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XXX

 

Der Richter spricht es; dem Gesetz sein Recht!

Kaufmann von Venedig

 

Remarkable Pettibone, welche in Anbetracht der Ruhe und Behaglichkeit ihrer Stellung die ihrem Stolz beigebrachte Wunde bereits verschmerzt hatte und sich noch immer in der Familie des Richters Temple befand, wurde nun beauftragt, Luise nach der bescheidenen Wohnung, die Richard bereits ›die Rektorei‹ benannt hatte, zu führen, wo sie bald in den Armen ihres Vaters lag.

Inzwischen blieben Marmaduke und seine Tochter mehr als eine Stunde im Zimmer eingeschlossen, und wir wollen uns keinen Eingriff in das Heiligtum elterlicher Liebe gestatten, indem wir etwa das dort statthabende Gespräch mitteilen.

Sobald sich der Vorhang vor dem Leser wieder auftut, sieht er den Richter mit einem wehmütig zärtlichen Zug über seinem Gesicht im Zimmer auf und ab gehen, während seine Tochter mit geröteten Wangen und Augen, die in Kristall zu schwimmen scheinen, auf einem Kanapee zurückgelehnt sitzt.

»Das war Hilfe in der Not! Ja, gewiß, das war Hilfe in der Not, mein Kind!« rief der Richter. »Du hast also deine Freundin nicht verlassen wollen, meine wackere Beß?«

»Ich glaube allerdings, standhaft ausgehalten zu haben«, versetzte Elisabeth, »wenngleich ich sehr zweifle, ob mir die Flucht etwas genutzt haben würde, selbst wenn ich soviel Mut gehabt hätte, diesen Ausweg einzuschlagen. Aber ich dachte nicht einmal daran.«

»An was dachtest du denn, meine Liebe? Womit beschäftigten sich deine Gedanken vorzugsweise in jenem schrecklichen Augenblick?«

»Mit dem Tier! Mit dem Tier!« rief Elisabeth, das Antlitz mit ihrer Hand bedeckend. »Oh! Ich sah nichts, ich dachte an nichts als an das Tier. Ich versuchte zu beten, aber das Entsetzen hatte mich zu sehr ergriffen, – die Gefahr lag zu nahe vor meinen Augen.«

»Nun, gottlob! Du bist gerettet, und wir wollen nicht mehr bei einer so unangenehmen Szene verweilen. Ich hätte mir's nicht gedacht, daß noch ein solches Tier in unsern Forsten hauste; aber wenn sie der Hunger treibt, so verlieren sie sich oft weit von ihren gewohnten Schlupfwinkeln und – –«

Ein lautes Pochen an der Tür unterbrach hier die Rede des Richters; auf das entsprechende ›Herein‹ tat sich die Tür auf und ließ Benjamin erkennen, dessen verlegenes Gesicht bekundete, daß er fühlte, er komme mit einer sehr ungelegenen Meldung.

»Squire Doolittle ist unten«, begann der Majordomo. »Er letzt sich im Hof bei einem Glas und hat etwas auf dem Herzen, das er von sich stauen will. Ich sagte ihm zwar: ›Mann‹, sagte ich, ›wollt Ihr mit Klagen an Bord kommen‹, sagte ich, ›wenn der Richter eben erst sein eigenes Kind sozusagen aus dem Rachen des Löwen erlangt hat?‹ Aber der verdammte Kerl hat auch kein bißchen Manier – ebensowenig, als ob er einer von den Guineas in der Küche drunten wäre; und da er immer näher und näher ans Haus heransegelte, so konnte ich nichts Besseres tun, als Euer Gnaden wissen zu lassen, daß der Kunde vor Anker liegt.«

»Er hat wohl ein wichtiges Anliegen«, entgegnete Marmaduke; »wahrscheinlich etwas auf sein Amt Bezügliches, da nächstens Gerichtssitzung gehalten wird.«

»Ja, ja, es ist so, Sir«, rief Benjamin. »Es handelt sich dabei um eine Klage gegen den alten Lederstrumpf, der aber nach meiner Ansicht jedenfalls der bessere Mann von den zweien ist. Meister Bumppo ist von gutem Schrot und Korn und weiß mit einem Spieß umzugehen, als ob er an Bord einer Kapitänsbarke erzogen oder mit einem Bootshaken in der Hand geboren worden wäre.«

»Gegen Lederstrumpf?« rief Elisabeth, sich aus ihrer geneigten Lage aufrichtend.

»Beruhige dich, mein Kind, ohne Zweifel eine Kleinigkeit. Ich glaube, ich habe bereits von seinem Anliegen gehört. Verlaß dich drauf, Beß, ich will dafür sorgen, daß dein Kämpe keine Gefahr läuft. Führt Herrn Doolittle ein, Benjamin!«

Miss Temple schien sich bei dieser Versicherung zu beruhigen; ihre dunklen Augen blieben aber fest auf die Person des Architekten gerichtet, als dieser unmittelbar von der Erlaubnis Gebrauch machte und eintrat.

Hirams Ungeduld schien, sobald er im Zimmer war, zu verschwinden. Er grüßte den Richter und seine Tochter, nahm den Stuhl, auf welchen Marmaduke deutete, blieb eine Minute sitzen, wobei er sich sein struppiges, schwarzes Haar mit einer Würde, die seiner amtlichen Stellung Ehre machen sollte, niederstrich, und begann endlich: »Dem Vernehmen nach ist Miss Temple auf dem Gebirge in eine gefährliche Nähe mit den Panthern gekommen.«

Marmaduke machte nur eine leichte, bejahende Kopfbewegung, ohne zu sprechen.

»Ich glaube, es steht eine gesetzliche Belohnung auf den Skalpen«, fuhr Hiram fort, »und in diesem Falle hat Lederstrumpf ein gutes Geschäft dabei gemacht.«

»Ich werde Sorge tragen, daß ihm seine Belohnung zuteil werde«, erwiderte der Richter.

»Ja, ja, ich kann mir's wohl denken. Niemand in der Gegend zweifelt an des Richters Großmut. Darf ich wohl fragen, ob der Sheriff hinsichtlich des Lesepultes oder des Diakonus-Standes unter der Kanzel zu einem Entschluß gekommen ist?«

»Mein Vetter hat in der letzten Zeit nichts über diesen Gegenstand gesprochen«, versetzte Marmaduke.

»Soviel ich schließen kann, werden wir diesmal eine ziemlich langweilige Gerichtssitzung haben. Jotham Riddel und der Mann, der sein Anwesen kaufte, sind, wie ich höre, eins geworden, ihren Streit durch Schiedsrichter schlichten zu lassen, und so werden, glaube ich, nicht mehr als zwei Zivilsachen auf die Tagesordnung kommen.«

»Ich freue mich darüber«, sagte der Richter, »denn nichts tut mir weher, als wenn ich sehe, daß die Leute ihre Zeit und ihr Geld in unvorteilhaften Streitigkeiten vor dem Gericht verschwenden. Ich hoffe, es wird sich so verhalten, wie Ihr sagt.«

»Ich denke wohl, daß es durch die Schiedsmänner ausgeglichen wird«, fügte Hiram mit einer Miene bei, welche zwischen Zweifel und Gewißheit die Mitte hielt, die aber Richter Temple für die letztere nehmen zu müssen glaubte. »Ich vermute, daß ich selbst in dem Fall beigezogen werde; denn Jotham sagte mir, er wolle mich nehmen. Der Gegenpart hat's dem Anschein nach auf den Kapitän Hollister abgesehen, und wir beide sind schon halbwegs eins geworden, Squire Jones als den dritten zu wählen.«

»Werden vielleicht Verbrecher vor Gericht gestellt?« fragte Marmaduke.

»Wir haben die Falschmünzer vorzunehmen«, antwortete die Magistratsperson. »Da sie auf der Tat ertappt wurden, so wird vermutlich das Verdikt gegen sie lauten, in welchem Falle es wahrscheinlich ist, daß es ihnen an den Hals geht.«

»Ah, diese Leute habe ich ganz vergessen. Hoffentlich gibt's nichts Weiteres?«

»Je nun, am letzten Unabhängigkeitsfest sind Feindseligkeiten vorgefallen; aber ich weiß nicht gewiß, ob das Gesetz einschreiten wird. Es soll sich dabei nur um Schimpfworte handeln; denn ich habe nichts davon gehört, daß es zu Tätlichkeiten gekommen sei. Man spricht auch davon, daß auf der Westseite des Patents, bei den Einzelsiedlungen, von einigen Squattern ein und der andere Hirsch außer der Zeit geschossen worden sei.«

»Man soll jedenfalls eine Klage gegen sie einreichen«, rief der Richter. »Ich bin entschlossen, bei allen solchen Übertretungen das Gesetz buchstäblich in Vollzug zu setzen.«

»Nun, ja, ich dachte mir's, daß es dem Richter so genehm sein würde. Ich bin zum Teil selbst wegen einer derartigen Angelegenheit hier.«

»Ihr?« rief Marmaduke, der jetzt mit einemmal einsah, wie ganz er sich durch die Schlauheit des andern hatte fangen lassen. »Und was habt Ihr vorzubringen, Sir?«

»Ich glaube, Natty Bumppo hat im gegenwärtigen Augenblick einen erlegten Hirsch in seiner Hütte, und komme hauptsächlich deshalb her, um eine Vollmacht zur Haussuchung zu holen.«

»Ihr glaubt nur, Sir? Wißt Ihr nicht, daß das Gesetz einen Eid für die Tatsache fordert, ehe ich eine Urkunde ausstellen kann? Müßige Eingriffe in das Hausrecht eines Bürgers auf einen leichten Verdacht hin sind nicht statthaft.«

»Ich meine fast, ich könne es selbst beschwören«, erwiderte der unerschütterliche Hiram. »Auch ist Jotham auf der Straße und wartet nur, um in derselben Sache eine Angabe zu beeiden.«

»Dann fertige die Vollmacht selbst aus! Warum behelligst du mich mit der Sache, Doolittle, da du der Friedensrichter bist?« »Je nun, ich meinte, weil es die erste derartige Klage sei, und weil ich wisse, wie das Herz des Richters an solchen Dingen hängt, so sei es am besten, wenn ich das Dokument hier ausfertigen ließe. Zudem bin ich viel in den Wäldern wegen des Bauholzes und möchte mir daher Lederstrumpf nicht gerne zum Feind machen. Nun hat aber der Richter ein Gewicht in der Grafschaft, das ihn aller Besorgnisse überhebt.«

Miss Temple wandte ihr Antlitz nach dem hartnäckigen Baukünstler und fragte: »Was hätte wohl ein ehrlicher Mann von dem alten Lederstrumpf zu besorgen?«

»Ei Miss, es ist nicht schwerer, die Büchse auf eine Magistratsperson abzudrücken als auf einen Panther. Wenn übrigens der Richter die Vollmacht nicht geben will, so muß ich freilich heimgehen und sie selbst ausfertigen.«

»Ich habe Euch mit Eurem Gesuch nicht abgewiesen, Sir«, versetzte Marmaduke, dem es mit einemmal klar wurde, daß sein Ruf der Unparteilichkeit auf dem Spiele stand. »Geht auf mein Arbeitszimmer, Herr Doolittle, ich will nachkommen und den Befehl unterzeichnen.«

Richter Temple beschwichtigte die Gegenreden, welche Elisabeth nach Hirams Entfernung vorbringen wollte, dadurch, daß er die Hand auf ihren Mund legte und sagte: »Die Sache klingt schlimmer, als sie wirklich ist, mein Kind. Vermutlich hat Lederstrumpf einen Hirsch geschossen; denn die Jagdzeit ist nicht mehr fern, und wie du selber sagst, war er mit seinen Hunden aus, als er dir in einem so gelegenen Augenblick Hilfe brachte. Aber was ist's auch, wenn man seine Hütte untersucht und das Tier darin findet, da du ja die Strafe aus deinem eigenen Beutel zahlen kannst, Beß. Ich sehe wohl, diese Harpyie will sich durch nichts als durch die dreizehneinhalb Dollar beschwichtigen lassen, und sicherlich ist mein Ruf als Richter mehr wert als diese Kleinigkeit.«

Elisabeth ließ sich durch diese Versicherung vollkommen beruhigen, und ihr Vater entfernte sich, um das Hiram gegebene Versprechen zu erfüllen.

Als Richter Marmaduke nach Vollziehung dieser unangenehmen Pflicht sein Arbeitszimmer verließ, traf er auf Oliver Edwards, der mit weiten Schritten und einem sehr aufgeregten Gesicht den Kiesweg vor dem Herrenhaus heraufkam. Sobald der Jüngling des Richters ansichtig wurde, trat er auf ihn zu und rief ihm mit einer Wärme, die er selten gegen Marmaduke an den Tag legte, entgegen:

»Ich wünsche Ihnen Glück, aus dem Grunde meines Herzens wünsche ich Ihnen Glück, Richter Temple. Schon ein Augenblick des Zurückschauens auf ein solches Los wäre entsetzlich gewesen! Ich habe eben die Hütte verlassen, wo der alte Natty, nachdem er mir seine Skalpe gezeigt, gelegentlich auch der Rettung der Damen erwähnte. In der Tat, Sir, meine Worte vermögen nicht die Hälfte von dem auszudrücken, was ich« – der Jüngling hielt einen Augenblick inne, als erinnere er sich plötzlich, daß er vorgezeichnete Grenzen überschreite, und schloß mit großer Verlegenheit – »was ich bei dieser Gefahr für Miss Grant und – Ihre Tochter fühlte, Sir.«

Marmadukes Herz fühlte sich jedoch zu weich gestimmt, um sich bei Kleinigkeiten aufzuhalten, und ohne die Verwirrung des andern zu beachten, entgegnete er: »Ich danke dir, ich danke dir, Oliver, du hast recht – schon der Gedanke an ein so entsetzliches Ende wäre unerträglich gewesen. Doch komm mit zu Beß; denn Luise ist bereits in die Rektorei zurückgekehrt.«

Der junge Mann eilte voran, warf die Tür auf, an der seine Hast dem Richter kaum den Vortritt gestattete, und befand sich im Nu in Elisabeths Zimmer. Die abgemessene Kälte, die sich so oft in den Verkehr der Erbin mit Edwards mischte, war jetzt ganz verschwunden, und die drei ergingen sich zwei Stunden lang in der freien und ungezwungenen Weise alter und geschätzter Freunde. Richter Temple dachte nicht mehr an den Argwohn, den er während seines Morgenritts gefaßt, und die jungen Leute plauderten, lachten oder wurden traurig, je nachdem es der Augenblick mit sich brachte. Endlich griff Edwards – bereits zum dritten Male – nach dem Hut und verließ das Herrenhaus, um in gleich freundlicher Absicht die Rektorei zu besuchen.

Inzwischen ging bei der Hütte ein Auftritt vor, der die wohlwollenden Absichten zugunsten Lederstrumpfs völlig vereitelte und mit einem Male die Harmonie zwischen dem Richter und dem Jüngling zerstörte.

Sobald Hiram Doolittle die Haussuchungsvollmacht in der Tasche hatte, war es sein erstes Geschäft, einen geeigneten Vollstrecker aufzusuchen. Der Sheriff war abwesend, um in Person das Amt des Gerichtsboten zu versehen; sein im Dorf wohnender Gehilfe besuchte in der gleichen Absicht die verschiedenen Teile der Niederlassung, und der regelmäßige Konstabler des Fleckens hatte seine Stellung nur dem Mitleid zu danken, da er an einem Bein gelähmt war. Hiram beabsichtigte, den Bevollmächtigten als Zuschauer zu begleiten, ohne sich jedoch sehr danach zu sehnen, förmlich an dem Treffen teilzunehmen. Außerdem war es Sonnabend, und die Sonne warf bereits die Schatten der Fichten gegen Osten. Die gewissenhafte Magistratsperson wollte ihre Seele nicht mit der Sünde belasten, ein solches Geschäft am Sonntag vorzunehmen, und am Montag waren das Wildbret und alle Spuren des erlegten Hirsches wahrscheinlich schon längst verborgen und vernichtet. Da traf glücklicherweise sein Auge auf die umherschlendernde Gestalt Billy Kirbys, und der um ähnliche Auskunftsmittel nie verlegene Hiram sah mit einem Male einen Ausweg.

Der in die Sache mitverflochtene Jotham, der auf Geheiß seines Beschützers das Gebirge verlassen hatte, aber unglücklicherweise Hirams Nervenschwäche teilte, wurde beauftragt, den Holzfäller nach der Wohnung des Friedensrichters zu bescheiden.

Als Billy erschien, wurde er – freilich, nachdem er sich bereits gesetzt hatte – höflich eingeladen, einen Stuhl zu nehmen, und mit soviel Achtung behandelt, als befände er sich seinesgleichen gegenüber.

»Richter Temple ist fest entschlossen, dem Jagdgesetz Kraft zu geben«, begann Hiram, nachdem die Höflichkeitspräliminarien vorüber waren, »und da wegen eines erlegten Hirsches eine Klage eingereicht worden ist, so hat er einen Haussuchungsbefehl ausgefertigt und mich rufen lassen, damit ich einen Vollstrecker desselben ausfindig mache.«

Kirby, der keinen Begriff davon hatte, daß er von der Beratung einer Sache, in welcher er verwendet werden sollte, ausgeschlossen bleiben könne, warf seinen buschigen Kopf nachdenkend in die Höhe und begann nach kurzem Besinnen einige Fragen zu stellen.

»Ist denn der Sheriff nicht zu haben?«

»Er läßt sich nicht auffinden.«

»Und sein Gehilfe?«

»Beide befinden sich an der Grenze des Patents.«

»Aber ich sah erst vor einer Stunde noch den Konstabler durch den Flecken hinken.«

»Ja, ja«, entgegnete Hiram mit gewinnendem Lächeln und einem schlauen Kopfnicken. »Aber für dieses Geschäft braucht man einen Mann, keinen Krüppel.«

»Ei«, erwiderte Kirby lachend; »glaubt Ihr, der Bursche werde Widerstand leisten?«

»Er ist zuzeiten etwas händelsüchtig und hält sich für den besten Ringer im Bezirk.«

»Ich hörte ihn einmal dicktun«, fügte Jotham bei, »daß es zwischen den Mohawk-Ebenen und der pennsylvanischen Grenze keinen Mann gebe, der sich im Faustkampf mit ihm messen könne.«

»Meint er?« rief Kirby, indem er seinen riesigen Körper wie ein in seinem Lager sich streckender Löwe vom Sitz aufrichtete. »Ich schätze wohl, daß er nie die Knöchel einer Vermonter Faust auf seinem Rückgrat gefühlt hat. Aber von wem ist die Rede?«

»Nun«, sagte Jotham, »es ist –«

»Es ist gegen das Gesetz, einen Namen zu nennen«, fiel Hiram ein, »solange Ihr Euch nicht zum Dienst verpflichtet habt. Ihr seid ganz der Mann, es mit ihm aufzunehmen, Bill, und wenn Ihr ein Stück Geld verdienen wollt, so sollt Ihr in einer Minute speziell beauftragt sein.«

»Und wie ist's mit dem Stück Geld?« versetzte Kirby, indem er seine breite Hand auf die Blätter eines Statutenbuchs legte, das Hiram aufgeschlagen hatte, um seinem Amt einen würdevolleren Anstrich zu verleihen. Der Holzfäller warf in seiner rauhen Weise die Blätter hin und her, als ob er sich über eine Sache besinne, in welcher er allerdings bereits einen Entschluß gefaßt hatte, und fügte bei: »Wird es einen auch für ein Loch im Kopfe schadlos halten?«

»Ihr werdet damit zufrieden sein«, erklärte Hiram.

»Ei, zum Henker mit dem Gelde«, entgegnete Kirby abermals lachend. »Der Kerl hält sich also für den besten Ringer im Gebirge. Wieviel Zoll mißt er?«

»Er ist höher als Ihr«, erwiderte Jotham, »und einer der größten –«

»Schwätzer«, wollte er beifügen, aber Kirbys Ungeduld ließ ihm keine Zeit. Der Holzfäller zeigte dabei nichts Rohes oder gar Wildes in seinem Äußeren, sondern einfach den Ausdruck einer gutmütigen Eitelkeit. Er tat sich augenscheinlich etwas auf seine physischen Kräfte zugute, wie es bei allen der Fall ist, die sich auf nichts Besseres etwas einbilden können, weshalb er seine breite Hand mit nach unten gekehrter Fläche ausreckte und, seine eigenen Knochen und Muskeln betrachtend, erwiderte:

»Nun, so lest mir die Eidesformel vor. Ich will schwören; und Ihr sollt sehen, daß ich der Mann dazu bin, meinen Eid zu halten.«

Hiram ließ dem Holzfäller keine Zeit, seine Gesinnung zu ändern, weshalb auch die Vereidigung unverzüglich vorgenommen wurde. Sobald diese Einleitung getroffen war, verließen die drei Ehrenmänner das Haus und begaben sich auf dem nächsten Weg nach der Hütte. Sie hatten bereits das Ufer des Sees erreicht und wollten eben von der Landstraße abbiegen, als es Kirby einfiel, daß er nun wohl zur Mitwisserschaft berechtigt sei, weshalb er seine Frage nach dem Namen des Gesetzesübertreters wiederholte.

»Wohin, wohin, Squire?« rief der zähe Holzfäller. »Ich meinte, Ihr brauchtet mich für ein Haus und nicht für die Wälder. Diese Seite des Sees ist auf sechs Meilen hin unbewohnt, wenn man nicht Lederstrumpf und den alten John als Ansiedler zählt. Nennt mir einmal den Namen des Burschen, und ich stehe Euch dafür, daß ich Euch auf einem weit geraderen Pfad, als dieser ist, nach seiner Lichtung führe; denn ich kenne jeden Schößling, der auf zwei Meilen im Umkreis von Templeton wächst.«

»Wir sind auf dem rechten Weg«, versetzte Hiram, indem er vor sich hindeutete und seine Schritte beschleunigte, als fürchte er, Kirby möchte ihn verlassen, »und Bumppo ist der Mann, den wir suchen.« Kirby blieb stehen und sah erstaunt seine Begleiter einen nach dem anderen an; dann brach er in lautes Lachen aus und rief:

»Was? Der Lederstrumpf? Er mag meinetwegen mit seinem Zielen und seiner Büchse dicktun, und zwar mit Recht; denn seit ich ihn die Taube schießen sah, muß ich zugeben, daß ich nicht an ihn heran kann; was aber das Ringen anbelangt – ei, zum Henker, da nehme ich den Kerl zwischen meine Finger und meinen Daumen und binde ihn mir als ein Barcelonahalstuch um. Der Mann zählt seine siebzig und ist wegen seiner Stärke nie in sonderlichem Ruf gewesen!«

»Er ist ein arglistiger Mensch wie alle Jäger und dabei stärker, als er aussieht«, sagte Hiram. »Zudem hat er eine Büchse.«

»Ich schere mich nicht so viel um seine Büchse«, rief Billy, »denn er wird mir ebensowenig damit tun, als er vor mir durchgehen wird. Er ist ein harmloser, alter Bursche, und ich gestehe offen, ich meine, er habe so gut das Recht, einen Hirsch zu schießen, als irgendein Mann im ganzen Patent. Er zieht davon seinen Unterhalt, und wir wohnen in einem freien Land, wo es jedem gestattet sein muß, dem gewählten Beruf zu folgen.«

»Diesem Grundsatz zufolge müßte jeder das Recht haben, Hirsche zu schießen«, meinte Jotham.

»Ich sage Euch, es ist sein Beruf«, entgegnete Kirby, »und für Leute wie ihn ist das Gesetz nicht gemacht worden.«

»Das Gesetz gilt für alle«, bemerkte Hiram, der nun zu befürchten begann, der gefährliche Auftrag möchte jetzt ungeachtet der von ihm getroffenen schlauen Vorkehrungen auf seine eigenen Schultern zurückfallen, »und auf Meineid ist in ihm mit besonderer Strenge Bedacht genommen.«

»Ei, daß dich, Squire Doolittle«, sagte der unbekümmerte Holzfäller, »ich kümmere mich keinen Zimmerspan um Euch und Eure Meineide. Aber da wir einmal so weit sind, so will ich vollends hinuntergehen und mit dem alten Mann sprechen. Vielleicht verzehren wir ein Stückchen von dem Wildbret miteinander.«

»Mir auch recht; es ist mir lieber, wenn die Sache friedlich abläuft«, erwiderte die Magistratsperson. »Ich bin kein Freund von Streitigkeiten und ziehe ein kluges Benehmen stets zornigem Aufbrausen vor.«

Da das Kleeblatt jetzt schneller ging, so war die Hütte bald erreicht. Gleichwohl hielt es aber Hiram für rätlich, hinter dem Wipfel einer gefallenen Fichte haltzumachen, die gleichsam eine Barriere bildete, um die nach dem Dorf gekehrte Seite von Nattys Wohnung gegen Zudringliche zu schützen. Diese Verzögerung war aber wenig nach Kirbys Geschmack, der durch die an den Mund gelegte Hand ein lautes Hallo erschallen ließ, woraufhin die Hunde aus ihrer Hütte stürzten; fast in demselben Augenblick wurde das spärlich behaarte Haupt Lederstrumpfs in der Tür sichtbar.

»Leg dich, alter Narr«, rief der Jäger. »Meinst du, es seien noch mehr Panther in der Nähe?«

»Ha, Lederstrumpf! Ich habe ein Geschäft an Euch zu bestellen«, rief Kirby. »Der gute Magistrat des Fleckens hat Euch ein Brieflein geschrieben und mich dafür als Postreiter gedungen.«

»Was wollt Ihr von mir, Billy Kirby?« versetzte Natty, indem er über seine Schwelle schritt und zum Schutz gegen die Strahlen der untergehenden Sonne seine Hand über die Augen hielt, um sich seinen Besuch näher zu betrachten. »Ich habe kein Land zu lichten, und der Himmel weiß, ich würde lieber sechs Bäume setzen als einen einzigen niederschlagen lassen. Leg dich, Hektor, sage ich, marsch in deine Hütte.«

»Wirklich, alter Knabe?« rief Billy. »Nun, um so besser für mich. Doch jetzt zu meinem Auftrag. Hier ist ein Brief an Euch, Lederstrumpf. Wenn Ihr ihn lesen könnt, so ist's recht; im andern Falle ist hier Squire Doolittle zur Hand, der Euch den Inhalt mitteilen kann. Ich glaube, es handelt sich um weiter nichts, als daß Ihr den zwanzigsten Juli mit dem ersten August verwechselt habt.«

Inzwischen hatte Natty Hirams schlotterige Gestalt entdeckt, die sich unter dem Schutz eines hohen Baumstumpfes aufgepflanzt hatte, und das Freundliche in seinem Benehmen machte augenblicklich dem entschiedensten Ausdruck des Mißtrauens und Unwillens Platz. Er steckte den Kopf durch die Tür seiner Hütte, sprach einige leise Worte, und als er sich wieder umwendete, fuhr er fort:

»Ich habe nichts mit Euch zu schaffen; packt Euch also fort, ehe mich der Böse in Versuchung führt, Euch ein Leid anzutun. Wir haben keine Feindseligkeiten miteinander, Billy Kirby, und weshalb wollt Ihr einen alten Mann beunruhigen, der Euch nie beleidigt hat?«

Kirby brach sich durch die Fichtenwipfel Bahn und näherte sich dem Jäger bis auf einige Fuß, worauf er sich mit großer Ruhe auf das Ende eines Baumstammes setzte und Hektors Nase zu untersuchen begann, mit dem er auf freundschaftlichem Fuße stand, da er ihn oft in den Wäldern getroffen und hin und wieder aus seinem eigenen Brotkorb gefüttert hatte.

»Ihr habt's mir im Schießen zuvorgetan, und ich schäme mich nicht, es zu gestehen«, sagte der Holzfäller. »Auch bin ich Euch nicht im mindesten deshalb böse, Natty, obgleich es den Anschein hat, als hättet Ihr einmal zu oft geschossen; denn es geht das Gerede, Ihr hättet einen Bock erlegt.«

»Ich habe heute meine Büchse nur zweimal abgefeuert, und jeder dieser Schüsse galt dem Panther«, entgegnete Lederstrumpf. »Seht, hier sind die Skalpe. Ich wollte eben damit zu dem Richter gehen und das Schußgeld in Anspruch nehmen.«

Natty hielt während dieser Worte Kirby die Ohren der beiden Tiere hin, mit welchen dieser fortwährend sorglos spielte, indem er sie den Hunden zeigte und über deren Bewegungen lachte, als sie das ungewöhnliche Wild beschnupperten.

Jetzt wagte es auch Hiram, durch das Beispiel des stellvertretenden Konstablers ermutigt, näherzutreten, worauf er alsbald mit der Autoritätsmiene, die seiner Stellung gebührte, das Wort nahm.

Das erste, was er tat, bestand in einer Verlesung der Vollmacht, wobei er Sorge trug, den wesentlichsten Teilen den gebührenden Nachdruck zu geben, bis er endlich in sehr lautem und bestimmtem Ton mit dem Namen des Richters schloß.

»Hat Marmaduke Temple seinen Namen unter diesen Fetzen Papier gesetzt?« fragte Natty mit Kopfschütteln. – »Gut, gut, dieser Mann liebt die neuen Wege, seine Verbesserungen und seine Ländereien mehr als sein eigen Fleisch und Blut. Ich will's jedoch das Mädchen nicht entgelten lassen: ihr Auge gleicht dem eines ausgewachsenen Rehbocks! Das arme Ding, sie hat ihren Vater nicht selbst gewählt und kann's daher nicht ändern. Ich verstehe mich wenig aufs Gesetz, Meister Doolittle; was soll jetzt geschehen, nun Ihr mir Euren Auftrag verlesen habt?«

»Oh, es ist nichts als eine Förmlichkeit, Natty«, sagte Hiram, der eine freundliche Miene anzunehmen bemüht war. »Laßt uns hineingehen und die Sache vernünftig besprechen. Ich darf wohl sagen, daß sich das Geld leicht wird finden lassen, und aus dem, was vorgegangen, schließe ich teilweise sogar, daß der Richter Temple es selbst bezahlen wird.«

Der alte Jäger hatte von Anfang an die Bewegungen seiner drei Gäste mit scharfem Auge bewacht und seine Stellung gerade außerhalb der Schwelle seiner Hütte auf eine so entschlossene Weise genommen, daß man wohl sehen konnte, es werde nicht leicht sein, ihn von seinem Posten zu vertreiben. Sobald Hiram näher trat, als erwarte er, daß sein Vorschlag angenommen sei, erhob Natty seine Hand und winkte ihm, sich entfernt zu halten.

»Habe ich Euch nicht mehr als einmal gesagt, Ihr sollet mich nicht in Versuchung führen?« sagte er. »Ich beunruhige keinen Menschen, warum kann das Gesetz nicht mich in Ruhe lassen? Zurück! zurück! und sagt Eurem Richter, daß er seine Belohnung behalten könne; aber ich dulde es einmal nicht, daß er seine verderblichen Moden auch in meiner Hütte zur Ausübung bringe.«

Dieses Anerbieten schien jedoch Hirams Neugierde, statt sie zu beschwichtigen, nur noch mehr zu entflammen, und Kirby rief: »Nun, das ist ehrlich, Squire; er schenkt dem Bezirk seine Forderung, und dafür sollte ihm der Bezirk die Strafe erlassen. So was heiße ich einmal einen rechtlichen Handel, der auf der Stelle abgemacht werden sollte. Mir gefällt ein rasches Verfahren, wenn's dabei in einer ehrlichen Weise zugeht.«

»Ich verlange Eingang in dieses Haus«, erklärte Hiram, der nun alle Würde, welche ihm zu Gebote stand, aufbot. »Ich verlange es im Namen des Volkes, kraft dieser Vollmacht und meines Amtes und rufe diesen Friedensbeamten zum Zeugen auf.«

»Zurück, zurück, Squire! Und führt mich nicht in Versuchung«, rief Lederstrumpf, indem er ihm allen Ernstes zum Rückzug winkte.

»Wenn Ihr Euch wehrt, so geschieht es auf Eure Gefahr«, fuhr Hiram fort. – »Billy! Jotham! heran, ich bedarf Eures Zeugnisses.«

Hiram hatte das gemäßigte, aber entschiedene Benehmen Nattys für Nachgiebigkeit genommen und bereits einen Fuß auf die Schwelle gesetzt, als er sich unerwartet an den Schultern gefaßt fühlte und ebensobald über den kleinen Damm in der Richtung des Sees auf zwanzig Fuß weit hinwirbelte. Das Plötzliche dieser Bewegung und die unerwartete Kraftentwicklung von Seiten Nattys hatten bei den Eindringlingen eine vorübergehende Bestürzung hervorgerufen, die alle zum Schweigen brachte; aber im nächsten Augenblicke brach Billy Kirby in ein schallendes Gelächter aus, das aus der Tiefe seines Herzens zu quellen schien.

»Brav gemacht, alter Stumpf!« schrie er. »Der Squire kannte Euch besser als ich. Kommt her, kommt her – da ist ein grüner Platz; fechtet es aus wie Männer, während Jotham und ich achthaben, daß es ehrlich dabei zugeht.«

»William Kirby, ich befehle Euch, Eure Pflicht zu tun«, rief Hiram von dem Damm aus, hinter dem er lag. »Ergreift diesen Mann! Ich befehle Euch im Namen des Volkes, ihn festzunehmen!«

Lederstrumpf aber nahm nun eine drohendere Haltung an; er hatte die Büchse in seiner Hand und die Mündung derselben auf den Holzfäller gerichtet.

»Zurück, sag' ich«, rief Natty. »Ihr wißt, daß ich gut ziele, Billy Kirby; ich verlange Euer Blut nicht, aber das Eurige und das meinige muß diesen Rasen färben, ehe Ihr einen Fuß in die Hütte setzt.«

Solange die Sache von keinem Belang zu sein schien, war der Holzfäller geneigt, es mit der schwächeren Partei zu halten: sobald aber Feuerwaffen zum Vorschein kamen, erschien sein Benehmen gänzlich verändert. Er richtete seine stämmige Gestalt von dem Baumstamm auf und trat dem Jäger mit den Worten entgegen: »Ich bin nicht als Euer Feind hierhergekommen, aber ich bekümmere mich um das hohle Stück Eisen in Eurer Hand so wenig als um meinen Axtstiel; – gebt daher eine gesetzliche Order, Squire, und wir wollen bald sehen, wer von uns beiden den kürzeren ziehen wird!«

Aber da war keine Magistratsperson mehr zu sehen! In dem Augenblick, als die Büchse zum Vorschein kam, hatten sich Hiram und Jotham unsichtbar gemacht. Da der Holzfäller keine Antwort bekam, so blickte er überrascht zurück und bemerkte alsbald die fliehenden Gestalten, wie sie mit einer Schnelligkeit dem Dorf zueilten, die nicht nur die Geschwindigkeit einer Büchsenkugel, sondern auch ihre mögliche Flugweite in Betracht gezogen zu haben schien.

»Ihr habt die Tröpfe zum Kuckuck gejagt«, sagte Kirby mit einem Zug tiefer Verachtung in seinem breiten Gesicht, »aber mich werdet Ihr nicht so leicht los. Weg also mit Eurem Gewehr, Meister Bumppo, oder es gibt eine Unannehmlichkeit zwischen uns.«

Natty ließ seine Büchse sinken und erwiderte: »Ich wünsche Euch kein Leid zuzufügen, Billy Kirby; aber ich lasse Euch selbst urteilen, ob die Hütte eines alten Mannes von solchem Gewürm eingerannt werden darf. Ich will den Bock nicht gegen Euch verleugnen, Kirby, und wenn Ihr wollt, so könnt Ihr die Haut mitnehmen und sie als Zeugnis gegen mich aufweisen. Das Schußgeld für den Panther wird die Schuld bezahlen, und das muß jedermann zufriedenstellen.«

»Allerdings, allerdings«, rief Kirby, von dessen offener Stirn bei diesem freiwilligen Erbieten jeder Schatten von Mißvergnügen verschwand. »Werft die Haut heraus, so muß sich das Gesetz zufrieden geben.«

Natty ging in seine Hütte und erschien bald mit dem genannten Zeugnis, worauf sich der Holzfäller in so gutem Einvernehmen von dem Jäger trennte, als ob nichts vorgefallen wäre. Während Kirby am Ufer des Sees dahinging, brach er noch oft in ein lautes Lachen aus, wenn er an Hirams Purzelbaum dachte, wie er denn überhaupt das Ganze als einen Kapitalspaß betrachtete.

Aber lange schon, ehe Billy das Dorf erreichte, hatte sich das Gerücht von seiner Gefahr, von Nattys Mißachtung des Gesetzes und von Hirams Niederlage verbreitet. Man sprach allgemein davon, den Sheriff zu holen, ließ Bemerkungen hinsichtlich einer Zusammenrufung der bewaffneten Macht fallen, um die Beleidigung des Gesetzes zu ahnden, und viele Bürger hatten sich versammelt, um die weiteren Schritte zu beraten. Billys Ankunft mit der Haut, die jeden Grund zur Haussuchung beseitigte, änderte jedoch die Sachlage wesentlich. Es handelte sich nur noch um die Einziehung der Strafe und eine Wahrung der Würde des Volks – Punkte, die nach gemeiner Ansicht ebensogut am künftigen Montag wie am Samstag abend beigelegt werden konnten, zumal da ein großer Teil der Ansiedler den letzteren als eine geheiligte Zeit betrachtete. Demgemäß erfuhren alle weiteren Schritte einen sechsunddreißigstündigen Aufschub.


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