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IX.

Über die Wiesen flutete das grelle Sonnenlicht, und Graf Lohe sah es mit starrer Verwunderung, daß Fräulein Ursula wenig danach fragte, ob Sonnenbrand für den Teint einer Dame vorteilhaft sei oder nicht. Ohne Schirm, ja selbst ohne Hut und Handschuhe tollte die junge Dame zwischen den buntscheckigen Wiederkäuern umher, und der unnatürliche Vater stellte sich an die Holzbarriere und hielt sich die Seiten vor Lachen über den drolligen Anblick.

»Schlingelchen, komm! Die Gesellschaft ist ja wieder ganz exklusiv!« rief er mit einem Wink nach der Kälberherde, »begleite uns in die Koppeln!«

»Gleich! Diese eine Schecke muß noch raus! Glaubst du wohl, daß sie will? Hat reine den Deiwel zum Großvater!« und damit drosch das Backfischchen mit beiden Fäusten auf ein besonders obstinates Kalb und drängte es mit überraschender Energie nach der Tür, welche ein Hütejunge zum Öffnen bereit hielt.

Kreuz und quer machte der junge Wiederkäuer seine Bocksprünge, und Ursula geriet immer mehr in den Harnisch und bekam vor Zorn ein dunkelrotes Köpfchen.

»Du wirst ja nicht fertig mit dem Racker, Urschel-Purschel, sei kein Narr und verfüg' dich her!«

»Nicht fertig werden?« Die dunklen Augen blitzten: »Ich will Hanswurst heißen, wenn ich dieses Hornochsenvieh nicht Mores lehre! – He! Schorsche! ruff mit der Bohle!!« – kurz entschlossen erfaßte Fräulein von Kuffstein das Kalb beim Schwanz und zerrte es jubelnd und schreiend aus dem Jungvieh heraus rückwärts zu seinen Kameraden, welche jenseits des Gatters dicht zusammengedrängt standen und mit vorgestreckten Köpfen das Schauspiel blöde anstierten. »Famos! auf Wort! eine infame Krabbe!« lachte der Gutsherr ganz begeistert,

 

»Urschel-Purschel, dafür bekommst du deinen Hochfahrer!« und sich zu Graf Lohe wendend, welcher aus lauter Betroffenheit mitlachte, das heißt nur ganz leise, denn lautes Gelächter verabscheute er als höchst unpassend, fuhr er lebhaft gestikulierend fort: »Wie finden Sie das? Ein Blitzmädel, sag' ich Ihnen! Sollen mal sehen, wie die Hexe im Sattel sitzt und Rehböcke schießt ... mir immer vor der Nase weg, und klettern kann sie wie 'ne Katze!« Er hielt pustend inne, seine Einzige stand neben ihm und versetzte ihm einen kordialen Schlag auf die Schulter.

»Topp, Jule! meinen Hochfahrer! Der Graf hat's gehört, daß du ihn mir versprochen hast!«

Der Garde Ulan riß die Augen weit auf. »Jule?« wiederholte er entsetzt,

»Ja, das bin ich! So nennt sie mich, weil ich Julius heiße, und weil sie eigentlich gar keinen Respekt vor mir hat! Wie gesagt, ein Blitzmädel! Da mach mal einer was, wenn sich so ein Dreikäsehoch hinstellt und einen ›Jule‹ tituliert!« – und Herr von Kuffstein wandte sich zu einem Diener, welcher atemlos herzugelaufen kam und die Posttasche überreichte.

»Jetzt geht erst mal wieder die Lektüre los!« konstatierte das kleine Fräulein ungeduldig, »kommen Sie, Graf, wir pinschern allein voraus!«

»Allein!«

»Na! Wollen Sie vielleicht einen Anstandswauwau aus der Kälberkoppel mitnehmen? Sie fürchten sich wohl gar, daß Sie so ängstlich tun?« und die Kleine lachte schallend aus. »Vorwärts marsch, wie fahren ein bißchcn Kahn!«

Sie trat unter den schattigen Parkbäumen, woselbst die Herren bis jetzt gestanden, hervor und schritt ihm quer durch die Wiesen nach den alten Anlagen voraus, Der Reserve-Offizier folgte zögernd und zog besorgt seine Handschuhe an, ehe er sich dem Sonnenschein aussetzte,

Ursula sah es und stemmte die Hände in die Seiten, »Handschuhe! Daß du die Motten kriegst! Damit die weißen Händchen nicht verbrennen! Hahaha! Sie scheinen ja ein unglaublich eitler Knopp zu sein, das merkte ich schon an der Katzenwäsche hoch zu Roß!«

Der »Knopp« fuhr dem jungen Elegant wieder wie ein Bleigewicht in den Wagen, er sah aber in die übermütig strahlenden Augen der kleinen Sünderin und sah die Grübchen in ihren Wangen und die beiden Elfenfüßchen, mit welchen sie, diesmal viel graziöser als zuvor, auf jeden einzelnen Maulwurfshaufen voltigierte. Ein Gedanke durchzuckte ihn: wie scharmant wäre es doch, wenn er diesen Edelstein ein wenig abschleifen könnte! Viel Zeit ist nicht dazu, aber Graf Lohe will wenigstens einen Versuch machen. Er ist infolgedessen nicht beleidigt, sondern ignoriert die Unart,

»Leben Sie Sommer und Winter in Wolkwitz, mein gnädiges Fräulein?«

»Ja, weil wir's vom Herbst und Frühling so gewöhnt sind!«

»Unternehmen Sie keine Reisen?«

»O ja, wenn Jule seinen Haber los geworden ist und die Russen unsern denaturierten Spiritus intus haben, dann lassen wir schon mal einen Affen tanzen!«

Es lag ein außerordentlich komischer Kontrast in der hyperfeinen Art und Weise, in der gewählten Sprache des Grafen und der derben Manier seiner Begleiterin, welche ihm durch jedes Kraftwort Nervenzucken verursachte.

»Sie haben aber angenehme Nachbarschaft hier, Verkehr mit jungen Damen ... anregende Geselligkeit...«

»Für gewöhnlich ist nur die Förstertrude da, aber jetzt sind alle Nachbarsgüter, wo sonst nischt zu holen ist, gerammelt voll Menschen! Meine Cousinen Dern-Groppen wohnen zum Beispiel auch bei Tante Büttingen in Alt-Dobern; ich reite in einer halben Stunde rüber, wenn mir Papa die Klarisse gibt, mit den anderen Schindmähren zockelt man eine halbe Ewigkeit!«

»Fräulein von Groppen hier in der Nähe? Ist ja ganz allerliebst, meine Gnädige! Ich hatte den Vorzug, beide Damen kennenzulernen, und wird es mir zu ganz besonderem Vergnügen gereichen, in Alt-Dobern meinen Respekt zu Füßen zu legen. Ist keine Aussicht vorhanden, Ihre Fräulein Cousinen dieser Tage zu sehen?«

»Na, probieren Sie's mal und nehmen Sie den Operngucker, ob's was nutzen wird, weiß ich nicht. Sind ganz nette Bälge, die beiden Groppens, aber so fürchterlich schwärmen wie Mama tue ich denn doch nicht für sie! Gestern waren sie hier, und wir mopsten uns auch gegenseitig an. Lena ist so mordsernst und so geistreich, daß mir reine übel wurde, und Jolante – die würde mit Ihnen ein famoses Gespann geben, die ist auch so ›etepetete‹ und so sentimental, wie Dünnebier mit Himbeer!« Ursula blieb stehen und persiflierte mit viel Humor die junge Dame: »Ich schwärme für alle schönen Künste – Musik und Malerei sind meine Ideale! Ach, eine Tragödie von Wildenbruch ist das Himmlischste, was existiert!« Fräulein von Kuffstein ließ die erhobenen Händchen mit den graziös gespreizten Fingern wieder in ihre natürliche Lage als kleine Fäuste auf die Hüften zurücksinken und fuhr in ihrem alten Ton fort: »Übergeschnappt ist sie. Ich lese auch für mein Leben gern eine so recht spannende Schauergeschichte, aber das Futter verschmähe ich darum vor lauter Genialität doch nicht!«

Graf Lohe umschritt gemessen einen Baumstamm, auf welchem seine Begleiterin sich en passant ein paarmal wippte, und war wohlerzogen genug, den Eindruck, welchen ihre Worte auf ihn machten, nach Kräften zu maskieren.

»Sie lesen gern und viel, mein gnädigstes Fräulein? Was zum Beispiel erfreut sich des Vorzugs, Ihre Lieblingslektüre zu sein?«

Sie zuckte die Achseln. »Kommt ganz drauf an, Eben hatte ich ein famoses Buch: ›Die rote Gräfin oder das schöne Fabrikmädchen!‹ Das habe ich rein verschlungen vor Eifer –«

»Die – rote – Gräfin?« Der Garde-Ulan stand wie angenagelt und riß die Augen auf, als stünde ein Gespenst vor ihm.

»Na ja! oder, was auch ganz famos war: ›Schlag zwölf Uhr!« – und dann ein ganz urverrücktes Ding: ›Der Mord im Nebenkabinett!‹ Das war so dämlich, daß man die meisten Quatschereien gar nicht zusammenreimen konnte, und wenn das Abgemurkse losging, schrie Förstertrude immer: Hör' auf, mir wird ganz schlecht!«

Lohe fuhr mit seinem duftenden Tuch über die Stirn, »Wer gibt Ihnen denn diese Bücher, meine Gnädigste? Doch unmöglich Ihre Frau Mama?«

»Mama?« – sie tippte nicht sehr schmeichelhaft gegen die Stirn – »die darf gar nichts davon wissen. Niemand weiß es überhaupt außer Mine, an die adressiert wird.«

»Ja aber ... mon Dieux ...«

»Wenn ich die stieselichen Bücher, welche mir meine Erziehungsdrachen meistens andrehen wollen, lesen würde, käme ich ja um vor Langerweile. Goethes Faust finden sie schon unpassend für mich, obwohl doch außer dem erstochenen Valentin gar keine Greuelszene vorkommt und Mephisto und Martha sich am Schluß nicht einmal kriegen! Da verschaffe ich mir meine Bücher eben selbst! – Mine muß an den Buchhändler in der Stadt schreiben, ich bezahl's, und wenn dann die Bücherliste ankommt, wird sie im Gemüsekeller unter den Kartoffeln oder Krautköpfen versteckt. Solange Sie hier sind, können Sie mitlesen, aber nur im Wald oben, damit's keiner merkt!«

Oh, welch eine Untiefe tat sich da vor den Blicken des jungen Offiziers auf! Er, das bravste, gehorsamste Muttersöhnchen, welches jemals eine Kinderstube gezeitigt, welchem fröstelte, wenn er die grellfarbenen Einbände der Hintertreppenromane im Schaufenster ausliegen sah: er stand der Tochter eines vornehmen Hauses gegenüber, deren geheime geistige Nahrung im Gemüsekeller lagerte! – Und dabei lachte und tänzelte das kleine Teufelchen voll bestrickendster Naivität vor ihm her und ahnte gar nicht, wie ungezogen und bösartig sie eigentlich war! Der Garde-Ulan seufzte tief auf und dachte: Ein Apfelbäumchen, welchem Zucht und Pflege fehlt, schießt wild empor, anmutig von Gestalt und Blüte, und vollkommen zufrieden mit sich selbst. Wenn aber die Leute in seine Früchte beißen, verziehen sie gewaltig den Mund und sagen: »Wie schade, daß ein solch prächtig Bäumlein derart verwahrlost wurde!«

Ursula beobachtete in demselben Augenblick, wie Graf Lohe einen kleinen, japanischen Papierfächer aus der Brusttasche zog, um ihn in graziösester Weise zu benutzen, wie er eine etwas morastige Stelle so angstvoll vorsichtig auf den Fußspitzen traversierte, als wolle er den Eiertanz aufführen, wie er höchlichst alteriert aus dem Bereich eines blühenden Gebüschs flüchtete, welches bei seiner Berührung gelben Blütenstaub über ihn geschüttet.

»Wie jammerschade ist's doch um diesen hübschen Menschen, daß er so affig ist!« dachte das junge Mädchen. »Er kommt mir gerade so vor, wie ein schmucker Taxus in altfranzösischem Garten. Wüchse er auf, wie ihn die Natur geschaffen, würde er jedermann gefallen, so aber zuckt man bedauerlich über den kunstvoll zugestutzten, in närrischste Modefasson gepreßten Gesellen die Achseln und sagt: »Wie schade, daß ein solch prächtiger Baum derart zugerichtet ist!«

Und sie patschte so energisch mit der Gerte, welche sie abgerissen, in den Teich, dessen Ufer sie erreicht hatten, daß dem eleganten Herrn das trübe Wasser um die Ohren spritzte.

»Wollen wir fahren? Dann müssen Sie aber beim Rudern das Gearbeite mit dem Fliegenwedel unterlassen! Und das Leder von den Händen runter! Ein paar Schwielen muß es geben, sonst ist der Witz nur halb!«

Ihre Augen blitzten ihn herausfordernd von der Seite an.

Der Graf klemmte das Monokel ein und blickte erst betroffen auf das Wasser, dann auf die junge Dame. »Aber meine Gnädigste ... ich kann es mir durchaus nicht amüsant vorstellen, auf diesem Teich, dessen Sauberkeit mir sehr zweifelhaft erscheint, eigenhändig zu gondeln!«

»Ein Ententümpel kann nicht wie Bergkristall aussehen, und bei so 'ner Hitze riecht jedes Wasser! Ich fahre immer hier, weil's am größten ist.«

Lohe hielt das Taschentuch au die Nase. »Beneidenswerte Nerven! Übrigens muß ich Ihnen gestehen, daß ich niemals im Leben eigenhändig ruderte und derartige Kraftleistungen stets besoldeten Leuten überließ.«

»Als Soldat können Sie nicht mal einen Kahn führen?«

»Ich bin Reserveoffizier, und da ich für gewöhnlich als Assessor und Hofjunker in der Residenz lebe, fehlt es mir an Gelegenheit, derartigen Sport zu kultivieren. Ehrlich gesagt, würde ich es auch niemals tun. Eine ausgearbeitete Hand ist im Salon unmöglich, und es widerstrebt meiner ganzen Natur, Dinge zu unternehmen, die mich in das Echauffement eines Tagelöhners versetzen!«

Ursula maß den Sprecher mit spöttischem Blick vom Scheitel bis zur Sohle. »Sie sind nur Sommerleutnant? Nicht einmal wirklicher Offizier?«

Seine Höflichkeit blieb unverändert: »Ich hoffe im Staats- und Hofdienst dem Vaterland ebensoviel zu nützen, wie mit dem Säbel, und auf dem Parkett meinen Platz ebenso auszufüllen, wie auf dem Exerzierplatz!«

»Dann allerdings dürfen Sie nicht in ganz gewöhnlicher und gemeiner Entengrütze umkommen! Wäre ja Kaviar fürs Volk, und unsre Karpfen würden solch seine Delikatesse gar nicht zu würdigen verstehen!« Sie lachte schallend auf. »Da kommt Papa! Gehen Sie mit ihm in den Eiskeller, damit Sie nicht länger durch ein ›Echauffement‹ degradiert werden! – Ich bin hier mang den Froschlöffel groß geworden, und wohlgeflegte Hände beanspruchen die Ochsen und Kühe nicht! – Empfehle mich!« und mit einem outrierten Knix streifte sie die weißen Ärmel ihres Kleides empor, sprang auf den Steg und von da aus in den Nachen.

Mark-Wolffrath, Graf zu Lohe-Illfingen antwortete nicht, aber sein Blick sprühte auf, und seine Arme kreuzten sich über der Brust. Jeglicher Disput ist unfein, und einer Dame gegenüber gibt es auf Unarten keine chevalereskere Antwort als Schweigen.

Ursula aber schien eine Entgegnung erwartet zu haben, sie wandte schnell das Köpfchen und sah ihn an. Wie hübsch sah er mit diesem bösen Gesicht aus! All das Weibische, höflich Glatte war wie weggewischt, ein männlich fester, stolzer Ausdruck beherrschte seine Züge. So gefiel er ihr. Das machte sie verlegen. Heiße Röte stieg in ihre Wangen, sie schlug die Augen nieder und senkte das Köpfchen,

Wie allerliebst ihr das stand! Graf Lohe war ganz überrascht. Das bubenhaft Trotzige, Derbe in ihrer Erscheinung war wie mit Zauberschlag verschwunden, eine entzückende, verschämte Anmut neigte das schlanke Hälschen und lag verklärend auf der zierlichen Gestalt, welche mit weißen Armen die Ruder heranzog. So gefiel sie ihm. Aber sie verdiente keinen freundlichen Blick in diesem Augenblick, und darum wandte sich der junge Offizier hoch erhobenen Hauptes und schritt voll imponierender Ruhe davon, Herrn von Kuffstein entgegen. Der Zorn gab seinem Gang etwas Festes uno Markiges, das sah gut aus. Ursula bewegte langsam die Ruder und sah ihm nach. Sie war es gewohnt, Groß-Wolkwitz und Umgegend zu kommandieren, niemand nahm ihre Unarten übel oder wagte es, Front gegen sie zu machen. Dieser zimperliche Leutnant drehte

ihr einfach den Rücken und ignorierte sie. Weil sie das von ihm am allerwenigsten erwartet hatte, war sie sehr frappiert, fand sein Benehmen aber ganz in der Ordnung. Es würde ihr leid getan haben, wenn er zu der Rasse mit Schlappohren gehört hätte, welche sich alles bieten lassen. Seine geschniegelte und gebügelte

 

Noblesse war also – Gott sei Dank – nur äußerlich. Nicht ein einziges Mal sieht er nach ihr zurück, und wie stramm er jetzt marschieren kann! Von einem Fächer ist keine Rede mehr, und unter dem Goldregen schreitet er jetzt ohne Scheu weg, ja er reißt sogar ein Zweiglein ab, zerknickt es zwischen den Händen und wirft es fort.

Was für eine schöne, schlanke Figur er hat! Der Herr Doktor, welcher sonst gegen jeden Fremden eine unbezwingliche Abneigung hegt, scheint großes Wohlgefallen an ihm zu finden, er zieht ein huldvoll schiefes Maul, wackelt seinem Herrn voraus und beschnüffelt die Reiterstiefel der Einquartierung. Warum hat sie den armen Menschen eigentlich so schlecht behandelt? – Ursula ist ganz nachdenklich geworden und rührt mit dem Dingerchen mechanisch in den grünen Wasserlinsen, welche den Teich ringsum bedecken. Dafür, daß der Graf als Gast bei ihnen eingekehrt ist, war sie zu unartig gegen ihn, aber ... du meine Güte! sie hatte es doch nicht böse gemeint! Sie wird sich irgendeinen Witz ausdenken und ihn wieder versöhnen!

Jetzt hat er Herrn von Kuffstein erreicht. Pfui Teufel! gleich ist er wieder der alte Scharwenzel! Dienert und schlängelt sich wie ein Sandaal und macht die graziösesten Gesten. Klemmt auch mit dem vornehmen Gesicht das Monokel ein und wendet sich nach ihr um. Nein! Nun ist alles wieder aus! Nun gefällt er ihr gar nicht mehr.

Ursula hob ärgerlich die Ruder und schlug damit so jählings und heftig in das Wasser, daß die Grütze weit umherspritzte, und die Enten, welche vertrauensselig an sie herangerudert waren, mit gellendem Geschnatter davonstoben. Lohe seufzte leise auf. Wie liebreizend war sie soeben gewesen! Das Herz war ihm aufgegangen in der Überzeugung, daß ihr burschikoses Wesen nur die rauhe Schale eines unverdorbenen, süßen Kernes sei, und nun war alles wieder aus! Nun gefiel sie ihm gar nicht mehr!

Der Graf neigte sich in zorniger Aufwallung und pflückte eines der großen Huflattichblätter, welche auf der morastigen Wiese wucherten. Unter dem Vorwand, die Sonne blende ihn, hielt er es vor die Augen, das unästhetische Bild auf dem Ententümpel nicht länger sehen zu müssen.

»Himmel Donner ... jetzt leistet sich die Pomadenbüchse gar einen Sonnenschirm!« murmelte das Backfischchen ingrimmig, schwenkte kurz um und ruderte in entgegengesetzter Richtung davon; – den Anblick konnte sie nicht länger ertragen!

Mit klingendem Spiel waren die Garde-Ulanen in das mehrtägige Quartier eingerückt. In dem Groß-Wolkwitzer Schlosse rasselten die Säbel und Sporen treppauf, treppab, hantierten Diener und Mägde, in dem altertümlichen Eßsaal eine festliche Tafel zu decken.

Die Burschen schleppten das Gepäck ihrer Herren herzu, und als Ursula über den Korridor lief und sich neugierig umschaute, sah sie, wie in jedes Fremdenzimmer ein oder zwei anspruchslose Militärkofferchen getragen wurden, vor einer Tür aber standen vier umfangreiche, hochelegante Korkkoffer, neben welchen ein Diener in Livree Wache hielt.

»Daß dich die Maus beißt! – Wem gehört denn die Bagage?!«

Der Gallonierte meisterte seine Gesichtsmuskeln. »Gnädiges Fräulein, zu Befehl, dem Herrn Leutnant Grafen zu Lohe- Illfingen.«

»Das hätte ich mir denken können. Sind Sie sein Bursche?«

»Nein, gnädiges Fräulein, ich bin der Bereiter des Herrn Grafen und habe nur privatim die Pferde zu begleiten. Der Kammerdiener und Militärbursche sind noch bei der Equipage im Dorf, darum besorgte ich das Gepäck.«

»Kammerdiener? – Militärbursche? Na zum Kuckuck, mit wieviel Begleitung reist denn der Herr Leutnant?«

»Wir sind vier Mann, zu dienen. Der Herr Graf läßt stets seine Equipage im Manöver nachfahren, welche in den betreffenden

 

 

Dörfern privatim untergebracht wird. Da ist der Kutscher, der Kammerdiener, der Militärbursche und ich.«

»Das genügt. Na, dann laden Sie die Fuhre ab; wenn der Herr Graf vielleicht noch einen Stutzflügel und Eisschrank mit sich führt, melden sie es meinem Vater, dan räumen wir ihm den Tanzsaal ein,«

Der Bereiter verneigte sich mit gitternden Nasenflügeln, und Fräulein von Kuffstein schritt weiter. Abermals blieb sie an der nächsten Tür stehen,

»Heilige Kümmernis! Wem gehört denn diese Laus von einem Waterproofchen? Da haben doch höchstens ein paar reine Manschetten und eine Zahnbürste drinnen Platz!«

Der Bursche grinste, »Nix so! Is sik unsre erste Garnitur auch noch bei Zahnburstel bei!«

»Unsre?«

»Heißt sik Herrn Premierleutnant von Flanken!«

»So! Dann schleppen Sie sich keinen Schaden dran.«

Müssen diese beiden Herren Leutnants verschiedenartige Menschenkinder sein! dachte das kleine Fräulein und begab sich sehr ungern in ihr Ankleidezimmer, die Toilette zu wechseln, Mine blickte kläglich auf das frischgewaschene, elegante weiße Kleid nieder, welches sichtbarste Erinnerungen an Kälbergatter und Ententümpel an sich trug.

»Schon wieder geliefert!« seufzte sie, »Ach, liebes, bestes, gnädiges Fräulein, wenn Sie doch während der Einquartierung mit den Kleidern, welche ich blitzeblank in der Garderobe aufgehängt habe, auskommen könnten! Es ist so wenig Zeit jetzt, wir müssen uns halbtot schinden bei all den Menschen, da kann ich weiß Gott nicht noch den lieben langen Tag vor dem Plättbrett stehen!«

»Heul' man lieber gleich! Wer sagt denn, daß ich wieder mang das Jungvieh gehe?«

»Das vielleicht nicht; aber mit dem gnädigen Herrn pirschen!«

»Ist setzt keine Zeit dazu. Der Oberst wird wohl einen Rehbock

schießen wollen, und weil der Olle Angst hat, ich könnte ihn dem gestrengen Herrn vor der Nase wegniesen, läßt er mich zu Hause!« Und dabei plätscherte Fräulein von Kuffstein so energisch im Waschbecken, daß Marmorplatte und Fußboden in die Bedrängnis einer Überschwemmung gerieten, »Morgen abend fahren wir nach Alt-Dobern ... großes Völkerfest ... unsere Einquartierung ist auch mit eingeladen! Da such mir mal ein anständiges Kaliber von einer Fahne raus, Mine, ich muß ein bißchen hübsch aussehen, verstehste, nicht wie eine Kräuterrieke.«

Die Jungfer blickte überrascht auf; es war das erstemal, daß Fräulein Ursula Gewicht auf ihr Aussehen legte.

 

Auf der Terrasse spielte die Musik, und in dem Eßsaal flimmerten die Lichter, schwirrten die Stimmen in animiertester Unterhaltung durcheinander, klang das Silber auf feinstem Porzellan; weiche, balsamische Sommerluft wehte durch die geöffneten Fenster. Graf Lohe saß einsilbig inmitten seiner Kameraden an dem unteren Ende der Tafel und schielte durch die Blüten eines Silberaufsatzes zu der Tochter des Hauses hinüber, welche mit glühenden Wangen und lustblitzenden Augen, frisch wie die Rose an ihrer Brust, ihre Umgebung durch die originelle Weise ihrer Unterhaltung zu entzücken schien. Papa Kuffstein hatte die Zettel in etwas eigenwilliger Weise gelegt. »Es ist gerade genug, wenn die Urschel-Purschel an einer Seite von solch 'nem alten Knaben flankiert wird!« hatte er gedacht, und darum plazierte er rechts von ihr einen Stabsoffizier und links einen Leutnant. Welchen? das war ihm ganz »schnuppe«, wie er seiner Gattin versicherte.

So war Herr Premierleutnant von Flanken zu der überraschenden Ehre gekommen, neben Fräulein von Kuffstein zu sitzen.

Ursula war sehr gespannt gewesen, den Besitzer des bescheidensten aller Koffer kennenzulernen. Ganz verdutzt blickte sie an der reckenhaften Gestalt empor, welche ihr aschblondes, mit krausem Negergelock bedecktes Haupt in markig kurzem Gruß vor ihr neigte.

Solch einen Riesen hatte sie zuvor noch nicht gesehen! Der mußte ja die Sonne verdunkeln, wenn er aufrecht unter freiem Himmel ging, und wenn er eine seiner gewaltigen Hände auf die Provinz Pommern legte, da war sie mit Mann und Maus reichlich zugedeckt.

Seine Figur repräsentierte sein Embonpoint, aber sie war von einer muskulösen, kraftstrotzenden Vierschrötigkeit, so massiv und eifern, daß einem unwillkürlich eine Erinnerung an jene Sagengestalten kam, welche die Löwen mit den Fäusten würgten, Felsen versetzten und Baumstämme wie Schilfrohre zur Erde duckten!

Aber an keine bösartigen, menschenfeindlichen Riesen mußte man denken, dazu blickten die runden Augen viel zu lustig und harmlos in die Welt, und dazu verliehen die kurze, gedrungene Nase und die fleischigen Lippen dem Gesicht einen gar zu gutmütigen Ausdruck.

Selbstverständlich erschienen die Bewegungen des hünenhaften Mannes derb, und seine Bemühungen, die rohe Kraft zu meistern, machten sie etwas linkisch.

»Wie werden diese beiden Naturkinder sich schnell gefunden haben!« dachte Lohe ärgerlich, und er beobachtete ihre Unterhaltung, welche schon jetzt an Lebhaftigkeit gar nichts zu wünschen übrig ließ.

Ursula und ihr Tischnachbar fanden auch gegenseitig viel Spaß aneinander.

»Gott sei Dank, Sie sind doch aus anderem Schrot und Korn gebacken, wie der Mondscheingraf da unten!« lachte das Backfischchen anerkennend. »Sie mögen ihn gewiß auch recht wenig leiden, weil er so furchtbar fein ist!«

Flanken lachte, daß sein kräftiges Gebiß zwischen den bartlosen Lippen sichtbar wurde. »Die Gegensätze berühren sich stets, mein gnädiges Fräulein, und darum zählt Lohe zu meinen liebsten und vertrautesten Freunden. Wir gehen für einander durchs Feuer, wo der eine verkehrt, ist auch der andere zu finden, und wenn etwas unternommen wird, geschieht es gemeinschaftlich. Dabei aber besteht unser Verkehr aus ununterbrochenen Reibereien. Wir bekämpfen gegenseitig unsere Schwächen und die grellen Widersprüche, welche wir verkörpern. Ich hänsele den guten Mark-Wolffrath mit seiner outrierten Eleganz, und er spielt meiner hausbackenen Tollpatschigkeit einen Schabernack um den anderen. Beide aber lassen wir uns nicht das mindeste gefallen, und so kommt es –«

»Der Graf läßt sich nichts gefallen?«

»Erscheint Ihnen das verwunderlich? Unter der parfümierten, gebürsteten und gekräuselten Dandyhülle steckt der schneidigste Kerl, den Sie sich denken können! Wie andere Leute ein Vielliebchen essen, so tauschen wir in aller Freundschaft die blauen Bohnen aus, und wenn einer dabei Blut lassen muß, so macht ihm der andere voll besorgter Zärtlichkeit Krankenvisiten und spielt Sechsundsechzig mit ihm!«

Der Sprecher blickte zu dem jungen Kameraden hinüber und machte ihm eine Faust zu, Lohe aber hob sehr graziös den Champagnerkelch und erwiderte dadurch den Gruß.

»Der Graf wird ganz vortrefflich zu meiner Cousine Jolante passen,« fuhr Ursula mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen fort, »die ist genau so verdreht wie er. Glauben Sie, daß die poetischen Damen ihm gefallen?«

»Na und ob!«

»Meinetwegen! Mag's doch!« Das Backfischchen sah sehr böse aus und warf den Kopf keck in den Nacken. »Es ist mir höchst gleichgültig, ob er morgen mit mir tanzen wird oder nicht. Ärgern will ich ihn zuvor noch gelb und grün und mich dafür rächen, daß er nicht mit in das Kälbergatter gegangen ist.«

»Das ist brillant, dabei helfe ich!« lobte Flanken in seinem dröhnenden Baß, »Wir beide wollen den Monsieur mal erziehen, daß er vernünftig wird!« Und sie stießen darauf an, und der Premierleutnant entwickelte höchst richtige Ansichten über Ententümpel und Jungvieh; selten hatte Herrn von Kuffsteins Einzige so völlig mit jemand harmoniert.

 

Der nächste Tag war ein Sonntag. Schon in aller Frühe war Ursula mit Herrn von Flanken spazierengeritten, und sie hatte mit der Reitpeitsche nach den dichtverhängten Parterrefenstern des Grafen gedeutet und ingrimmig gesagt: »Wie ein Murmeltier schläft er in den hellen Tag hinein, anstatt mit uns zu galoppieren, und das will ein Offizier sein! Bah, ein Sommerleutnant ist er!« und sie ritt dicht an das Haus heran und schlug mit dem Gertenknopf einen wahren Wirbel gegen die Scheibe. »Pst! – vorwärts!« und sie winkte ihrem Begleiter, über den weichen Rasen hinüber die Flucht zu ergreifen.

Hinter der Ecke des Schlosses lachten beide ein Duett. Als sie von ihrer Promenade zurückkehrten, saß Lohe mit dem Adjutanten auf der Terrasse und nahm das erste Frühstück ein. Letzterer erhob sich, der Tochter des Hauses entgegenzugehen und sie mit heiterstem »guten Morgen« zu begrüßen.

»Scharmant, daß Sie endlich wieder die Sonne über Groß- Wolkwitz aufgehen lassen, meine Gnädigste, wir haben bis jetzt trostlos und allein im Schatten kämpfen müssen, da uns selbst Mlle. Chalon nach eingegossenem Kaffee unserem Schicksal überließ.«

»An dem Drachen haben Sie gerade was verloren! Aber warten Sie einen Moment, ich wasche mich nur mit ein wenig Eau de Cologne und ziehe mich um, dann frühstücke ich in zweiter Auflage noch einmal mit Ihnen!« – Ihr Blick blitzte herausfordernd zu Lohe hinüber, welcher sich schweigend erhoben und verneigt hatte. Er schwieg auch jetzt. Da machte das Fräulein auf den Hacken kehrt und lief ins Schloß, und als sie, von Kopf bis zu Füßen rosig, wiederkam und sich unter übermütigstem Geplauder mit Flanken am Frühstück des Adjutanten beteiligte, sprach Graf Lohe auch nicht mehr, denn zuvor, sondern fütterte die Spatzen mit Semmelkrumen und den Herrn Doktor, welcher sich auffällig an ihn attachiert und neben ihm auf dem Sessel des Hausherrn Platz genommen hatte, mit Zuckerstückchen.

»Das Vieh platzt ja allernächstens vor Fettigkeit!« ärgerte sich Ursula und wackelte und kippte dergestalt an dem Stuhl, daß der Doktor sich nur mit äußerster Mühe auf seinem Lederkissen behaupten konnte. Auch darauf keine Gegenäußerung.

»Warum bist du denn so maulfaul heut, mon Chevalier

Flanken schob ein halbes hartgekochtes Ei in den Mund und stieß seinen Nachbar kräftig mit dem Ellbogen an. Der Graf zog ostensibel den Arm zurück: »Ich kann mich sehr schlecht an diesen häufigen Wechsel der Quartiere gewöhnen, und das macht mich nervös!« sagte er kurz.

Ursula prustete laut auf vor Lachen und erzählte, daß sie überall schlafen könne: »meinetwegen auf einem Sack voll Nußschalen! Man muß nur müde sein und nicht aus Rücksicht auf schöne Hände und Füße auf einen gesunden Sport verzichten!«

Flanken machte ein pfiffiges Gesicht und blinzelte ihr zu. Dann erhob man sich, um ein wenig Kahn zu fahren. Heute setzte Fräulein von Kuffstein eine mit dicken, rosa Schleifen belegte »Schute« auf, welche ihrem Köpfchen mit dem pikanten, frischen Gesichtchen das Ansehen eines Greenaway-Figürchens verlieh.

»Allerliebst! Wie ein Heidelbeerchen oder eine Tollkirsche sieht das kleine, braune Mädel aus!« hatte der Adjutant schon gestern abend geäußert.

»Nehmen Sie sich in acht, Tollkirschen machen selbst die vernünftigsten Menschen toll!« antwortete Lohe spöttisch. Und nun wurde Kahn gefahren. Der Graf dispensierte sich davon; er wolle zur Kirche gehen. Flanken und Herr von Bornitz folgten ihrer originellen Führerin blindlings durch Dick und Dünn, durch Gebüsch und sumpfige Wiesen, in das Kälbergatter und auf den Ententümpel. Ursula fand das ganz in der Ordnung, und darum machte es ihr keinen sonderlichen Eindruck. Etliche Kraftproben des Premierleutnants bewunderte sie jubelnd nach Verdienst, aber sie sah sich immer mal verstohlen um, ob Graf Lohe nicht doch noch nachkomme. Er kam jedoch nicht. Nach Tisch, als alle Herrschaften beim Kaffee saßen, rächte sich Ursula. Zum Entsetzen des Schäfers faßte sie den Leithammel bei den Hörnern und zerrte ihn aus der nahen Hocke über die schmale Hürde nach dem Schloßpark. Die ganze Herde folgte. Die Dienerschaft war instruiert. Über den Hof ergoß sich der seltsame Pilgerzug, nach dem Innern des Herrenhauses, durch den Korridor direkt in das Ankleidezimmer des Grafen. Kopf an Kopf wurden die Lämmlein hineingepfercht, und als Ursula sich mit glühenden Wangen die Hände rieb, da stimmten alle dienstbaren Geister in ihre Freude ein.

»So, mein Bürschchen!« dachte Fräulein von Kuffstein, »willst du nicht mit unter die Kälber, so sollst du wenigstens unter die Hammel geraten!«

Als die Herren sich zurückzogen, um Toilette für den Ball in Alt-Dobern zu machen, und Graf Lohe die Tür zu seinem Zimmer öffnete, taumelte er entsetzt vor den anstürmenden Vierfüßlern zurück, welche ihn mit entrüstetem Geblöke schier über den Haufen rannten. Außerordentliche Verwirrung im ganzen Schloß, Ursula aber saß auf der Treppe und lachte Tränen. So brillant ihr Vater auch diesen Witz an und für sich fand, bat er den Grafen dennoch, ihn so harmlos aufzunehmen, wie er gemeint sei. Der junge Offizier versicherte ihn dessen und küßte der Frau von Kuffstein, welche ganz außer sich über solche Unart war, lachend die Hand. Es roch entsetzlich in dem Zimmer, darum befahl Lohe seinem Kammerdiener, einen Koffer zu packen, er wollte in Alt-Dobern bei seinem Freund Böhrach Toilette machen. Der Kammerdiener, Bereiter und Militärbursche begaben sich in großer Hast sofort an das Werk.

Ursula aber ließ unter schallendem Gelächter der Umstehenden ihre Herde defilieren; der Kommandeur war ebenfalls erschienen und amüsierte sich ersichtlich. Dennoch lag's dem Backfischchen plötzlich wie ein Stein auf dem Herzen, Graf Lohe musterte sie mit einem gar zu seltsamen Blick.


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