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Dschingis-Chan

Nach Stunden erwacht der Panther aus tiefer Betäubung. Langsam öffnet er die schweren Lider, starrt verständnislos ins Leere. Schließt die Augen wieder. Allmählich sickert das Gefühl ins Bewußtsein, von den Hüften ab zu zentnerschwerem Stein geworden zu sein. Ohne die Augen zu öffnen, versucht er die Beine zu bewegen. Wohl spannen sich die Muskeln, doch da unten rührt sich nichts. Wieder liegt er eine Weile still, dämmert vor sich hin. Das Gewicht auf den Beinen verstärkt sich, steigert sich allmählich zu unerträglichem Druck. Von neuem zerren die Muskeln umsonst. Nun tasten die Hände langsam umher, stoßen an etwas Hartes. Dort bleiben sie liegen. Wandern dann über die Brust zurück zum Kopf, fassen etwas Klebriges an, das auf dem Gesicht ist. Bars öffnet die Augen, versucht die Hände zu sehen. Wie ein dickes Gitter liegen die Finger vor seinem stumpfen Blick. Dahinter steht etwas Helles, das blendet.

Wenn alle diese Bewegungen bisher mechanisch und ohne Erkenntnis ausgeführt wurden, so tauchen jetzt Anfänge des Bewußtseins auf. Bars »sieht« jetzt. Er bringt die Hände, die er dicht vor die Augen gehalten hatte, in normale Sehentfernung, erkennt Blut an den Fingern. Läßt die Arme sinken, sieht schräg über sich eine weiße zackige Öffnung, durch die Schneeflocken herabkommen. Der dumpfe drückende Schmerz an seinen Beinen zieht seinen Blick nach unten. Da liegt etwas Dickes, Schwarzes. Die Hände helfen den Augen, vom vorgebeugten Oberkörper her tasten sie die Last ab, die so schwer auf die bewegungslosen Beine drückt. Ein Holzbalken ist das, registriert das Bewußtsein und gibt den Muskeln erneut Befehl die Beine darunter wegzuziehen. Ein Fuß gehorcht jetzt, schräg gebogen, läßt er sich schmerzhaft befreien. Doch der andere ist tot.

Von der Anstrengung ermattet, sinkt Bars zurück und verliert erneut das Bewußtsein. Mit einem Ruck fährt er Minuten darauf hoch, beugt sich vor, packt den Balken, versucht ihn wegzuschieben. Doch der rührt sich nicht. Bars läßt schließlich los, stützt sich auf die Arme und sieht sich um. Das Lichtloch über ihm erhellt schwach seine Umgebung. Umgestürzte, geknickte Balken, Erde, Steine, Holz und Metallstücke seines Flugzeuges liegen umher; weiter weg stehen Möbel oder ähnliches, funkeln und blinken metallene Geräte, schimmern Bilder und bunte Teppiche aus der schwarzen Tiefe ringsum. Der Panther läßt verständnislos seinen Blick langsam umhergehen, sieht hinauf nach dem Loch da weit oben, dessen weißes, hartes Licht seinen Augen weh tut, betrachtet seinen Körper, seine Arme und Hände, sieht sich wieder um. Beginnt zu überlegen. Er begreift jetzt, daß er irgendwo tief unter der Erde in einem hölzernen Gewölbe liegt, in das er wohl bei der Landung durch das Loch da oben hineingestürzt sein muß.

Aber was ist das?

Was blinkt und blitzt dort in der samtenen Dunkelheit hier unten? Von dem Hier und Jetzt geht kein Weg zurück in eine Erinnerung an das, was vorher war. Nicht einmal der Wunsch oder der Versuch dazu ist in ihm lebendig. So, wie sein einer Fuß abgedrückt ist von einer nicht wegzuhebenden Last, so, wie sein Körper angeschmiedet ist an den Boden dieses unterirdischen Raums, so ist sein Denken und Fühlen durch etwas Unverrückbares von der Zeit abgeschnitten und festgeheftet an das, was ihn umgibt. Die schmerzenden Füße, eine bleierne Müdigkeit im Kopf, die dumpfe Luft in seinem unterirdischen Gefängnis lassen den Panther in einen dämmerigen Traumzustand versinken.

Während sein Geist, vom Körper gelöst, ein Eigendasein lebt, schwebend zwischen der Zeit den im Raum unbeweglichen Leib verläßt, wandern seine Augen mit einer merkwürdigen, die Schwärze durchdringenden Klarheit umher. Als Erstes haften sie an einem kastenähnlichen Gegenstand. Auf kunstvoll geschweiftem und mit Schnitzereien verziertem Sockel ruht ein Sarg. An der einen Schmalseite ist das schwarze, mattglänzende Ebenholz sichtbar, aus dem er gefertigt ist. Wunderlich geschnitzte Ornamente, getriebene Goldplatten und Bänder überziehen die Seitenwände und den Deckel. Ein leuchtend roter Seidenteppich mit türkisfarbenen, weißen, blauen und goldenen Farben bestickt liegt zur Seite geschoben über dem Sarg. Wundervoll geformte Urnen stehen darauf. Am Boden, zwischen Steinen, Erde, Holz und Metalltrümmern schimmern die glühenden Farben von schweren Teppichen, liegen lange Seidenfahnen, goldene, mit Edelsteinen reich verzierte Waffen, Schmuckstücke und unbekannte Geräte aus funkelndem Edelmetall. Eines der Maschinengewehre von Bars liegt mitten dazwischen. Ein breiter, kronenähnlicher Goldreif, über und über mit Türkisen und Korallen besetzt, an dem lange Ketten von Perlen, zart ornamentierte Goldkugeln, längliche Saphire und blutrote Rubine, gedrehte dicke Seidenschnüre und Ketten hängen, hat sich über den bläulich schimmernden Lauf des Gewehrs geschoben. Aus dem Trümmergewirr der Ebenholzbalken, die wohl die Wände der Grabkammer bildeten, ragt der Knauf eines Schwertes hervor. Er ist in der Form eines grimmigen Löwenkopfes gearbeitet; in das weit offene Maul ist ein riesiger strahlender Smaragd eingefügt. In märchenhaftem Farbenspiel funkelt der kostbare Stein aus dem Dunkel. Weiter hinten, da wo der Raum in tiefschwarze Nacht übergeht, hängen an einer reich geschnitzten Balkensäule runde, reich verzierte Schilde, gebogene Schwerter in goldenen Scheiden mit von Seidenfäden umwickelten Griffen, von denen lange Fransen herabhängen; Lanzen mit Yakschwänzen, beschriebene und bestickte Fahnentücher. Heiligenbilder, Tiere, Jagdszenen und Kriegszüge, in leuchtenden Farben auf Seide gestickt oder gemalt, dazwischen wieder Waffen, Schmuck und Geräte, hängen an den Wänden. Springende Hirsche, Rehe und Hasen, Adler mit mächtigen Schwingen, Elefanten und Fabelwesen, Reiter auf Pferden und Kamelen, Hundemeuten, Vogelschwärme, zarte Bäume und zerklüftete Bergketten, reißende Flüsse und silbrige Wasserfälle, Paläste und Tempel; Götter, Menschen, Tiere und Landschaften der mongolischen Welt, vor zwei Jahrtausenden hier im Bildwerk eingeschlossen, füllen die unterirdische Kammer eines toten Hunnenfürsten, in der nun ein fliegender Mensch des 20. Jahrhunderts liegt.

Sein niedergegangener Vogel hat ihn hinabgeführt unter die Erde zu den Geistern Asiens. Aus der Welt von Gas und Stahl hinab zu der über Jahrtausende hin wirkenden Welt asiatischer Seele und asiatischen Bluts.

Die Augen des Fliegers wandern über die Bilder an den Wänden. Da ist auch ein Kriegszug dargestellt. Über eine phantastische Landschaft mit zackigen Bergen und märchenhaften Bäumen galoppieren Reiter auf kleinen Pferden. Weit vorgebeugt halten die einen Bogen im ausgestreckten linken Arm, auf dem Rücken hängt ihnen ein mächtiger Köcher, gefüllt mit Pfeilen. Andere schwingen Schwerter oder Lanzen. Weiter zurück, umgeben von einem glänzenden Gefolge, über das zackige Fahnen flattern, reitet ein Fürst im Zobelhut mit reich gesticktem Gewand, mit Säbel und Dolch bewaffnet. Lanzenreiter und Bogenschützen, Kamele und Viehherden schließen sich an. Links im Bild ist ein Kampfgetümmel zu sehen. In eine zurückflutende Masse von Fußvolk und einigen Reitern schwirren unzählige Pfeile der andrängenden mongolischen Bogenschützen. Viele der fliehenden Feinde bedecken, von Pfeilen durchbohrt, den Boden. Andere schwingen verzweifelt kurze Schwerter oder versuchen sich mit Dolch und Lanze zu verteidigen. Mitten in dem wirren Haufen kämpft ein mongolischer Fürst mit krummem Schwert. Um ihn häufen sich die Leichen der erschlagenen Feinde. Sein prächtig geschmückter Schimmel zertritt sie mit seinen Hufen.

Bars starrt unentwegt auf das Bild.

Da scheint es ihm, als ob sich die Reiter bewegten.

Da versinken die Wände, der unterirdische Raum zerteilt sich, dehnt sich weit – – eine große Landschaft tut sich auf.

Am brandgeröteten Horizont erscheinen die kleinen Reiter des Bildes jetzt, von unermeßlichen weiteren Scharen gefolgt. Staubwirbelnd wogen die Reiterwellen daher, brausen johlend und brüllend heran.

In unendlichem Zuge, unaufhaltsam weiterdrängend, mit dröhnenden Pauken und flatternden Fahnen reitet Asien vorbei.

Über weite endlose Steppen, über Hügel und schneebedeckte Gebirge, durch Wälder und Ackerbreiten sieht Bars das Heer der Hunnen ziehen. Breite Ströme durchschwimmen Reiter und Pferd. Kein Hindernis, von der Natur oder von Menschenhand entgegengehalten, kann ihren Zug hemmen.

Wie ein wandernder Feuerbrand, der sich über Heide und Forst wälzt, fressen die vorwärts drängenden asiatischen Horden Länder und Völker. Sie hinterlassen rauchende Trümmerhaufen menschlicher Siedlungen, gemordete Bewohner, vernichtete Felder und zertretene Saaten; ein breiter Gürtel der Vernichtung schiebt sich weiter und weiter nach Westen vor.

Niemand kann ihn aufhalten.

Tollkühne Männer, die da und dort versuchen, sich dem Vernichtungswall entgegenzustemmen, werden nach aussichtslosem Kampf von den Hufen der mongolischen Rosse zertreten.

Unaufhaltsam weiter stürmen die Hunnen, überschwemmen die Länder blonder, blauäugiger Menschen.

Der Geist des Panthers, vom Körper und der Zeit gelöst, wandert mit den Reitern. Sieht, wie Burgen und Städte, wie ganze Staaten vom andrängenden Brand wegschmelzen, sieht, wie dieses asiatische Feuer immer weiterfrißt. Schon sind weite Strecken westlicher Länder gänzlich mongolisch geworden. Bars sieht riesige Herden weiden, von Beute schwer beladene Reiter- und Wagenzüge nach den neuen Wohnplätzen der Eroberer, nach den Burgen und Lagern ihrer Führer ziehen.

Sieht weiße Menschen in der Fron der Asiaten, Gesandtschaften europäischer Staaten demütig dem Herrscher der Hunnen Geschenke bringen, sieht blonde Fürstensöhne und -töchter im Gefolge der Schlitzäugigen – –

Weiter wandert sein Geist durch die Bilder der Zeit.

In einer weiten, von Waldbergen umsäumten Ebene, bei einer mauerumgürteten Stadt an gewundenem Fluß, tritt den hunnischen Scharen, die zu Hunderttausenden das Feld erfüllen, ein gepanzertes Heer entgegen. In letzter Stunde wirft sich Europa dem andrängenden Asien entgegen. Nach verlorener Schlacht fluten die hunnischen Reiter zurück.

Noch ist es nicht die letzte Schlacht, von der die alten nordischen Sagen berichten, die Götterdämmerung, wenn die Welt-Esche Yggdrasil verdorrt.

Der Geist des Fliegers wandert zurück in die Berge der Mongolei. Jahrhunderte sind verflossen, neue Generationen gelber schlitzäugiger Menschen erfüllen die Täler und Weideplätze des weiten Landes im Herzen Asiens. In Heldengesängen, im Gedächtnis des Volkes sind die ruhmvollen Eroberungszüge der Ahnen erhalten geblieben.

Nun quellen von neuem Nomadenstämme über die Gebirge hinweg hinunter in die weiten Ebenen, drängen von neuem über ihre Wohnsitze hinaus in unaufhaltsamem Zug. Hier oben im Tal, wo die Grabstätten der Ahnen liegen, wählen sie sich den Führer, der sie wieder in das Land der blonden Menschen führen wird. Ihren Dschingis-Chan, ihren »Großen Herrn«.

Wieder erscheinen unermeßliche Scharen am brandgeröteten Horizont, wogen in staubwirbelnden Reiterwellen daher, jagen vorbei. Dumpf dröhnen die Trommeln, dröhnen die Hufe.

Die Völker Asiens erobern die Erde –

Vorbei –

Aus den Wolken von Staub und Rauch löst sich ein Schatten, wächst riesengroß empor. Vor dem Geist des Fliegers baut sich ein gewaltiger Thronsitz auf.

In kostbarem Kissen sitzend, in starre Seide gekleidet, mit dem edelsteinbesetzten Schwert umgürtet, erscheint ihm der Groß-Chan aller Völker. Wie tiefe, schwere Gongschläge fallen die Worte aus seinem Mund:

»Ich bin das ewige Asien, das Herz der Welt.«

»Ich komme wieder, mein Reich aufzurichten über der Erde.«

»Ich bin der Herr der Welt!«

*

Wie um Schutz zu suchen vor der gewaltigen Stimme der Erscheinung kehrt der Geist des im Grabgewölbe liegenden Menschen in seinen Körper zurück. Bars richtet sich auf, starrt entsetzt in ein glühendes Licht – Dschingis-Chan?? –

Nein, es ist nur eine Laterne, deren Flamme ihn blendet. Daneben erkennt er ein menschliches Gesicht. Von wirrem Haar und wildem Bart umrahmt, aus tiefen Furchen leuchten ihm zwei klare blaue Augen entgegen. Noch ehe er ganz begriffen hat, was die neue Erscheinung bedeutet, trifft eine tiefe Stimme sein Ohr:

»Nun, nun du lebst also, Fremder. Brauchst dich nicht zu fürchten. Ich bin kein Geist.«

Voller Erstaunen betrachtet Bars den Mann, der ihn mit der Laterne beleuchtet. Nein, das ist kein Geist, das ist ein Mensch von Fleisch und Blut. Ein Mensch seiner Rasse.

»Wer sind Sie?«

Wie das heisere Krächzen einer uralten Krähe ist seine Stimme; ohne jeden Klang, wie zu Asche verbrannt sind die Töne; wie Worte Gestorbener sind sie.

»Du mußt hier fort,« sagt statt einer Antwort der Bärtige, »es ist nicht gut wohnen in der Gruft der Toten.«

Er stellt die Lampe auf den Boden und beginnt Balken und Trümmer wegzuräumen, die Füße des Liegenden zu befreien. Ohne Hast, aber mit fließenden Bewegungen arbeitet der Mann. Bars sieht untätig zu, betrachtet ihn.

Aufrecht stehend muß er wohl beinahe ein Riese sein, mit gewaltigen Gliedern. Denn, wie er die schweren Balken spielend aufhebt und zur Seite stellt, so kann nur einer arbeiten, der Bärenkräfte besitzt. Er ist barhäuptig, trägt einen abgeschabten langen Pelzrock, im Ledergürtel steckt eine Axt und ein breites Messer in hölzerner Scheide. An den Füßen hat er Stiefel aus Wolfsfell mit Lederriemen umwickelt. Der lange weiße Bart reicht ihm weit über die Brust und bedeckt mit den buschigen Augenbrauen fast das ganze Gesicht. Nur die stahlblauen Augen und die kräftige Nase sind sichtbar. Das lange Haupthaar umrahmt in wirren Büscheln den mächtigen Kopf. Ohne Neugier, nur mit einem gewissen Erstaunen und mit dem wachsenden Gefühl der Geborgenheit betrachtet ihn Bars.

Wortlos hat der Alte die Trümmer über den Füßen des Liegenden weggeräumt. Nun kniet er nieder und betastet das bewegungslose Bein. Wie ein Arzt befühlt er es vorsichtig, rückt an den Gelenken, blickt dann den Verletzten an:

»Dein Fuß ist gebrochen. Du weißt es?«

Bars nickt.

Er hat es nicht gewußt. Er war ja nicht hier bei seinem hilflosen Körper. Wie wenn Jahre verflossen wären seit seinem Versuch, den Fuß zu befreien, erinnert er sich nun langsam daran; darum also.

Aber jetzt ist es ihm gar nicht so wichtig, daß der Fuß gebrochen ist. Früher wohl hätte ihn dieses Mißgeschick aus der Fassung gebracht, hätte ihn tobsüchtig gemacht vor Empörung gegen ein Schicksal, das ihn für längere Zeit zur Untätigkeit verdammt. Jetzt nickt er nur.

Noch immer scheint er sich in einer Art Traumzustand zu befinden, obwohl er bei klarem Verstand ist. Mit sachlichem Interesse beobachtet er, wie der Mann darangeht, das Bein fachkundig zu schienen.

Mit seinem großen Messer schneidet er lange Holzsplitter zurecht, bricht aus dem Sperrholz der umherliegenden Flugzeugtrümmer passende Stücke, zieht Lederriemen aus seinem Rock. In kurzer Zeit liegt das Bein in starrem Verband.

Bars blickt zur Höhe hinauf – durch das Loch in der Decke dringt nur noch ein blasser Lichtschein – wundert sich, wie er da hinauf- und hinauskommen soll. Er sieht weder eine Leiter noch ein Seil.

»Komm jetzt,« sagt der Mann, hilft Bars, sich auf das gesunde, aber schmerzhaft gequetschte Bein aufrichten, hebt den Flieger hoch und nimmt ihn wie ein Kind auf den Rücken. Mit dem Fuß stößt er das im Weg liegende Maschinengewehr mit der Edelsteinkrone beiseite, die Laterne in der einen Hand, mit der andern das geschiente Bein von Bars stützend schreitet er um den Sarg herum und wendet sich der Tiefe des Grabgewölbes zu.

Im rötlichen Licht der Laterne funkeln und blitzen märchenhaft Waffen und Schmuck an den Wänden, glühen die Farben der Fahnen und Teppiche auf.

Am Ende des Raums gähnt in der Ebenholzwand ein großes Loch. Eben so hoch, daß ein normaler Mensch aufrecht hindurchgehen kann. Aber zu niedrig für den Riesen mit seiner Last.

»Gib acht, daß du dir den Kopf nicht anstößt.«

Damit bückt sich der Alte und dringt in den Gang ein, der sich dahinter auftut. Über Geröll hinweg geht der gewundene Weg aufwärts. Verbreitert sich allmählich und endet schließlich in einer Art Höhle, vor deren Ausgang tief verschneite Tannen stehen.

Bars zieht tief die kalte klare Schneeluft in die Lungen; um gleich darauf von Schwindeln erfaßt in eine neue tiefe Ohnmacht zu sinken.

Durch den Wald stapft der Alte mit dem besinnungslosen Bars auf dem Rücken. Es hat aufgehört zu schneien. Blaß schimmert der Schnee zwischen den mächtigen Stämmen der Bäume. Wildspuren laufen kreuz und quer durch den Wald. In der Ferne heulen Wölfe.

Als der Flieger erwacht, findet er sich mit einem großen Bärenfell sorgsam zugedeckt auf einem Lager in einem matt erleuchteten Raum. Eine wohlige Wärme durchrieselt seinen Körper, eine angenehme Müdigkeit aus dem Gefühl des Geborgenseins kommend, erfüllt ihn.

Nun ganz wach geworden läßt er seinen Blick ohne die gewohnte kritische Schärfe, nur aufnehmend, umherschweifen. Sein Lager befindet sich erhöht über dem Boden an der Schmalseite eines kleinen Raums, dessen Wände aus rohen Stämmen gebildet werden, deren Fugen sorgfältig mit Moos verstopft sind. Das ist wohl die Blockhütte meines Retters; wer er wohl sein mag? denkt Bars.

In der Ecke, dem Kopfende des Lagers gegenüber, hängen verschiedene russische Heiligenbilder: Streng blicken große mandelförmige Augen aus asketischen Gesichtern in ein rotes kleines Licht, das in einer bronzenen kostbaren Ampel glimmt, die vor ihnen von der Decke herabhängt. Den Mittelpunkt der Ikone bildet eine gute Nachbildung der Iberischen Madonna. Aus dem Dämmer der Ecke funkeln Heiligenscheine, blinkt das Gold der Spruchbänder und der schmalen Rahmen, starren die Augen der Märtyrer den Flieger an.

Eigentümlich berührt von diesen Zeugen einer strengen Frömmigkeit haftet sein Blick an den Bildern.

Längst versunkene Erinnerungen an eine kleine Dorfkirche im fernen Deutschland, Worte eines Kindergebets, das stille Antlitz der Mutter – der ganze zarte Duft seiner Jugend, der Hauch einer vergessenen Welt weht ihn wie ein seltsamer Zauber an.

Bars reißt sich los und sieht sich weiter um. Neben der aus Steinen aufgemauerten Feuerstelle hängen hölzerne Geräte. Kupferne Töpfe und Kessel stehen auf einem Bord. Eine breite Bank läuft an der Wand entlang bis zu einem Kasten in der Ecke, der auf klobigen Füßen ruht. Er scheint ein Schrank zu sein. Unter einem bronzenen Griff an der Vorderseite ist ein schön verziertes Schlüsselloch zu sehen. Daneben hängen an Haken an der Wand zwei Gewehre. Eine ältere Jagdbüchse und ein moderner Karabiner. Neben der Feuerstelle liegen zusammengeschnürte Ballen von Pelzen, darüber, an der Wand, hängen gebündelt Felle vom Eichhorn und frische Bälge von Füchsen. Ein scharfer Geruch geht von ihnen aus und erfüllt die Hütte mit einem animalischen Dunst.

Auf dem an die Längswand geschobenen Tisch, über dem die Laterne hängt, steht ein Samowar aus blinkendem Messing. Daneben hölzerne Tasten und eine Schüssel aus demselben Material, in der Brot liegt. Auf einem Sessel, der aus einem dicken Lärchenstamm kunstvoll herausgehöhlt und mit Schaffellen bedeckt ist, sitzt ruhig der Alte und schabt Ziegeltee in einen Napf zwischen seinen Knien. Scharf steht sein Profil gegen den Lichtschein der Laterne. Ohne in seiner Tätigkeit inne zu halten, schaut er jetzt mit ruhigen Augen auf seinen Gast, dessen herumwandernder Blick nun in die so seltsam strahlenden Sterne taucht.

Bars will fragen, in Erfahrung bringen, wo und bei wem er sei. Aber unter dem Bann dieser Augen unterdrückt er die Frage.

»Sei willkommen unter meinem Dach! – Nun, du hast gut geschlafen, – jetzt wollen wir essen.«

Der Alte steht auf, nimmt einen Topf von der Feuerstelle, gießt warme Milch daraus in eine Holzschüssel, brockt Brot hinein. Während sich Bars auf seinem Lager mühsam aufrichtet, reicht ihm der Mann die Milch und einen Holzlöffel, schiebt ihm auf einem Teller weichen Käse und ein Messer zu. Dann bereitet er den Tee. Alles ohne weiter ein Wort zu sagen.

Bars macht sich gierig über das Essen her. Er hat einen gehörigen Hunger. Über seine Schüssel weg sieht er, wie sein Gastgeber sich bekreuzigt und laut dazu spricht: » Wo imja Otza i Sina i swjatago Ducha, amin.« Er bricht das Brot und beginnt ohne Hast zu essen.

Der Flieger schämt sich auf einmal seiner Gier beim Anblick dieses Menschen, der ihm wie eine Gestalt aus Urväterzeiten erscheint, als man noch dankte für das tägliche Brot. Still löffelt er seine Milch zu Ende, ißt Brot und Käse, trinkt schweigend den heißen Tee.

In alter Gewohnheit greift er jetzt nach seiner Zigarettendose, merkt jetzt erst, daß er seinen Fliegeranzug nicht mehr anhat, sieht erstaunt den Alten an. Der nimmt von einem Haken an der Wand die Kleider des Fliegers und legt sie ihm wortlos auf das Lager. Bars zieht langsam die schwere silberne Dose hervor. Er, der selbst in den geheiligten Räumen des Kriegsministeriums die Zigarette nicht aus dem Mund nimmt, zögert jetzt.

Da lächelt zum erstenmal der Alte, nimmt einen glimmenden Span vom Feuer und hält ihn seinem Gast hin:

»Hier, wenn du rauchen willst.«

Einen Augenblick lang ist Bars verführt, ihm seine Dose anzubieten; dann sagt er doch nur »danke« und zündet sich an dem Span seine Zigarette an. Dem blauen Rauch nachblickend, spannt Bars seine Gedanken. Er ist völlig klar. Die Luftschlacht, der Rückflug im Wolkentreiben, die Bruchlandung, alles steht plastisch in seiner Erinnerung. Nur der Sturz in das Gewölbe, sein Aufenthalt unter der Erde, seine Befreiung, der Weg hierher sind in Nebel gehüllte Vergangenheitsbilder, die keine festen Umrisse in Form und Zeit gewinnen wollen. Aus seinen um diese verschwommenen Bilder kreisenden Gedanken heraus fragt er unvermittelt:

»Was ist das eigentlich für eine unterirdische Grabstätte?«

Der Alte antwortet:

»Dort liegen mongolische Fürsten begraben. Es gibt viele solcher Grabgewölbe hier.«

»Und aus welcher Zeit stammen sie? Sie scheinen alt zu sein.«

»Uralt sind diese Gräber. Du mußt wissen, daß hier im Noin-Ola die Wiege der Mongolen stand. Von hier zogen die Hunnen aus und eroberten die Welt; von hier aus führte Dschingis-Chan seine Völker nach Westen und Süden. Hierher kehrte er zurück, wenn er Erholung suchte und Ruhe.«

Bars hört da eine in Worte gekleidete Bestätigung seiner Traumbilder. Was er im Geist, über Jahrhunderte zurück, geschaut, das steht nun wieder auf in ihm und erfüllt sein Denken mit Grauen.

»Du hast ihn gesehen?« fragt nach einer Pause der Alte.

In Bars ist kein Platz zur Verwunderung über diese Frage. Er nickt ein erschüttertes »Ja«.

»Es ist gut, daß du ihn gesehen hast. Du wirst von ihm reden müssen, Mann aus dem Westen. Zu den weißen Völkern deiner Heimat wirst du gehen und ihnen sagen, daß du am klopfenden Herzen Asiens gelegen hast. Daß der ›Große Herr‹, daß Dschingis-Chan erwacht ist.«

Wieder nickt Bars.

So wie damals im Gewölbe sein Geist sich vom Körper ablöste und wanderte, so geht er auch jetzt wieder auf die Reise. Während sein gehemmter Körper in der Hütte des Alten hoch in den verschneiten Bergen des Noin-Ola liegt, wandert er über den Erdteil hin zu den Wohnsitzen der weißhäutigen Menschen. Zu den Nachfahren jener Völker, über die einstmals die Welle der Mongolenflut hinweggebraust ist.

Lange weilt sein Geist in der Ferne. Beladen mit der schweren Last des Geschauten kehrt er zurück.

Zurück in ein Da-Sein, das durch die Ablösung von einer bewußten Gegenwart in ein übergeordnetes Wach-Sein gehoben wird.

Die Frage »wer sind Sie« wird jetzt von Bars nicht aus Neugier nach Namen, Herkunft und Beruf seines Gastgebers gestellt, sondern aus dem Bedürfnis, das körperliche Nahe-Sein auch in ein geistiges zu verwandeln. Nicht um eine geographisch-politische Heimat, sondern um die der Seele zu erfahren. Der Alte fühlt das, und so gibt er diesmal Antwort:

»Mein Name ist vergessen. So wie keine der Tannen im Wald ihren eigenen Namen hat, keiner der tausend Tropfen im Tau und keine Welle im See, so bin ich auch nur ein Teil jener lebendigen Kraft, die von Anbeginn an durch die Jahrhunderte den Menschen unseres Volkes formt.«

»Sie sind Russe?«

»Ja und nein. Wie du es nimmst; für dich vielleicht und die Heutigen keiner. Für meine Väter und – – für eure Enkel bin ich es.«

»Ich bin nicht Russe, meine eigentliche Heimat ist Deutschland,« sagt Bars, »ich diene im russischen Heer.«

»Das Blut deiner Ahnen ist auch das Blut unserer Ahnen.«

»Wie kommen Sie hierher?«

»Wenn das Haus dem Bewohner über dem Kopf wegbrennt, und wenn man ihm seinen Acker nimmt, dann sucht er einen ungestörteren Platz für seinen Herd und seinen Altar.«

»Hat Sie die Revolution vertrieben?«

» Mich hat niemand vertrieben. Aber Rußland hat man vertrieben. Der Wind, der von Westen kommt, hat unsere ewige Lampe ausgelöscht und einen Brand entfacht, der diejenigen verbrennen wird, die sich an ihm wärmen wollen. Weil sie keine Seele haben. Die Seele Rußlands liegt unter der Asche. Ihre Glut wach zu halten, bin ich hier in der Einsamkeit.«

»Gerade hier, bei den Gräbern der Hunnen?«

»Gerade hier!«

Bars denkt an seine Begegnung mit dem »Großen Herrn« unter der Erde und ahnt, warum der Alte gerade hier sein muß. Weiter grübelnd drängt sich ihm die Frage über die Lippen:

»Glauben Sie, daß uns die Mongolen überrennen werden?«

»Du fragst, wie du denkst, und du denkst wie die andern.«

Bei dem Wort »die andern« durchzuckt Bars ein andrängendes, überwältigendes Erinnern an seine Kameraden, an die Front, an seine Stellung. Sehr klar steht ihm seine Lage vor Augen. Für seine Kameraden verschollen, unfähig, sich zu bewegen, ohne Möglichkeit, ihnen Nachricht zu geben, liegt er hier in der einsamen Hütte bei dem zeitlosen Mann. Sein Gesicht, bisher dem Alten aufgetan und mit einem sinnenden Ausdruck, wird wieder hart, verschlossen und herrisch:

»Ich muß zu diesen ›anderen‹ zurück! Sie werden meine Meldung übermitteln. Heute noch!«

Seine Hände suchen fiebrig in den Taschen seines Anzugs auf seinem Lager nach Papier und Bleistift. Doch er findet nichts. Aufsehend und sich aufrichtend will er gerade seinen Gastgeber um Schreibmaterial bitten, da fällt ihn ein wütender Schmerz an, daß er wieder zurücksinkt.

Der Alte in seinem Sessel hat ihm ruhig zugesehen:

»Du wirst zurückkehren, wenn es Zeit ist. Und jetzt wirst du schlafen.«

Damit steht er auf, nimmt eine hölzerne Dose vom Bord und schüttet gestoßene Kräuter in einen Topf am Feuer. Schürt die Glut zu heller Flamme und kocht einen Tee, den Bars gehorsam trinkt, indes der Alte sich aus Fellen ein Lager am Boden bereitet. Bevor er die Lampe auslöscht, tritt er in die Ecke vor die Ikone, bekreuzigt sich fromm und betet laut das » Otsche nasch«, das Vaterunser. Dann legt er sich nieder.

Einsam glüht durch das Dunkel die kleine Flamme des ewigen Lichts. Draußen rauschen die uralten Tannen.

*

Bars schläft wie ein Toter. Sechzehn Stunden hintereinander.

Als er aufwacht, liegt blaue Dämmerung im Raum. Rötlicher Schein von der Feuerstelle zuckt gespenstisch an den Wänden hin. Auf dem Tisch summt der Samowar. Der Alte ist nicht da. Bars, dem es zu warm ist, schlägt das Bärenfell zurück, sieht staunend an sich herunter. Er hat ein langes grobleinenes Hemd an, das ihm nicht gehört. Der Alte muß ihm wohl, als er schlief, eines von seinen angezogen haben.

Wieder beschäftigen sich seine Gedanken mit seinem seltsamen Gastgeber. Und gerade, als ob sie ihn herbeigerufen hätten, tritt der Alte durch die niedrige Tür, begrüßt seinen Gast und macht sich dann schweigend am Feuer zu schaffen.

Später, nachdem sie gegessen haben, beginnt er von selbst zu reden:

»Du wirst also zurückkehren zu den anderen. Ich will dir den Weg zeigen, wenn du wieder gehen kannst.«

»Und wann wird das sein?«

»Wenn es Zeit ist.«

Und nach einer Pause:

»Der Krieg, den ihr dort unten führt, wird bald vom Winter lahmgelegt werden. Ihr und auch euer Feind werdet euch beugen müssen vor seiner Macht, die stärker ist als ihr alle. Dann schläft das Feuer in diesen Bergen. Aber an anderen Stellen wird es weiter brennen. Asiens Feuer werden die Welt entzünden. Sieh zu, daß die Deinen gerüstet sind. Ihr habt Waffen, wie sie noch nie die Menschen besaßen, um einander zu töten. Und immer neue erfindet euer ruheloser Geist und immer mehr. Ängstlich beobachtet ihr eure Nachbarn und sucht sie durch Vermehrung von Vernichtungsmaschinen zu übertreffen. Wie die Wölfe belauert ihr euch gegenseitig, um euch anzufallen, wenn einer eine Schwäche zeigt. Immer mit der Fackel in der Hand lauert ihr darauf, das Haus eures Nachbarn anzuzünden und vergeßt dabei, daß ihr euer eigenes Dach damit in Brand steckt. Ihr seid wie die Bauern, die miteinander raufen und nicht merken, wie die aus einem anderen Dorf eure Kühe stehlen und eure Felder wegnehmen. –

Die Welt ist alt geworden. Wohl geht noch immer der Mann hinter dem Pflug und legt Samen in die Erde, wohl schaffen noch fleißige Hände, wohl sitzen Menschen an Büchern noch. Aber sie alle arbeiten umsonst. Denn euer Trachten ist nicht auf das Leben, sondern auf den Tod gerichtet.

Was Generationen eurer Väter erbaut und geschaffen, was in Jahrtausenden wuchs, ist nun eine Hülle ohne Inhalt. Aus dem engen Haus der Väter seid ihr herausgetreten und steht nun ratlos daneben.

Weil ihr keine Seele mehr habt.

Dabei klammert ihr euch hilflos an das, was euch eine Vergangenheit hinterließ, sucht ängstlich tote Formen zu erhalten, für deren Verteidigung ihr immer mehr Waffen schmiedet. Ihr glaubt erneuern zu können, was einmal lebendig war. – Ihr täuscht euch.

Nie kehrt der Mann in die Gärten seiner Kindheit zurück. Die Jugendträume und Spiele hinter dem Zaun beenden unwiderruflich die steigenden Jahre. Mit dem wachsenden Menschen wächst auch die Welt. So wächst auch mit den wachsenden Völkern der Kreis.

Wehe denen, die ihren Bannkreis nicht erfüllen können.

Die Erde ist klein geworden für die wachsende Menschheit.

Nacheinander sind die Völker in ihre Jahre und damit in ihre Bestimmung getreten. In ihrem Umkreis haben immer die geherrscht, die den andern im Wachwerden voraus waren. Immer die Stunde zwischen Traum und Tag ist die Zeit der bezwingenden Macht. Nur einmal rauscht der Frühling durch das Blut eines Volkes. Nur einmal herrscht ein Volk allein.

Wenn du um den Erdball wanderst, wirst du keines mehr finden, das noch einen Frühling vor sich hat, einen Frühling, den es für sich allein genießt.«

Bars hat still den Worten des Alten gelauscht. Nun drängt sich ihm eine brennende Frage auf:

»Was sollen wir tun, um unseren Bannkreis zu erfüllen?«

»Was im Kleinen war, wird im Großen sein. Zwei Wölfe, die sich ineinander verbeißen, werden immer einer Meute von vielen erliegen. Aber wenn zwei Rudel einander begegnen, wird immer das stärkere Sieger sein.«

»Wir sollen uns also zusammenschließen?«

»Es ist nicht genug damit. Ein Bündnis, das die Not zustande bringt, ist nicht von Dauer. Es gleicht den Stützen, die ein baufälliges Haus halten sollen.

Glauben und Wissen um die gemeinsame Bestimmung, die Seele und das gemeinsame Blut allein können verwandte Völker zusammenführen zu einer neuen höheren Einheit.

Dann wird denen ein neuer Frühling erstehen, welche die stärkere Seele haben.

Noch wandelt unser Herr über die Erde, er wird denen seine Gnade schenken, die er für würdig befindet!«


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