Friedrich Hebbel
Judith
Friedrich Hebbel

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Erster Akt

Das Lager des Holofernes

(Vorn, zur rechten Hand, das Zelt des Feldhauptmanns. Zelte. Kriegsvolk und Getümmel. Den Hintergrund schließt ein Gebirge, worin eine Stadt sichtbar ist.)

(Der Feldhauptmann Holofernes tritt mit seinen Hauptleuten aus dem offnen Zelt hervor. Musik erschallt. Er macht nach einer Weile ein Zeichen. Die Musik verstummt)

Holofernes
Opfer!

Oberpriester
Welchem Gott?

Holofernes
Wem ward gestern geopfert?

Oberpriester
Wir losten nach deinem Befehl, und das Los entschied für Baal.

Holofernes
So ist Baal heut nicht hungrig. Bringt das Opfer einem, den ihr alle kennt und doch nicht kennt!

Oberpriester
(mit lauter Stimme)
Holofernes befiehlt, daß wir einem Gott opfern sollen, den wir alle kennen und doch nicht kennen!

Holofernes
(lachend)
Das ist der Gott, den ich am meisten verehre.
(Es wird geopfert)

Holofernes
Trabant!

Trabant
Was gebietet Holofernes?

Holofernes
Wer unter meinen Kriegern sich über seinen Hauptmann zu beschweren hat, der tret' hervor. Verkünd' es!

Trabant
(durch die Reihen der Soldaten gehend)
Wer sich über seinen Hauptmann zu beschweren hat, der soll hervortreten. Holofernes will ihn hören.

Ein Krieger
Ich klage meinen Hauptmann an.

Holofernes
Weshalb?

Der Krieger
Ich hatt' mir im gestrigen Sturm eine Sklavin erbeutet, so schön, daß ich schüchtern vor ihr ward und sie nicht anzurühren wagte. Der Hauptmann kommt gegen Abend, da ich abwesend bin, in mein Zelt, er sieht das Mägdlein und haut sie nieder, da sie sich ihm widersetzt.

Holofernes
Der angeklagte Hauptmann ist des Todes!
(Zu einem Reisigen)
Schnell. Aber auch der Kläger. Nimm ihn mit. Doch stirbt der Hauptmann zuerst.

Der Krieger
Du willst mich mit ihm töten lassen?

Holofernes
Weil du mir zu keck bist. Um euch zu versuchen, ließ ich das Gebot ausgehen. Wollt' ich deinesgleichen die Klage über eure Hauptleute gestatten: wer sicherte mich vor den Beschwerden der Hauptleute!

Der Krieger
Deinetwegen verschont' ich das Mädchen; dir wollt' ich sie zuführen.

Holofernes
Wenn der Bettler eine Krone findet, so weiß er freilich, daß sie dem König gehört. Der König dankt ihm nicht lange, wenn er sie bringt. Doch, ich will dir deinen guten Willen lohnen, denn ich bin heut morgen gnädig. Du magst dich in meinem besten Wein betrinken, bevor man dich tötet!

Der Krieger
Erbarmen! Erbarmen!

Holofernes
Dort steht ein Wölkchen am Himmel! Es hat Ähnlichkeit mit einem Elefanten. Wenn der Wind diesen Elefant in ein Lamm verwandelt, während man fünf zählt, sollst du frei ausgehen! Das geschieht zuweilen. Diesmal geschah's nicht! Fort!
(Der Soldat wird von den Reisigen abgeführt in den Hintergrund)

Holofernes
(zu einem der Hauptleute)
Laß die Kamele zäumen!

Hauptmann
Es ist bereits geschehen.

Holofernes
Hatt' ich's denn schon befohlen?

Hauptmann
Nein, aber ich durfte erwarten, daß du's gleich befehlen würdest.

Holofernes
Wer bist du, daß du wagst, mir meine Gedanken aus dem Kopfe zu stehlen? Ich will es nicht, dies zudringliche, zuvorkommende Wesen. Mein Wille ist die Eins und euer Tun die Zwei, nicht umgekehrt. Merk' dir das!

Hauptmann
Verzeihung!

Holofernes
(allein)
Das ist die Kunst, sich nicht auslernen zu lassen, ewig ein Geheimnis zu bleiben! Das Wasser versteht diese Kunst nicht; man setzte dem Meer einen Damm und grub dem Fluß ein Bett. Das Feuer versteht sie auch nicht; es ist so weit heruntergekommen, daß die Küchenjungen seine Natur erforscht haben, und nun muß es jedem Lump den Kohl gar machen. Nicht einmal die Sonne versteht sie; man hat ihr ihre Bahnen abgelauscht, und Schuster und Schneider messen nach ihrem Schatten die Zeit ab. Aber ich versteh' sie. Da lauern sie um mich herum und gucken in die Ritzen und Spalten meiner Seele hinein und haschen jedes meiner Worte auf und suchen meine Launen und Gelüste in einen Kalender zu bringen, wie Wetter und Wind. Doch mein Heute paßt selten zum Gestern, ich mache den einen Tag nicht zum Affen des andern, mir gefällt ein Ding nicht darum gleich ewig, weil es mir einmal gefiel! Da verrechnen sie sich denn alle Augenblick' und entsetzen sich, wenn ich mich in dem Wein, in dem ich mich zur Nacht noch betrank, am Morgen nicht einmal mehr waschen will. Ha, es kommt mir unter all dem blöden Volk vor, als ob ich allein auf der Welt bin, als ob, wie ich in meinen Arm hineinschneiden muß, wenn er sich selbst fühlen soll, ich ebenso auch diese Würmer aus ihrem dicken Schlaf nur dadurch zum Bewußtsein wecken kann, daß ich sie zermalme. Hätt' ich doch nur einen Feind, nur einen, der mir gegenüberzutreten wagte! So gewiß ich ihn zerfleischen würde, wenn ich ihn nach heißem Kampf und selbst aus allen Adern blutend in den Staub geworfen hätte, so gewiß würd' ich ihn küssen, wenn er erschiene! Und wenn mein eigner Sohn das täte – ich habe einen, aber ich kenn' ihn nicht; die tückische Äthiopierin, die mir ihn gebar, hat ihn entführt –: mir wär's recht, micht mit ihm zu messen und von ihm zu erfahren, wer mehr vermag, ich oder er! Nebukadnezar ist leider nichts mehr als eine hochmütige Zahl, die sich dadurch die Zeit vertreibt, daß sie sich ewig mit sich selbst multipliziert. Wenn ich mich und Assyrien abziehe, so bleibt nichts übrig als eine mit Fett ausgestopfte Menschenhaut. Ich will ihm die Welt unterwerfen, und wenn er sie hat, will ich sie ihm wieder abnehmen! Man berechnet sogar seinen Tod, man legt dieses Feuer an wie jedes andre.

Ein Hauptmann
Von unserm großen König trifft soeben ein Bote ein.

Holofernes
Führe ihn augenblicklich zu mir.
(Für sich)
Nacken, bist du noch gelenkig genug, dich zu beugen? Nebukadnezar sorgt dafür, daß du's nicht verlernest.

Bote
Nebukadnezar, vor dem die Erde sich krümmt, und dem Macht und Herrschaft gegeben ist vom Aufgang bis zum Niedergang, entbietet seinem Feldhauptmann Holofernes den Gruß der Gewalt.

Holofernes
In Demut harr' ich seiner Befehle.

Bote
Nebukadnezar will nicht, daß fernerhin andre Götter verehrt werden neben ihm.

Holofernes
(stolz)
Wahrscheinlich hat er diesen Entschluß gefaßt, als er die Nachricht von meinen neuesten Siegen empfing.

Bote
Nebukadnezar gebietet, daß man ihm allein opfern und die Altäre und Tempel der andern Götter mit Feuer und Flamme vertilgen soll.

Holofernes
(für sich)
Einer, statt so vieler, das ist ja recht bequem! Niemand aber hat's bequemer als der König selbst. Er nimmt seinen blanken Helm in die Hand und verrichtet seine Andacht vor seinem eigenen Bilde. Nur vor Bauchgrimmen muß er sich hüten, damit er nicht Gesichter schneide und sich selbst erschrecke.
(Laut)
Nebukadnezar hat gewiß im letzten Monat kein Zahnweh mehr gehabt?

Bote
Wir danken den Göttern dafür.

Holofernes
Du willst sagen: ihm selbst.

Bote
Nebukadnezar gebietet, daß man ihm jeden Morgen bei Sonnenaufgang ein Opfer darbringen soll.

Holofernes
Heute ist's leider schon zu spät; wir wollen seiner bei Sonnenuntergang gedenken!

Bote
Nebukadnezar gebietet endlich noch dir, Holofernes, daß du dich schonen und dein Leben nicht jedem Unfall preisgeben sollst.

Holofernes
Ja, Freund, wenn die Schwerter ohne die Männer nur etwas Erkleckliches ausrichten könnten. Und dann – sieh, ich greife mein Leben durch nichts so sehr an als durch Trinken auf des Königs Gesundheit, und das kann ich doch unmöglich einstellen.

Bote
Nebukadnezar sagte, keiner seiner Diener könne dich ersetzen, und er habe noch viel für dich zu tun.

Holofernes
Gut, ich werde mich selbst lieben, weil mein König es befiehlt. Ich küsse den Schemel seiner Füße.
(Bote ab)
Trabant!

Trabant
Was gebietet Holofernes?

Holofernes
Es ist kein Gott außer Nebukadnezar. Verkünd' es.

Trabant
(geht durch die Reihen der Soldaten)
Es ist kein Gott außer Nebukadnezar.
(Ein Oberpriester geht vorüber)

Holofernes
Priester, du hast gehört, was ich ausrufen ließ?

Priester
Ja.

Holofernes
So gehe hin und zertrümmre den Baal, den wir mit uns schleppen. Ich schenke dir das Holz.

Priester
Wie kann ich zertrümmern, was ich angebetet habe?

Holofernes
Baal mag sich wehren. Eins von beidem: Du zertrümmerst den Gott, oder du hängt dich auf.

Priester
Ich zertrümmre.
(Für sich)
Baal trägt goldene Armbänder.

Holofernes
(allein)
Verflucht sei Nebukadnezar! Verflucht sei er, weil er einen großen Gedanken hatte, einen Gedanken, den er nicht zu Ehren bringen, den er nur verhunzen und lächerlich machen kann! Längst hab' ich's geahnt, und ich glaub' es fest, wie die Priester sich auch darob entsetzen und Wehe rufen mögen: unser Baal ist einmal gewesen, was ich jetzt bin, und ich, ich werde einmal sein, was er jetzt ist! Er hat Dinge vollbracht, die andere selbst im Rausch nicht zu denken wagten, er hat die schwindelnden Würmer um sich her mit einem unauslöschlichen Gefühl seines ungeheuren Daseins erfüllt, und als er nun dalag, laut- und leblos, wie einer ihresgleichen, vielleicht nach einem lustigen Gelag von seiner eigenen Hand dahingestreckt, da konnten sie's gar nicht fassen, daß es mit ihm aus sei, da flüsterten sie einander zitternd zu: "Er versucht uns nur!" Da zündeten sie ihm das erste Opfer an, und Kinder und Enkel zitterten und opferten fort. Soll das ewig dauern? Nein! Aber nur, wer die Furcht der Würmer vor dem Baal in einer größeren Furcht vor sich selbst erstickt hat, nur der darf seinen Altar umwerfen. Nebukadnezar weiß sich's leichter zu machen! Der Ausrufer muß ihn zum Gott stempeln, und ich soll der Welt den Beweis liefern, daß er's sei!
(Der Oberpriester geht vorüber)

Holofernes
Ist Baal zertrümmert?

Priester
Es lodert in Flammen; mög' er's vergeben.

Holofernes
Es ist kein Gott als Nebukadnezar. Dir befehl' ich, die Gründe dafür aufzufinden. Jeden Grund bezahl' ich mit einer Unze Goldes, und drei Tage hast du Zeit.

Priester
Ich hoffe, dem Befehl zu genügen.
(Ab)

Ein Hauptmann
Gesandte eines Königs bitten um Gehör.

Holofernes
Welches Königs?

Hauptmann
Verzeih. Man kann die Namen all der Könige, die sich vor dir demütigen, unmöglich behalten.

Holofernes
(wirft ihm eine goldene Kette zu)
Die erste Unmöglichkeit, die mir gefällt. Führe sie vor.

Gesandte
(werfen sich zu Boden)
So wird der König von Libyen sich vor dir in den Staub werfen, wenn du ihm die Gnade erzeigst, in seiner Hauptstadt einzuziehn.

Holofernes
Warum kamt ihr nicht schon gestern, warum nicht vorgestern?

Gesandte
Herr!

Holofernes
War die Entfernung zu groß oder die Ehrfurcht zu klein?

Gesandte
Weh uns!

Holofernes
(für sich)
Grimm füllt meine Seele, Grimm gegen Nebukadnezar. Ich muß schon gnädig sein, damit dies Wurmgeschlecht sich nicht überhebt und sich für den Quell meines Grimmes hält.
(Laut)
Stehet auf und sagt eurem König –

Hauptmann
(tritt auf)
Gesandte von Mesopotamien!

Holofernes
Führe sie herein.

Mesopotamische Gesandte
(werfen sich zur Erde)
Mesopotamien bietet dem großen Holofernes Unterwerfung, wenn es dadurch seine Gnade erlangen kann.

Holofernes
Meine Gnade verschenk' ich, ich verkauf' sie nicht.

Mesopotamische Gesandte
Nicht so. Mesopotamien unterwirft sich unter jeder Bedingung; es hofft bloß auf Gnade.

Holofernes
Ich weiß nicht, ob ich diese Hoffnung erfüllen darf. Ihr habt lange gezögert.

Mesopotamische Gesandte
Nicht länger, als es der weite Weg mit sich brachte.

Holofernes
Einerlei. Ich habe geschworen, daß ich das Volk, welches sich zuletzt vor mit demütigen würde, vertilgen will. Ich muß den Schwur halten.

Mesopotamische Gesandte
Wir sind die letzten nicht. Unterwegs hörten wir, daß die Ebräer, unter allen die einzigen, dir trotzen wollen und sich verschanzt haben.

Holofernes
Dann bringt eurem König die Botschaft, daß ich die Unterwerfung annehme. Auf welche Bedingungen, das wird er durch denjenigen meiner Hauptleute erfahren, den ich wegen der Erfüllung an ihn absenden werde.
(Zu den libyschen Gesandten)
Sagt eurem König dasselbe.
(Zu den mesopotamischen Gesandten)
Wer sind die Ebräer?

Mesopotamische Gesandte
Herr, dies ist ein Volk von Wahnsinnigen. Du siehst es schon daraus, daß sie sich dir zu widersetzen wagen. Noch mehr magst du es daran erkennen, daß sie einen Gott anbeten, den sie nicht sehen noch hören können, von dem niemand weiß, wo er wohnt, und dem sie doch Opfer bringen, als ob er wild und drohend, wie unsre Götter, vom Altar auf sie herabschaute. Sie wohnen im Gebirge.

Holofernes
Welche Städte haben sie, was vermögen sie, welcher König herrscht über sie, wieviel Kriegsvolk steht ihm zu Gebot?

Mesopotamische Gesandte
Herr, dies Volk ist versteckt und mißtrauisch. Wir wissen von ihnen nicht viel mehr, wie sie selbst von ihrem unsichtbaren Gott wissen. Sie scheuen die Berührung mit fremden Völkern. Sie essen und trinken nicht mit uns, höchstens schlagen sie sich mit uns.

Holofernes
Wozu redest du, wenn du meine Frage nicht beantworten kannst?
(Macht ein Zeichen mit der Hand; die Gesandten, unter Kniebeugungen und Niederfallen, gehen ab)
Die Hauptleute der Moabiter und Ammoniter sollen vor mir erscheinen.
(Trabant ab)
Ich achte ein Volk, das mir Widerstand leisten will. Schade, daß ich alles, was ich achte, vernichten muß.
(Die Hauptleute treten auf, unter ihnen Achior)

Holofernes
Was ist das für ein Volk, das im Gebirge wohnt?

Achior
Herr, ich kenn' es wohl, dies Volk, und ich will dir sagen, wie es damit bestellt ist. Dies Volk ist verächtlich, wenn es auszieht mit Spießen und Schwertern; die Waffen sind eitel Spielwerk in seiner Hand, das sein eigener Gott zerbricht; denn er will nicht, daß es kämpfen und sich mit Blut beflecken soll, er allein will seine Feinde vernichten. Aber furchtbar ist dies Volk, wenn es sich demütigt vor seinem Gott, wie er es verlangt; wenn es sich auf die Knie wirft und sich das Haupt mit Asche bestreut, wenn es Wehklagen ausstößt und sich selbst verflucht; dann ist es, als ob die Welt eine andere wird, als ob die Natur ihre eigenen Gesetze vergißt; das Unmögliche wird wirklich, das Meer teilt sich, also, daß die Gewässer fest auf beiden Seiten stehen, wie Mauern, zwischen denen eine Straße sich hinzieht; vom Himmel fällt Brot herab, und aus dem Wüstensand quillt ein frischer Trunk!

Holofernes
Wie heißt ihr Gott?

Achior
Sie halten es für Raub an ihm, seinen Namen auszusprechen, und würden den Fremden, der dies tun wollte, gewiß töten.

Holofernes
Was haben sie für Städte?

Achior
(deutet auf die Stadt im Gebirge)
Bethulien heißt die Stadt, die uns zunächst liegt, und die du dort siehst. Diese haben sie verschanzt. Ihre Hauptstadt aber heißt Jerusalem. Ich war dort und sah den Tempel ihres Gottes. Er hat auf Erden seinesgleichen nicht. Mir war's, wie ich bewundernd vor ihm stand, als ob sich mir etwas auf den Nacken legte und mich zu Boden drückte; ich lag mit einmal auf den Knien und wußte selbst nicht, wie das kam. Fast hätten sie mich gesteinigt; denn als ich mich wieder erhob, fühlt' ich einen unwiderstehlichen Drang, in das Heiligtum einzutreten, und darauf steht der Tod. – Ein schönes Mädchen vertrat mir den Weg und sagte mir das; ich weiß nicht, war's aus Mitleid mit meiner Jugend oder aus Furcht vor der Verunreinigung des Tempels durch einen Heiden. Nun höre auf mich, o Herr, und achte meine Worte nicht gering. Laß forschen, ob dies Volk sich versündigt hat wider seinen Gott; ist das, so laß uns hinaufziehn; dann gibt ihr Gott sie dir gewiß in die Hände, und du wirst sie leicht unter deine Füße bringen. Haben sie sich aber nicht versündigt wider ihren Gott, so kehre um; denn ihr Gott wird sie beschirmen, und wir werden zum Spott dem ganzen Lande. Du bist ein gewaltiger Held, aber ihr Gott ist zu mächtig; kann er dir niemand entgegenstellen, der dir gleicht, so kann er dich zwingen, daß du dich wider dich selbst empörst und dich mit eigener Hand aus dem Wege räumst.

Holofernes
Weissagest du mir aus Furcht oder Arglist des Herzens? Ich könnte dich strafen, weil du dich erfrechst, neben mir noch einen andern zu fürchten. Aber ich will's nicht tun; du sollst dir selbst zum Gericht gesprochen haben. Was die Ebräer erwartet, das erwartet auch dich! Ergreift ihn und führt ihn ungefährdet hin!
(Es geschieht)
Und wer ihn bei Einnahme der Stadt niedermacht und mir sein Haupt bringt, dem wäg' ich's auf mit Gold!
(Mit erhobener Stimme)
Nun auf gen Bethulien!
(Der Zug setzt sich in Bewegung)


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