiliger Himmel!«

»Das größere Verbrechen wurde am Grafen Klodwig von Ferenberg verübt. Sie waren im Irrtum, wenn Sie mit den Angehörigen bisher glaubten, daß er eines natürlichen Todes, nämlich am Schlagfluß gestorben sei. Es ist augenscheinlich, daß sich sogar der Dorfarzt Doktor Haßbacher hat täuschen lassen. Der gute Mann war aufs höchste betroffen, als ich ihm meine Entdeckungen mitteilte. Er hat dann zugegeben, daß ihm früher schon Bedenken gekommen seien, die er aber schnell wieder verworfen habe. Meine Ermittelungen dagegen vermochten ihn zu überzeugen, daß nicht plötzlich eingetretene Herzlähmung die eigentliche Todesursache war, sondern daß der betagte Graf das Opfer eines grausamen und verabscheuungswürdigen Anschlags geworden ist.«

»Ich bin sprachlos,« gestand Hauptmann Eckhardt. »Also erdrosselt vielleicht? Aber von wem, um alles in der Welt? Scholta kommt doch nicht in Frage.«

»Das Verbrechen, das noch geplant wird, richtet sich gegen den Erben des Schlosses,« fuhr Ralf Recking fort. »Gegen den morgen hier eintreffenden Grafen Werner Ferenberg.«

»Donner und Doria! Das ist ja einfach nicht auszudenken! Und Sie täuschen sich auch bestimmt nicht, lieber Freund? Es verhält sich wirklich alles so, wie Sie sagen?«

»Ich habe eher noch zu wenig als zu viel gesagt, Eckhardt. Die Beweise lagen, nachdem ich durch Zufall das Ferngespräch einer verdächtigen Frauensperson mit anhörte, gewissermaßen am Wege. Leider genügen sie noch keineswegs, mit fester Hand zuzupacken, aber an mir soll es sein, das saubere Gelichter in der Schlinge zu fangen, die es schon einmal mit staunenswertem Geschick ausgeworfen hat.«

»Und das sagen Sie alles mit einer Sicherheit ...«

»Ich bin noch nicht über alles im reinen, meiner Sache aber war ich selten sicherer. Und nun sollen der Worte zunächst genug gewechselt sein. Es ist jetzt genau neun Uhr dreißig, und mein Tagewerk ist noch nicht zu Ende. Geben Sie mir einen Mann mit, daß ich auf dem Präsidium den Koffer aus der Naunynstraße besichtigen kann.«

»Selbstverständlich begleite ich Sie, und nicht etwa nur aus Neugierde.«

»Das nehme ich dankbar an, ja, ich kann sogar noch etliches mit Ihnen besprechen; nur müssen Sie mich entschuldigen, wenn ich Sie nachher bald allein lasse, ich muß unbedingt noch ein ruhiges Stündchen für mich haben, um mir im Geist die seltsamen, mehr oder weniger in engstem Zusammenhang stehenden Entdeckungen aneinander zu fügen. Und Sie erinnern sich, daß ich dabei gern mit meiner kleinen Freundin aus Bosnien allein bin.«

»Wer ist denn das nun wieder?« Hauptmann Eckhardt blieb unwillkürlich stehen, denn seit er Ralf Recking kannte, war es ihm noch nicht vorgekommen, daß er während eines wichtigen Falles für ein weibliches Wesen Gedanken gehabt hätte.

»Kommen Sie,« sagte Recking und lachte. »Ich rede von meiner kurzen Weichselpfeife und der guten, bosnischen Stolacauslese.«

»Daß ich doch immer wieder auf Ihre Späße hineinfalle!« knurrte der Hauptmann. »Und was war es, was Sie noch mit mir bereden wollten?«

»Lassen Sie, bitte, noch heute die nötigen Anordnungen treffen, daß jedes Ferngespräch, das morgen früh von Treptitz aus geführt werden sollte, stenographisch festgelegt wird. Da Treptitz nur sechs oder sieben Privatfernanschlüsse außer der öffentlichen Sprechstelle auf der Post hat, läßt sich das bequem durchführen. Es handelt sich darum, die Unterhaltung der Martha Gillis zu kontrollieren.«

»Gillis? Martha Gillis ... Ist das nicht eine der Mägde vom Schloß?«

»Stimmt auffallend. Am ersten September wird sie voraussichtlich Schloß Benepartus verlassen. Sie hat heute die hiesige Teilnehmerstelle Zentrum 62 angerufen. Ich stellte fest, daß das die Nummer eines in weitesten Kreisen unbekannten Hotels »Zur alten Brücke« ist, das an der Friedrichsgracht liegen soll. Hier dürfte einer der Burschen, auf die ich fahnde, sein Heimwesen aufgeschlagen haben. Auch dort will ich im Vorbeigehen noch hineinleuchten. Ich rufe dann nochmals kurz an.«

»Ich bewundere ja nicht das erstemal Ihre Ausdauer, aber diesmal übertreffen Sie sich selber.«

»Eine Sache, die einen richtig in Atem hält, macht einen zäh.«

Sie verließen die elektrische Bahn und überquerten den Alexanderplatz. Wenige Minuten später standen sie in dem Zimmer, in dem der unheilvolle Koffer aus der Naunynstraße aufbewahrt wurde. Hauptmann Eckhardt ließ ihn öffnen. Es war ein sogenannter Kabinenkoffer, der weder eine Aufschrift noch einen aufgeklebten Zettel trug. An einer Stelle sah man deutlich, wie aufgeleimtes Papier mit dem Messer abgekratzt war. Im übrigen zeigte das unheimliche Behältnis noch die dunkeln Spuren seines letzten traurigen Inhalts.

Ralf Recking arbeitete mit der Lupe. »Ich war etwas übermütig geworden durch die heutigen, sich so schnell folgenden Erfolge,« sagte er. »Aber dieser Koffer scheint mir nichts ausplaudern zu wollen. Nun, ich habe mich durch Fehlschläge noch nie entmutigen lassen. Dann muß ich auf etwas Besseres sinnen. Arbeit macht die Geschichte.« Er hatte sich aus seiner knienden Stellung schon halb aufgerichtet und wollte eben den Deckel wieder zufallen lassen, als er hastig nach einem winzigen Stück Papier griff, das in der im Deckel befindlichen Wachstuchtasche festklebte. Vorsichtig schälte er das unscheinbare Stückchen los, während seine Züge unverkennbar gespannt waren.

»Sollte ich wirklich zu guter Letzt noch Glück haben?« murmelte er.

»Mit solch einem unbeschriebenen Fetzchen Papier schwerlich,« meinte Eckhardt. »Das ist zufällig hineingeraten. Ich entsinne mich, daß wir die Tasche untersucht und den Koffer überhaupt gehörig umgeschüttelt haben. Es gab noch einige andere Papierschnitzel, und sie liegen auch noch hier –«

»Wo?« fragte Recking schnell. Hauptmann Eckhardt wies auf einen kleinen Tisch, und ein Blick des Detektivs genügte, um sich davon zu überzeugen, daß es sich hier wirklich um nichtigen Kleinkram handelte, mit dem beim besten Willen nichts anzufangen war. Um so mehr Sorgfalt verwendete er auf das kleine Papier, das sich endlich unter seiner Hand losschälte.

»Gummiert. Und zwar noch mit dem Naturgummi versehen, wie die Markensammler sagen. Denn – bitte, überzeugen Sie sich – es ist eine ungebrauchte Briefmarke, die ich hier losgeklaubt habe.«

»Wahrhaftig?« fragte Eckhardt, setzte aber abschwächend gleich hinzu: »Na, wenn schon!«

Doch Ralf Reckings Augen leuchteten. »Sagen Sie nicht, daß diese Marke zufällig nachher in den Koffer geraten ist. Es ist ein famoser Fund, der Ihrem Spürsinn nicht entgehen durfte. Allerdings war das Ding festgeklebt und hatte die Farbe des es umgebenden Blutes angenommen. Jetzt war es so weit trocken, daß es sich loslöste. Das Gummi zeigte nach oben. Wir haben es mit einer 50 Centavos-Briefmarke der argentinischen Republik zu tun, die zu den allerletzten Ausgaben gehören dürfte. – Wahrhaftig! Es ist die ottergelbe Jubiläumsmarke von Rosario! Unter dem Mittelstück, das den Hafen von Rosario darstellt, ist das Datum angegeben: 26 de octobre und die vorjährige Jahreszahl!«

»Sie scheinen der Marke ja eine ungeheure Wichtigkeit beizumessen.«

»Sie sagt mir auch gerade genug, und wenn meine Vermutungen richtig sind, stellt diese an sich so unpersönliche Marke eine ganz artige Visitenkarte vor. Sie erlauben, daß ich sie an mich nehme?«

»Bitte!«

Recking schloß seine Brieftasche. »So war denn auch dieser Weg nicht umsonst. Und nun leben Sie für heute wohl! Ich rufe Sie bis zwölf Uhr an, sonst morgen vormittag. Es würde unter Umständen, da Sie in Uniform sind, unvorteilhaft sein, wollte ich Sie bitten, mich zur Friedrichsgracht zu begleiten.«

Noch ein Händedruck, und der Detektiv verließ das Zimmer. Er begab sich auf kürzestem Wege zu dem Gasthof »Zur alten Brücke«, dessen im Erdgeschoß gelegenes Schankzimmer noch erleuchtet war. Ein Hausdiener holte den Wirt herbei, einen behäbigen Herrn in älteren Jahren von unverfälschtem Berliner Schlage, der seinen Besucher schnell richtig einzuschätzen verstand. Er fragte, womit er dienen könne, und Recking gab sich ohne weiteres als Detektiv zu erkennen. Er ging auch gerade aufs Ziel mit der Frage los, ob Herr Bollmann – so hieß der langjährige Besitzer des kleinen Hotels – bereit sei, ihm über einen Fremden Auskunft zu geben, der Ingenieur oder dergleichen zu sein vorgäbe und aller Voraussicht nach aus dem Ausland stamme.

»Hm!« Herr Bollmann stieß einen kleinen Pfiff aus. »Sie scheinen ziemlich gut im Bilde zu sein, wer bei mir wohnt. Und wundern tut es mich gar nicht, daß Sie sich einmal nach dem Herrn auf Nummer siebzehn erkundigen, denn den haben Sie gewiß im Auge. Ich habe das beinahe kommen sehen, und die Sache war mir schon seit einiger Zeit etwas verdächtig. Aber kommen Sie – Ihr werter Name war Recking, nicht wahr? – in dies Zimmerchen; da sind wir gänzlich ungestört.«

»Darum wollte ich Sie eben bitten, lieber Herr Bollmann. Ich darf bei dieser Gelegenheit vorausschicken, daß Ihnen keinerlei Unannehmlichkeit daraus erwachsen soll. Nur bitte ich, daß Sie mir alles sagen, was Sie über diesen Gast wissen.«

»Nicht viel Positives! Das muß von vornherein gesagt sein,« erwiderte der Wirt, sobald sich die Tür des gemütlichen Privatzimmers hinter ihnen geschlossen und Herr Bollmann das Gas heller geschraubt hatte. »Sie meinen also doch den Ingenieur Wend aus Rio de Janeiro?«

»Wend?« In Ralf Recking jubelte es, während er lebhaft nickte. Zugleich dachte er, daß es doch eine Dreistigkeit sei, die kaum zu überbieten war, daß der Mann, den er suchte, hier unter demselben Namen abgestiegen war, unter dem er seine falsche Gastrolle in Treptitz gegeben hatte. Dieser Mensch mußte sich in beispielloser Sicherheit wiegen. »Ganz recht, ein Herr Wendt« wiederholte er. »Seit wann wohnt er bei Ihnen? Was für Erfahrungen haben Sie mit ihm gemacht?«

»Richtig bei mir einquartiert hat er sich erst seit Mitte Juni dieses Jahres, und das kam gewissermaßen zufällig zustande, wie Sie gleich hören werden. Das erstemal aber, als ich ihn gesehen habe, das war schon Ende November im Vorjahre. Denn wenn Herr Wend auch sonst nicht viel Auffälliges an sich hat, von seiner gelben Gesichtsfarbe abgesehen, die man wohl so in den Tropen bekommt, so werde ich diese erste Begegnung nie vergessen. Und zwar weniger des Herrn Wends des Herrn Antonio Branco wegen, mit dem er zugleich eintraf.«

In Ralf Reckings Gesicht war jede Muskel gestrafft. »Antonio Branco? War das vielleicht ein älterer Mann, der gleichfalls stark gelbliche Gesichtsfarbe hatte und vom Husten geplagt wurde?«

»Aber wie!« fuhr es Herrn Bollmann heraus. »Das ist es ja eben! Wie eine Zitrone sah der arme Kerl im Gesicht aus, und gehustet hat er vom ersten Abend an. Er hätte sich, behauptete Wend, auf der Überfahrt erkältet; aber ich dachte mir gleich, wenn das nur nichts Schlimmeres ist, gelbes Fieber oder dergleichen. Jetzt weiß ich, daß es ein Schwindsüchtiger war, der, wie man hier so sagt, bereits aus dem letzten Loche pfiff. Ein armer Teufel, wie gesagt, der einen dauern konnte. Er fror immer und ging bis an den Hals in wollene Tücher eingemummt, und, was das schlimmste war, er schien nicht eine Mark im Geldbeutel zu haben. Er war finanziell ganz von Herrn Wend abhängig, und das war der Jammer. Aus diese Weise konnte sich Herr Branco nie etwas Gutes gönnen, und mit seinen Kräften ging es zusehends abwärts. Er wohnte in Nummer siebzehn, wo jetzt Herr Wend wohnt, der da Zimmer für ihn bezahlte. Deutsch konnte er nur ganz notdürftig sprechen; er war ein waschechter Argentiner, während Wend von Geburt Deutscher ist und nur drüben in Südamerika gelebt hat. Von Beruf war er Apotheker; er hat das wiederholt gesagt. Wend hinwieder behauptet, Branco sei ein Naturforscher. Na, das mag bis zu einem gewissen Grade ja beides stimmen. Aber was nicht stimmen will meiner Meinung nach, das ist das, was sich später mit dem armen Teufel ereignete, so gern ich glauben möchte, daß es sich so verhält, wie Wend erzählt.«

»Bitte, stecken Sie sich eine von meinen Zigarren an,« sagte Recking, als Herr Bollmann eine Pause machte, um zum soundsovielten Male den Versuch zu machen, seinen heruntergebrannten Stummel nochmals in Brand zu setzen.

»Also mein Senjor Branco,« fuhr der Gastwirt fort, »wurde elender von Tag zu Tag, und das Husten war schon nicht mehr mit anzuhören, obwohl der Sommer nachgerade mit genügender Wärme einsetzte. Ich habe Wend wiederholt geraten, Schritte zu tun, daß er Argentiner in ein Krankenhaus käme, und mich sogar erboten, die Sache in die Wege zu leiten. Aber davon wollte weder Wend noch der Kranke etwas wissen. Erst als es, so um die Mitte des Juni herum, nahezu unerträglich mit Antonio Branco wurde, entschloß sich Wend, ihn in eine Charlottenburger Privatklinik überzuführen, und ich muß sagen, da haben wir hier im Hause förmlich aufgeatmet. Denn nach menschlichem Dafürhalten mußten nicht die Tage, sondern die Stunden des Branco gezählt sein. Ganz in Decken eingewickelt, haben sie dann abends den Ärmsten in eine Droschke gepackt und sind nach Charlottenburg hinausgefahren. Es war das letztemal, daß ich den Apotheker gesehen habe.«

»Ich muß Sie unterbrechen. Sie sagten, sie haben ihn in die Droschke gebracht. War denn außer Wend noch jemand da?«

»Jawohl, der Herr Molitor aus Köpenick, einer der besten Bekannten von Wend. Der kam ja damals öfter hierher, und eigens an jenem Abend, und das hat mir an ihm gefallen. Aber ich erzähle da gewiß Dinge, die Sie gar nicht wissen wollen?«

»Im Gegenteil, Herr Bollmann! Was geschah denn nun weiter mit Herrn Branco? Sie werden sich doch erkundigt haben.«

»Aber gewiß doch! Immerzu habe ich mich erkundigt. Und sehen Sie, jetzt komme ich auf das zu sprechen, was mir nicht stimmen will. Um es nämlich nachzuholen: so gut anfangs Herr Wend bei Kasse zu sein schien, so schlecht geht es ihm gegenwärtig. Oder vielmehr, die Klammheit setzte bereits ein, als Branco noch hier wohnte. Unsereins merkt ja in dieser Hinsicht sofort, woher der Wind weht. Das gehört nun einmal zum Geschäft, nicht wahr? Wend, der stets tagsüber bei einem auswärtigen Fabrikbau als Werkführer tätig war, blieb mit der Bezahlung für das Zimmer Brancos im Rückstand und vertröstete mich, sooft er vorsprach. Nun, ich konnte das nicht lange mit ansehen. Das Geschäft geht vor. Und so sagte ich es Wend auch ziemlich deutlich. Tags danach kam wieder Herr Molitor, und der scheint denn etwas Geld mitgebracht zu haben. Jedenfalls wurde nun von Wend die aufgelaufene Summe – es waren an die sechzig Mark – beglichen und außerdem ein Vorschuß für die nächsten vierzehn Tage bezahlt. Zwei Tage später ging dann der Transport des Branco vor sich. So eine Privatklinik im Westen ist aber bekanntlich nicht billig, und daß ich mir da Gedanken machte, werden Sie verstehen, Herr Recking.«

»Vollkommen!« nickte der Detektiv.

»Ich erkundigte mich also bei Wend, was sein alter Kamerad machte. Ich hatte das sehr bequem, denn Wend zog nunmehr zu uns. Da er das Zimmer im voraus bezahlt hatte, konnte ich nichts dagegen haben. Er meinte, mein Hotel läge ihm mehr am Wege, seit er eine neue Monteurstelle angetreten habe. Und was den Antonio angehe, so sei in der Klinik im Handumdrehen eine bedeutende Besserung eingetreten. Sooft ich fragte, stets hatte sich Brancos Zustand gebessert, und was soll ich Ihnen sagen? Es waren noch keine vierzehn Tage vergangen, da überraschte mich Wend mit der Nachricht, daß Branco tags zuvor die Heimreise nach Südamerika angetreten habe, und er lasse mich noch bestens grüßen!«

»Und das bestärkte Sie in Ihrem Verdacht gegen Wend?«

»Allerdings. Und der Umstand, daß Wend, der angeblich eine Monteurstelle hat, sich immer wieder an Herrn Molitor in seiner Geldverlegenheit wenden muß. Ich habe da einige Unterredungen, wenn es besonders laut auf Zimmer siebzehn zuging, mit aufgeschnappt. Da habe ich gehört, daß Molitor tatsächlich der Geldgeber ist. Er hat gejammert, daß er es sein müsse, und Wend hat ihn vertröstet, daß ja nun bald der große Umschwung komme. Und dann noch etwas! Mich stört das ruhelose Wesen des Wend. Er ist sehr nervös. Tagsüber fährt er über Land und kommt meist erst gegen Abend mit beschmutzten, lehmüberkrusteten Stiefeln wieder. Zur Arbeit geht er also. Aber ich frage Sie, wie kann ein Mensch, der regelmäßig seiner Arbeit nachgeht, so nervös heimkommen?«

»Wie äußert sich das?«

»Gott, in tausend Kleinigkeiten. Er schrickt zusammen, wenn man zu ihm ins Zimmer tritt. Er rast alle Augenblicke an den Fernsprecher. Er lacht mitunter wie irr vor sich hin, und neulich hat er beinahe einen Tobsuchtsanfall bekommen, als ein Drehorgelspieler auf dem Hof erschien und das Stück La Paloma spielte.«

»Können Sie sich das erklären?«

»Absolut nicht. La Paloma war noch dazu das Lieblingslied des alten Branco, wie er mir mal gesagt hat. Wend aber hat den Orgelspieler vom Hofe gejagt. Mittags hat er dann gebrummt, auf Musik müsse die Todesstrafe stehen. Ist das nicht verrückt?«

»Mittags? Ich denke, er ist tagsüber auswärts?«

»Nicht regelmäßig. Morgen zum Beispiel bleibt er hier. Genau wie heute, wo er gegen Mittag, nachdem er an den Fernsprecher gerufen war, erklärt hat, er habe morgen dienstfrei. Auch ist er heute besonders aufgeregt herumgegangen. Und den ganzen Nachmittag hat er mit Herrn Molitor auf seinem Zimmer gesessen.«

»Von der Unterhaltung hörten Sie nichts?«

»Nein. Geht mich auch nichts an. Sie stritten sich wieder. Das kommt immer vor, wenn einer der zahlende Teil ist und der andere nichts wiedergibt.«

»Und das Ferngespräch heute mittag, hörten Sie das vielleicht?«

»Ja, da hab' ich im Vorbeigehen gehört, wie er sagte: ›Dem Himmel sei Dank! Es ist aber auch die höchste Zeit, mein Schatz. Und die Fahrscheine für unser Glücksschiff sind schon bestellt!‹ Er hat also mit einer Dame gesprochen, wie gewöhnlich.«

»Ich danke Ihnen, lieber Herr Bollmann. Sie glauben nicht, welchen Dienst Sie mir durch Ihre Offenherzigkeit, die Ihnen unvergessen bleiben soll, geleistet haben. Sagen Sie, führen Sie in Ihrem Keller Malvasier?«

»O das will ich meinen! Meine Weine und meine Zigarren – prima prima!«

»Nun, dann,« sagte Recking aufstehend, »verlassen Sie sich darauf, da mache ich in der nächsten Zeit mit einem Kollegen ein nettes Abendessen bei Ihnen. Und nun nur noch zwei Fragen: Hatte der Apotheker Branco, oder was er sonst gewesen sein mag, größeres Gepäck?«

»Der hatte nur einen alten Schiffskoffer, und den haben die Herren mit zur Klinik genommen.«

»Würden Sie den Koffer wiedererkennen?«

»Das will ich fast meinen. Aber ich habe die Überzeugung, daß ich weder den alten Koffer noch den alten Antonio Branco jemals in diesem Leben wiedersehe.«

»Und noch eins: Wie sieht der Herr Molitor aus?«

»Der ist an und für sich ein einsilbiger Mann ohne besonders auffallendes Äußere. Er soll eine große Gärtnerei in Köpenick haben. Dazu würde auch sein Anzug passen. Er trägt einen Schnurrbart und einen Ansatz zu sogenannten Koteletten. Meistens macht er einen gedrückten Eindruck. Ich schreibe das der Sorge um sein Geld zu, das ihm Wend aus der Tasche luchst – wenn nicht gar eine Art Erpressung dabei im Spiel ist. Und nun meinerseits noch eine Frage, Herr Recking! Wend hat mich gestern gefragt, ob ich einen Käufer für ein paar wertvolle Karfunkelsteine wüßte –«

»Mensch!« Mit einem Ruck drehte sich der Detektiv, der schon die Klinke gefaßt hatte, herum. »Und das sagen Sie erst jetzt?« Eine unverkennbare Freude leuchtete aus seinen Augen. »Das müssen Sie sofort erzählen!«

»Da ist nicht viel zu erzählen. Ich habe bedauert, keinen Käufer für Schmuck zu wissen. Wend zeigte mir einen solchen Stein. Er war recht ansehnlich, doch ich verstehe nicht viel davon. Er fragte dann, ob ich ihm die Steine – er habe mehrere aus Argentinien mitgebracht – unter Umständen beleihen würde. Da sagte ich, das müsse ich mir erst überlegen. Und durch Verkauf erziele er doch gewiß mehr. Na, und da schien die Sache vorläufig erledigt.«

»Lieber Herr Bollmann, die Steine müssen wir haben! Leihen Sie ihm darauf, was er haben will. Ich stehe Ihnen für das Geld ein. Oder besser noch, ich lasse Ihnen gleich ein paar Hundertmarkscheine dafür hier.« Er zog seine Brieftasche. »Das sind drei Hunderter, die genügen dürften. Sie werden Ihre Sache geschickt machen, nicht wahr?«

»Gewiß doch! Also hatte ich doch das rechte Gefühl, daß mit diesem Wend nicht alles stimmt.«

»Sie dürfen sogar annehmen, daß Sie es mit einem äußerst gefährlichen Burschen zu tun haben. Aber seien Sie unbesorgt! Solange er noch unter Ihrem Dache weilt, soll er auf Schritt und Tritt von nun an beobachtet werden.« ...

Und das in die Wege zu leiten, war das erste, was der Detektiv tat, nachdem er sich vom alten Bollmann getrennt hatte. Er rief, wie vereinbart, Hauptmann Eckhardt an und erbat sich zwei gewandte Beamte, deren Aufgabe es sein sollte, sich von Stunde an unauffällig an die Fersen des Herrn vom Zimmer siebzehn im Hotel »Zur alten Brücke« zu heften.


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