Adolf Glaßbrenner
März-Almanach
Adolf Glaßbrenner

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Barrikade.

Ich laß nit schießen!

Kaiser Ferdinand von Oestreich schenkte bekanntlich bei der Katastrophe des ersten politischen Umsturzes in Wien seinen schlechten Rathgebern kein Gehör, sondern rief immerfort: »I laß' nit schießen! I laß' nit schießen!« Das war sehr löblich und sah dem guten Manne ähnlich. Solch Schießen in der Nähe ist nicht für alle Naturen; manche können das häßliche Knallen gar nicht vertragen. Später aber ließ der gute Kaiser, der sich vor dem Geräusch des Knallens nach Olmütz geflüchtet hatte, sehr bedeutend schießen, und es ist nicht seine Schuld, sondern nur die der Capitulation Wiens, wenn seine herrliche Hauptstadt nicht in Brand aufgegangen und 100,000 seiner geliebten Unterthanen niedergemetzelt wurden. Auch in Italien, in Ungarn und in Wien selbst folgte diesem gemüthlichen »I laß' nit schießen!« die scheußlichste Barbarei. Der junge Kaiser hat seine Geburt als solcher durch mehr als 101 Kanonenschuß bezeichnet. Und woher alle diese und andere Gräuel? Weil die Frankfurter Paulskirche, welche damals der Thron des deutschen Volkes war, kein Echo für die Leiden desselben hatte; weil es von dort aus nicht wiedertönte: »I laß' nit schießen!«

 
Feuer! Feuer!

Welcker, der Abtrünnige, und Mittermaier forderten alle Deutsche von der Nordsee bis zum Adriatischen Meere auf, am Vorabend des 18. Mai 1848 – Tag der Eröffnung des Frankfurter Parlaments – Feuersäulen auf allen Höhen aufsteigen zu lassen. Wir folgten; wir verbrannten alle alten Regierungs-, Congreß- und Bundestags-Akten und klatschten wie die Kinder vor Freude in die Hände, während der Teufel mitten in seinem Elemente stand und hohnlachte, daß wir nur die Akten hineinwarfen. Das Feuer ist erloschen – erloschen durch die Thränen der getäuschten Nation; der Qualm ist geblieben. Wer weiß, von welcher Seite her am diesjährigen 17. Mai Feuer commandirt werden wird! Vielleicht umgekehrt: von den Höhen auf Frankfurt.

 
Antrag im Frankfurter Parlament.

Die regierende deutsche National-Versammlung wolle beschließen:

Die Türken werden durch Deutsche aus der Türkei fortgejagt und die Türkei durch deutsche Auswanderer besetzt. Die europäische Türkei hört als solche auf und wird unter dem Namen »Deutsch-Proletarien« ein neuer Staat des Bundesstaates Deutschland. Die Deutsch-Proletarier wählen sich einen König mit männlicher Erbfolge.

Motive:

  1. Die europäische Türkei ist ein sehr schönes und reiches Land.
  2. Die Türken gehören nach Asien; es wäre Unrecht, gegenwärtig einer Nation noch länger ihr erstes Nationalrecht vorzuenthalten.
  3. In Europa hat jeder Mann an einer Frau genug; kein Europäer darf gleichzeitig zwei oder gar mehrere Frauen haben.
  4. Deutschland ist übervölkert; der Boden reicht nicht mehr aus, alle unsre Fürsten und Brüder anständig zu ernähren.
  5. Deutschland wird durch die Armen auf dem Lande und in den Städten beunruhigt. Die Armen ziehen nach der Türkei, erobern dieselbe und lassen ihre Familien nachkommen.
  6. Die Türkei liegt uns näher als Amerika; die Uebersiedelung nach Amerika kostet zu viel Geld. Was die Eroberung der Türkei kostet, bleibt im deutschen Lande.
  7. Einer andern Nation kann die Türkei nicht angehören, da Deutschland (durch den Antragsteller) zuerst auf die Idee gekommen ist, die Türken fortzujagen.
  8. Die monarchische Staatsform des neuen Landes ist nothwendig, damit die Deutsch-Proletarier niemals vergessen, wie traurig es ihnen einst ergangen.

 
Königliche Hunde.

Der im vorigen Jahre in's Whig-Ministerium eingerückte Lord Granville war bis dahin »Oberaufseher der königlichen Jagdhunde«. Diese einträgliche Stelle des englischen Hofes, meldete damals die Gazette, ist so eben wieder besetzt. Im Jahre 1848! Der Adel hat gar keine Schaam: wenn er nur das Volk knechten kann, ist er selbst gern der gemeinste Knecht der Kronen.

 
Seine Majestät

der Kaiser von Rußland haben zuweilen Gedanken, welche durch einen wunderbaren Zufall andre Personen schon früher gehabt haben. In einem seiner Ukäse nennt er sich Beherrscher aller Gläubigen – nicht wie Rothschild, Gläubiger aller Beherrscher – und im Palaste der Czären sagte er zu einem der Gesandten: »In meinem Reiche geht die Sonne nie unter!« – »Des jloob' ich,« würde ihm der Herr Rentier Buffey geantwortet haben, »dazu müßte sie erst ufjejangen sein.«

 
Nachricht aus französischen Blättern.

»In Paris findet gegenwärtig ein finanzieller Congreß Statt. Die Chefs der Häuser Rothschild in London, Wien, Neapel und Frankfurt berathen mit dem Chef des Pariser Hauses Maßregeln, durch welche der gesunkene europäische Credit gehoben werden könnte.«

 
Unter den Linden.

A. Wat meenste, Brusicke, det in de Voß'sche so uf de Barrikaden-Helden jeschimpft wird, haben wir det um de Provinzen verdient?

B. Ja woll, det haben wir. Denn man soll keenen Steen uf seine Brüder werfen, am wenigsten uf die, die einen wat vorschießen.

A . Na aber die Meinung haste doch nich, Brusicke, deß die Arbeitslosigkeit un des Leiden un des Malheur jetzt in Preußen durch de Freiheit entstanden is?

B. Ne, jonich, da müßt' ick der bockdämlichste Esel von Reactionair oder Jeheimrath sind. Det sind janz alte Wunden von de Tyrannei: wir haben blos det Pflaster ufjerissen.

 
Die neue Berliner Zeitung,

welche in der Deckerschen Wirklichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei Excellenz erscheint, ließ seine Probenummern zur Zeit des vorjährigen Wollmarktes erscheinen. Die Berliner meinten, diese Zeitung stände zwar nicht mit der aber mit dieser Zeit in genauem Zusammenhang. Denn die Tendenz der Neuen Berliner Zeitung sei offenbar für diejenigen Köpfe bestimmt, um welche sich die absolute Idee aller Wollmärkte fortwährend realisirt.

 
Gebildet.

Man liest oft in den Zeitungen: das neue Ministerium ist gebildet. Später beweist sich das Gegentheil.

 
Besoldet und unbesoldet.

Mehrere Berliner Journale waren darüber sehr böse, daß nach dem März 1848 nur die besoldeten und nicht auch die unbesoldeten Mitglieder des Magistrats abdankten – bis eins der Journale darauf merksam machte, daß die Magistrats-Mitglieder sämmtlich gehaltlos seien.

 
Die neue Straßenliteratur

in Wien, Berlin und München nach den dortigen Revolutionen war erbärmlich, roh, gemein. Man kann sich das tollste Zeug gefallen lassen, wenn nur Ernst, Gesinnung und Sittlichkeit zu Grunde liegen; man kann die schöne Wahrheit nackt hinnehmen, aber geschändet darf sie nicht werden. Man soll für den Preßbengel schreiben, aber nicht als.

 
Kleine Gedanken.

Die Zeit ist der Strom des Geistes: Alles zieht an ihm vorüber. Da standen und stehen aber noch viele Esel am Ufer und glauben, daß er es sei, der vorüberziehe.

Gestern noch von Gottes Gnaden –
Heute schon voll großer Waden!

Es ist leichter, für die Freiheit zu dichten als in ihr. Wenn ein Ehemann seine Frau besingen soll, macht er ein albernes Gesicht.

 
Unverrücktes Festhalten.

Der Patriotische Verein von Demmin in Vorpommern bat die preußische National-Versammlung um »unverrücktes Festhalten am Zweikammersystem«. Ich bin auch gegen ein verrücktes Festhalten daran.

 
Die langweiligste Stadt.

Im September v. J. war Jena bedroht, unbedingt die langweiligste Stadt in Europa zu werden. Es sollte nämlich daselbst eine Versammlung sämmtlicher deutschen Universitäts-Professoren stattfinden. Die Sache lief indeß noch ziemlich glücklich ab: Die Berliner Professoren kamen nicht.

 
Der König von Preußen

sagte in Köln zu den Frankfurter Abgeordneten unter Anderem: »Vergessen Sie nicht, daß es in Deutschland Fürsten giebt.« Einige Monate früher hätte vielleicht ein deutscher Fürst zu den Vertretern des Volks das Gegentheil gesagt: vergessen Sie, daß es in Deutschland Fürsten giebt.

 
Baiern

hat sich seit der Revolution und der Abdankung Ludewigs sehr verändert. König Maximilian hat noch nicht vor seinem Bilde Abbitte leisten lassen.

 
In Wien

fanden Arbeiter-Unruhen wegen der Herabsetzung des Tagelohnes von 25 auf 20 Kreuzer statt. Die betreffenden Arbeiter hatten sich einen Popanz gemacht – der den Minister Schwarzer (!) vorstellte – und ihm 5 Kreuzer in den Mund gesteckt. Nachdem auf sie ohne Noth geschossen und eingehauen war, kamen ihnen andre Arbeiter, hochherzige Menschen, zu Hülfe. Alle waren wild aufgeregt und schrieen: Tod oder Brod! Das Erstere wurde ihnen gewährt, denn Volkswille ist höchstes Gesetz. Das Zweite brauchten sie nicht mehr, sonst würde wohl der freie Staat nicht angestanden haben, ihnen täglich so viel zukommen zu lassen, als ein Pferd kostet. – Die unglücklichen Arbeiter müssen sich künftig für alle hohen und harten Ohren verständlicher ausdrücken und nicht Tod oder Brod, sondern: Brod oder Tod! rufen, damit die Fürsten und die Bourgeoisie nicht wieder glauben, der erste Wunsch sei der dringendste.

 
Die calabresischen Provinzen,

hieß es in der Zeitung, werden fortwährend von starken Räuberbanden gebrandschatzt. Auch seine Majestät der König von Neapel ist fortwährend in seinem Cabinette beschäftigt.

 
Fremdes Militair,

das am 19ten August 1848 in Mannheim einzog, mußte aus den ihm eingeräumten Zimmern und Betten, von einer Legion Ungeziefer verfolgt, in den Casernenhof flüchten. In der nächsten Nacht verfolgte das Ungeziefer die Soldaten auch dort, so daß sie nach dem Käfernthaler Wald flüchteten. Sind denn die Mannheimer Homöopathen?

 
Das Recht der Arbeit.

Viele Volksvertreter scheuen sich, in ihren Verfassungen das Recht der Arbeit auszusprechen; auch die französischen haben sich die Freiheit genommen, über das Recht hinwegzuschlüpfen. Warum spricht man nicht wenigstens das Unrecht der Faullenzerei aus? Allerdings gehören Beleidigungen gegen die höchsten und hohen Personen nicht in eine Verfassungsurkunde, aber warum beleidigt ihr die besten?

 
Wenn

die Regierungen nicht unbedingt den Beschlüssen der Frankfurter Nationalversammlung nachkommen, nicht die Grundrechte gesetzlich einführen und die Reichsverfassung annehmen wollen, denn... fange Feuer, deutsche Dummheit! verwildere zum Liberalismus, sanftmüthige Germania, und jede Faser recke sich auf zu einer Petition!

 
»Berlins Gegenwart und Zukunft.«

So hieß eine Brochüre, welche bei Leopold Schlesinger in Berlin erschien und 3 Silbergroschen kostete. Ich bemerkte dabei, daß in den Silbergroschen viel Kupfer enthalten sei und der König nach einiger Zeit roth werde.

 
Nicht ich!

Der Obrist eines preußischen Garderegimentes, das in Schleswig gefochten hatte und sich nach diesem glorreichen Kriege für seine Leitung bedankte, sagte zu den Soldaten: »Nicht ich, sondern das preußische Ministerium hat Euch angeführt.«

 
Berliner Demagoge.

Demagoge. Rasiren Sie für einen Silbersechser?

Barbier. Hurrjeeses!

 
Constitutionelles Aufhängen

Ueber dem Leichnam des meineidigen und volksverrätherischen Kriegsministers Latour soll eine Tafel mit den unwürdigen Worten gehangen haben:

Die Person des Kaisers ist unverletzlich.

 
Die Vossische Zeitunke

versucht es fortwährend, verschiedenen Abgeordneten der linken Seite ihre Ehre zu nehmen. Ich verdenke ihr das nicht. Jeder sucht das zu erreichen, was ihm fehlt.

 
Berliner Entwaffnungsscene.

Personen:
Ein Gardelieutenant.
Ein Bürgerwehrmann.

Lieutenant (mit Soldaten eintretend) . Haben Sie eine Waffe?

Bürger. Nein!

Lieutenant. Sie gehören doch zur Bürgerwehr?

Bürger. Ja!

Lieutenant. Wo haben Sie denn Ihr Gewehr gelassen?

Bürger. Weggetragen.

Lieutenant. Auf Ehre, Sie sind sehr einsylbig.

Bürger. Unsre Ehre ist durch zwei Sylben befleckt.

Lieutenant. Haben Sie eine Bescheinigung über das Abliefern Ihres Gewehres?

Bürger. Hm!

Lieutenant. Wo ist sie?

Bürger. Wollen Sie sie haben?

Lieutenant. Versteht sich!

Bürger. Ach, ich wollte, Sie hätten sie schon, aber – ich glaube nur, Sie nehmen's mir übel, wenn ich sie Ihnen gebe.

Lieutenant. Wie so?

Bürger. Ja, seh'n Sie, Herr Gardelieutenant, ich wollte das Gewehr gestern Abend abliefern, da kamen mir unterwegs ein paar handfeste Kerle entgegen, nahmen mir ohne Weiteres das Gewehr ab und gaben mir, als ich mich sträubte und eine Bescheinigung verlangte, ein paar Ohrfeigen, und zwar solcher Art, daß mir Hören und Sehen verging. Nun weiß ich nicht, ob ich...

Lieutenant (zu den Soldaten) . Rechtsum!

Bürger. Empfehl' mich Ihnen, Herr Gardelieutenant! An meinem guten Willen liegt es wahrhaftig nicht, daß Ihr Auftrag ohne das gewünschte Resultat geblieben. Und wenn General Wrangel selber käme, ich könnte eben nicht mehr geben als ich besitze.

 
Ich sehe keine Reaction!

Das ist das beliebte Stichwort aller Reactionäre. In der Unterdrückung aller Volksfreiheit durch die Polizei-Centralgewalt in Frankfurt; in dem Auffärben des fahl gewordenen östreichischen Purpurmantels durch frisches Bürgerblut; in der Ermordung des Reichsdeputirten Robert Blum; in dem östreichischen Hohn gegen Deutschland; in der brutalen Apostasie fast sämmtlicher Notabilitäten des früheren Liberalismus; in der aus der Potsdamer Kamarilla hervorgegangenen Kanonenherrschaft; in der allgemeinen Demokraten-Verfolgung; in dem frechen Wiederauftreten des Adels, des Hofgesindels, der gutsherrlichen Tyrannen, der Philister u. s. w. u. s. w.; in alle Dem sehen die Reactionäre keine Reaction. – So sehen auch die Maden den Käse nicht, in dessen Mitte sie arbeiten.

 
Übersetzungen.

Was heißt hohe Gerechtigkeit?                 Brandenburg.
Was heißt väterliche Liebe? Wrangel.
Was heißt Weisheit? Kanonen.
Was heißt Von Gottes Gnaden? Manteuffel.

 
Schach!

Die Leipziger Illustrirte Zeitung theilte vor einiger Zeit eine wissenschaftliche Aufgabe mit, in welcher es sich darum handelte, den König in drei Zügen matt zu machen. Wir hatten sie nicht lösen können, glauben aber, daß die Bauern der Gegenpartei nicht stehen bleiben dürfen.

 
Der electro-magnetische Telegraph

von Berlin nach Potsdam, welcher bei den letzten Unruhen zerstört wurde, ist nicht sogleich wieder vollkommen hergestellt. Die erste Probe des reparirten fiel sehr ungenügend aus. Man fragte von Berlin aus: »Wie ist das Befinden?« – und erhielt zur Antwort: »Halb Sieben.«

 
Neues chinesisches Offizierlied.

Mel. Hör' uns, Allgütiger!

        Wende, Allmächtiger!
Ewig Allgütiger,
Von uns den Blick, den gerechten!
Anfang, Dich höhnen wir,
Ende, Dich fürchten wir,
Wir, die das Vaterland knechten!

Von Haß, von Wahn bethört,
Schwingen wir unser Schwert
Für die Paläste der Lüge!
Uns führt die Kriecherschaar,
Jedweder Ehre bar,
Jauchzend zum schmachvollsten Siege.

Bruder- und Freundesmord!
Ist unser Losungswort,
Fluch ist der Preis unsres Muthes!
Ach, nach des Kampfes Drang
Ist unsres Namens Klang:
Henker des eigenen Blutes!

Phi-fi.

(Aus den Mittheilungen des englischen Missionärs Medhurst.)

 
Vereinbarung à la mode.

Bruse. Sag' mal, Spitzel, wat is denn det eigentlich vor'n Ding: Vereinbarung?

Spitzel. Det will ick Dir sagen. Seh' mal, wir jeben Jeder 12 Jroschen un jehen in 'ne Resteration un lassen uns zusammen en Braten machen, den wir zusammen verzehren wollen. So wie nanu der Braten uf den Disch kommt, so vertag' ick Dir uf drei Wochen, schmeiße Dir von Disch weg un esse derweile den Braten alleene. Dieses nennt man Vereinbarung.

Bruse. Man nich?

Spitzel. Ja, frage man Brandenburgen, wenn De mir nich jloobst. Der hat sich ooch vereinbart un hat jejenwärtig noch Jabel un Messer in de Hand. Die Jabel heeßt Mandeibel un det Messer Wrangel.

 
Ultima ratio

hat in Berlin das Tragen der rothen Kokarde, der rothen Federn, rothen Fahnen u. s. w., überhaupt jedes Sinnbildes der »rothen Republik« verboten, wie sich der Kanonenstyl ausdrückte. Ich habe nicht erfahren können, ob der rothe Adlerorden getragen werden darf.

 
Verlorene und gestohlene Sachen.

Das Oberkommando des Berliner Belagerungszustandes gestattete der freien Presse an den Ecken unter wenigem Andern auch »verlorene und gestohlene Sachen« anzukündigen. Darauf erschien folgendes Plakat:

Verlorene und gestohlene Sachen:

Habeas-Corpus-Acte,
Pressfreiheit,
Associationsrecht,
Freier Verkehr,
Civilgesetz,
Volkssouverainetät,
Volksbewaffnung,
Volksvertretung,
Gerechtigkeit,
Vertrauen.

 
Der junge

Kaiser von Oestreich will heirathen. Ich würde ihm die schöne »Germania« vorschlagen, wenn dies Weib nicht die feile Dirne so vieler Buben wäre.

 
Radetzky's Armee

hat den Po doppelt überschritten. Ich hege die Hoffnung, daß die Italiener sie zwingen werden, ihnen dies noch einmal zu zeigen.


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