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Den Sternen zu …

Wie fern, wie undenkbar fern lag jene Nacht des Jahres 1510, in der Kopernikus den ersten, noch flüchtigen, fragmentarischen Entwurf seines neuen Weltsystems niederzuschreiben begonnen hatte. Damals hatte sein Oheim Lukas Watzelrode, der Bischof, noch gelebt, damals war das in Italien verlebte, schöne, blühende Jahrzehnt noch eine ganz nahe Erinnerung gewesen.

Seitdem … »Eheu fugaces, Postume, Postume!« murmelte der in der klassischen Dichtung der Römer und der Griechen so bewanderte Domherr zuweilen wehmütig vor sich hin. »Wie flüchtig, wie behende entweichen die Jahre!« War er selbst wirklich der Student in Padua, in Bologna, in Ferrara gewesen? Ach, manchmal hätte man meinen können, der Jüngling von einst und der nun behutsam und doch so sichtbar Alternde, das wären zwei ganz verschiedene Menschen, es gäbe keine Verbindung zwischen ihnen beiden. Und der bischöfliche Ohm? Was sterblich an ihm gewesen war, das moderte seit langem in der Gruft in Thorn. So lange war er schon tot, daß er, Kopernikus, der ihm doch viel zu verdanken hatte, sich sogar in einem Handschreiben an den Bischof Dantiscus mit dem Todesdatum um ein volles, rundes Jahrzehnt geirrt hatte, ihn erst am 30. März 1522 hatte sterben lassen. Manchmal, in stillen Stunden, überlegte Kopernikus, ob die Abneigung des Bischofs Dantiscus gegen ihn – die er seinerseits von Herzen erwiderte – nicht überhaupt ihre eigentliche Quelle in der gekränkten Eitelkeit des Bischofs hatte. Weil er für seinen Vorgänger im Amt einen Grabspruch entworfen hatte, der aber nicht verwandt wurde. Nicht verwandt werden konnte, denn schon vorher war auf des Lukas Watzelrode Grabstein eine Inschrift eingemeißelt worden, die bei Lebzeiten des Ohms bereits dessen volle Billigung gefunden hatte. Woraufhin denn, Jahre danach, der Dantiscus mit kühlen, kalten Worten seinen eigenen Entwurf zurückgefordert hatte.

Wichtigkeiten? Kopernikus lächelte, wenn ihm all das gelegentlich einfiel. Was nur die Menschen, diese winzigen Menschen, auf dem Erdball mit unvorstellbarer Geschwindigkeit durch die unvorstellbaren Tiefen des Raumes sausend, alles für wichtig nahmen! Und wie die Sterne, die Himmelskörper, darüber denken würden, wenn die leblose, ob auch bewegte Materie denken könnte. Das freilich konnten sie nicht – nur den Denkenden Geheimnisse ihres Wandels aufzugeben, um deren Lösung sich Generationen, ganze Geschlechterfolgen, Jahrhunderte und Jahrtausende bemühten und meist vergeblich bemühten, das vermochten sie gut.

Auch jene Inschrift auf dem Grabstein in Thorn mochte bereits anfangen zu verwittern. Denn unaufhörlich fraß und malmte und mahlte der Zahn der Zeit.

»Man müßte öfter zu den Sternen aufschauen«, hatte er einmal zu Anna Schillings gesagt, als er, übernächtigt vom Sehen, vom Beobachten, vom Grübeln und Rechnen, von seinem Turm in Frauenburg herniederstieg, »dann … nun, wenn wir Menschen alle das täten, und oft genug täten, dann würde uns vielleicht der Sinn aufgehen für das System. Tür die Ordnung, für die richtigen Maße. Wir würden das Kleine klein sehen und das Große groß – und daß wir das so sehen, richtig sehen, darauf kommt es wohl an.«

Anna, die Schöne, die Strahlende, hatte ihm gelauscht, dankbar, gläubig, anbetend beinahe. Sie war eine gute Seele, ein guter Mensch gewesen – erst in seinen letzten Lebensjahren, als er sich von ihr hatte trennen müssen, hatte er ganz gefühlt, was er an ihr verloren hatte. Ein schlichter, ein einfacher Mensch – und sicher verstand sie alles nur halb, was er ihr zu erläutern versuchte, oft und oft. Aber nicht darauf kam es ja an, sondern auf das andere: auf einen Menschen, der an einen glaubte, unentwegt, ohne Zweifel, ohne Wanken.

»Die Bewegungen der Himmelskörper … die Umdrehungen der Himmelskörper.« Auch wenn er, der seiner Jugend schon so sehr Entglittene, dem der Schnee des Alters bereits die dereinst so dunklen Locken zu überstäuben begann, an jene so lange schon in den Schoß der Gewesenheit gesunkene Nacht zurückdachte, erfüllte ihn eine Wehmut, die zugleich ein Lächeln auslöste. Hatte die Zeit doch auch an jener ersten, skizzenhaften Niederschrift gewirkt – freilich nun im anderen, aufbauenden, fördernden Sinne. Aus einem Versuch – als nicht mehr denn einen Versuch mußte man wohl die Handschrift des Siebenunddreißig jährigen ansehen – war nun ein umfangreiches Werk von sechs Büchern geworden. Es war gewachsen wie ein Baum, es hatte Jahr für Jahr gleich einem Baum einen neuen Ring um sich gelegt. Und wie ein Baum hatte es einen immer gewaltigeren Wipfel gebreitet, in dem die Gedanken wie Vögel im grünen Geäst nisten konnten.

Ach ja – er hatte sich als ein langsamer Arbeiter erwiesen. Zu seiner Schande hatte er sich das schon oft gestehen müssen. Und er hatte manchmal selbst arg darunter gelitten, beobachten zu müssen, wie schwer sein Geist um den Gedanken, um den richtigen Ausdruck rang. War zuweilen beinahe erschrocken darüber gewesen, wie ihm in wichtigen Angelegenheiten oft das Wort mangelte. Sogar in Sachen seines Berufs, seiner Aufgaben als Domherr und Kapitularstatthalter, wo es doch um Materien ging, die nichts Geheimnisvolles in sich umschlossen, die er zur Gänze beherrschte.

Aber tat er sich mit solcher Selbstkritik, nicht auch selbst Unrecht? War es nicht eher so, daß die aller Wissenschaft innewohnende Unendlichkeit ihrer Aufgabe ihn hemmte und bedrückte? Dieses ewig Fragmentarische, das aller Wissenschaft Teil war, diese Überzeugung, man könne nie etwas Endgültiges, immer nur etwas Vorläufiges, etwas Bruchstückhaftes geben? Kein Zweifel, daß Kopernikus dies wohl bewußt war, immer wieder bewußt wurde. Kein Zweifel auch, daß die Seele dieses Menschen, daß dieser aus der Zeit und ihren Grenzen ins Zeitlose reichende Geist sich immer wieder wund rieben an derartigen Erwägungen und Erkenntnissen. An dem Wissen um die Unvollkommenheit aller Ergebnisse und Methoden – Kopernikus war der letzte, der sich darüber nicht klar gewesen wäre –, an der Erkenntnis der notwendigen, zwangsläufigen Unfertigkeit der Wissenschaft selbst.

Und dann: er, dem man später glaubte eine bischöfliche Vermahnung zukommen lassen zu müssen, wegen seiner angeblich Ärgernis erregenden Beziehungen zu der schönen Anna Schillings –, er war im tiefsten Grunde seines Herzens ein vollkommen moralischer Mensch. Ein Mensch, der sich selbst oft genug die gleiche Frage, hinsichtlich seines Werkes, vorlegte, die einmal sein Freund Tiedemann Giese – wir sagten das schon – im Antilogikon so formuliert hatte: »Wer baut auf? Was wird besser gemacht?« – Ja, was wurde denn besser gemacht, was würde denn besser gemacht werden, wenn dieses Werk einmal der Öffentlichkeit übergeben werden sollte? War es richtig, so kühne, so umstürzende Gedanken zum Gemeingut der Menschen zu machen? Sie ihrem Mißbrauch und ihrer Verständnislosigkeit und all der menschlichen Unzulänglichkeiten auszusetzen, die nun einmal da ist und immer da sein wird? Wäre es nicht richtiger, es zu machen wie die Alten? Wie ein Sokrates, wie ein Platon, ein Pythagoras, ein Aristoteles? Sein Wissen nur weiterzugeben an einen kleinen, sorgfältig ausgewählten Kreis von Jüngern, bei denen man voraussetzen konnte, daß es nicht mißbraucht, nicht mißverstanden und nicht mißdeutet wurde? Freilich, das war eine aristokratische Anschauung, das war eine »esoterische« Lehrform, wie man das nannte, eine Schule für Eingeweihte. Und die Erschütterungen, die gerade der Anfang dieses Jahrhunderts über die Menschheit gebracht hatte, die schienen doch in vielem gerade solcher aristokratischen Form der Lehre zu widersprechen und zu widerstehen.

Ach, es gab viele Skrupel. Viele Bedenken. Viele Zweifel. Und doch – und doch: welch beseligendes Glück, so lange Jahre, so viel Jahrzehnte sich ganz an die gewaltige Aufgabe verschreiben zu können, die man als seine eigentliche Lebensaufgabe ansah. Welch eine schon auf Erden erlebte Glückseligkeit! Immer in Bewegung gehalten durch die Flut strömender Gedanken, wie die Sterne, die Planeten, im Raum durch eine geheimnisvolle, göttliche Kraft seit Äonen und für alle Ewigkeiten in Bewegung gehalten wurden. Immer tiefer ins einzelne dringend, immer ändernd, immer wieder neu fassend, nie zufrieden und doch wieder gerade durch die ständige Unzufriedenheit eine tiefe Befriedigung erlebend. In all den Jahren, in diesem langen Zeitraum zwischen 1510 und 1532, zwischen jenem Augenblick, an dem die huschende Feder erstmalig eine noch flüchtige Skizze des neuen Weltsystems festgehalten hatte, bis zu jenem andern, da der Forschende aufatmend den ausgebauten Entwurf seines Werkes abschließen konnte, sein »finis«, sein »Ende« unter die letzte Zeile setzen durfte, hatte es im Leben des Kopernikus eigentlich nie eine leere Stunde gegeben. Hatten seine Gedanken immer wieder denselben unendlichen Gegenstand, das Bauwerk des Alls, umkreist.

Er hatte keine Eile. Im All suchte und erkannte er Gott, und er wußte: auch Gott ließ sich Zeit. Seine nimmermüde Beharrlichkeit, sein hohes und ungewöhnliches Verantwortungsgefühl, die sich in der Erledigung jener amtlichen Pflichten, die ihm in seiner Stellung oblagen, äußerten, sie kamen auch seiner Forscherarbeit zugute. Er strebte nach Klarheit, und so widerstrebte seiner Natur alles überhastete, Hitzige, Unausgereifte. Die Angst vor dem Scheiterhaufen, auf dem man die Ketzer verbrannte, hätte ihn nie zurückgehalten. Es lag in seiner Natur, und es lag in der Größe seiner Aufgabe, daß er immer wieder zögerte, ein Werk, dem letzte Vollkommenheit nie vergönnt sein konnte, der Öffentlichkeit zu übergeben.

Trotzdem: Alles Große wirft nicht nur seinen Schatten voraus, sondern es läßt sich, einmal im Weiden begriffen, nicht dauernd, nicht einmal für lange Zeit geheimhalten. Aus hundert unsichtbaren Quellen sickert dies und jenes durch und findet, in der Form von mehr oder weniger zutreffenden Gerüchten, den Weg in die Menge. So auch hier. Schon vor Jahren hatte – welche Ironie des Schicksals! – ausgerechnet ein Fastnachtsspiel, das in Elbing aufgeführt wurde, innerhalb der weiteren Heimat die Kunde von der Lehre des Kopernikus verbreitet. Eine sehr verzerrte Kunde, in der man den großen und ernsten Gedanken eines Genies vergröberte, veralberte und ins Triviale herabzog.

Das hatte wehgetan. Aber wer weise war, der kannte die Menschen und die Torheit und Stumpfheit der Menschen und erlernte das Lächeln bald. Außerdem: es war schon so lange her, und die kleine Wunde, der Alternde hatte sie längst verschmerzt. Sie war geheilt, sie war verharscht, es war, als hätte man sie nie empfangen.

Denn es gab ja auch anderes. Es gab so manches, das einen förderte und anfeuerte und beflügelte. Diese Welt, sie war nicht ohne Trost. Man brauchte ja nur an Erasmus Reinhold zu denken, diesen Mathematiker von Ruf. Der hatte vielleicht – so bescheiden war Kopernikus, daß er sich oft und oft diese Frage vorlegte, – des Guten zuviel getan, als er begeistert und mit einem unmißverständlichen Hinweis auf Kopernikus verkündete, es werde aus Preußen ein zweiter Ptolemäus hervorgehen.

Und dann: hatte nicht sogar der Papst Clemens VII. sich, nur ein Jahr nach dem Abschluß des Werkes, in Rom über die Lehre des Frauenburger Domherrn Vortrag halten lassen? Und konnte man das wohl anders deuten als dahin, daß auch die Kirche an dieser Lehre ein durchaus wohlwollendes Interesse hatte, daß sie keineswegs das dogmatische Gebäude des christlichen Glaubens durch die Thesen des Kopernikus erschüttert wähnte? Daß einiges von dieser Lehre überhaupt bis zu den Ohren des Heiligen Vaters gedrungen war, das freilich konnte den Astronomen nicht in Erstaunen versetzen. Bestand doch damals eine ganz besonders enge Verbindung zwischen den Gelehrten des Abendlandes, die durch einen regen Briefwechsel mit Gleichgesinnten oder auf dem gleichen Gebiet Tätigen ständig vertieft und gefördert wurde.

Aber wirklich Positives erfuhr die wissenschaftliche Welt erst, als Kopernikus sich entschloß, zunächst einmal eine Art Kommentar, eine ins Einzelne gehende Erläuterung seines großen Werkes zu schreiben, die dann sehr rasch in mehreren Abschriften Verbreitung fand.

Schließlich doch – als wollte das Schicksal ihn versöhnen für die vielen, bitteren Schläge, die es ihm versetzt hatte, schenkte es dem immer mehr Vereinsamenden, den erst so viele seiner Freunde verlassen, der so viele verloren hatte, dem man zuletzt, eifernd und eifersüchtig, auch noch die liebende Gefährtin seiner alten Jahre geraubt hatte, einen Jünger. Ja, dem schon greisen Meister wurde in der trübsten, kältesten Zeit seines Lebens ein Jünger beigegeben, der kein höheres Ziel kannte, als dem Werk des Verehrten den Weg zu bahnen.

Dieser Jünger war der in der Zeit ihrer ersten engeren Bekanntschaft, ja, Freundschaft etwa fünfundzwanzigjährige Professor der Mathematik in Wittenberg, Joachim Rheticus. Kopernikus hatte das große, für ihn in seiner damaligen seelischen Verfassung fast unwahrscheinliche Glück, diesen jugendlichen Anbeter und schwärmerischen Verehrer und Vorkämpfer der Lehre des genialen Astronomen fast zwei Jahre um sich zu haben, in seiner nächsten Nähe und ständigen Umgebung. Es mag sein, daß Rheticus die tiefen Erkenntnisse von Kopernikus bei aller Hingabe und liebevollen Verehrung nur halb verstand. Aber ihm verdankt die Nachwelt nicht nur einen lehrreichen Einblick in die Arbeitsweise von Kopernikus – den er so liebevoll und aufmerksam beobachtete, wie Eckermann es später mit Goethe tat –, sondern seiner zähen Energie ist es, neben dem unablässigen Drängen vor allem von Tiedemann Giese, überwiegend zu danken, daß Kopernikus schließlich nachgab und sein Werk Rheticus zur Veröffentlichung übergab. Daß dies endlich geschah, war um so wichtiger, als jener oben erwähnte Kommentar ja keineswegs etwa das Eigentliche der über Jahrzehnte sich erstreckenden Arbeit wiedergab. Kopernikus hatte darin seine Erkenntnisse in Form von sieben Axiomen niedergelegt, von sieben Behauptungen, für die der Beweis nicht beigegeben war. Aber Axiome, Behauptungen ohne Beweise, waren, genau genommen, Fragmente, man konnte an sie glauben oder man konnte sie ablehnen und verwerfen. Erst die im eigentlichen Werk enthaltenen Beweise gaben ihm den Charakter einer weltumstürzenden Tat.

Die Aushändigung des Werkes an Joachim Rheticus geschah in zwölfter Stunde. Fast scheint es uns Heutigen, als hätte Kopernikus bereits geahnt, wie nahe ihm sein Ende bevorstand, und sich vor allem deshalb entschlossen, sich des Angebots seines Jüngers zu bedienen, der sich während zweier Jahre »als ein Theseus, ihm bei seiner Arbeit rüstig helfend, erwiesen hatte«. Denn schon am 8. Dezember 1542 schrieb der Kulmer Bischof Tiedemann Giese, dieser beständige und in seiner großen Zuneigung zu dem Astronomen nie erschütterte Freund, an den Domherrn Georg Donner in Frauenburg voller Besorgnis, es habe ihn tief beunruhigt, was jener über die angegriffene Gesundheit des »verehrungswürdigen Greises« geschrieben hätte. »Ich glaube«, so fuhr Giese dann fort, »daß er, so wie er während seiner Gesundheit die Einsamkeit geliebt hat, so auch jetzt in seiner Krankheit nur wenige vertraute Freunde hat, die sich sein Schicksal zu Herzen gehen lassen, obwohl wir alle seiner Lauterkeit und hervorragenden Gelehrsamkeit Dank schulden. Ich weiß aber, daß er Dich immer zu seinen treuesten Freunden gezählt hat. Ich bitte Dich daher, Dich seiner anzunehmen und die Sorge für den Mann, den Du wie ich immer geliebt hast, zu übernehmen, damit er in dieser Bedrängnis der brüderlichen Liebe nicht entbehre und wir als undankbar gegen diesen verdienten Mann befunden werden.«

Doch die Tage von Kopernikus waren bereits gezählt. Menschliche Hilfe konnte ihm vielleicht sein Los in dem oder jenem noch erleichtern, aber das Schicksal zu wenden vermochte sie nicht mehr. Ein schwerer Blutsturz, dem ein heftiger Schlaganfall folgte, ließ den Zustand des Siebzigjährigen sehr bald als hoffnungslos erscheinen. Aber seine zähe Natur leistete der Krankheit, die ihn ergriffen hatte, noch geraume Zeit heftigen Widerstand, und so zog sich sein Siechtum bis ins Frühjahr 1543 hin.

Nikolaus Kopernikus starb am 24. Mai 1543 – schon ein paar Tage vorher hatte ihn das Bewußtsein verlassen.

Dem Sterbenden, dem Bewußtlosen, hatten seine Freunde noch das erste Druckexemplar seines Lebenswerkes in die Hand legen können. Es mit erkaltenden Händen umklammernd, nichts von dem Sturm ahnend, den es auf Erden entfesseln sollte, schlummerte Thorns größter Sohn hinüber in die Ewigkeit.

Hinüber in die Unsterblichkeit! …


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