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Das Ende des Freundes

Als wir etwa neun Jahre alt waren, kam Fritz Veit eines Morgens ganz früh zu mir, um Abschied zu nehmen. Es waren Herbstferien, und der glückliche reiche Junge konnte »auf Ferien fahren«. Er besuchte den Amtsvorsteher in dem benachbarten Dalldorf. Am Nachmittag schon brachte man seine Leiche. Er war auf einen Erntewagen gestiegen, wollte die Zügel ergreifen, war ins Rutschen gekommen, vom Wagen gestürzt und von diesem überfahren worden. Ich sehe noch das blutige Kind vor mir, dessen kleiner, schöner Kopf so zerschmettert war, daß er durch ein Tuch zusammengebunden werden mußte. Seine Mutter erschrak bei diesem unerwarteten, fürchterlichen Anblick ihres Lieblings so, daß sie ein Leiden bekam, von dem sie sich nicht wieder erholte. Und diese schöne Frau, die soviel Gutes getan hatte, erlitt durch den Magenkrebs gleichsam den Hungertod.


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