Alexander Dumas
Das Halsband der Königin - 1
Alexander Dumas

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IX.

Der Schweizer-Teich.

Jedermann kennt das in der schönen Jahreszeit bläuliche, schillernde, im Winter weiße, runzelige Viereck, das man noch heute den Schweizer-Teich nennt.

Eine Allee von Linden, die ihre röthlichen Arme freudig in der Sonne ausstrecken, begränzt jedes Ufer des Teiches; diese Allee ist von Spaziergängern jedes Alters und jedes Rangs bevölkert, die sich an dem Schauspiel der Schlitten und der Schlittschuhläufer ergötzen.

Die Toiletten der Frauen bieten das glänzende Gemische des ein wenig beengenden Luxus vom alten Hof und der etwas launenhaften Ungezwungenheit der neuen Mode.

Die hohen Frisuren, die dunkeln Schleier, jugendliche Stirnen beschattend, die Stoffhüte in großer Mehrheit, die Pelzmäntel und die weiten Falten der seidenen Kleider bilden ein wunderliches Gemenge mit den orangefarbigen Röcken, den himmelblauen Ueberröcken, den gelben Livreen und den großen weißen Leviten.

Die blau und rothen Bedienten durchschneiden diese ganze Menge wie Klatschrosen und Kornblumen, die der Wind zwischen den Aehren oder auf dem Klee wogen läßt.

Zuweilen ward ein Schrei in der Versammlung hörbar; Saint-Georges, der kühne Schlittschuhläufer, hat einen so vollkommenen Kreis ausgeführt, daß ein Geometer, der denselben messen würde, keinen merklichen Fehler fände.

Während die Ufer des Teiches mit einer solchen Anzahl von Zuschauern bedeckt sind, daß sie durch die Berührung erwärmen und von fern aussehen, wie ein buntscheckiger Teppich, über dem ein Dunst schwebt, der des Hauches, dessen sich die Kälte bemächtigt, bietet der Teich selbst, zu einem dichten Eisspiegel geworden, den geschmücktesten und besonders beweglichsten Anblick.

Hier ist es ein Schlitten, den drei ungeheure Molosser, nach russischer Manier angespannt, über das Eis hinfliegen machen.

In eine Sammetdecke gekleidet, darauf Wappen gestickt, auf dem Kopf flatternde Federn, gleichen die Hunde jenen chimärischen Thieren in den Teufelsscenen von Callot ober den Hexenbildern von Goya.

Nachlässig in seinem Schlitten sitzend, der mit Tigerfellen ausgestopft ist, neigt sich ihr Gebieter, Herr von Lauzun, auf die Seite, um frei zu athmen, was er wahrscheinlich nicht vermöchte, wenn er dem Strome des Windes folgen würde.

Einzelne Schlitten von bescheidenem Aussehen suchen da und dort sich abzusondern. Eine ohne Zweifel der Kälte wegen verlarvte Dame fährt in einem dieser Schlitten, während ein schöner Schlittschuhläufer in weitem Sammtüberrock mit goldenen Schnüren und Litzen sich auf die Lehnen neigt, um dem Schlitten, den er zugleich antreibt und lenkt, einen rascheren Impuls zu geben.

Die Worte werden zwischen der verlarvten Dame und dem Schlittschuhläufer im Sammetüberrock im Bereiche des Hauches ausgetauscht, und Niemand könnte diese Rendezvous unter dem Himmelsgewölbe im Angesicht von ganz Versailles tadeln.

Was ist den Andern daran gelegen, was sie sagen, da man sie sieht? was ist ihnen daran gelegen, daß man sie sieht, da man sie nicht hört? Sie führen offenbar inmitten dieser ganzen Welt ein abgesondertes Leben; sie ziehen durch die Menge wie Wandervögel. Wohin gehen sie? Nach der unbekannten Welt, welche jede Seele sucht und die man das Glück nennt. Plötzlich entsteht unter diesen Sylphen, die mehr gleiten als gehen, eine große Bewegung, erhebt sich ein gewaltiger Tumult.

Es ist nämlich die Königin beim Schweizer-Teich erschienen, man hat sie erkannt und schickt sich an, ihr den Platz zu überlassen; doch durch ein Zeichen mit der Hand bedeutet sie Jedem, er möge bleiben. Der Ruf: es lebe die Königin! ertönt; die ertheilte Erlaubniß benützend bilden die fliegenden Schlittschuhläufer und die Schlitten, die man treibt, wie durch eine electrische Bewegung einen Kreis um die Stelle, wo die erhabene Fürstin angehalten hat.

Die allgemeine Aufmerksamkeit ist auf sie gerichtet.

Die Männer nähern sich durch geschickte Manöver; die Frauen machen sich mit einer ehrfurchtsvollen Wohlanständigkeit zurecht; Jeder findet ein Mittel, sich mit der Gruppe der Cavaliere und der hohen Officiere zu vermischen, welche der Königin ihre Huldigung darbringen.

Unter den Hauptpersonen, die das Publikum wahrgenommen hat, ist eine sehr bemerkenswerthe, die, statt dem allgemeinen Impuls zu folgen und der Königin entgegen zu kommen, sobald sie ihre Toilette und ihre Umgebung erkennt, ihren Schlitten verläßt und sich in eine Gegenallee wirft, wo sie mit den Leuten ihres Gefolges verschwindet.

Der Graf von Artois, den man unter der Zahl der leichtesten und zierlichsten Schlittschuhläufer gewahrte, durcheilte nicht zuletzt den Raum, der ihn von seiner Schwägerin trennte.

Er küßte ihr die Hand und flüsterte ihr zugleich zu:

»Sehen Sie, wie unser Bruder, Herr von Provence, uns aus dem Wege geht.«

So sprechend, deutete er mit dem Finger auf die Königliche Hoheit, die mit großen Schlitten in das mit Reif bedeckte Gehölz ging, um auf einem Umweg ihren Wagen aufzusuchen.

»Er will nicht, daß ich ihm Vorwürfe mache,« sagte die Königin.

»Oh! was die Vorwürfe betrifft, die er erwartet, so ist das meine Sache, und nicht darum fürchtet er Sie.«

»Seines Gewissens wegen also?« fragte die Königin mit ernstem Tone.

»Aus einem andern Grund, meine Schwester.«

»Warum denn?«

»Ich will es Ihnen sagen. Er hat erfahren, daß Herr von Suffren, der glorreiche Sieger, diesen Abend ankommen soll, und da die Nachricht wichtig ist, so will er Sie dieselbe nicht wissen lassen.«

Die Königin sah um sich her einige Neugierige, deren Ohren der Respect nicht so sehr entfernte, daß sie nicht die Worte ihres Schwagers hören konnten. »Herr von Taverney,« sagte sie, »haben Sie die Güte, für meinen Schlitten besorgt zu sein, und wenn Ihr Vater da ist, umarmen Sie ihn; ich gebe Ihnen für eine Viertelstunde Urlaub.«

Der junge Mann verbeugte sich und durchschritt die Menge, um den Befehl der Königin zu vollziehen.

Auch die Menge hatte begriffen, sie hat zuweilen wunderbare Instincte; sie erweiterte den Kreis, und die Königin und der Graf von Artois waren bequemer gestellt.

»Mein Bruder,« sagte nun die Königin, »ich bitte, erklären Sie mir, was mein Schwager dabei gewinnt, daß er mir die Ankunft des Herrn von Suffren nicht mittheilt?«

»Oh! meine Schwester, ist es denn möglich, daß Sie, Weib, Königin und Feindin, die Absicht dieser schlauen Politik nicht sogleich auffassen? Herr von Suffren kommt an, Niemand weiß es bei Hofe. Herr von Suffren ist der Held der indischen Meere und hat folglich auf einen prachtvollen Empfang in Versailles Anspruch zu machen. Herr von Suffren kommt also an. Dem König ist seine Ankunft unbekannt; der König vernachlässigt ihn, ohne es zu wissen, und folglich, ohne es zu wollen; Sie ebenso, meine Schwester. Während dieser Zeit empfängt Herr von Provence, der die Ankunft des Herrn von Suffren weiß, ganz im Gegentheil den siegreichen Seemann, lächelt ihm zu, schmeichelt ihm, macht Verse auf ihn und wird, indem er sich an den Helden Indiens anhängt, der Held Frankreichs.«

»Das ist klar,« sagte die Königin.

»Ich glaube wohl, bei Gott!«

»Sie vergessen nur einen Punkt, mein lieber Zeitungsmann.«

»Welchen?«

»Woher wissen Sie dieses ganze schöne Project unseres lieben Bruders und Schwagers?«

»Woher ich es weiß! Das ist ganz einfach! wie ich Alles weiß, was er thut. Da ich bemerkte, daß Herr von Provence es sich zur Aufgabe machte, Alles in Erfahrung zu bringen, was ich thue, so bezahle ich Leute, die mir Alles sagen, was er thut. Oh! das kann mir dereinst nützlich sein, meine Schwester, – und Ihnen auch.«

»Ich danke für Ihr Bündniß, mein Bruder; doch der König?«

»Oh! der König ist benachrichtigt.«

»Durch Sie?«

»Nein, durch seinen Marineminister, den ich zu ihm geschickt habe. Sie begreifen; dieß Alles geht mich Nichts an; ich bin zu leichtfertig, zu sehr Verschwender, zu tollköpfig, um mich um Dinge von dieser Wichtigkeit zu bekümmern.«

»Und der Marineminister wußte auch nichts von der Ankunft des Herrn von Suffren in Frankreich?«

»Ei! mein Gott, meine liebe Schwester, nicht wahr, Sie haben in den vierzehn Jahren, seit Sie Dauphine oder Königin von Frankreich sind, genug Minister kennen gelernt, um zu wissen, daß eine wichtige Sache diesen Herrn stets unbekannt ist? Nun denn! ich habe den unsern in Kenntniß gesetzt, und er ist enthusiasmirt.«

»Ich glaube es wohl.«

»Sie begreifen, meine Schwester, das ist ein Mensch, der mir sein Leben lang dankbar sein wird, und ich bedarf gerade seiner Dankbarkeit.«

»Wozu?«

»Um ein Anlehen zu negociren.«

»Oh!« rief die Königin lachend, »nun verderben Sie mir Ihre schöne Handlung.«

»Meine Schwester,« erwiderte der Graf von Artois mit ernster Miene, »Sie müssen Geld nöthig haben, und ich stelle, so wahr ich ein Sohn Frankreichs bin, die Hälfte der Summe, die ich erhalten werde, zu Ihrer Verfügung.«

»Oh! mein Bruder,« rief Marie Antoinette, »behalten Sie das Ganze; ich brauche, Gott sei Dank, in diesem Augenblicke nichts.«

»Teufel! warten Sie nicht so lange, um meine Zusage in Anspruch zu nehmen.«

»Warum dieß?«

»Weil ich, wenn Sie länger warten würden, nicht mehr im Stande sein dürfte, mein Versprechen zu halten.«

»Nun, in diesem Fall werde ich es auch so einrichten, daß ich irgend ein Staatsgeheimniß entdecke.«

»Meine Schwester, Sie bekommen kalt,« versetzte der Graf von Artois. »Ihre Wangen werden blau, das muß ich Ihnen sagen.«

»Hier kehrt Herr von Taverney mit meinem Schlitten zurück.« – »Dann bedürfen Sie meiner nicht mehr?« – »Nein.« – »So jagen Sie mich fort, ich bitte Sie.« – »Warum? Bilden Sie sich etwa ein, Sie beengen mich in irgend einer Hinsicht?« – »Nein; aber ich bedarf meiner Freiheit.« – »Gott befohlen also!« – »Auf Wiedersehen, theure Schwester.« – »Wann?« – »Diesen Abend.« – »Was ist denn diesen Abend?« – »Es ist noch Nichts, aber es wird Etwas sein.« – »Was denn?« – »Große Gesellschaft beim Spiel des Königs.« – »Warum dieß?« – »Weil der Herr Minister heute Abend Herrn von Suffren bringen wird.« – »Sehr gut. Heute Abend also.«

Bei diesen Worten grüßte der junge Prinz seine Schwägerin mit der ihm angeborenen anmuthsvollen Artigkeit und verschwand in der Menge.

Taverney Vater hatte seinem Sohne nachgeschaut, während er sich von der Königin entfernte, um sich mit dem Schlitten zu beschäftigen.

Bald aber war sein wachsamer Blick zu der Königin zurückgekehrt.

Das belebte Gespräch zwischen Marie Antoinette und ihrem Schwager bereitete ihm einige Unruhe, denn dieses Gespräch schnitt die seinem Sohn kurz zuvor von der Königin erwiesene Vertraulichkeit entzwei.

Er beschränkte sich auch darauf, daß er Philipp eine freundliche Geberde machte, als dieser vollends die zur Abfahrt des Schlittens unerläßlichen Vorbereitungen traf; und als der junge Mann nach der Vorschrift der Königin seinen Vater umarmen wollte, den er zehn Jahre nicht umarmt hatte, wies ihn dieser zurück und sagte:

»Später, später; komm nach Deinem Dienst heim, dann wollen wir plaudern.«

Philipp entfernte sich, und der Baron sah zu seiner Freude, daß der Graf von Artois von der Königin Abschied genommen hatte.

Diese stieg in den Schlitten und ließ Andrée mit sich einsteigen; als aber zwei große Heiducken erschienen, um den Schlitten anzutreiben, sagte sie:

»Nein, nein, ich will nicht auf diese Art fahren; laufen Sie nicht Schlittschuh, Herr von Taverney?«

»Verzeihen Sie, Madame,« erwiderte Philipp.

»Geben Sie dem Herrn Chevalier Schlittschuhe,« befahl die Königin,

Dann wandte sie sich zu ihm um und fügte bei:

»Ich weiß nicht, was mir sagt, Sie laufen so gut Schlittschuh als Saint-Georges.«

»Früher schon lief Philipp sehr zierlich,« sagte Andrée.

»Und nun kennen Sie keinen Nebenbuhler mehr, nicht wahr, Herr von Taverney?«

»Madame,« antwortete Philipp, »da Eure Majestät dieses Zutrauen zu mir hat, so werde ich thun, was ich nur immer vermag.«

So sprechend, hatte sich Philipp schon mit Schlittschuhen, so scharf und einschneidend, wie Klingen, versehen.

Er stellte sich hierauf hinter den Schlitten, gab ihm mit einer Hand den Impuls und die Fahrt begann.

Man sah nun ein seltsames Schauspiel.

Saint-Georges, der König der Gymnasten, Saint-Georges, der zierliche Mulatte, der Mann der Mode, der in allen Leibesübungen Ausgezeichnete, Samt-Georges erhielt einen Nebenbuhler in dem jungen Mann, der es wagte, sich neben ihm auf die Laufbahn zu werfen.

Augenblicklich umschwebte er auch den Schlitten der Königin mit so ehrerbietigen, so reizenden Verbeugungen, daß nie ein auf dem Boden von Versailles sehr fester Höfling sich so verführerisch angestellt hatte. Er beschrieb um den Schlitten die raschesten und richtigsten Kreise; er umschlang ihn mit einer Reihe von wunderbar verschlungenen Ringen, so daß die neue krumme Linie immer der Ankunft des Schlittens zuvorkam, der ihn hinter sich ließ, worauf er mit einem kräftigen Schlittschuhstoß Alles wieder gewann, was er durch den Umkreis verloren hatte.

Keiner konnte, auch nur mit dem Blick, ohne betäubt und geblendet zu werden, diesem Manöver folgen.

Hierdurch angespornt, faßte Philipp einen verwegenen Entschluß; er trieb den Schlitten mit einer so furchtbaren Geschwindigkeit an, daß Saint-Georges, statt sich vor ihm zu befinden, seinen Kreis hinter ihm vollendete, und als die Schnelligkeit des Schlittens vielen Leuten Angstschreie auspreßte, welche die Königin hätten erschrecken können, sagte er:

»Wenn Eure Majestät es wünscht, werde ich anhalten oder wenigstens langsamer fahren.«

»Oh! nein, nein,« rief die Königin mit dem Ungestüm, mit dem sie bei der Arbeit, wie bei dem Vergnügen zu Werke ging, »nein, ich habe keine Angst. Schneller, wenn Sie können, Chevalier, schneller!«

»Oh! desto besser! Ich danke für die Erlaubniß, Madame. Ich halte Sie gut, verlassen Sie sich auf mich.«

Und als seine kräftige Hand sich abermals am Triangel der Lehne befestigte, war die Bewegung so gewaltig, daß der ganze Schlitten zitterte.

Es war als hätte er ihn mit ausgestrecktem Arm aufgehoben.

Dann legte er seine zweite Hand an den Schlitten, was er bis jetzt zu thun verachtet hatte, und riß die Maschine fort, die ein Spielzeug unter seinen stählernen Armen geworden war.

Von diesem Augenblick an kreuzte er jeden der Kreise von Saint-Georges durch noch größere Kreise, so daß sich der Schlitten wie der geschmeidigste Mensch bewegte und sich seiner ganzen Länge nach hin und her drehte, als handelte es sich um die einfachen Sohlen, auf denen Saint-Georges das Eis bearbeitete. Trotz des Gewichts, trotz der Ausdehnung, hatte sich der Schlitten der Königin zum Schlittschuh gemacht. Er drehte sich, er flog, er wirbelte wie ein Tänzer.

Anmuthiger, feiner, pünktlicher in seinen Wendungen, fing Saint-Georges an, unruhig zu werden; er lief schon seit einer Stunde Schlittschuh. Als ihn Philipp ganz in Schweiß gebadet sah, als er die Anstrengungen seiner bebenden Kniebeugungen wahrnahm, beschloß er, ihn durch die Ermattung niederzukämpfen.

Er veränderte den Lauf, verzichtete auf die Kreise, die ihm die Mühe machten, den Schlitten jedesmal aufzuheben, und trieb die Equipage gerade aus.

Der Schlitten schoß rascher als ein Pfeil fort.

Saint-Georges hätte ihn mit einem einzigen Stoße bald eingeholt, aber Philipp ergriff den Augenblick, wo der zweite Impuls den Schwung des ersten vervielfältigt; er trieb auf eine noch unberührte Eislage und zwar von solcher Starrheit, daß er selbst zurückblieb.

Samt-Georges rannte fort, um den Schlitten einzuholen. Aber alle seine Kräfte zusammenraffend, glitt Philipp so fein auf der äußersten Krümmung des Schlittschuhs, daß er Saint-Georges voranfuhr und seine beiden Hände auf den Schlitten legte. Mit einer herculischen Bewegung drehte er hierauf den Schlitten völlig um und trieb ihn abermals in entgegengesetzter Richtung an, wahrend Saint-Georges, durch eine äußerste Anstrengung fortgerissen, im Laufe nicht anhalten konnte und, einen unwiederbringlichen Raum verlierend, ganz in der Entfernung blieb.

Die Luft erscholl von einem solchen Beifallsgeschrei, daß Philipp vor Scham erröthete.

Er war jedoch sehr erstaunt, als die Königin, nachdem sie selbst in die Hände geklatscht hatte, sich gegen ihn umwandte und mit dem Ausdruck einer wollüstigen Beklemmung zu ihm sagte:

»Oh! Herr von Taverney, nun, da der Sieg Ihnen geblieben ist, Gnade! Gnade! Sie würden mich tödten!«


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