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Der Untergang von Naphtadar

Die Stadt Naphtadar bleibt in dieser Nacht hell erleuchtet. Die Front ist ruhig, bei dem dichten Schneetreiben ist keine zehn Schritt weit zu sehen. Ein Bombenangriff ist also nicht zu befürchten.

Warum also soll man abblenden?

Es ist zwar Vorschrift, aber es gibt ja so viele Vorschriften, die unnötig scheinen. Und wie überall in der Welt – nicht um ausgeführt zu werden. So auch hier.

»Wenn der Japonetz uns aufsuchen will, wird er uns finden, auch wenn wir vollkommen im Dunkeln liegen«, ist die Meinung des Stadtkommandanten, als ihn einige Herren von der Leitung der Asneft auf die unvorschriftsmäßige Festbeleuchtung aufmerksam machen.

»Aber, meine Herren, durch die lückenlose Luftsperre, die wir um das ganze Industriegebiet gelegt haben, kommt kein Schwanz, darauf können Sie sich verlassen!«

Im Vertrauen auf diese tatsächlich mit allen Mitteln modernster Kriegstechnik aufgebaute Verteidigungsanlage begibt man sich zur Ruhe. Bei den Bohrtürmen, in den Raffinerien, in Fabriken und Werkstätten aber wird mit demselben intensiven Tempo weitergearbeitet wie am Tage.

Der leitende Ingenieur der hochempfindlichen Horchanlage auf den Höhen hat eben seinen Rundgang beendet. Es ist alles ruhig. Es schneit noch immer, also kann er sich ruhig ein Stündchen aufs Ohr legen. Ob er nun schon lange oder nur zehn Minuten geschlafen hat, als ihn das Alarmzeichen plötzlich aufjagt, kann er nicht sagen. Mit einem Satz ist er an der Tür.

Klar, kalt, von Sternen übersät wölbt sich der Himmel über ihm. Im Osten dämmert es schon. Auf den Bergen glitzert der Schnee.

Mit drei langen Sprüngen ist er in der Zentrale, reißt die Hörmuscheln an den Kopf – – lauscht.

Neben ihm sitzen die Leute ruhig an den Apparaten, drehen an Messingschrauben, schieben Tabellen hin und her, tippen lautlos Zahlen und Zeichen auf die Fernschreiber. Auf einem großen Tisch, auf einer von unten matt beleuchteten Glasplatte, die mit einem engmaschigen, rechtwinkligen Liniensystem überzogen ist, bewegen sich langsam je ein roter und ein grüner Lichtpunkt schräg über das Quadratnetz. Dicht neben dieser Platte ist eine große Landkarte in den Tisch eingelassen, über die der messingne Arm eines Zeigers in Zickzacklinien ganz langsam weitergleitet. An jeder Ecke dieser gebrochenen Linie verweilt er für kurze Zeit, dann leuchten auf einer schmalen Glastafel in roter Schrift Namen, Nummern und Zeichen auf.

Diese seltsamen, für einen Laien vollständig unverständlichen Geräte und Handhabungen stellen aber das raffinierte System einer Horchanlage dar, durch das die einzelnen Kommandostellen der Luftverteidigungsanlagen eines angegriffenen Gebietes vom Nahen eines feindlichen Fluggeschwaders, seiner Stärke, der jeweiligen Flughöhe, Flugrichtung und Geschwindigkeit unterrichtet werden, das außerdem noch die Alarmbereitschaft der angerufenen Stellen und den Beginn ihrer Abwehrtätigkeit anzeigt. Der Raum, in dem diese hochempfindlichen Instrumente stehen, ist tief unter der Erde. Über dem Boden aber stehen die Aggregate der schwenkbaren Horchtrichter. Da aber auch die ausgeklügeltste Feinmechanik kein Gehirn hat und nur das ausführt, wofür sie geschaffen wurde, sind die Hörmuscheln vorgesehen, in denen man – vielfach verstärkt – die Motorengeräusche selbst abhören kann. Ein erfahrener Hörer ist imstande, sich aus diesen Tönen ein Bild über die Lage zu machen, ohne die mechanischen Aufzeichnungsgeräte zu Hilfe zu nehmen. Witterungseinflüsse und andere nie ganz zu beseitigende Fehlerquellen der Übertragungsapparate können so berichtigt werden.

»Donnerwetter«, entfährt es dem Ingenieur, »das müssen ja Hunderte sein. Und Riesenkähne sind dabei!«

Ein Blick auf die Glastafeln zeigt ihm, daß die Geschwader in ganz verschiedenen Höhen, weit auseinandergezogen, von Osten und Südosten herankommen.

Er ahnt, daß sich heute über Naphtadar, Werchne-Udinsk und über die ausgedehnten Industrieanlagen ein Gewitter von bisher noch nicht erlebten Ausmaßen zusammenzieht.

Der Führer der japanischen Angriffsgeschwader muß über ganz besondere Wettermeldungen verfügt haben. Denn während über der Gegend um den Baikalsee und östlich davon der Himmel plötzlich aufgeklärt hat, schneit es im Süden in den Bergen noch unentwegt.

*

Auf den Flugplatz in Urga, der genau 400 Kilometer Luftlinie von Naphtadar entfernt liegt, gelangen auch die Meldungen der Horchzentrale.

Aber sie gelangen aus unbegreiflichen Gründen nicht sofort zu Bars.

Hier schneit es noch heftig, die Flieger schlafen wohl noch alle. Vielleicht, daß deswegen eine Weitergabe der Meldungen unterblieb. Erst durch eine Anfrage des Generalkommandos, fast eine Stunde später, wird alarmiert. Doch ist auch jetzt an einen sofortigen Start des Geschwaders nicht zu denken. Mit allen Maschinen durch die dicken Schneewolken zu stoßen, ist trotz aller Vorrichtungen für Blindflug ein zu gewagtes Unternehmen. Überdies soll das Geschwader erst auf ausdrückliche Anforderung der bedrohten Gebiete eingesetzt werden. Durch die Erfahrungen mit den letzten großen Luftangriffen der Japaner gewitzigt, rechnet der General mit der Möglichkeit eines gleichzeitigen Unternehmens gegen Urga.

Inzwischen krachen am Baikalsee die ersten Granaten der Abwehrgeschütze, entwickeln sich die ersten Luftkämpfe der beiderseitigen Schutzstaffeln.

Das Überraschende bei diesem Angriff ist nicht die anscheinend außerordentlich große Zahl der eingesetzten Maschinen, ist nicht ihre enorme Tiefenstaffelung, auch nicht die Exaktheit ihrer Formierung, es ist die ungeheure Höhe, in der die ersten Geschwader erscheinen. Mit bloßem Auge überhaupt nur als ein manchmal da oder dort aufblinkender Schleier am Himmel sichtbar, dem menschlichen Ohr nur als ein ganz feines Summen wahrnehmbar, in fast 10 000 Meter Höhe naht sich der Feind! Für die Abwehrgeschütze so gut wie unerreichbar, hoch über der höchsten Drachensperre, kommt, dem Gros weit voraus, das erste Kampfgeschwader heran.

Aus den schnellsten und am stärksten bewaffneten Maschinen bestehend, scheint es die Aufgabe zu haben, ungehindert, mit voller Kampfkraft ins feindliche Hinterland zu gelangen, die dort zur Abwehr aufsteigenden Schutzstaffeln aus der Höhe herabstoßend aufzufangen und abzulenken. Man weiß, daß ein solches japanisches Geschwader nicht an einen Rückflug denkt. Es erkämpft den tiefer fliegenden Bombengeschwadern den Weg zu ihrem Ziel, deckt deren furchtbare Arbeit und ermöglicht den Rückmarsch dieser Maschinen, die nicht so rasch wieder zu ersetzende Millionenwerte darstellen.

Es opfert sich in rücksichtslosem Einsatz.

Es ist zehn Minuten nach 8 Uhr, die riesigen Entfernungsmesser auf den Höhen von Werchne-Udinsk messen die erste Welle der feindlichen Kampfgeschwader mit 9400 Meter relativer Höhe, die Lage der höchsten Sprengpunkte der Flakbatterien mit nur rund 9000 Meter.

Die eigenen Jagdstaffeln von den Flugplätzen des bedrohten Gebiets – die schnellsten und steigfähigsten Maschinen, über die Rußland verfügt – nähern sich jetzt dem Gegner.

Der Luftschutzkommandant stoppt das vorläufig nutzlose Abwehrfeuer seiner Batterien – sie werden später lohnendere Ziele haben – läßt durch Spezialflugzeuge und Bodengeräte das ganze Gelände einnebeln.

In kurzer Zeit ist der glasklare Morgenhimmel in weiße Wolkenschleier gehüllt, in denen die aufgehende Sonne ertrinkt. Über Städte und Fabriken wälzt sich der künstliche Nebel. Hoch oben aber, in strahlender Sonne, verbeißen sich die großen Vögel in erbittertem Ringen.

Durch die Städte, Fabriken und Bergwerke heulen ununterbrochen die Sirenen.

Mit Luftschutzpersonal und Entgasungsgeräten gefüllte Lastwagen rasen durch die Straßen zu ihren Bestimmungsorten. In die Schutzkeller und Unterstände stürzen entsetzt die Bewohner und die irgendwie entbehrliche Bedienungsmannschaft der bei Tag und Nacht laufenden Maschinen und Apparate. Wer sich nicht verkriechen kann und auf seinem Posten ausharren muß, legt in höchster Eile den Gasschutzanzug an, stülpt den Gashelm auf den Kopf und verrichtet in dieser grotesken Vermummung weiter seine aufopfernde Tätigkeit. So stehen viele in den Fabriken und den Betrieben und erwarten das hereinbrechende Verhängnis.

8 Uhr 47 meldet Bahnhof Werchne-Udinsk der Zentrale die ersten Bombeneinschläge: »Brisanzgranaten, weit verstreut, anscheinend noch wenig Gas, Wirkung auf Gleisanlagen und Bauten wegen starker Rauchentwicklung nicht zu erkennen.«

8 Uhr 49 das Elektrizitätswerk an der unteren Sselenga: »Einschläge schwerster Kaliber im Umkreis des Werkes, Anlagen selbst noch nicht getroffen.«

8 Uhr 50 meldet Naphtadar, Bezirk 7: »Gas«.

Und nun bricht die Hölle los.

Durch die künstlichen Nebel herab läßt der unsichtbare Feind seinen Todesregen auf die Stadt niedersausen.

Mit pfeifenden, jaulenden und zischenden Tönen kommt es herab, mit ohrenbetäubendem Krachen krepieren die alles zerschmetternden Brisanzbomben, mit dumpfem Ton fahren die Gasbomben und die großen entsetzlichen Gastorpedos auseinander, klatschend und spritzend die Brandgeschosse.

In wenigen Minuten liegen ganze Häuserreihen in Schutt, brechen Hallen und Lagerhäuser in wirbelndem Brand zusammen, explodieren Gasometer und Öltanks. Ungenügend gedeckte und gesicherte Keller, Unterstände und Zufluchtsräume werden durchschlagen, die Menschen darin zerfetzt, vom Gas qualvoll erwürgt und vom Feuer verbrannt.

Der krachende, würgende, flammende Tod springt dahin und dorthin, wahllos zerschlägt er Hütten und Verwaltungspaläste, Fabriken und Krankenhäuser, Betsäle und Vergnügungslokale. Dort begnügt er sich mit einer Ecke und dort nimmt er das Ganze mit, hier läßt er keinen Stein auf dem andern, und hier springt er unberechenbar über Dach und Mauer ohne zuzufassen.

Am großen Platz vor dem Verwaltungsgebäude des Öltrusts, das mit seinen zerspaltenen, geborstenen Betonwänden, seinen zersplitterten Fensterreihen nur noch eine rauchende Ruine ist, steht unberührt eine der großen Alarmsirenen. Unentwegt gellt ihr Heulen durch die zusammenstürzende Stadt. An der Ecke der Leninskaja liegen die ausgebrannten Trümmer eines Bereitschaftswagens des Luftschutzes. Seine Bemannung sind bis zur Unkenntlichkeit verkohlte Leichen.

Quer über die Straße hinunter zum Bahnhof, der merkwürdigerweise nur gering beschädigt ist, dann über die Lagerschuppen und Depots hinüber zu den ausgedehnten Werkstattanlagen läuft ein breiter Streifen restloser Vernichtung. Östlich vom Bahnhofsplatz, wo die vielen kleinen Holzbuden der Händler, die Kneipen und Teestuben standen, lodert flackernder Brand. Weiter hinauf, am Platz der Arbeit, ist das Gewerkschaftshaus und der danebenliegende Kinopalast eine einzige Feuersäule. Das Denkmal Lenins ist von einer Bombe schwersten Kalibers am Sockel getroffen in tausend Atome zerspritzt. In dem riesigen Trichter wallen giftgelbe Gasschwaden hin und her. Über dem ganzen Viertel liegt schwarzbrauner Qualm, der von immer neu entstehenden Bränden genährt wird.

Das große Knappschaftskrankenhaus mit den gläsernen Liegehallen auf der Höhe ist mitten durch aufgespalten. Das Altersheim daneben fast völlig unberührt. Nur die Fensterscheiben sind vom Luftdruck zertrümmert.

Weiter den Hang hinauf ist der neu angelegte Park und der spärliche Wald zersplittert, zerhackt, wie von Riesenhand umgelegt. Eine Unzahl von Bomben muß hier niedergegangen sein.

Ein Blick von hier oben hinunter auf die Stadt ist ein Blick in die Hölle. Aus jammervollen Trümmern quillt unaufhörlich Brand und Rauch, zucken Flammengarben auf und fahren Explosionen hoch. Und noch immer wühlt der rasende Tod in der gemordeten Stadt. Noch immer regnet der Himmel Verderben.

*

Im städtischen Hospital, das jetzt Lazarett ist, hat man beim ersten Alarm begonnen, die Betten mit den Verwundeten und Kranken aus den Sälen zu rollen und mit den Fahrstühlen in die Gasschutzkeller hinunter zu bringen.

Saal 18 kommt zuletzt dran, weil er gleich neben einem Fahrstuhl liegt. Zuerst müssen die Betten aus den entfernter gelegenen Räumen und den oberen Stockwerken hinuntergefahren werden. Schwester Maria, die immer fröhliche und trostreiche Pflegerin von Saal 18, beruhigt die aufgeregten Männer:

»Nur Ruhe, wir kommen alle noch zurecht. Bis die Flieger da sind, seid ihr längst im sicheren Keller.«

»Schwester Maria, ist der Keller auch gewiß gassicher?«

»Schwester, wie dick ist die Betondecke?«

»Schwester, wann kommen wir denn an die Reihe, das dauert ja so lange?«

»Hört man nicht schon die Flieger?«

Aus allen Betten kommt Fragen, Stöhnen und Jammern.

»Ruhe jetzt!« Schwester Maria weiß sich Gehör zu verschaffen, »wir wollen jetzt gemeinsam etwas singen, dann vergeht die Zeit noch einmal so schnell.« Und mit ihrer schönen klaren Stimme beginnt sie. Einzelne der Verwundeten fallen ein, bald singt der ganze Saal, während auf dem Gang die Betten in langen Reihen in den Fahrstuhl rollen, während draußen die ersten Flakgranaten in den Himmel fahren.

»Die Flieger sind da!«

Der lange Grigoris Kosloff hat es geschrien. Mit einem Satz ist er aus dem Bett, um gleich darauf aufstöhnend der Schwester in die Arme zu sinken. Jäh ist der Gesang abgebrochen.

Schwester Maria bringt mit Mühe den Mann wieder ins Bett, donnert »Ruhe« in den Saal; drückt da und dorthin eilend Leute mit sanfter Gewalt in die Kissen zurück:

»Ist ja gar nicht wahr, die Flieger sind noch lange nicht da!«

Zum Glück kommen jetzt die Wärter. Ruhig fassen sie die Betten an und fahren sie hinaus. Es gehen immer vier in einen Fahrstuhl. Da zwei Fahrstühle nebeneinander laufen, der Saal nur sechzehn Betten hat, wird es sehr schnell gehen. Es ist aber auch höchste Zeit, die ersten Bomben fallen in die Stadt.

Die Schwester steht zwischen ihren Schützlingen, es sind die letzten vier Betten, im Fahrstuhl.

»Fahren Sie schon los,« sagt einer der Wärter, »wir müssen noch einmal nach dem Operationssaal.« Die beiden Männer schieben die Eisentür zu und eilen den Gang entlang.

Die Pflegerin drückt auf die Knöpfe, der Fahrstuhl sinkt in die Tiefe.

»Gleich sind wir unten, da kann uns nichts mehr geschehen.«

Da – – ein kurzer Ruck, ein Stoß, – – der Fahrstuhl steht.

Auf halber Höhe.

Schwester Maria erschrickt. »Jetzt eine Störung?«

Sie drückt auf den Fahrknopf –.

Es rührt sich nichts!

»Los, los schreit einer der Verwundeten, mach doch auf!«

Er hat nicht bemerkt, daß sie noch nicht unten sind.

»Gleich, Stanitscheff, gleich sind wir im Keller.«

Verzweifelt drückt die Schwester auf alle Knöpfe – Keller – Stockwerke – Störung – Notruf –.

Umsonst!

Der Fahrstuhl rührt sich nicht, kein Signal flammt auf.

Der Pflegerin springt das Entsetzen ans Herz.

Hier in diesem steinernen Schacht gefangen zu sein, wenn die Bomben kommen – – das Gas!

»Was ist denn los, Schwester …!?«

Sie zwingt sich zur Ruhe:

»Nichts, nichts, eine Störung, da unten sind sie wohl noch nicht fertig – – wir werden gleich weiterfahren.«

»Du lügst!« brüllt ihr der Unteroffizier Demidenko mit vor Angst und Wut verzerrtem Gesicht entgegen. »Wir sind ja festgeklemmt!«

Er kann sich nicht rühren, ihm sind beide Beine amputiert. Aber sein Lebenswille ist ungebrochen. Er brüllt wie ein Stier.

»Ist das wahr, Schwester?«

Der kleine Mischa mit dem schweren Lungenschuß flüstert es. Ein Blick in das schneeweiße Gesicht der Schwester ist ihm Antwort genug. Still neigt er den Kopf zur Seite, Tränen sickern ihm über die eingefallenen Wangen. Nur der vierte merkt nichts von allem. Eine barmherzige Dämmerung umfängt sein Gemüt. Ein Granatsplitter hat ihm Geist und Körper gelähmt.

Schwester Maria hat Demidenkos flatternde Hände gefaßt:

»Nun schrei' doch nicht so, sei doch still, wir wollen hören, ob die Maschine noch geht.«

Der Unteroffizier hält ein, horcht. Fünf Menschen im eisernen Käfig horchen mit klopfenden Pulsen.

Nichts. Kein Surren der Maschine.

Totenstill liegt der Schacht.

Von neuem brüllt Demidenko auf, flucht, schreit, heult.

Es nützt nichts, niemand hört ihn.

»Man muß uns doch vermissen,« geht es der Pflegerin durch den Kopf, »warum versucht man nicht uns zu holen?«

Sie hämmert mit den Absätzen ihrer Schuhe auf den eisernen Boden des Fahrstuhls, daß es hohl durch den Schacht dröhnt.

»Das Licht brennt doch noch,« ruft Stanitscheff, »da ist doch noch Strom da, drück doch nochmal auf den Knopf, Schwester!«

Mechanisch tut sie den gewohnten Griff.

Nichts rührt sich.

Der Fahrstuhl steht!

Krrrach! – Krrrch! –

Das ganze Gebäude erzittert.

Da sind Bomben ganz in der Nähe eingeschlagen.

Bei diesem Schlag ist Demidenko plötzlich still geworden. Mit zusammengezogenen Augenbrauen stiert er stumpf vor sich hin.

Stanitscheff flüstert fast vergessene Gebete: » Gospodi Jisuse Christe, sine Boshii, pomilui mja gräschnago …«

Mischa weint lautlos vor sich hin.

Krrrch! – Krrrch! –

Das war im Haus!

Schwester Maria reißt sich hoch – Angst, Entsetzen und alles Denken an sich selbst fallen von ihr ab, die stille Selbstverständlichkeit der Pflicht erfüllt sie mit ruhiger Klarheit.

An der Wand des Fahrstuhls ist ein Kasten mit Gasmasken. Sie öffnet ihn, nimmt die Masken heraus. Es sind vier. – Und fünf Menschen sind im Raum.

Mit einem ganz kleinen wehen Gefühl im Herzen geht sie von Bett zu Bett, legt den vier Männern die Masken an.

Auch dem hoffnungslos an Geist und Körper Gelähmten.

Dann stellt sie sich an die Wand, so, daß die Leute sie nicht sehen können. Während draußen krachend und berstend die Bomben niedergehen, spricht sie beruhigend über die Betten hin:

»Es wird gleich vorüber sein, die Masken sind nur zur Vorsicht. Nur Ruhe – es wird gleich vorüber sein. Und dann holen sie uns.«

Langsam rinnen die Minuten, still liegen schwer atmend in ihren Masken die Männer in den Betten.

Draußen stürzt die Stadt in Trümmer.

An vielen Stellen wird das große Krankenhaus getroffen. Der ganze Ostflügel stürzt ein. Der Küchenbau brennt. Doch keine Bombe trifft den Fahrstuhl. Nur das Licht ist erloschen.

Der Tod sucht sich einen anderen Weg zu Schwester Maria.

Ein feiner, zuerst kaum spürbarer süßlicher Geruch beginnt jetzt durch die Fugen des Fahrstuhls zu dringen. Als Schwester Maria ihn wahrnimmt, kriecht von neuem eisigkaltes Grauen an ihr hoch, Todesangst schüttelt die Bebende und preßt ihr das Herz zusammen. Unwillkürlich hält sie den Atem an. Wie sie dann doch wieder Luft einsaugen muß, strömt ihr ein ekler, ätzender Gashauch in die Lungen.

Da bäumt sich der junge Mensch auf, tastet mit zitternden Händen nach dem Schalter, drückt sich die Finger wund an den toten Kontakten. Klammert sich in Verzweiflung an ein Wunder.

Doch es geschieht kein Wunder.

Der Fahrstuhl steht.

Langsam steigt das Gas.

Unaufhaltsam, lautlos und unabwendbar füllt es den Raum.

Da lösen sich Marias Hände von dem erbarmungslosen Schalter – wie gebrochene Flügel hängen sie nun an ihrem gequälten Körper herab.

» Gospodi pomilui …,« tief atmet Schwester Maria, tief saugt sie das Gift in sich hinein.

Dann sinkt sie mit schwindenden Sinnen an den Betten ihrer Schützlinge nieder. Versinkt in Tiefen, aus denen es keine Rückkehr mehr gibt.

*

Das ganze, jenseits der Bahn gelegene Industriegelände, die unzähligen Bohrtürme weiter unten im Tal, sind bisher noch verschont geblieben. Aber wenn dort nun auch Bomben niedergehen, dann muß sich eine Katastrophe ereignen, für die die Geschichte bisher noch kein Beispiel hat.

Dicht zusammengedrängt im Gasunterstand der Ölraffinerie sind Ingenieure und Arbeiter. Dieser Unterstand ist eine der vielen, nach den Vorschriften des Luftschutzes vorbildlich eingerichteten Zufluchtsstätten für die Fabrik, und nach menschlichem Ermessen gas-, aber nicht bombensicher. Nur der erste Ingenieur weiß es. Dieses Wissen um die Unzulänglichkeit des Unterstandes hätte ihn fast seine Stellung gekostet. Seine immer dringlicher werdenden Vorstellungen haben ihn bei der Leitung der Werke äußerst unbeliebt gemacht. Man wollte dort aus irgendwelchen Gründen nicht zugeben, daß hier etwas versäumt worden sei. Erst vor ein paar Tagen, bei einer Revision durch den Luftschutz, hat der verantwortliche Beamte einen erheblichen Anpfiff bekommen, den er in Form einer anderweitig begründeten Kündigung gerne an den Ingenieur weitergegeben hätte.

Jetzt steht dieser an dem periskopähnlichen Sehrohr, durch das man einen großen Teil der Fabrik und die höher gelegenen Teile der Stadt sehen kann. Mit lähmendem Entsetzen beobachtet er die riesigen Rauchwolken und den Feuerschein, der dort über den Häusern lagert. Er wohnt als einziger von den Leuten hier im Unterstand in der Stadt, hat dort Frau und Kind. Seine Hände krampfen sich um die Muscheln der Okulare, vergebens dreht er das Sehrohr hin und her. Er kann nicht sehen, ob die Gegend, in der sein Haus steht, auch in die allgemeine Vernichtung einbezogen ist. Dort gibt es nur wenige Schutzkeller. Ob es seiner Frau mit dem Kind gelungen ist Schutz zu finden, bevor das Verhängnis hereinbrach? …

Ein dumpfer Knall, dem gleich eine Reihe weiterer folgen, dringt von der Erde herunter in den Gasschutzunterstand. Erschrocken fahren die Männer zusammen. Mit jähem Ruck reißt der Ingenieur das Periskop herum.

Da – – hinter dem Kolonnengebäude steigt der Rauch auf.

Knall auf Knall folgt. Dumpf dröhnen die Detonationen im Keller, die Luft erzittert bei jedem Schlag. Alle die Männer hier unten wissen, daß dort oben ungeschützt Kameraden an Maschinen und Apparaten stehen. Kameraden, die auf ihrem Posten ausharren, solange es überhaupt noch einen Sinn hat, Maschinen zu betreuen, von deren Gang das Schicksal der Werke, die Belieferung der kämpfenden Truppe abhängt.

Der Ingenieur verfolgt atemlos die Einschläge.

»Das war im Büro – die ganze Vorderseite klafft auf –

Im Hof, der Waggonschuppen brennt –

Das im Maschinenhaus –

Herrgott, jetzt im Kolonnengebäude!«

Eine haushohe Stichflamme schießt hoch.

Eine zerreißende Explosion, deren ungeheurer Druck selbst hier unten die Leute durcheinanderwirft, hebt Mauern, Stahl und Eisen, schleudert in rasendem Wirbel die Fabrik in die Luft. Im Nu ist alles in eine aufquellende riesenhafte Wolke von Rauch, Dampf und Staub gehüllt.

Das Licht im Unterstand ist erloschen.

Völlige Nacht und würgendes Entsetzen füllen den Raum.

Die Totenstille wird endlich durch die tonlose Stimme des Ingenieurs unterbrochen:

»Notlampen an!«

Ein Schieben und Drängen, Rufen und Fluchen setzt ein. Bänke fallen polternd um, klirrend zerbricht irgendwo Glas – –

Endlich flammen die Lampen auf, beleuchten gespenstisch verzerrte Gesichter.

Zwischen den Leuten, das Gesicht zu steinerner Maske erstarrt, steht hoch aufgerichtet der Ingenieur:

»Wer meldet sich freiwillig? Dort oben sind Kameraden. Vielleicht können wir noch helfen.«

Sieben Mann treten vor, greifen wortlos zu den Gasanzügen und Helmen, nehmen die Rettungsapparate, die Bahren und den Verbandkasten.

Noch fünf weitere melden sich jetzt. Sie werden mit Äxten und Picken, Schaufeln und Spaten ausgerüstet.

»Fertig?«

Der Ingenieur mustert seine Rettungskolonne. Die Männer sind bereit. Er stülpt den Gashelm auf, öffnet jetzt die Tür zur Treppe und läßt die Leute bis zum Schott der Gasschleuse hinauf. Von da aus geht es durch die äußere Panzertür ins Freie.

Die oberen Stufen am Eingang sind verschüttet von Steinen, Teilen von Eisenträgern und Fetzen grober Blechstücke. Gasschwaden greifen wie ekelhafte Polypenarme nach den Männern, die jetzt dieses letzte Hindernis wegräumen, das ihnen noch den Blick auf die Stätte des Grauens verwehrt.

Nun stehen die ersten oben auf dem Fabrikhof, suchen in dem dichten Nebel von Gaswolken, Staub und Rauch nach den ihnen vertrauten Formen der Gebäude.

Es ist nichts zu sehen als wogende graugrüne Nebel!

Ssssshuuuiiiumm krach! Krach!

Mit zerreißendem Knall fahren neue Bomben irgendwo hinein in den aufgerissenen Leib der Fabrik.

Gebückt springen die tollkühnen Leute vorwärts in der Richtung, in der die Gebäude standen, in denen ihre Kameraden sind, denen sie Hilfe bringen wollen. Einer nach dem andern taucht unter in den Nebel, aus dem da und dort noch Bomben aufbrüllen.

Nun ist der letzte darin verschwunden.

*

Die ersten Anzeichen einer Abschwächung des Schneetreibens benützt der Fliegergeneral in Urga zum Starten. In kurzen Abständen folgen ihm, der als Erster im wirbelnden Grau der niedrigen Wolken verschwindet, die Maschinen der einzelnen Staffeln. Über den Wolken versammeln sich die Geschwader zu einer Luftflotte von fast dreihundert Kampfflugzeugen. Von den großen dreimotorigen mit fünf Mann Besatzung bis zu den kleinen, unerhört schnellen Einsitzern sind alle Kampftypen vertreten, über die Rußland verfügt. Der Panther blickt mit Stolz auf den ungeheuren Bienenschwarm, den er anführt. Mit Kurs Nord-Nord-Ost rast er in seiner nach eigenen Angaben gebauten Maschine an der Spitze des ersten Geschwaders gegen den Feind.

Im Gegensatz zu den üblichen Maschinen der Geschwaderführer, die über einen zweiten Piloten, einen Bordfunker und einen Maschinengewehrschützen verfügen, fliegt er einen Einsitzer, dessen Radioanlage so konstruiert ist, daß auf einen Funker verzichtet werden kann. Bars erteilt seine sehr sparsamen Befehle ausschließlich an die Geschwaderführer, denen er nur allgemeine Direktiven gibt. Im übrigen läßt er ihnen weitgehende Bewegungsfreiheit in ihren Entschlüssen.

Seine eigene Staffel, eine Art Leibgarde, deren Maschinen, wie die ihres Führers, schneeweiß mit einem schwarzen springenden Panther bemalt sind, braucht keine Befehle. Sie bildet mit ihm eine Einheit. »Bars elfmal wiederholt,« hat man mit Recht von ihr gesagt.

Das erste, was die russischen Geschwader am silbrigen Horizont entdecken, ist ein großer schwarzer Fleck in einer weißen Nebelbank.

Nach Ablauf einer Viertelstunde bestätigt sich eine furchtbare Vermutung: Die Ölquellen von Naphtadar stehen in Brand!

Als ungeheure, schwarzrußende Fackel brennen 74 Bohrtürme, lodert weithin sichtbar über Sibirien das Fanal des flammenden Öls!

Der Mongole, durchzuckt es Bars, hat recht gehabt mit seinem Knochen. Aber, daß der zweite Teil seiner Prophezeiung auch in Erfüllung geht, dafür werde ich sorgen!

Es ist mehr die ausstrahlende Kraft seines Willens, den Gegner zu vernichten um jeden Preis, als das durch elektrische Wellen übermittelte Befehlswort, das aus seinen Geschwadern eine unüberwindliche, einheitliche Macht formt, die sich jetzt auf den Feind stürzt, der vom Schauplatz seiner Tat den Weg zurück sucht.

Die Japaner haben, ob durch zu starke Vereisung ihrer Maschinen, oder im Glauben, keinen nennenswerten Widerstand mehr zu finden, ihre große Höhe verlassen und fliegen weitauseinandergezogen zwischen 5000 und 6000 Meter. Bevor sie die rasend schnell sich nähernde Gefahr erkannt haben, hat Bars mit der Hälfte seiner Geschwader den Feind überstiegen, während die andern Teile in großem Halbkreis frontal angreifen.

An der Spitze der Japaner stehen die großen, langsameren Bombenträger, von dicht darüber fliegenden Einsitzerstaffeln gedeckt, dicht zusammengedrängt. Sie nimmt der Panther zuerst an.

In unerhörtem Sturzflug, ohne Rücksicht auf das rasende Maschinengewehrfeuer der schwer bewaffneten Japaner, stürzen sich die Staffeln herab und reißen die ersten Lücken in die Phalanx ihrer Gegner.

Die japanischen Schutzstaffeln sind bei diesem tollen Angriff auseinandergespritzt und versuchen einzeln die Russen anzugreifen. Die großen Bombenmaschinen haben sich sofort wieder zu enger Formation zusammengeschlossen und verfolgen mit ihrem Feuerhagel den Angreifer, der unbekümmert um die herumschwirrenden Einsitzer von neuem zum Niederstoßen ansetzt.

Manche der tapferen Jäger flattern zerschossen in die Tiefe, aber der Wille zum Sieg ist stärker als tausend Maschinengewehre.

Der zweite Angriff zerreißt endgültig die gedrängte feuerspeiende Masse und löst den geschlossenen Kampf in Einzelgefechte auf, die das Schicksal dieses Teils der japanischen Geschwader besiegeln. Japan verliert hier einundsiebzig Einheiten der furchtbarsten Waffe, die es gibt.

Als große rauschende Adler kreisen die Sieger im Raum, den sie jetzt allein beherrschen.

Unter ihnen kämpft in erbittertem Ringen mit ebenbürtigen Gegnern bei zunehmender Bewölkung der andere Teil der russischen Geschwader. Bars schießt mit allen seinen Leuten hinunter in das Gewühl, um die Entscheidung zu erzwingen. Schon neigt sich die Waage des Schicksals zu seinen Gunsten, als der Himmel selbst ein unerbittliches Halt befiehlt. In den jagenden Eiskristallen der Wolken verlieren sich Freund und Feind. Als gemeinsamer Gegner greifen die Elemente ein und beenden die Luftschlacht. Nun muß sich jedes einzelne Flugzeug allein den Weg zum Heimathafen zurück erkämpfen. Kompaß und Peilgerät, Erfahrung und Instinkt sind nun die Waffen dieses lautlosen Ringens mit einem Gegner, den man nicht angreifen, den man nur überlisten kann.

*

Bars, dem mehrere Treffer die Radioanlage zerstört haben, ist ohne jede Verbindung mit seinen Maschinen. Ab und zu gleitet gespenstisch ein Schatten an ihm vorbei, oder in dem rings umgebenden Grau taucht plötzlich riesengroß der rote fünfzackige Stern einer Tragfläche auf, um im selben Augenblick wieder vom Nichts verschluckt zu werden.

Hier können auch die raffiniertesten Instrumente nicht helfen, einen Zusammenstoß zu vermeiden. Nur der überfeinerte Instinkt des echten Fliegers, der selbst zum Vogel geworden ist, kann ihn einigermaßen sicher durch das wogende Wolkenmeer leiten.

Auf seinen Instinkt kann sich der Panther verlassen. Von hier aus droht ihm keine Gefahr. Aber ein anderes macht ihm Sorge. Sein Betriebsstoff geht zur Neige. Ein Tank muß wohl leck geschossen sein. Der Zeiger der Benzinuhr nähert sich bedenklich dem ominösen roten Strich, der anzeigt, daß man, hier angekommen, nur mehr über die wenigen Liter des Reservebehälters verfügt. Urga zu erreichen, wird bei dem starken Gegenwind jetzt schon nicht mehr möglich sein. Eine Notlandung in der Nähe der Bahnstrecke muß ins Auge gefaßt werden.

Er geht rasch tiefer. Das Instrument, das die jeweilige relative Höhe über der Erde anzeigt, fest im Auge, drückt er rücksichtslos. An den Schwankungen der Nadel erkennt er ziemlich genau Berge und Täler, über die er hinwegbraust. Oft streift er ganz dicht über einen Kamm hinweg ohne jedoch etwas sehen zu können. Die Wolken müssen tief in die Täler hinabreichen. Der stiebende Schnee, in dem er nun fliegt, überzieht die ganze Maschine mit einer Eisschicht, durch die ihr Gewicht vermehrt und ihre Geschwindigkeit empfindlich herabgesetzt wird. Das Fahrgestell, das nicht wie früher aus Rädern, sondern aus einem Aggregat von Gummikugeln und Raupenkufen besteht, hat er jetzt herausgeschoben. Eine Landung muß bald versucht werden, der Betriebsstoff im Reservetank ist bereits angebrochen.

Während er in einem Tal kurz entschlossen ganz tief hinuntergeht, lichten sich die Wolken. Bewaldete Hänge werden sichtbar, rechts dehnt sich ein kahler Grund; möglich, daß hier eine Landung gelingt.

Bars tastet sich vorsichtig an den Boden heran. Geröllübersät scheint das ganze Tal. Alles andere als ein Landeplatz. Wenn er nur hundert Meter halbwegs ebenen Grund fände! Bei der rasenden Geschwindigkeit seiner Maschine eine allzu bescheidene Fläche, aber der Panther wollte es schon wagen.

Da, entlang einem schmalen Waldstreifen sieht die Erde weniger steinig aus. Mit abgestelltem Motor und herausgenommener Zündung fegt er heran. Jetzt oder überhaupt nicht!

Krach, krach – Schnee stiebt auf, Brocken fliegen, Holz splittert und Metall zerknackt.

Dann ist es still.

Hohl pfeift der Wind in den Tannen, lautlos wirbelt der Schnee, irgendwo in den weglosen Gebirgen der weltenfernen Mongolei.


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