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IV.
Lange Jahre.


Die Liebe, die man »glücklich« zu nennen pflegt, die nicht nur erwidert wird, sondern auch das Ziel ihrer Sehnsucht erreicht, die sich zufrieden in dem Blick des Geliebten und an seinem Herzen Jahre und Jahrzehnte sonnen darf, verliert oft ihre Anmuth, verwandelt sich bisweilen in das Gegentheil, wird von den Schickungen des Alltagslebens und den Stunden des Leides hart mitgenommen, sodaß, wenn sie z. B. an einem silbernen Hochzeitstage gleichsam hervorgenommen und einer Generalmusterung unterworfen wird, sie kaum mehr von den beiden Menschen wiedererkannt wird, die sie in ihrer Knospen- und Blüthezeit in ihrem Herzen trugen. Selbst in den allerbesten Fällen, in jenen Fällen, da das Band mit jedem verfließenden Jahr sich mehr kräftigt, wechselt es doch die Gestalt. Es wird vielleicht fester, zuverlässiger, es bindet mit vielfachen Fäden, aber immer verschwindet jener poetische Nimbus, mit dem ein neuerwachtes Herz den Gegenstand seiner Verehrung umgiebt, jenen Gegenstand, den die erste Liebe in ihrer kindlichen Naivetät von den gewöhnlichen menschlichen Fehlern und Gebrechen frei glaubt, jenen Gegenstand, dem das ständige Zusammenleben immer, früher oder später, mit mehr oder minder rauher Hand, den verhüllenden Schleier der Phantasie abreißt und Gebrechen auf Gebrechen, Fehler auf Fehler zeigt. Aber eine Liebe, der das Schicksal sich hindernd in den Weg stellt, ehe sie ihr Ziel erreicht hat, die Liebe, welche das Herz erhebt, wie die Sehnsucht Moses auf den Berg Nebo trug und ihm das erträumte, sonnenüberstrahlte Kanaan für einen Augenblick zeigte, um es dann für immer zu verhüllen, ein solches Gefühl kann alle Zeit seine Anmuth und Zartheit bewahren. Es kann noch im Herzen der Greisin in demselben bezaubernden Sagenschimmer leben, den es mit 20 Jahren besaß, denn das Leben, die Wirklichkeit hat niemals seine Hand darauf legen und ihn mit seinen plumpen Finger zerstören können. Die Phantasie darf ungestraft, schrankenlos fortfahren, das Bild des Geliebten auszuschmücken und in lachenden Farben das unaussprechliche Glück zu malen, das dem armen blutenden Herzen hätte zu Theil werden können, wenn nicht –

Im Alltagsleben bringt ein solches Gefühl sowohl Schwäche als Stärke mit sich. Schwäche in Folge des erschlafften Interesses, des verminderten Vermögens der Initiative, der herabgesetzten Werthschätzung des Lohnes und der Arbeit; aber Stärke in der Gefühllosigkeit für kleine Nadelstiche, Geringschätzung all' der anderen Leiden, die nichts mit der Herzenssache zu thun haben.

So war es auch mit Marie, nachdem sie sich allmählig aus der Betäubung, in welche der Schmerz der Trennung sie versetzt hatte, wieder zum Gleichmuth hindurchgearbeitet hatte. Wenn sie am Morgen vor Beginn der Arbeitszeit droben in ihrer kleinen Kammer hoch unter'm Dach wach lag und an den Tag dachte, der nun hereinbrach, erschien er ihr so kalt, hart und interesselos, daß es kaum lohnte, ein solches Leben weiter zu führen; aber in ihrer Seele wunderte sie sich selbst wieder darüber, um wieviel ihre Thätigkeit, die ihr früher so schwer vorgekommen war, ihr nun leichter und angenehmer geworden war. All' die kleinen Unannehmlichkeiten erschienen nun so bedeutungslos, und die gelegentlichen Kränkungen oder Demüthigungen prallten völlig wirkungslos von dieser Brust zurück, die von dem Schmerz des Entsagens und milder Wehmuth erfüllt wurde. Mit der Zeit wurde Marie im »Goldnen Roß« ein unübertreffliches Muster ihres Berufes.

Die durch Trauer erzeugte Gleichgültigkeit für die äußere Welt, welche ihr Pflichtgefühl sich jedoch niemals gestattete, in der geringsten Versäumniß ihrer Schuldigkeiten zu äußern, hatte ihrem Wesen etwas Maßvolles und Gesetztes verliehen, was imponirte.

Die Leser meines eigenen Geschlechts verstehen gut, was ich meine, während meine kleinen Leserinnen hier ein klein wenig satirisch den Mund verziehen werden. »Eine Büffettmamsell«, die imponirend wirkt!

Die Zeit verging. Die gewaltigen Baumkronen rings um das stallartige Gebäude des »Goldnen Rosses« wurden entlaubt und sproßten wieder von neuem aus, einmal um's andere. Der Weg dort zum Hügel hinauf wurde mit Schnee bedeckt, wurde schmutzig und wieder staubig in gleicher Abwechselung. Lina ging nach Malmö, Charlotte verheirathete sich. Das Publikum im »Goldnen Roß« wechselte. Es veränderte sich selbst mancherlei in der scheinbar in ewiger Ruhe verharrenden Gesellschaft von Naalköping. Bisweilen kam ein junges glückliches Paar dorthin, aß zu Mittag, blickte tief, tief einander in die Augen, sah sich bedeutungsvoll und lange an, indem es langsam seine Rothweingläser leerte, saß und schwärmte eine Weile bei einer Tasse Kaffee in einer der kleinen Haselnußlauben, die es den Veranden vorzog, überflog das ganze »Goldne Roß« – den Park, die Veranda, das Büffett und Marie mit dem Blick unendlichen Wohlwollens, der recht glückliche Menschen verräth, und fuhr dann davon.

Aber dergleichen kam selten vor, denn glückliche junge Menschen haben nicht immer die Mittel zu reisen, und wenn sie sie haben, reisen sie nicht gerade durch Naalköping; aber wenn es einmal geschah, warf die hübsche Kassirerin immer einen langen, fragenden, forschenden Blick auf die kleine Frau. Was hatte die wohl gethan, womit hatte die wohl ihr Glück verdient? Hatte sie wärmer geliebt oder ihr Herz reiner erhalten, als Marie vom »Goldnen Roß?«

Eines Abends, im Anfange des Herbstes, wurde eine sogenannte Abschiedskneipe für Oberlehrer Berg abgehalten, d. h. eines jener prunklosen Feste, durch welches die befreundeten Junggesellen eines zukünftigen Ehemannes sich eine Gelegenheit verschaffen, ihrem lieben Freunde ein größeres oder geringeres körperliches Unbehagen und mehr oder minder verborgenen Aerger über unzarte Anspielungen auf seine Braut und die bevorstehende Veränderung seines Civilstandes zu bereiten, sofern er nicht selbst mit cynischer Offenheit die Unterhaltung in der angedeuteten Richtung anführt, was auch bisweilen in Naalköping und wohl auch anderwärts geschieht.

Es war, wie gesagt, im Beginn des Herbstquartales, eine gerade nicht besonders zum Schwärmen einladende Jahreszeit. Aber darauf darf der Kulturmensch nicht sehen. Stadtherrschaften verheirathen sich am passendsten, wenn man zum ersten Oktober die neue Wohnung beziehen kann. Peter und Bertha draußen im Dorf ziehen zusammen, wenn die Kartoffeln geerntet sind und das Schwein wohl gemästet ist; nur die Vögel paaren sich immer im knospenden Lenz.

Oberlehrer Berg war ein wenig Aesthetiker und pflegte für die Gesellschaftsaufführungen in Naalköping Prologe zu schreiben oder Trauergesänge in wohlgefälligen Jamben für die »Naalköpings Wochenrevue« oder für die »Naalköping Post« zu verfassen, wenn der Landeshauptmann oder der Bürgermeister starb. Das war ja auch nicht mehr als die Schuldigkeit des Sprachlehrers, und übrigens waren die Talente in Naalköping dünn gesäet.

Beim Schluß der Abschiedskneipe war er denn auch genügend »ästhetisch«. Im Anfange waren die plumpen Scherze und die rohen Witze ein wenig gemäßigt worden, so oft Marie, die beim Serviren helfen mußte, die Thür öffnete; aber am Schluß wog man die Worte nicht mehr so genau. Wenn die wartende Braut ihren Bräutigam jetzt sehen und hören könnte, dachte Marie, weniger mit christlicher Theilnahme, als mit einem Anflug böswilliger Schadenfreude. Ach, wir armes Erdengewürm sind ja solch' elende Geschöpfe, daß es uns nicht immer Schmerz bereitet, wenn wir den Wurm sich um den Stengel der Rosen schlängeln sehen, die wir selbst nicht erreichen können!

Ihrer Mutter zu Hause in Linköping ging es gut; anfangs war es Marie allein, die einiges beisteuern mußte, damit die kleine Wittwenpension ausreichte. Aber nun verdienten auch schon die jüngeren Geschwister etwas, alle versorgten sich selbst, und einige von ihnen vermochten auch die Mutter zu unterstützen. Da wuchs Mariens Sparkassenbuch rascher, als früher, und es erschien eine massive Uhrkette aus achtzehnkarätigem Golde auf ihrer Brust über der seidenen Blouse.

Sie war nun ein üppiges, stattliches, reifes Weib von mehr als dreißig Jahren, und die Fremden, die in den Speisesaal des »Goldnen Rosses« kamen, murmelten immer unter einander: »Donnerwetter! Was für ein stattliches Frauenzimmer! Ob das wohl die Wirthin selber ist, die da hinter dem Büffett steht?«

Eines Tages um die Mittagszeit war ein Mädchen in einem sehr einfachen, fast dürftigen Anzuge in den Speisesaal gekommen, hatte die Speisekarte wohl zehn Minuten lang studirt und schließlich sich für ein Omelett für 50 Oere entschieden. Sie sah so schüchtern und ängstlich aus, als hätte sie zum ersten Male ein Wirthshaus betreten. Vielleicht war es auch so. Als sie zum Büffett hinkam, um zu bezahlen, zog sie aus ihrer Kleidertasche ein kleines, abgenutztes Portemonnaie hervor, das sehr dünn war, und fragte schüchtern die stattliche Kassirerin, was sie wohl schuldig wäre.

Ihre Augen begegneten sich mit einem Ausdruck des Zweifels und Erstaunens.

»Du, Hedda?«

»Ist es möglich! Du bist es, Marie?«

Als Marie an diesem Abend zur Ruhe ging, fühlte sie sich mit ihrem Loos zufriedener als gewöhnlich. Sie hatte eine alte Schulkameradin getroffen, und diese hatte ihr während eines kurzen Spazierganges im Park, zu dem Marie sich frei gemacht hatte, ihr Schicksal anvertraut, seitdem sie in der vierten Klasse von einander getrennt waren.

Auch Hedda war arm, vielleicht ebenso arm, wie Marie, aber das »Ehrgefühl« war bei ihr und ihrer Familie mehr entwickelt gewesen; sie mußte das Institut durchmachen und zur Lehrerin ausgebildet werden, koste es, was es wolle. Und es hatte viel gekostet: Demüthigungen, um einen Freiplatz zu bekommen; Demüthigungen, um Hilfe von Verwandten zu erlangen; Demüthigungen bei dem Spezereiwaarenhändler und im Milchladen, wo sie nicht immer zur rechten Zeit ihre Rechnungen bezahlen konnten, und dann dieses viele Stubensitzen, die wenige Nahrung und die ewige Ueberanstrengung.

Und nun!

Hatte sie es nun besser? Sie hatte gute Zeugnisse über ihre Kenntnisse, Unterrichtsgeschicklichkeit und ein angenehmes Wesen, und gleichwohl war sie nun auf der Fahrt zu ihrer vierten Stellung innerhalb von sieben Jahren, mit wenigen Silbermünzen in ihrem kleinen, dünnen Portemonnaie, sodaß sie davor zitterte, ob sie auch für das unumgänglich Nothwendige ausreichen würden. Und die arme Gouvernante war vielleicht ebenso schweren Kränkungen ausgesetzt, als die Büffettmamsell, – der Hauptunterschied lag nur darin, daß sie darauf nicht antworten durfte –, und derselben zudringlichen Vertraulichkeit – nicht von Männern, die kamen und gingen, und die sie oft nicht mehr wiedersah, nicht in aller Anwesenheit bei hellem Tage oder unter dreiundzwanzig elektrischen Lampen, die im Saale des »Goldnen Rosses« brannten, sondern von Männern, die in demselben Hause wohnten, an demselben Tische aßen, und von denen sie abhängig war. Und dann immer die Angst vor der drückenden Armuth, und diese aufreibende, selbstmörderische Quälerei und Arbeit, ohne daß sie wagte, an den Tag zu denken, da ihre Kräfte zu Ende sein würden.

Mariens Herz hatte sich mit tiefem Mitleid erfüllt. Sie beide waren ja so früh von einander geschieden, daß ein inniges Freundschaftsband zwischen ihnen nicht geknüpft sein konnte; aber Marie hatte eine weiche Seele, und die arme Hedda that ihr sehr leid.

Als aber Hedda abgereist war und Marie ihre Stellungen mit einander verglich, überschlich sie eine ruhige Befriedigung, wie sie sie früher noch niemals so klar empfunden hatte.

Die Welt war nun einmal eng und hart und schwer für arme Mädchen, die ohne Halt und Schutz von mächtigen Freunden und Verwandten dastehen. Es galt, sich wie durch Dornenhecken durchzuschlagen, ohne auf die Schrammen zu achten; wenn man nur bei sich im stillen wußte, daß man eine ehrenhafte Person sei. Der Kampf in einer Menge verschiedener Stellungen war wohl ungefähr gleich bitter.

Welche von ihnen war nun wohl die beste? Unzweifelhaft diejenige, die wenigstens in alten Tagen nicht die Demüthigungen der bitteren, schutzlosen Noth all' den anderen hinzufügte.

Und mit dem beruhigenden Gedanken an ihr Sparkassenbuch und an ein paar andere gute Papiere in der obersten Kassenschublade, schlummerte Marie schließlich an diesem merkwürdigen Tage, da sie zum ersten Male seit vielen Jahren eine Bekannte aus ihrer Kindheit wiedergesehen hatte, zufriedener ein, als gewöhnlich.

Derjenige, der in der rechten Weise tüchtig, achtungswürdig und mit dem Herzen auf dem rechten Flecke auf seinem Posten wirkt, wird auf die Dauer niemals ohne stützende und erfreuende Beweise von Achtung und Erkenntlichkeit bleiben. Marie war viel dergleichen zu Theil geworden. An einem schönen Sommertage kam das Mädchen, welches in dem oberen kleinen Raum bediente, und brachte Marie eine Visitenkarte von einem Gaste dort oben. Mit Erstaunen las sie: »Assessor Alfred Björk würde sich sehr freuen, wenn ihm die Gelegenheit geboten würde, Sie seiner Braut und ihrer Mutter vorzustellen.« Ein Weilchen später ging Marie mit leichtem Zögern zu einem der kleinen Zimmer hinauf, wo ein Herr und zwei Damen gerade beim Dessert waren nach einem kleinen, feinen und frohen Mittagessen. Die geleerten Weinflaschen hatten vielleicht einigen Antheil an dem Wunsch des Gastes, seine Braut und Schwiegermutter mit der Kassirerin des Restaurants bekannt zu machen; aber sie unterstützten in diesem Fall nur ein schönes und berechtigtes Gefühl.

Bei Marien's Eintritt erhoben sich die drei sogleich, und der Cavalier stellte vor: »Meine zukünftige Schwiegermutter, Frau Berg, meine Braut – Fräulein Marie – Fräulein Marie – hm – vom »Goldnen Roß« – verzeihen Sie, ich habe Ihren Vatersnamen vergessen, obgleich ich Sie niemals habe vergessen können!«

Und dann füllte der Assessor das Glas – er hatte noch eins mehr bestellt – und fuhr mit gerührter, wenn auch vielleicht ein wenig lallender Stimme fort:

»Fräulein Marie! Ich habe meinen Lieben hier alles erzählt! Wie der alte Taugenichts, der Lindberg, hier unten Hinterthüren und Privaträume den Schuljungen öffnete, denen durch das Schulgesetz, die Lehrer und den Anstand es verboten ist, solche öffentliche Orte zu besuchen. Wie ich und meine Kameraden in der obersten Klasse im letzten Vierteljahr, bevor wir unser Examen machten, mehrmals in der Woche hier zu sein pflegten, um Punsch zu trinken, zu rauchen, Karten zu spielen und uns als richtige Herren zu geberden. Wie ich an einem solchen Abende berauscht, gebrochen, verzweifelt dablieb, nachdem die Andern gegangen waren, wie ein Kind weinte und Ihnen, als Sie kamen, um das Licht auszulöschen, erzählte, daß ich das Geld für die Anmeldungsgebühr zum Abiturientenexamen und für meine Buchhändlerrechnung, im ganzen 65 Kronen, durchgebracht hätte, die mein alter, armer Vater draußen auf dem Lande mühsam, Groschen für Groschen, zusammengespart hatte, und wie Sie dann aus Ihrer eigenen Kasse mir das Geld liehen und mir obendrein noch einige freundliche, aber ernste Worte sagten, die das Schamgefühl in mir erweckten, sich aber gleichzeitig für immer in meine Seele einbrannten, vielleicht gerade darum – gerade darum – Sie verstehen wohl, Fräulein Marie, daß ich Sie damit nicht verletzen will – hm – weil es eine Kellnerin war, die so berechtigter Weise mir den Text las und es in einer herzlichen und so wenig demüthigenden Weise that.

Nun, das Geld haben Sie zurückbekommen, aber es giebt Geliehenes, das, auch wenn es zurückgezahlt ist, doch für immer den Borger zum Schuldner macht. Meine Lieben hier wollen mir helfen, Ihnen innig für Ihre Güte gegen den nichtsnutzigen Jungen zu danken!«

Man stieß miteinander an. Die kleine Braut war freundlich und herzlich. Sie war so glücklich über ihren Alfred, und das Mittagessen war so entzückend gewesen, und der alte Portwein floß wie Feuer in dem schlanken, kleinen Mädchenkörper, und Fräulein Marie stand dort so prächtig und fein und schön mit glänzenden Augen und rothen Wangen und der dicken goldenen Kette auf der eleganten, seidenen Blouse, sodaß das kleine Fräulein plötzlich die Arme um Mariens Hals schlang und rief:

»Gott segne Sie dafür, daß Sie gegen meinen lieben Jungen so gut waren!«

In demselben Augenblick ging Redaktionssekretär Malmen an dem Fenster vorbei, das auf die Veranda hinausging, und als er zu seinem Punschtisch kam, lachte er und sagte:

»Eine funkelnagelneue Notiz! Drinnen steht Fräulein Marie und wird von den Mittagsgästen umarmt und geliebkost.«

»Nun lügst Du aber! Es giebt keinen Mann, der Marie mit einem Finger berühren darf«, entgegnete Hilfslehrer Hansson.

»Wer Teufel spricht denn von Männern? Hochachtbare, ehrsame Damen der Gesellschaft! Seht dort! da gehen sie, meiner Treu!«



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