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3. Kapitel.
Worin Wallingford sein Laemmle zu einem Erfinder-Genie präpariert.

Am nächsten Vormittag legte Eduard Laemmle, ungeachtet der Warnungen seines Arbeitsgebers, seine Stellung bei der A. J. Dormanschen Gesellschaft nieder, stieg in eine Elektrische und fuhr nach dem Norden der Stadt, wo er in dem baufälligen, aus Holz gebauten Hause David Jaspers vorsprach. Zu beiden Seiten des Hauses erhoben sich je drei hübsche, solidere Gebäude, die gleichfalls von Jasper gebaut waren, auf einem Grundstück, das er in jüngeren Jahren für ein Butterbrot gekauft hatte. Diese Häuser hatte er vermietet, und David bewohnte das alte, und zwar aus demselben Prinzip, das ihn veranlaßte, denselben etwas fadenscheinig gewordenen Überzieher und abgeblaßten weichen Filzhut zu tragen, die er vor langen Jahren gekauft hatte. In diesen Kleidungsstücken, so sagte er, fühle er sich behaglich, und äußerer Aufwand mache den Leib weder warm noch satt.

Die pausbäckige Ella Jasper begrüßte den Besuch am Haustor mit einem Aufwand von Herzlichkeit, der ganz außer Verhältnis zu dem augenblicklichen Anlaß stand. »Papa ist zu Kriegler gegangen und ißt dort sein zweites Frühstück«, sagte sie, nachdem sie mit Eduard einen Händedruck ausgetauscht hatte. Sie wünschte oft, daß er nicht so gemeinplätzig freundlich zu ihr sein möchte; sie wünschte ihn schüchterner oder freier in seinem Benehmen; seine Herzlichkeit war ihr zu alltäglich, zu inhaltlos.

»Ich hätte es mir denken können«, sagte Eduard lachend und warf einen Blick auf seine Uhr. »Halb elf. Ich will mal gleich zu ihm gehen.« Und fort war er.

Ella blieb eine Weile in der Haustür stehen und blickte dem jungen Mann nach, bis er um die Ecke gebogen war. Dann seufzte sie und ging zu ihrem Backtrog zurück. Einen Augenblick später sang sie wieder munter.

In der Krieglerschen Wirtschaft versammelte sich jeden Vormittag eine Art Klub, eine Gruppe älterer Herren, die alle derselben Loge und derselben Bau-Kreditgenossenschaft angehörten, und die bei Kriegler regelmäßig ihr Zweitfrühstück verzehrten. »Eddy« war daher gezwungen, fast eine Stunde lang bei einem Glas Bier zu sitzen, die weisen Gespräche der Männer mit anzuhören und zu warten, bis sie alle schwebenden Angelegenheiten der städtischen, staatlichen und Landespolitik gründlich ausgedroschen hatten. Dann erst konnte er David Jaspers habhaft werden.

»Was führt Sie so früh hierher, Eddy?« fragte der alte Sattler auf dem Heimweg. »Am Ende wieder so ein Goldminen-Projekt, das uns alle ins Armenhaus bringt?«

Eddy lachte. »Ein Goldgräber in Glacéhandschuhen hat noch niemandem Geld abgenommen«, sagte er. »Ihr alter Kumpan Eddy hat den Schwindel doch rasch genug durchschaut, was?«

Jasper lachte und versetzte seinem jungen Freund einen Schlag, wuchtig wie ein Dampfhammer, auf die Schulter. (Das sollte ein leichtes, zustimmendes Klopfen auf benannten Körperteil darstellen.) »Sie sind ein ganzer Kerl, Eddy«, sagte er. »Nur einen Fehler machen Sie daß Sie sich nicht verheiraten. Ehe Sie sich's versehen, werden Sie ein alter Junggeselle sein.«

»Das haben Sie mir schon oft gesagt,« entgegnete Eddy lachend; »ich kann aber das Mädel, das mich haben will, nicht finden.«

»Ich will mit Ella darüber reden.«

Der junge Mann lachte wieder. »Ella ist mir eine Schwester,« sagte er munter, »und ich möchte meine Schwester um nichts in der Welt verlieren.«

David zog die Brauen zusammen und schüttelte leicht den Kopf. Er sagte aber nichts mehr, so brennend gern er das Thema weiter ausgesponnen hätte. Er hielt sich für taktvoll.

»Ich habe die neue Stellung angenommen«, fuhr Eduard Laemmle fort. »Der Chef ist auch ein Bostoner. Ich werde die ganze Bureauarbeit eines funkelnagelneuen Fabrikunternehmens, das hier errichtet wird, einzurichten haben. Anfangsgehalt 200 Dollars monatlich. Das läßt sich hören, wie?«

»Ausgezeichnet«, sagte David. »Damit kann man sich schon einen Hausstand gründen. Ist die Sache aber auch richtig? Oder ist der Mann vielleicht auch ein Schieber?«

»Der hat das nicht nötig«, antwortete Eddy. »Er hat allem Anschein nach eine Menge Geld, und der Artikel, den er fabrizieren will, ist so gut, daß es sich für ihn besser bezahlt, ehrlich zu sein, als ein Schieber. Der Mann hat nicht die geringste Veranlassung, unehrlich zu sein. Sehen Sie mal!« Er zog aus seiner Westentasche einen Teppichstift mit orangefarbenem Kopf. »Teppichnägel mit Stoffüberzug in jeder beliebigen Farbe, so daß sie zu jedem Teppich passen. Man sieht dann den Nagel überhaupt nicht. Kosten nur eine Kleinigkeit mehr als die einfachen. Glauben Sie nicht auch, daß das ein gutes Geschäft ist?«

David blieb mitten auf dem Bürgersteig stehen und setzte seinen Kneifer auf, um den kleinen Stift kritisch zu beäugen.

»Ist das alles, was er fabrizieren will? Bloß so 'ne kleine Stifte?« fragte er dann.

»Bloß so' ne kleine Stifte«, wiederholte Eddy. »Lieber Dave, die ›Eureka‹-GeselIschaft, die das Nägelgeschäft so gut wie monopolisiert, hat Fabrikanlagen, die sich auf 20 Acker Landes erstrecken. Sie beschäftigt Tausende von Arbeitern. Sie zahlt 16 % Dividende jährlich und hat Millionen Dollars unverteilten Überschuß Nettogewinn! Lange Frachtzüge verlassen ihre Werkstätten jeden Tag, vollbepackt mit Nägeln, nichts als Nägeln, nichts als ›so 'ne Stifte‹! Denken Sie nur mal, wie viele Millionen Nägel jedes Frühjahr aus den Teppichen gezogen und weggeworfen werden!«

Jasper war immer noch damit beschäftigt, den Nagel vom Kopf bis zur Spitze mit größtem Interesse zu prüfen. Jetzt tat er einen tiefen Atemzug und gab Eddy den Stift zurück.

»Wirklich eine große Sache, so klein sie ist«, gab er zu. »Sie sollten aber trotzdem vorsichtig sein. Will der Mann Geld von Ihnen?«

»Nicht einen Pfennig. Das bißchen Geld, das ich habe, könnte ihn auch gar nicht reizen. Er braucht mein Geld nicht. Er ist ein reicher Mann und hat die Mittel, aus eigenem eine Fabrik zu errichten. Er beabsichtigt, eine Aktiengesellschaft mit einer Viertelmillion Kapital zu gründen und die Mehrheit der Aktien für sich zu behalten.«

David dachte lange nach. »Diese Aktien wären eine gute Anlage«, sagte er dann. »Kann man denn welche kaufen?«

»Ausgeschlossen«, antwortete Eddy. »Die Aktien, die er ausgibt, werden nur in Stücken zu 25 000 Dollars begeben.«

David Jasper seufzte wieder. Sechzehn Prozent jedes Jahr! Er dachte an den geringen Zinsertrag, den seine Häuser ihm abwarfen, wenn die Reparaturen und die Steuern bezahlt waren.

»Sie haben da einen guten Treffer gemacht, Eddy. Na, es ist Ihnen zu gönnen! Sie haben immer schwer gearbeitet und fleißig Geld zurückgelegt. Als ich heiratete, hatte ich nichts als mein Sattlereihandwerkszeug und mein Mädel, und wir sind doch ganz schön vorwärts gekommen.«

»Jetzt hören Sie mal, Dave,« lachte der junge Mann, »ich werde mich nächstens auf die Suche nach einem Mädchen machen, und mich verheiraten, nur damit Sie endlich aufhören, davon zu reden. Wenn die Sache dann aber schief geht, so werde ich Ihnen die Schuld geben, solange Sie leben. Nun aber – wie denken Sie über meine Aussichten? Ich bin eigens zu Ihnen hergekommen, um Ihre Ansicht darüber zu hören.«

Dave antwortete, da er jetzt sein endgültiges Urteil abgeben sollte, langsam und gedehnt. »Meine Ansicht? Sie müssen sich jedenfalls vor Augen halten, daß Sie eine Stellung aufgeben, die mit jedem Jahre vorteilhafter wurde und voraussichtlich mit jedem weiteren Jahre vorteilhafter geworden wäre. Wenn Sie aber mit 200 Dollars monatlich anfangen können, und wenn Sie das Gehalt auch wirklich ausgezahlt bekommen, und wenn der Mann kein Geld von Ihnen will, und wenn er kein Schwindler ist, – dann haben Sie tatsächlich eine Chance, die Sie sich nicht entgehen lassen dürfen.«

»Ganz genau meine Meinung«, rief Mr. Laemmle begeistert aus. »Jetzt muß ich aber gehen. Ich will noch Mr. Lewis und Mr. John Nolting und einige andere aufsuchen, um auch ihre Meinung einzuholen.« Damit stieg er in eine Elektrische und fuhr frohen Mutes davon.

Dieser Vorsatz Eddy Laemmles, seine älteren Freunde um ihre Ansicht zu fragen, hatte praktisch allerdings nur geringe Bedeutung. Bei jedem Anlaß ging er zu ihnen, um ihren Rat einzuholen, und dann tat er doch, was ihm gut dünkte. Er war jedoch immerhin alt genug, um in allen Angelegenheiten, deren Behandlung Vorsicht erforderte, Fehler zu vermeiden, und er hatte bisher seine kleinen finanziellen Geschäfte mit solchem Erfolge geführt, daß er anfing, sich etwas auf seinen Scharfsinn einzubilden.

Er traf Mr. Wallingford im Hotel an, aber dieser hatte ihn dieses Mal keineswegs erwartet. Wallingford war emsig mit Briefschreiben beschäftigt; und diese Briefe, die teils an seine Frau, teils an »Blackie« Daw gerichtet waren, trugen durchaus persönlichen und durchaus vertraulichen Charakter, so daß Wallingford über die Störung begreiflicherweise recht ungehalten war. Er placierte den Besucher in der Nähe des Fensters und gab ihm einige neue Nägelmuster, die er an diesem Vormittag angefertigt hatte; dann ging er an den Schreibtisch zurück und schrieb, ohne Laemmle zu beachten, fünfzehn Minuten lang in einem Zuge weiter. Laemmle hatte also vollauf Zeit, Betrachtungen darüber anzustellen, wie unangebracht es von ihm war, die familiär-zutrauliche Miene aufzusetzen, mit der er das Zimmer betreten hatte. Wallingford aber schrieb in dem Postskript eines Briefes an Mr. Daw: »Das Lämmchen ist eben hier, und ich schleife gerade die Schere.«

Nachdem Wallingford seine Korrespondenz erledigt und durch einen Messengerboy zur Post hatte tragen lassen, setzte er sich mit nüchtern-geschäftlicher Miene an die andere Seite des kleinen Tisches, an dem Laemmle saß. Wie jeder große »Industriekapitän« wendete er den Rücken dem Fenster zu, so daß seine Gesichtszüge beschattet waren, während die offenen, klaren Augen unter der ehrlichen, breiten Stirn Laemmles ins volle Tageslicht blinkten, das jeden kleinsten Zug, jede Bewegung seines Gesichtes scharf beleuchtete.

»Ich habe gestern abend vergessen, Sie vor einer Sache zu warnen«, begann Wallingford sehr ernst. »Ich hoffe, Sie haben über unsere Angelegenheit nicht zuviel herumgesprochen. Ich habe solches Vertrauen in Sie gesetzt, daß ich jede Vorsicht für überflüssig hielt; und ich muß sagen, daß dieses Vertrauen durchaus gerechtfertigt zu sein scheint, denn ich habe mich heute vormittag eingehend nach Ihnen erkundigt und überall die beste Auskunft erhalten. Da wir gerade von Erkundigungen sprechen, Mr. Laemmle, so muß ich meinerseits darauf bestehen, daß Sie einigen der Firmen auf dieser Referenzenliste hier schreiben und Auskünfte über mich einholen. Wollen Sie es nicht zu Ihrer eigenen Beruhigung tun, so müssen Sie es zu meiner tun. Nun aber zur Hauptsache: Die Sache, die mich zu meiner Warnung veranlaßt hat« – seine Stimme sank hier zu einem vertraulichen Flüstern herab – »ist die: ich habe mich noch nicht um das Patent beworben.«

»Wie?« rief Laemmle höchst überrascht aus. Die Mitteilung Wallingfords schien nicht geeignet, seine geschäftliche Tüchtigkeit in hellstem Lichte erscheinen zu lassen.

»Nein, ich habe noch kein Patent, bin noch nicht einmal darum eingekommen«, fuhr Wallingford fort. »Daß ich Ihnen dies so offen sage, mag Ihnen aufs neue beweisen, wie sehr ich Ihnen vertraue. Und warum habe ich noch kein Patent angemeldet? Weil meine Erfindung noch in einem Punkt lückenhaft ist, und weil ich sie dem Patentamte erst unterbreiten will, wenn sie tadellos, perfekt dasteht. Die Sache beunruhigt mich ein bißchen. Es handelt sich um folgendes: Die Köpfe dieser Teppichstifte sind zu glatt, um den Tuchstoff zu behalten. Es ist äußerst schwierig, Tuch auf eine glatte Metallfläche zu kleben; und wenn wir Nägel verkaufen, deren Stoffbezug durch Hammerschläge zerrissen wird oder abfällt, dann ist unser Geschäft von vornherein ruiniert. Ich habe mit allen möglichen Sorten von Klebestoff herumexperimentiert, habe Tausende von Nägeln in Bretter gehämmert, aber der Stoffüberzug fällt bei so vielen ab, daß ich mich nicht getraue, den Artikel so, wie er ist, auf den Markt zu bringen. Selbstverständlich kann diese Schwierigkeit irgendwie überwunden werden; es ist dies nur eine Frage der Zeit. Aber wir haben jetzt keine Zeit zu verlieren.«

Er zog aus einer Schublade ein Brett heraus, in das einige Dutzend Stifte gehämmert waren. Von mindestens einem Viertel derselben war der Stoffbelag abgesprungen.

»Hm, ja.« Laemmle betrachtete das Brett nachdenklich und blickte dann zum Fenster hinaus auf die vorbeifahrenden Wagen und die Passanten auf der Straße.

Wallingford schob seinen Stuhl zurück und zündete eine dicke, schwarze Zigarre an. Ein kaum sichtbares Lächeln spielte um seine Augen. Er legte eine ebensolche Zigarre vor seinen Sekretär auf den Tisch, doch ließ dieser sie unbeachtet. Laemmle war in tiefes Nachdenken versunken; und das Lächeln zuckte deutlicher um Wallingfords Augen.

»Ich hab's!« rief Laemmle mit einem Male laut aus. Er drehte sich vom Fenster weg und Wallingford zu, wobei er seinen Rock mit heftiger Bewegung zurückwarf, wie einer, der beim Sprechen durch nichts behindert sein will. »Das einfachste ist doch, man macht die Nagelköpfe rauh statt glatt!«

Seine Augen leuchteten, die Begeisterung des Schaffenden strahlte aus ihnen. Er hatte die Antwort auf eines jener unbeschreiblich schwierigen Probleme gefunden, wie sie von gewissen amerikanischen Blättern den Lesern als Prämienaufgaben gestellt werden, etwa wie dieses:

»Welcher gescheite Kopf kann die in dem Namen W–dr–w W–ls–n fehlenden Buchstaben ergänzen? Es ist der Name eines amerikanischen Präsidenten der Gegenwart. Als Prämie verteilen wir 100 Dollars in Gold unter diejenigen, die dieses schwierige Rätsel einwandfrei zu lösen imstande sind.«

Wallingford schlug mit der Faust dröhnend auf den Tisch.

»Donnerwetter!« stieß er hervor. »Großartig! Einfach großartig! Ich bin doch ein Glückspilz, daß ich Sie gefunden habe! Sie sind wirklich ein Mensch mit Ideen, und ich bin ein ganz gewöhnlicher Tropf. Da sitze ich tagelang und sinne und sinne und quäle mich mit dem Ding ab und denke nicht daran, daß es wirklich das einfachste ist, rauhe Nagelköpfe herzustellen!«

Jetzt fand Laemmle mit einem Male die dicke, schwarze Zigarre. Er zündete sie an, lehnte sich behaglich im Stuhl zurück und blickte Wallingford triumphierend an. Dieser aber war plötzlich wieder ganz und gar der energische, rastlose Mann der Tat geworden. Auf sein Klingeln erschienen schleunigst zwei Boys; bei dem einen bestellte er eine Flasche Wein, den anderen schickte er in die nächste Eisenwarenhandlung und ließ von dort eine Reihe Werkzeuge holen: einen kleinen Schraubstock, einen schweren Hammer, einige Sorten von flachen Feilen und mehrere Kartons Teppichstifte. In einer Ecke des Zimmers hatte Wallingford schon früher einen einfachen Serviertisch aufgestellt, der ihm als Arbeitstisch diente. Laemmle stellte staunend Betrachtungen darüber an, wie diesem Manne alles, was er brauchte, blitzschnell auf sein Geheiß zugetragen wurde, als besäße er Aladdins Wunderlampe. Er mußte auch über die Geschicklichkeit staunen, mit der Wallingford, dieses Genie, den kleinen Schraubstock an dem Tisch befestigte, eine Reihe Stifte hineinsteckte, die flache Seite einer der Feilen auf sie preßte und mit starken Hammerschlägen bearbeitete, bis das feine, zahnige Feilenmuster auf die harten Nagelköpfe eingedrückt war. Der Zauberer wiederholte diese Arbeit, bis er einen ganzen Karton voll Nägel mit rauhen Köpfen hergestellt hatte; dann forderte er, glühend von Begeisterung, die sich schnell auf Laemmle übertrug, diesen auf, kleine Stoffstücke auf die Nägelköpfe zu kleben, die dann mit einer besonders feinen Schere (aus Wallingfords unerschöpflicher Requisitenkammer) sorgfältig zurechtgestutzt wurden. Nachdem sie die Stifte zum Trocknen aufgereiht hatten, wandten sie sich der Flasche im Eiskübel zu; und als der Gastgeber den Kork aus der Flasche zog und beide, von getaner Arbeit und von dem Vorgefühl des Erfolges erhitzt, dastanden, wurde Wallingfords Gesicht plötzlich ernst.

»Beim Himmel!« rief er aus. »Wenn dieser Versuch gelingt, mein lieber Eddy,« – Laemmle strahlte, als er sich so vertraulich angeredet hörte – »so sind Sie ja ganz von selbst Mitteilhaber an meiner Erfindung!«

Eddy aber setzte sich hin und atmete schwer.


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