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Du meines Frühlings
Späteste Blüte,
Düfteschwere Mittagsblume,
An senkrechter Bergwand
Auf schwindligem Felsenhang
Feuerrot
Erblühst du
Dem einsam Steigenden.
Aus Dunst und Nebel,
Von zärtlichen Tälern her,
Klomm mein Fuß
Hoch und steil
Herauf bis zu dir.
Tief unten versanken
Weg und Steg.
Tief unten
Haus und Herd.
Von mir tat ich
Meine letzten süßesten Bürden.
Meiner Kindheit
Lichteste Träume,
Meiner Jugend
Liebste Sehnsucht,
Ich warf sie fort.
Nun ruhen sie tief und lang
In verschlafenen Abgründen.
Nimmer wird mein Auge
Sie schauen,
Nimmer mein Ohr
Ihnen lauschen.
Höher hinauf,
Weiter hinaus,
Stürmisches, rastloses Herz!
Groß und ernsthaft
Glüht das Sonnenauge
Über der schweigenden Welt
Hier oben,
Küßt mir die brennende Stirn.
Hier steh' ich
Zwischen Bergstürzen
Und grauem Gestein,
Ein einsam Steigender,
Und ich beuge mich
Leicht und frei,
Jugendselig wie einst,
Weit über den schwindligen Felsenhang,
Daß ich dich pflücke,
Du meines Frühlings
Späteste Blüte,
Düfteschwere
Feuerrote
Mittagsblume.