Egbert Carlssen
Ein Stadtjunker in Braunschweig
Egbert Carlssen

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Fünfzehntes Kapitel.

Richtet nicht, auf daß Ihr nicht gerichtet werdet!

Es war tief in der Nacht, als Rolef Gifhorn erreichte.

Erst nach langem, vergeblichem Mühen gelang es ihm, den Marschall des Herzogs aufzufinden und auch dann gab es noch viel Hin- und Herreden, bis sich dieser bestimmen ließ, seinen Fürsten zu wecken.

Der »Herzog zum Salze«, wie ihn die Zeitgenossen nach seiner Residenz Salzderhelden nannten, Herzog Albrecht von Grubenhagen, ein Vetter des Quaden und Schwiegersohn des verstorbenen Magnus Torquatus, war höchst betroffen durch Rolefs Botschaft. Wie der Quade war er kein Freund der Städte, aber die braunschweigschen Geschlechter hatte er in der lüneburgschen Fehde achten lernen, wo sie sich ebenso treu als tapfer für seinen Schwiegervater geschlagen hatten. Und vor allem schätzte er Kort Doring ob seines mannhaften Wesens und ritterlicher Sitte. Er war daher sogleich bereit, zu helfen, wem noch zu helfen war, und befahl den sofortigen Aufbruch.

Die ersten Strahlen der Frühlingssonne blitzten über den Horizont, als der Reitertrupp vor dem Michaelisthor zu Braunschweig anlangte. Aber vergebens gab Rolef zwei-, dreimal das verabredete Zeichen. Die Zugbrücke kam nicht herunter, wohl aber schauten bärtige Gesichter über die Mauerzinnen und Asche Kamla fragte nach des reisigen Haufens Begehr. Da ritt der Herzog zum Salze vor und verlangte Kort Doring zu sprechen.

»Der liegt in Banden«, war die Antwort, »und wartet seines Urteils.«

»Er ist der Stadt Bürgermeister. Wer mag da anders über ihn urteilen, als seine Fürsten?«

»Was geht's Euch an?« lachte Asche Kamla.

»Frecher Gesell«, rief des Herzogs Marschall, »wißt Ihr nicht, »wen Ihr vor Euch habt? Es ist der Herzog zum Salze.«

»Ich verlange Einlaß in die Stadt«, setzte der Fürst hinzu. »Gehet hin und meldet das denen, so jetzt in der Stadt befehlen.«

Danach ritt Herzog Albrecht mit seinen Begleitern eine Strecke zurück, um der Antwort der neuen Gewalthaber zu harren. Er sprach freundliche, tröstende Worte zu Rolef, wie man es nicht wagen werde, seinem Vater ein Haar zu krümmen. Aber der Trost fand keinen Eingang in des Jünglings Herz. Nach demjenigen, was er gestern von den Aufrührern mit eigenen Augen gesehen hatte, wußte er nur zu gut, daß diese Menschen auch vor dem Äußersten nicht zurückschrecken würden.

Es dauerte lange, bis Antwort aus der Stadt kam. Holtnicker und Klaus Lodewiges waren die Boten, welche man herausschickte. Der Herzog erinnerte die Männer daran, daß auch ihm die Stadt mit Huldigungseiden verbunden sei. Er bat, seinen Rat und seine Bürger nicht zu morden, er erbot sich, über die Gefangenen nach Gebühr richten zu helfen: »Wenn einer ans Leben gebrochen, daß er's mit dem Leben büße, wenn ans Gut, mit dem Gute, daß aber der Unschuldige unschuldig bleibe.«

Die Boten hörten seine Vorstellungen schweigend an. Und nichts weiter erwiderten sie, als daß sie seine Worte getreulich in der Stadt berichten wollten und daß dem Herzoge am anderen Tage Antwort werden solle. Alles Fluchen, Schelten, Bitten blieb fruchtlos. Mit Gewalt aber konnte der Fürst nicht den Eingang in die Stadt erzwingen, dazu waren seiner Mannen zu wenige. So blieb ihm nichts übrig, als nach Gifhorn zurückzureiten und dort der Stadt Antwort zu erwarten.

Nicht so Rolef. Er nahm Abschied vom Herzog und ritt um die Stadt herum, bis er eines der Altenwicker Stadtthore erreichte. Hier hoffte er Einlaß zu finden, wußte er doch von gestern, daß dies Weichbild sich dem Aufstand nicht angeschlossen hatte. Aber auch hier hatten sich die Verhältnisse schon geändert. Die ganze Nacht waren Boten zwischen der Altewick und der anderen Stadt hin und her gegangen. Die neuen Gewalthaber der Stadt verlangten die Auslieferung der Burgensen, welche sich in die Altewick geflüchtet hatten. Das wollte deren Rat nicht zugestehen. Da drohten die Aufrührer, Gewalt zu brauchen und das ganze Weichbild niederzubrennen. Der Altewicker Rat aber bedachte, daß er sich allein nicht der vereinten Macht der vier anderen Stadtteile widersetzen könne, zumal er nicht sicher sei, wie weit und wie lange seine Bürgerschaft mit ihm gehen würde. So kam es zu einem Vergleiche. Die geflüchteten Burgensen blieben ungekränkt, doch mußten sie noch in der Nacht die Altewick verlassen und geloben, vor Sonnenaufgang die Grenze der Braunschweiger Stadtmark im Rücken zu haben. Auch ward von den Aufrührern Rat und Bürgerschaft der Altewick nicht allein Leben und Eigentum, sondern auch alle ihre besonderen Rechte zugesichert. Dagegen versprachen diese, daß der Aufrührer Feinde auch ihre Feinde sein sollten, daß sie keine derselben in ihr Weichbild einlassen und nötigenfalls mit den neuen Gewalthabern zu Felde liegen wollten.

Dies alles erfuhr Rolef von dem Ratsmann, welcher am Thore die Wache hatte und der ihm von früheren Zeiten wohl bekannt war. Er fragte nach seinem Vater. Derselbe sei wohlbehalten, ward ihm zur Antwort, wenn auch in Banden. Daß ihm die Aufrührer ans Leben wollten, meinte der Ratsmann, sei nicht anzunehmen. Auch nach den Frauen vam Damme fragte Rolef. Sie seien mit den anderen Burgensen fort, hieß es. Wohin? – das wußte der Ratsmann nicht zu sagen.

So ritt Rolef unverrichteter Sache und schweren Herzens dem Herzog zum Salze nach, zurück nach Gifhorn.


Innerhalb der Stadtmauern von Braunschweig kochte und brodelte es indessen wie in einem Hexenkessel.

Noch rauchten die Trümmer der niedergebrannten Häuser, noch lagen vor den Wohnungen der Burgensen die Straßen voll zertrümmerten Geräts, noch lungerte das Gesindel nach Beute spähend umher und dazwischen lagen Betrunkene, welche ihren Rausch von gestern ausschliefen, lärmten andere, welche bereits neue Begeisterung aus dem Fasse geholt hatten. Noch war die Gewalt in den Händen jener zum Äußersten entschlossenen Männer, wie Asche Kamla, Holtnicker und Lodewiges, und diese waren auch durchaus nicht gewillt, sich der kaum errungenen Herrschaft so bald zu entäußern. Im Gegenteil veranlaßte sie die Einmischung des Herzogs zum Salze, das begonnene Werk nur desto schneller zu Ende zu führen.

Nicht länger als wie diesen einen Tag noch ward den Häuptern der gefangenen Burgensen zu leben vergönnt. Für Tile vam Damme war der Tod keine Strafe, sondern eine Erlösung. Nicht wegen der körperlichen Qualen, welche ihm seine Brandwunden bereiteten. Der Sturz, welcher den herrschsüchtigen und habsüchtigen Mann betroffen hatte, dieser Sturz von stolzer Höhe ins tiefste Elend hatte ihm alles genommen, woran sein Herz hing. Gleichgiltig hörte er, was ihm bevorstand, gleichgiltig ließ er sich mit großem Gepränge, wie die Chronik berichtet, nach dem Hagenmarkt führen und fast stumpfsinnig schaute er zu, wie das Haupt seines Freundes, Hans van Himstede, unter dem Richtschwerte fiel. Weiße braunschweigische Laken hatte man ausgebreitet, die sollte das Blut der Gerichteten rot färben. Auf ihnen stellte man den Sessel auf, in welchem vam Damme bei den Umsprachen auf dem Rathause zu sitzen pflegte und von dem aus er noch vorgestern die verhängnisvolle Verhandlung mit den Gildemeistern geleitet hatte. Und in eben diesem Sessel empfing er jetzt den Todesstreich.

Aber diese beiden Häupter waren noch nicht Opfer genug, es sollte noch mehr Blut fließen. Vom Hagen zogen die Aufrührer nach der Neustadt; hier, vor dem Weinkeller wurden Hermann van Gustede und Hennig Luseken enthauptet. Dann teilten sie sich, ein Haufen schleppte Hans van Gottinge vor sein Haus auf der Schuhstraße und schlug ihn angesichts desselben mit Äxten und Schwertern tot; dasselbe Schicksal erlitt Brun van Gustede vor seinem Hause auf dem Kohlmarkt.

Jetzt erst dünkte ihnen der Strom Blutes breit genug, welcher ihre Anhänger für immer von den Geschlechtern und deren fürstlichen Beschützern trennte, jetzt erst würdigten sie den Herzog zum Salze in Gifhorn einer Antwort. Dieselbe bestand einfach in einer Anzeige von den geschehenen Hinrichtungen.

Mit fieberhafter Spannung hing Rolef an des Boten Lippen, welcher die Häupter aufzählte, so gefallen waren. Und wie atmete er auf, als endlich der Bote schloß und in der blutigen Liste seines Vaters Name nicht genannt wurde. »So lebt mein Vater noch!« rief er laut und ehe noch der Herzog gesprochen hatte, so daß dieser ihn verwundert, wenn auch nicht unwillig anschaute. Der Bote nickte, der Fürst aber schalt und klagte laut ob des vergossenen Blutes und bat und drohte, daß man das Leben der anderen Gefangenen schonen solle.

Dann saß er auf »und ritt« – erzählt die Chronik – »mit großem Jammer und Unmut von dannen.«

Rolef jedoch verließ Gifhorn leichteren Herzens, als er gekommen war. Jetzt glaubte er mit Grund hoffen zu dürfen, daß seines Vaters Leben erhalten bliebe. Er trennte sich von Herzog Albrecht und schlug den Weg nach Schloß Wolfenbüttel ein.


Vom Hause des Klaus van Urde beim Fallersleber Thor war Kort Doring am Dienstag Morgen nach einem festen Gemach im Rathaus am Hagenmarkt gebracht. Hier suchte ihn an dem blutigen Mittwoch, von dem wir soeben berichtet, Klaus Lodewiges auf.

»Kennt Ihr mich noch?« fragte er im Eintreten den Gefangenen.

»Wie sollte ich nicht.«

»Seht Euch mal diese Hände an«, prahlte der reiche Klaus, »Ihr meintet früher, sie paßten nicht aufs Rathaus, weil sie Wolle gekratzt. Und nun sind sie doch hinauf gekommen!«

»Schlimm genug für die Stadt Braunschweig.«

»Ah, meint Ihr? Ihr scheint mir in der That unverbesserlich. Haben Euch auch die letzten Tage noch nicht überzeugt, daß unsere, der Gildegenossen, Köpfe ebenso gut zum Rat und unsere Hände ebenso wacker zur That sind, als die der Burgensen?«

»Ich will Euch sagen, wozu sie gut sind, zu Raub und Brandstiftung«, entgegnete Doring ruhig. Und als Klaus Lodewiges heftig auffuhr, sprach er mit erhobener Stimme weiter: »Ihr dünkt Euch jetzt Herren zu sein in Braunschweig, aber Eure Zuversicht wird Euch trügen. Namenloses Elend habt Ihr über unsere Stadt gebracht und noch größeres werdet Ihr über sie bringen. Denn ausgeschlossen wird sie durch Euch aus der Gemeinschaft aller Ehrlichen werden und unehrlich geachtet von jedwedem. Keine Stadt wird mit Euch verkehren wollen, der Hansabund wird Euch ausstoßen; bei unseren Fürsten werden diejenigen, welche Ihr beraubt und vertrieben, Schutz finden und deren Waffen werden die Verbannten zurückführen. Dann wird von neuem Mord und Totschlag durch die Straßen toben, dann wird auch für Euch die Stunde der Vergeltung kommen; aber mit ihr für ganz Braunschweig noch entsetzlichere Tage, als die beiden letzten!«

»Wißt Ihr das so genau?« lachte der reiche Klaus. »Nun, da Ihr mir meine Zukunft prophezeit, will ich Euch auch das Schicksal zeigen, das Euch bevorsteht. Seht hierher!«

Mit den Worten stieß er das Fenster auf und deutete durch die Gitterstäbe auf den Markt hinab. Kort trat näher und warf einen Blick hinaus. Dann fuhr er entsetzt zurück. Inmitten einer zahllosen Menge sah er weiße Tücher ausgebreitet und auf diesen in einem Sessel einen kurzen, fetten Mann sitzen, er sah ein blitzendes Schwert, einen hochaufschießenden Blutstrahl. Da verbarg er das Gesicht in beiden Händen und laut aufstöhnend brach er zusammen.

Noch einen triumphierenden Blick warf der reiche Klaus auf den gedemütigten Feind – dann ließ er ihn allein.

Er hatte keine Ahnung von dem, was in Kort Doring vorging. Er glaubte von der Angst vor dem Tode ihn darnieder geworfen und in diesem Augenblicke lag Kort nichts ferner, als die Furcht, sein Leben enden zu müssen. Gewissensangst, unerträglich qualvolle Gewissensangst hatte ihn überwältigt.

Und diese Qual blieb bei ihm, als Lodewiges ihn schon längst verlassen, ja sie wuchs mit jeder der langsam dahinschleichenden Stunden. Vergebens sagte er sich, daß er ja nicht dies gewollt, daß er vam Damme nur habe demütigen wollen und ihn herabstürzen von der stolzen Höhe, auf welcher er sich in unerträglichem Hochmut spreizte; ja, daß er selbst dann, wenn er in seiner Rachgier den Verhaßten hätte niederstoßen können, doch davor zurückgebebt sein würde, ihn, der Stadt Oberhaupt, von diesen Mordgesellen auf offenem Markte hinschlachten zu lassen. Vergebens stellte er sich vor, wie vam Damme ihn geschädigt, gedrückt, bei Seite geschoben und sein Teuerstes, seinen Rolef, der Folterbank hatte überliefern wollen – vergebens, wie ja vam Damme selbst und seine Anhänger in ihrer unbegreiflichen Blindheit den Scheiterhaufen zusammengetürmt, welcher jetzt ihr und der Stadt Glück verzehrt hatte – vergebens, wie er zuletzt wenigstens noch bemüht gewesen war, dem Unglück zu steuern und wie nur die Arglist der Aufrührer gehindert, daß ihm dieser Versuch nicht gelungen – vergebens! Die Stimme des Gewissens schwieg nicht. Erst dann kam er zur Ruhe, als er nicht mehr dagegen ankämpfte, als er sich reumütig zu seiner Sünde bekannte und bei Dem Gnade suchte, welcher aller Gnaden Quell ist. Und aus diesem Quell schöpfte er die Kraft, seine Schuld zu tragen und dem Tode mit einer Freudigkeit ins Antlitz zu schauen, deren Andenken der Chronist noch nach hundertundvierzig Jahren lebendig fand.

Gern hätten ihn manche geschont, denn so viele Tile vam Damme gehaßt, so viele ehrten und liebten ihn. Aber die Energie der Mordbegierigen, zumal die Rachlust des reichen Klaus, überwogen. Zwar am Donnerstag feierten die Blutgerichte. Ein Schreiben Kaiser Karls aus Tangermünde war eingetroffen, welches von Mord und Ungericht abmahnte und gebot, die Zwietracht zum Austrage der Fürsten und Städte zu verstellen. Dieser Brief rief unter den Machthabern mancherlei Beratungen hervor, aber das Ergebnis derselben war, nicht mit dem Morden einzuhalten, sondern nur, wenn bei den voraufgegangenen Hinrichtungen ein rechtliches Verfahren unterblieben, jetzt wenigstens den Schein eines solchen zu wahren.

Am Freitag Morgen wurde Kort Doring auf den Hagenmarkt hinausgeführt. Auch auf diesem Gange begleitete ihn der treue Brosius van Sunnenberge. Beide wurden zusammen vor ein aus den Wortführern des Aufstandes gebildetes Gericht gestellt und angeklagt, schädliche Neuerungen gestiftet zu haben.

»Das Urteil war gefunden, bevor es gefragt wurde: im voraus schon hatte man auf dem Markte den Sandhaufen anfahren lassen, welchen beide Angeklagte nach kurzem Verfahren besteigen mußten.«Vgl. das schon häufiger angeführte Werk von Hänselmann.

Der erste war Sunnenberge. Thränenden Auges nahm Doring von dem treuen Freunde Abschied, und als dessen Haupt gefallen, trat Kort vor – so erzählt der Chronist, dessen Bericht in seiner rührenden Einfachheit wohl schwer an ergreifender Wirkung zu überbieten sein möchte – »und sprach zum Volke mit freimütigem Herzen und lehrte sie so säuberlich mit klugen Worten.« Vor allem zur Eintracht mahnte er und beschwor diejenigen, welche noch ihrem Hasse nachtrachten möchten, denselben nunmehr beizulegen: des Hasses sei genug geschehen und an ihm gerochen mehr als zu viel. Allen legte er ans Herz, von Stund an einen Rat wieder zu küren, dessen die Stadt auf keine Weise entbehren könne, auf der Hut zu sein vor den Fürsten und vor dem Adel, denn bei denen sei keine Treu und kein Glaube. Und dann bat er nochmals – und die ganze Not seiner Seele sprach aus dieser Bitte – daß sie niemanden mehr töten möchten: nur zu viel Blutes sei schon geflossen, mehr als die Stadt fürs erste verwinden könne. Zuletzt fragte er die umstehenden Wortführer, was sie ihm Schuld gäben, oder was sie ihm wüßten, darum er sterben sollte?

Die übelthätigen Schälke schwiegen stille dazu und sprachen nicht ein Wort.

Da wandte er sich von ihnen ab zum gemeinen Volk und bat demütig: wenn er jemanden erzürnt hätte bei Tornei, Stechspiel, Schauteufel, Tanz oder wo es sonst wäre, daß es ihm vergeben sei um Gottes willen, er wolle ja gerne sterben. Es standen da wohl tausend Menschen, Männer, Weiber und Kinder, und alle weinten. Mißgünstig, oder um den Ausgang besorgt, riefen die Gewalthaber dem Scharfrichter zu: »Hau ab, hau ab!« Kort Doring aber sprach zu ihm: »Thue, was Dir befohlen ist«, knieete nieder und ließ sich den Kopf abschlagen.

Und als der Todesstreich gefallen war, schrie das Volk laut auf und viele waren darunter, welche ihn gern um eine Tonne Goldes wieder ungeschehen gemacht hätten!


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