Egbert Carlssen
Ein Stadtjunker in Braunschweig
Egbert Carlssen

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Viertes Kapitel

Allerhand Feste und allerhand Gäste

»Darnach das große Sterben, die Geißel- und die Römerfahrt und die Judenschlacht ein Ende hatte, da hub die Welt wieder an zu leben und fröhlich zu sein«, so schrieb um 1370 der ehrsame Stadtschreiber Tillmann zu Limburg an der Lahn in seine lesenswerte Chronik, die fasti Limpurgenses.

»Zu leben und fröhlich zu sein« – schien es doch, als herrschte der Gedanke auch zu Braunschweig im Winter 1373. Seit Herzog Ernst in den Mauern weilte, folgte Fest auf Fest. War ein gar lebenslustiger Herr, der Herzog, der am Kaiserhofe zu Prag und Tangermünde gelernt hatte, was es heißt, das Leben genießen, er und sein Gefolge, in welchem neben manchen wolfenbüttel'schen Rittern, wie dem Junker Vörsfelde und dem Bannerherrn Diederick van Walmede, auch einzelne Fremde von Adel ritten, Böhmen und höfisch redende Sachsen. Die Geschlechter aber von Braunschweig freuten sich, zeigen zu können, was es mit den Stadtjunkern auf sich habe und daß nicht allein Reichtum und Wohlleben bei ihnen zu Hause sei, sondern auch ritterlich Wesen und adelige Sitte.

Den Mittelpunkt dieses ganzen Treibens bildete selbstverständlich das »Haus mit den sieben Türmen.« Frau Margarete vam Damme, des Bürgermeisters Ehefrau, seufzte manchmal im Stillen und schüttelte bedenklich mit dem Kopfe. Das war nicht bloß, weil in diesen Wochen mehr darauf ging, als sonst in ganzen Jahren. Darüber machte sie sich zwar auch Gedanken, denn sie war eine sparsame Hausfrau trotz ihres Reichtums. Vor allem war sie aber eine sorgsame Mutter, und als solche hatte sie ein wachsames Auge auf ihre Tochter Ilse. Da sah sie nun mancherlei, was ihr nicht gefiel und was sie doch nicht ändern konnte. Denn was konnte sie dagegen thun, daß der Herzog ihre Tochter bei jeder Gelegenheit auszeichnete, daß er, der doch selbst kein Jüngling mehr war, den Kreis der älteren Männer verließ und an würdigen Matronen nichtachtend vorbeiging, um Ilse beim Tanze zuzuschauen oder wohl selbst mit ihr zum Reigen anzutreten? Er war nicht allein der Herzog, sondern auch ihr Gast. Und war er voll gütiger Freundlichkeit gegen die Tochter seines Wirtes, wer mochte es ihm wehren? Und dies war nicht einmal ihre einzige Sorge, auch nicht ihre größte. Ihre größte Sorge war Ilse selbst. Wie sie unter allen Jungfrauen diejenige war, welche von den Fremden am meisten gefeiert wurde, so war sie auch diejenige, welche sich am ausgelassensten dem lustigen Treiben hingab. Frau Margarete erkannte ihre Tochter oft gar nicht wieder. Eine Kopfhängerin zwar war Ilse nie gewesen, sondern stets gern froh unter den Frohen; aber so rückhaltlos sich dem Vergnügen hinzugeben, so alles andere ob eitler Weltlust zu vergessen, das war sonst auch ihre Art nicht. Nicht einmal des Jugendgespielen gedachte sie, Rolef Dorings, der ihr doch sonst wert gewesen; sie schien es kaum zu bemerken, daß er nicht allein das Haus mit den sieben Türmen mied, sondern auch, wie sein Vater, unsichtbar blieb auf all' den Festen, die man dem Herzog zu Ehren veranstaltete. Das gab Frau Margarete zu denken. Freilich war es ihr unbekannt geblieben, was sich an jenem September-Nachmittage zwischen Ilse und Rolef zugetragen. Ilse hatte niemals davon gesprochen und der Herzog hatte seinen Rittern auf das strengste anbefohlen, mit keinem Worte zu verraten, wo man die Jungfrau getroffen und wie sie mit ihnen geritten.

Heute war es stiller in dem Hause mit den sieben Türmen als gewöhnlich. Die Herren waren hinausgeritten zur Jagd und Frau vam Damme saß allein mit ihrer Tochter im Frauengemache. Dies war ein gar heimlicher, halbrunder Raum, denn er lag in einem der Türme. Die Wände bis zur halben Höhe mit Holz getäfelt und darüber mit einem hellgrauen Anstrich versehen. Die beiden, nach verschiedenen Seiten hinausgehenden Fenster hatten tiefe Nischen, in welchen hölzerne, mit kostbaren Polstern belegte Bänke befestigt waren, davor aber waren sauber bemalte, zum Aufklappen eingerichtete Tischplatten angebracht. Frau Margarete rüstete ein Festgewand für Ilse, während vor dieser die Platte in die Höhe geschlagen war, da sie am Rocken spann, den sie im Gürtel trug, während sie die Spindel vor sich auf der Erde tanzen ließ. Zwischendurch ruhten der Mutter Augen forschend auf der Tochter. Schön war sie, das durfte sich Frau Margarete stolz gestehen, ja, sie war noch schöner geworden in der letzten Zeit, aber leugnen ließ sich auch nicht, daß ihr Antlitz einen recht müden Ausdruck zeigen konnte, zumal zu Zeiten, wie augenblicklich, wo die äußere Anregung lauten Festjubels fehlte. Schweigend saßen die beiden Frauen neben einander, es mochte eine halbe Stunde vergangen sein, seit sie das letzte Wort gesprochen. Da that die Mutter eine Frage, welche ihr schon lange auf dem Herzen gelegen:

»Weißt Du, warum Rolef Doring unser Haus meidet?«

Wie aus einem Traum geweckt, fuhr Ilse erschrocken in die Höhe und purpurn färbte sich ihr liebliches Antlitz.

»Rolef Doring?« widerholte sie. »Wie kommt Ihr auf den?«

»Nun, es fiel mir nur ein, daß ich ihn so lange nicht gesehen habe. Er läßt sich ja auch fast nirgends blicken. Ist er krank?«

»Was weiß ich?«

»Nun, nun, warum solltest Du nicht wissen, ob er krank oder gesund? Ihr seid doch alte Freunde.«

»Wir? Freunde? Daß ich nicht wüßte!«

»Ilse, willst Du leugnen, was meine eigenen Augen gesehen?«

»Ich weiß nicht, was Eure Augen gesehen, das weiß ich aber, daß Rolef Doring nicht mein Freund ist.«

»Hat es etwas zwischen Euch gegeben, Ilse?«

Ilse beugte sich herab und machte sich am Rocken zu schaffen, indem sie erwiderte: »Nein.«

Die Mutter schwieg; der Rocken war in Ordnung und die Spindel tanzte schnell, so schnell, daß Ilsen mehrere Male der Faden riß. Auch wich der Purpur nicht von der Jungfrau Wangen, ja es wollte Frau Margarete scheinen, als ob es feucht in den Augen ihrer Tochter glänze.

Wieder hatten die Frauen eine Zeit lang stumm bei einander gesessen, da erhob sich Frau Margarete leise, ging auf die Tochter zu, nahm Ilses Kopf in beide Hände und ihr fest in die Augen sehend, sagte sie: »Mein liebes Kind, Du verbirgst mir etwas; was ist es, wodurch Dein Wesen so verändert in letzter Zeit?«

Ilse schlug die Augen nieder vor dem ernsten Blick der Mutter, aber sie antwortete nichts. Da fragte Frau Margarete weiter: »Warum schenkst Du mir kein Vertrauen, mein Kind?«

Und nun schmolz das Eis und löste sich in milde Thränen. Und nachdem Ilse ihre Thränen getrocknet, erzählte sie der Mutter alles, was an jenem Septembernachmittage zwischen ihr und Rolef vorgefallen war, in welche Gefahr er sie gebracht und wer sie daraus errettet, und wie sie ihm nachher begegnet und ihm eine Rüge ob seiner Unvorsichtigkeit nicht erspart habe. Seitdem halte er sich fern von ihr und von allen Lustbarkeiten. »Mag sein«, schloß sie, »daß er mir zürnt ob meiner unwilligen Worte. Aber wer ist nicht unwillig, der solches Mißgeschick erduldet? Was ich ihm gesagt, hat er wohl verdient. Mag er mich darum meiden, ich kann seiner entbehren. Führe ich denn jetzt nicht das vergnügteste Leben von der Welt?«

Da hatte Frau Margarete ihre Tochter, wo sie sie haben wollte. Und nun begann sie gar ernst, aber auch liebreich zu reden von diesem vergnügten Leben und daß Ilse darüber nicht sich selbst und auch nicht den Freund ihrer Kindheit vergessen dürfe. Je älter man werde, desto mehr sähe man ein, wie selten echte, wahre Freunde seien. Rolef Doring aber sei ein treues Gemüt und dabei ein ganzer Mann, den dürfe man nicht einer Kleinigkeit wegen von sich stoßen.

Ilse hatte die Mutter schweigend angehört. »Was kann ich thun?« fragte sie jetzt, »da er sich fern hält von mir und von uns allen?«

»Es wird sich schon eine Gelegenheit finden, bei der Du ihm zeigen kannst, daß Du ihm nicht länger zürnst. Zunächst schaffe nur einmal Klarheit in Dir selbst und versuche nicht, die Stimme Deines Herzens durch den lauten Festjubel zu übertönen. Oder ist es nicht so? Hast Du nicht oft etwas in Dir gefühlt wie Sehnsucht nach Rolef und wie Reue, daß Du ihn so hart angelassen? Und hast Du Dich dann nicht erst recht dem Vergnügen hingegeben, um des Gedankens ledig zu werden?«

»O Mutter, Mutter«, flüsterte Ilse. Von neuem wurden ihre Augen feucht und weinend barg sie ihr Antlitz an der Brust der Mutter.


Es war nicht allein Frau Margarete vam Damme, welche den lauten Festjubel, der in Braunschweig herrschte, manchmal mit Kopfschütteln betrachtete.

Auch im Schuhhofe und in den anderen Trinkstuben der Gilden wurde oft bedenklich der Kopf geschüttelt ob des tollen Treibens.

Man hatte meinen können, den Gilden hätte es ganz recht sein müssen, daß sich bei den Geschlechtern so ein Fest an das andere schloß. Denn unleugbar gab es dadurch viel Verdienst in der Stadt. Hatten nicht die Schneider und Schuhmacher alle Hände voll zu thun und auch die Goldarbeiter und Waffenschmiede, gar nicht einmal zu reden von den ehrsamen Zünften der Bäcker und der Knochenhauer. Und dennoch sahen die Gildegenossen mit scheelen Augen dem lustigen Treiben der Geschlechter und ihrer Gäste zu. Der Grund aber war Mißtrauen gegen den Rat. Wer den Verdacht zuerst ausgesprochen, wußte man nicht, im Schuhhof sei zuerst davon geredet, sagte man. Und was war es, was man sich zuraunte? Nichts weniger, als daß der ganze Jubel auf Kosten gemeinen Wesens gehe und alle die schönen Feste nicht nur von denen bezahlt würden, die dabei schmausen, zechen und tanzen durften, sondern auch von denen, welche nichts davon hatten, als abends zu den erleuchteten Fenstern hinauf zu gaffen oder nachts durch den Lärm der Heimziehenden im Schlafe gestört zu werden.

In einer stürmischen Novembernacht war es, daß ein solcher Zug Heimkehrender mit lautem Lachen und Jauchzen, der Stadt Zinkenisten voran und Fackelträger zur Seite, von Jan Kerkhovens, des Kämmerers, Haus bei St. Magni auf den Altstadt-Markt gezogen kam. Wohl mancher ehrsame Bürger fuhr unwillig im Bett in die Höhe und legte sich dann brummend auf die andere Seite, wenn die Übermütigen bei seinem Hause vorbeikamen. Auch in den Schuhhof drang der laute Jubel, wo in der Schenkstube noch einige späte Gäste saßen. Schienen auch noch nicht ans Gehen zu denken, denn Meister Jürgens, der Wirt, hatte soeben auf den eisernen Leuchter eine neue Unschlittkerze stecken und die Zinnkrüge frisch mit Braunbier füllen müssen. Er gähnte, wie er die Krüge auf den Tisch setzte, aber dabei schien er guter Dinge zu sein. Denn seit auf Veranlassung des rotbärtigen Schusters aus Lübeck die Gaste so oft bis spät in die Nacht sitzen blieben, ward seine Lade um manchen Groschen reicher.

»Ich versichere Euch, in keiner Stadt treiben sie's so arg, als in Braunschweig«, sagte der rotbärtige Schuster aus Lübeck, den Zinnkrug zum Munde führend, »hört nur den Lärm, Ihr müßt's bezahlen!«

»Ein Schuft, wer sich's noch länger gefallen läßt«, schrie Asche Kamla, der Gerber, mit der geballten Faust auf den Tisch schlagend.

»Es ist wahr, niemand weiß, was sie mit unserem Gelde anfangen«, sagte ein Dritter, ein großer, ernst aussehender Mann. »Wer ist's denn, dem die Kämmerer Rechnung ablegen und wer sind die Kämmerer selbst? Die einen sind aus den Geschlechtern und die anderen auch, da heißt's, eine Krähe hackt der anderen die Augen nicht aus.«

»Wohl aber füttern sie sich gegenseitig und mästen die hungrigen Bäuche«, nickte der Rotbärtige, »rühmen sich auch dessen mit frecher Stirn. Hab's mit eigenen Ohren gehört, Meister Holtnicker, wie sich ein Braunschweiger Stadtjunker zu Lübeck rühmte, was den Ratskumpanen und ihrer Freundschaft aus dem Stadtsäckel gereicht werde, nehme den dritten Teil von den Einnahmen der Stadt in Anspruch.«

Meister Holtnicker, der große ernste Mann, schüttelte mißbilligend den Kopf und am ganzen Tische wurden Ausrufe der Entrüstung laut. »Darum verlumpen wir, daß die Burgensen prassen können!« schrie Asche Kamla.

»Und herrscht solche Ungerechtigkeit bei den Ausgaben, so nicht minder beim Eintreiben des Geldes«, sagte Holtnicker. »Den armen Leuten treiben sie die letzte Kuh aus dem Stalle, pfänden ihnen Tisch und Stuhl, ja sogar das Bett und Handwerksgerät. Will aber einer der reichen Kaufherren das Wenige nicht zahlen, was er zahlen muß, so wird's ihm gestundet und wieder gestundet, bis keiner mehr weiß, daß er je etwas zu zahlen hatte.«

Der große, ernste Mann sprach langsam und nicht sonderlich laut, aber man hörte mit Aufmerksamkeit auf das, was er sagte. Auch der Rotbärtige. Dieser nickte ihm jetzt zu. »Ich kann's bestätigen, Meister Holtnicker; war neulich beim reichen Jobs Blekede auf der breiten Straße, hatte mich herbestellt, um mir ein Schreiben mitzugeben an meinen Vetter in Lübeck. Der reiche Mann ließ mich vor der Thüre warten, aber die Thüre war nur angelehnt. Da hörte ich, wie drinnen Jan Kerkhoven ihn wegen des Zolls mahnte, den er der Kämmerei schulde. Jobs Blekede aber lachte und rief: ›Habt Ihr's so lange gestundet, könnt Ihr's auch noch länger stunden, müßte Euch ja sonst das Geld kündigen, was ich auf Eurem Hause habe.‹ Da lachte Jan Kerkhoven auch und meinte, die Stadt sei ja reich genug, um noch länger zu stunden.«

Von neuem lief ein Gemurmel des Unwillens um den Tisch und Holtnicker sagte: »Hört, liebe Mitbürger, wie es mir ergangen. Mein Vater saß noch als freier Mann auf eigenem Erbe am Elme-Wald. Aber die Schwichelde und die vam Steinberge ließen ihm keine Ruhe, trieben sein Vieh fort, warfen seine Knechte nieder, ja, brannten ihm den Hof ab, zweimal, dreimal. Da kehrte er seinem freien Eigen den Rücken und kam nach Braunschweig und gewann die Bürgerschaft. War fleißig und Gottes Segen war mit ihm. Ich suchte in seine Fußtapfen zu treten und auch mir fehlte es nicht an Gewinn. Da kam die Lüneburger Fehde. Zwei Söhne von mir zogen mit aus unter Kort Doring, einer blieb auf der Heide, den andern fingen die Sachsen und ich mußte ihn lösen mit schwerem Gelde. Ging damals zu Tile vam Damme, der lieh mir, was ich brauchte, ich aber verpfändete ihm mein Haus. War stolz gewesen auf mein Eigen, aber jetzt gehörte es nicht mehr mir allein. Doch hoffte ich es wieder zu gewinnen, aber das Glück kehrte mir den Rücken. Auf dem Heimwege von Einbeck, wo ich eine Menge Leders verkauft, überfielen mich die Reisigen des Quaden und nahmen mir, was ich hatte. Da wandte ich mich an den Rat, er solle mir zu dem Meinen helfen, aber man schob's auf die lange Bank, ich war ja nur ein armer Gerber. Doch Tile vam Damme war barmherzig und lieh mir wieder Geld auf mein Haus, daß ich von neuem Felle kaufen konnte, aber so hohen Zins mußt' ich ihm zahlen, daß ich trotz allen Fleißes immer mehr zurückkam. So nahte Martini, wo wir auf dem Rathaus unsern Schoß zahlen müssen.«

»Sechs Schillinge auf den Kopf und sechs Pfennige von jedem Markwert Habe!« rief der Rotbärtige dazwischen. »Es schreit zum Himmel, wir in Lübeck zahlen nicht die Hälfte!«

Mancher Seufzer und mancher Fluch der Umsitzenden bestätigte, wie schwer die Steuer drückte. Holtnicker fuhr fort: »Auch ich kam aufs Rathaus, aber mit leeren Händen; ich hatte das Geld nicht schaffen können und bat um Stundung. Doch vergeblich! Statt dessen schickte mir der Kämmerer die Stadtknechte, und die nahmen, was sie fanden an fertigem Leder, was ich zur Weihnachtsmesse verkaufen wollte, und da ihnen das nicht reichte, was ihnen sonst im Hause wertvoll dünkte. Und wenn ich zu Lichtmeß Tile vam Damme seinen Zins nicht zahle, wird er mir auch das Haus selbst nehmen. Dann haben sie mich von meinem Eigen getrieben, wie die Schwichelde und vam Steinberge meinen Vater von dem seinen.«

»Und das, nachdem Ihr Gut und Blut für die Stadt eingesetzt habt«, rief der Rotbärtige. »Wahrlich, die Ritter draußen können ihre Hörigen nicht so schlimm halten, als wie die Herren vom Rat die Braunschweiger Bürger.«

»Warum lassen wir's uns gefallen?« schrie Asche Kamla.

Holtnicker war aufgestanden und hatte die Gugel über den Kopf gezogen. »Warum?« fragte er zurück. »Weil sie zusammen halten wie Pech und Schwefel, wir aber uneins sind. Darum können sie uns drücken, wie es ihnen gefällt.«

Damit ging er. Der Rotbärtige aber meinte: »Wenn es 'mal losgeht und Ihr den Burgensen zeigen wollt, wo ihrer Macht Grenze ist, so nehmt Euch den da zum Anführer.«


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