Ida Boy-Ed
Ein königlicher Kaufmann
Ida Boy-Ed

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III

Es war fünf Uhr. Im Rauchzimmer stand neben dem breiten, an die Wand gepolsterten Ecksofa der Teetisch. Warmes Wasser füllte das silberne Kesselchen, aber die Flamme darunter brannte noch nicht. Feine alte französische Tassen, kleine Teller mit Spitzenservietten, in einem Silberkorbe allerlei winziges Gebäck, Pralinen in einer Schale von Rubinglas – das alles stand auf dem weißen Seidendamast so zierlich nebeneinander, als hätten nicht Schrötters, sondern weibliche Hände dies geordnet.

Die beiden nach dem Kirchhof hinausgehenden Fenster hatten sehr dichtgezogene Scheibengardinen von gepunktetem Tüll. Übrigens waren ihre Rahmen von dem schweren Faltenwurf dunkler Stoffvorhänge umgeben. Diese zeigten lila Farben wie der Ecksofa und die im Raum vorhandenen Klubsessel. Gewiß eine ungewöhnliche Farbe für ein Herrenzimmer ...

Wer vor ein paar Jahren hatte Eine gesagt: »Braun ist eine abscheuliche Farbe – die deiner Dame ist lila – also ...«

Den Boden deckten aneinandergelegte, vorherrschend dunkelrote Bucharateppiche. Solche lagen auch auf der großen Chaiselongue, über deren Fußende ein schwarzes Fell geworfen war. Die Wände waren mit Stoff bespannt in der Schattierung der Möbelstoffe, heller und dunkler, so vorsichtig gemustert, daß nur Wärme des Eindrucks und keine Unruhe entstand. An der Hauptwand hing eine große Landschaft in breitem Goldrahmen – ein besonntes Stück Heide, das mit seinem heiteren und anspruchslosen Frieden einen lichten Ton in die stille Winterbehaglichkeit des Raumes brachte.

Jakob Bording kam aus seinem Schreibzimmer, sah sich um, ging an die nach der Diele hinausführende Tür, um nachzusehen, ob sie auch verschlossen sei. Ja, hinter dem sie deckenden Vorhang war sie fest verriegelt.

Er stand dann mitten im Zimmer still – die flache Linke gegen die Stirn pressend, als hätte er Kopfschmerz oder wolle sich mühsam besinnen ... Er war sehr bleich. Aber sein Ausdruck von ehener Festigkeit ...

Er dachte zurück, wie das geworden war, was heute enden sollte, enden mußte ...

Als er vor mehr als sechs Jahren in ihrem eigenen Hause Thora zum ersten Male gesehen hatte, war er auf der Stelle von einer Unruhe erfaßt worden, die er noch am gleichen Abend als den Vorboten einer rasenden Leidenschaft erkannte ... Die geringe Sympathie, die ihm der Mann einflößte, das seltsam heiße Entgegenkommen der Frau, die unter immer beherrschter Form zu ihm mit Blick und Lächeln sprach, hatten ihn unbedenklich gemacht.

»Die ersten Schritte,« dachte er, »ja, die – wer begreift später wohl, wie man den Mut oder die Fahrlässigkeit hatte, sie zu tun – und wer kann vorher wissen, daß die Hand, die man zu kurzem brennenden Druck im Vorübergehen zu fassen wähnte – daß sie die Kunst des Festhaltens versteht ...«

Wer kann in einem schäumenden Katarakt die Tropfen zählen, aus denen er sich bildet?

Wie läßt sich nachher noch klar das Durcheinander und Nacheinander der Empfindungen überdenken?

Wer vermag der Stufenleiter des Werdegangs einer Liebesleidenschaft nachzugehen?

Wann war der kritische Augenblick gewesen, jener, wo die Neugier auf das Verhalten der Frau, wo die Selbstbeobachtung und Selbstbeherrschung unterging in der einzigen blinden, untergangsbereiten Begier: zu besitzen! Und koste es Leben und Ehre!

Er wußte es nicht mehr.

Er wußte nur noch von zwei unerhörten Jahren, voll dunklen, qualvollen, sehnsüchtigen Glücks ...

Er erinnerte sich nur noch, daß dann langsam so etwas wie ein Besinnen gekommen war – nie in ihrer Gegenwart, die immer, vielleicht bis heute, vielleicht noch in der nächsten Stunde, vergiftend, berauschend, betäubend auf ihn wirkte...

Aber in den anderen Stunden – in grübelnd halb durchwachten Nächten – in unruhevollen Anwandlungen inmitten der Arbeit ...

Da hatte er sie und sich und ihre Liebe klar angesehen. Nicht in Ekstasen schwächlicher Moral, die bereut, sich schämt, um willenlos der Versuchung wieder zu erliegen – in jenem feigen Abrechnungsgefühl, das durch Reue so eine Art Sündenablaß erzielt zu haben glaubt –

Nein, hart und bitter bedachte er das Unheil dieser Leidenschaft – an ihr tragend wie an einem schweren Schicksal.

Er wußte, wenn eine Liebe auf den Punkt gekommen ist, wo sie die Geliebte zwiefach empfindet – anders in ihrer Gegenwart als in der Trennung von ihr – wo der persönliche Zauber stärker ist als die Erinnerung und die Sehnsucht – dann ist solche Liebe krank. Der Augenblick ist gekommen, wo ihre Bestimmung zu sinken – diese furchtbare Bestimmung aller Liebe – sich erfüllt.

Damals schon begann in ihm der Kampf, von ihr ungeahnt – vielleicht ungeahnt. Zuweilen huschte der Gedanke durch ihn hin, daß ihre zähe Klugheit diesen seinen Kampf nicht erraten wolle!

Es wäre vielleicht brutal, aber stark gewesen, eine Trennung schon zu erzwingen in jenem ersten Besinnen ...

Aber er war ihr heißen Dank schuldig. Ungeheures hatte sie für ihn getan ... Das band ihn ... Das zwang ihn ... Er hoffte unbestimmt, daß vielleicht sie selbst, an den ständigen Gefahren ermattend, oder unter irgendwelchen äußeren Einflüssen sich von ihm wenden werde ...

Und erlebte nur, daß ihre Leidenschaft immer die gleiche blieb ...

Er trat dichter an das Fenster heran, sah durch die vielgefältelten Scheibengardinen ...

Der Tag hatte sein stürmisches, ungleiches Wesen behalten. Gerade jagte eine Schattendunkelheit unter daherfegendem Gewölk über die roten Mauern der Kirche, und wühlende Unruhe ging durch die Linden und das Buschwerk. Der Platz war fast unbelebt. Zwei Schulknaben bummelten zusammen vorüber, die Bänder ihrer Marinemützen flatterten scharf aus. Unweit des Kirchenportals stand ein Paar, der Mann im weit auseinandergeschlagenen Havelock, ein schweres Opernglas im Futteral am Lederriemen um den Hals, die Reisemütze etwas aus der Stirn, den Bädeker in der Hand. Er beschrieb offenbar mit belehrenden Worten. Und eine kleine Null von Frau, praktisch und plump angezogen, hing voll ergebener Andacht mit ihren Blicken an seinem autoritativen Gesicht.

Wo blieb sie – sie – die es wagen wollte, jetzt am hellen Tag zu kommen?

Vom Winde fast geschoben, in den vorausgezerrten Falten ihres Kleiderrockes, ging nun eine Dame vorüber, die Bording kannte – eine Dame aus der Gesellschaft – gerade aus Thoras näherem Kreis ... Wenn jetzt Thora erschien – in diesem Augenblick – Gruß, Anrede war unvermeidlich ...

Seine Hände wurden ihm kalt ...

Und in der Sensation dieser schreckhaften Vorstellung kam ihm noch einmal alles zurück, was diese Frau um ihrer Liebe willen für ihn gewagt.

Tiefe Erschütterung ging durch sein Gemüt ...

Ihr grandioser Mut ließ ihn erbeben – wie so oft ...

Niemals, ob er gleich ein kluger und in allen anderen Dingen des Lebens ein nüchterner Mann war, niemals kam ihm auch nur von fern die Betrachtung, ob dieser Mut auch vielleicht jene weibliche, waghalsige Abenteurerverwegenheit sei, für die das Verbotene nur um des Verbotes willen von unerschöpflichem Reiz ist –

Wieder spähte er in angstvoller Spannung nach ihr aus.

Da hörte er nebenan Geräusch – schon öffnete sich die Tür vom Schreibzimmer und da war sie – sie ...

Mit einem lachenden Ausdruck huschte sie herein, und noch ehe er Hand oder Arm erhoben hatte, fiel sie ihm um den Hals und küßte ihn.

Noch in der Erschütterung, durch die er in der Viertelstunde der Erwartung gegangen, erwiderte er ihren Kuß –

Heißer vielleicht, hingebender vielleicht als je ... das Wissen vom Abschied – die Qual seines Vorhabens ... das jähe Aufwallen unendlicher Dankbarkeit ... das alles betäubte ihn. Lange hielten sie einander umklammert ...

Und dann warf sie ihre dunkle Mütze fort und zog ihren unscheinbaren, dunkelblauen Regenpaletot aus. Sie reckte sich, ließ ihre Schleppe herab und schob ihr Haar zurecht. Fast schwarz, in Wellen und allerlei Gelock lag es um den runden Kopf. Das Gesicht von blasser Elfenbeinfarbe war gewiß nicht regelmäßig schön, aber von einer merkwürdigen Lieblichkeit. Und es flammten ein paar schwarzbraune Augen darin, die von heißem Temperament und kühner Energie sprachen.

Die Gestalt war mittelgroß, von Ebenmaß, ohne große Fülle – man konnte den Eindruck haben, daß diese Frau vor lauter innerer Lebendigkeit nie rundlich werden würde.

Ganz mädchenhaft sah sie aus in dem Kleide von weißem Batist und Stickereien. Um den Hals trug sie an feiner Kette einen fast veilchenblauen, länglichen, sehr schön geschliffenen Amethyst, an dem eine Birnenperle von vollkommener Form und dem leuchtenden Glanz weißen Atlasses hing.

»Gut ist's gegangen,« lachte sie und war schon dabei, die Spiritusflamme unter dem Silberkesselchen anzuzünden. »Niemand hat mich gesehen, ich bin vom Markt hergekommen – dein Schrötter war himmlisch – stand auf dem Flur, aber mit dem Rücken gegen die Tür und guckte in die bunten Glasfenster zur Diele – was hätt's gemacht, wenn er mich erkannte – der kann doch schweigen.«

»Es hätte mich vor ihm beschämt!« sprach der Mann mit sehr hartem Ton.

Thora hob die Rubinglasschale hoch, die in einem silbernen Gestell ruhte und so klein war, daß nur etwa ein Dutzend Pralinen darauf in einer Miniaturpyramide Platz hatten.

»Ach, die bezaubernde Schale! Nein, es ist zu ärgerlich, daß ich sie nicht haben soll. Sie hat solch schönes Rubinglas – die Kunst, es herzustellen, ist doch verloren gegangen.«

»Ich habe dir schon so oft gesagt, daß sie und eine alte Spindeluhr auf der Diele die einzigen beiden Stücke sind, die sich in meiner Familie, auch während der Zeiten ihres Niederganges, erhalten haben vom Bürgermeister Jakobus Bording her, der dies Haus baute. Deshalb kann ich sie dir nicht geben. So viel Brillanten, als sie faßt, wollt' ich dir in die Hand schütteln, wenn es anginge, daß du sie von mir nähmst – die Schale selbst nicht.«

Thora ließ das köstliche kleine Stück immer noch nicht aus der Hand. Sie war Kennerin, sammelte alte Tassen und alte Kristalle. Oft genug hatte Bording ihr herrliche Funde aufgebaut, die sie dann in ihrer Familie vorwies unter der Erklärung, sie bei einem Trödler, der den Wert nicht kannte, unglaublich wohlfeil erstanden zu haben. Um diese Schale kämpfte sie schon lange mit Eigensinn und immer wachsender Begier.

Wechselndes Licht füllte unruhig den Raum, gerade schien ein Strom von Helle die vorherige Düsterheit verschieben zu wollen. Die Gestalt der schönen Frau hob sich plötzlich besonders lichtvoll von all den dunklen warmen Tönen des Raumes ab.

Jakob Bording sah ihr zu, wie sie im sichtlichen, kaum bezwingbaren Wunsch an dem Schälchen herumtastete, es dann zögernd niedersetzte – tief und prüfend war sein Blick. Thora begegnete nun diesem Blick.

»Was siehst du mich so an?«

»Ich guck' dich darauf an, wie dein törichter Einfall zu deiner Persönlichkeit passen kann, und finde ihn unter deinem Niveau.«

»Mein Einfall? ...«

»Ja, der, um dessentwillen du das Wagnis begingst, herzukommen – der, von dem du mir geschrieben hast.«

»Daß ich dich bitte, meinem Mann keine Konkurrenz bei der Senatswahl zu machen?« fragte sie rasch.

»Ja. Das heißt, mit Frauenlaunen und Liebesspiel den Gang eines Mannes aufhalten wollen.«

»O Gott, was für ein strenges Gesicht du machst! Komm, ich schenk' dir Tee ein – setz dich dahin – wir wollen vernünftig sprechen.«

»Das ist auch mein Wunsch,« sagte er.

Nun saßen sie mit dem Anschein des äußeren Behagens zusammen auf dem Ecksofa, die tiefste Ecke blieb leer, beinahe einander gegenüber saßen sie, fast Knie an Knie.

»Sieh mal, Jacky,« begann sie, während ein Lächeln von wahrhaft zärtlicher Anmut ihr Gesicht durchzauberte, »du bist ein großer Mann geworden. Gott, ich weiß noch, so vor sieben Jahren prophezeite mein Mann, daß dein Haus mit einem grandiosen Krach nächstens zusammenstürzen müsse. Er wartete eigentlich an jedem Ultimo darauf. Und erst seit ganz kurzer Zeit gesteht er sich, was ja kein Mensch mehr leugnen kann: Jakob Martin Bording hat Sanders und Kompanie überholt. Gönn' ihm den Ausgleich, der für ihn dadrin liegt, Senator zu werden, während du es nicht wirst. Er ist nu mal so. Was kann's dir ausmachen! Und wenn dir's was ausmacht: sei großmütig! Bring mir und unserer Liebe ein Opfer. Ich gesteh' dir: mir selbst würde es auch Spaß machen, Senatorsfrau zu werden. Allein schon, um meine Schwägerin Nikoline totzuärgern, die sowieso immer beinahe Krämpfe kriegt, wenn sie daran denkt, daß ihr Mann bloß Juniorchef ist und meiner das Prä hat. – So, das ist mein Bekenntnis. Ich geb' zu: es besteht aus Kleinlichkeiten. Du weißt es, Jacky – meine Liebe und die letzten Jahre haben es dir bewiesen: ich glaube, kein kleinlicher Mensch zu sein! Aber du weißt auch, daß die Harmonie eines Alltagslebens oft gerade durch Kleinlichkeiten, die ihren Anspruch erfüllt sehen, in Ordnung gehalten wird. Mein Dasein in meiner eigenen Häuslichkeit ist nur ein Scheinleben – tu das deine, daß es durch die von meinem Mann ersehnte Würde mir leichter wird!«

Er hatte ihrer langen Rede schweigend zugehört. Das kannte sie. Er war ein Mann, der die Leute ausreden ließ, die zu ihm sprachen.

Sie legte ihm die Hand aufs Knie und beugte sich vor und lockte mit ihren heißen Augen.

Da tat er aber etwas, das sie nicht an ihm kannte. Er, ihrer zärtlich bittenden Geste nicht achtend, erhob sich rasch.

Er ging auf und ab, wie er sonst in seinem Kontor tat, wenn er diktierte oder Geschäfte überdachte.

»Dies Opfer, liebe Thora, aus solchen Gründen, kann ich dir nicht bringen!«

Sie hob, aufmerkend, erschreckt, sich zum Kampf vorbereitend, das Gesicht und folgte ihm immer mit den dunklen, klugen, feurigen Augen.

»Ich will dir etwas sagen. Man hat mich arbeiten sehen. Was sag' ich: arbeiten? Keuchen wie einen Stier – mit äußerster Kraftsammlung, fort und fort ... in schlaflosen Nächten haben meine Nerven gezittert, wenn das Wagnis meiner Unternehmungen in der Schwebe hing ... Meinst du, auch du, was vielleicht die Welt meint, ich habe es getan, um mich eines Tages an dem einfach plumpen Gefühl zu berauschen: ich bin reich!? Ahnst du, was Reichtum ist? Daß er eine Sorge, eine Verantwortung, ein biblisches Pfund ist? Daß mit jeder Existenz, die von meinem Reichtum und meinen Unternehmungen mitgetragen wird, meine Gewissenslast wächst? Meine volkswirtschaftlichen Pflichten sich mehren? Weißt du das? Hast du nie darüber nachgedacht, daß ich wohl meinen Namen angesehen machen wollte, aber daß ich nach der Macht des Goldes strebte nur zum kleinsten Teil um meinetwillen?«

»Ja, warum denn sonst in aller Welt?« fragte sie, von wachsender Unruhe ganz benommen.

»Hast du vergessen, wie oft ich dir davon sprach, daß unsere herrliche alte Stadt, die Königin der Hansa einst – ach Gott, einer kümmerlichen Matrone hat sie jahrhundertelang mehr geglichen als einer Fürstin – hast du vergessen, wie oft ich dir schon davon gesprochen habe: sie wacht auf, frische Kraft pulst durch ihre Adern. Und ich, ich möchte meine ganze Lebensarbeit dransetzen, ihr auch meinerseits zu helfen – ihre Schiffahrt soll sich vervielfältigen, ihr Handel soll wachsen – mein Reichtum soll im tiefsten und letzten Sinn zugleich der ihre sein. Mein Ansehen das ihre heben! Du bist doch klug – hast eine rasche Intelligenz – siehst du nicht die Zusammenhänge? Der Unternehmungsmut eines Mannes weckt den von Hunderten. Die Kapitalkraft eines kann die vieler stützen. Ich bin der leidenschaftliche Sohn meiner Mutter – der Hansestadt. Das ist es, Thora. Und mein erstes Ziel ist erreicht: in unerschütterlicher Größe steht mein Haus. Ich brauche seiner Blüte nicht mehr in so verzehrender Ausschließlichkeit all meine Zeit zu widmen. Ein Stamm glänzender Mitarbeiter ist herangewachsen. Nun darf ich meine Erfahrungen, mein Können, meine Verbindungen in direkter Mitarbeit an der Regierung meiner Vaterstadt widmen. Und wenn sie mich zum Senator wählen will – ich bin bereit!«

»Jacky,« sagte sie hingerissen – aber nur zur Hälfte hingerissen – ohne im geringsten von ihrem Willen und ihrer Hoffnung abzulassen, »was bist du für ein Mann!«

»Ich liebe meine Heimat!« sprach er aus heißer Brust. »Ich bin ein Hanseat! Du weißt, ich bin kein Kirchturmpolitiker und kein Lokalpatriot. Ich kenne die Welt. An Fürstenhöfen bin ich zu Gast gewesen, aber ich habe dort in der Unbefangenheit eines Mannes verkehren dürfen, der aus Gefälligkeit seine Zeit opfert, um aus seiner Sachkenntnis heraus die erbetene Meinung abzugeben. Minister haben ratheischend neben meinem Schreibtisch gesessen. Ich kenne die großen Handelsplätze von vier Weltteilen. Ich habe keinen Zustand und keine Lebensform gefunden, die mir für einen tätigen, selbstherrlichen Menschen besser erschienen wäre als der, ein Hanseat zu sein. Ein freier Bürger, der sich vor niemand zu bücken braucht – wenn er nicht zufällig das Bedürfnis zum Bücken hat – kommt schließlich auch bei uns vor – aber der unbändige Bürgerstolz ist doch die herrschende Note. Und von diesen freien Bürgern die höchste Ehrung zu empfangen, die sie zu vergeben haben – einer ihrer Senatoren zu werden, das ist mein Wunsch!«

Sein Gesicht war heiß.

Sie begriff es: es galt einen schweren Kampf. Schwer? Sie lächelte durchtrieben in sich hinein. Ihre Nerven kosteten den Kuß nach, mit dem er sie bei ihrer Ankunft umarmt hatte. Wer ein Weib so lechzend küssen kann, ist bezwinglich. Ihre Augen schlossen sich halb. Sie lehnte den Hinterkopf gegen die lila Polsterwand. Die eine Hand ausstreckend, mit der anderen neben sich deutend, flüsterte sie: »Komm!«

Er setzte sich zu ihr. Ein schwerer Seufzer erleichterte ihm die Brust.

»Wie schön war alles, was du sagtest. Ja, du willst aus tiefen, großen Gründen, was Meno aus bloßer Eitelkeit erstrebt – ich schäme mich wegen all der Albernheiten, die ich vorgebracht. Und doch – sieh – das eine, was ich dir schrieb, bleibt wahr: für uns, für unsere Liebe bedeutet es mehr Freiheit – wenn Meno – – wenn aber du nun noch Senator wirst, bleibt ja keine, gar keine Zeit mehr für unsere Liebe ...«

Halblaut sprach sie das alles. Flehend und zugleich mit ihren zarten schmalen Händen seine Rechte streichelnd.

Da sagte er ernst und fest: »Der Augenblick, ihr zu entsagen, ist gekommen.«

Halboffenen Mundes saß sie – der Elfenbeinton ihrer Haut ward fast grau – körpergewordener Schreck.

Ermutigend drückte er ihr die Hand. Mit festem, männlichem Blick sah er sie an.

»Thora, was du mir gegeben hast, was du mir warst und bist, will ich in unendlicher Dankbarkeit im Gedächtnis behalten. Größe war unsere Leidenschaft, laß uns, ihrer würdig, in Größe scheiden voneinander. Nicht wie kleine, feige Sünder, schließlich in Überdruß, Vorwürfen und Feindschaft – nein, frei, dankbar, stolz!«

»Warum?« hauchte sie. »Großer Gott – warum ...«

Er stand auf.

»Weil mein Stolz, meine Würde, mein Gewissen diesen Zustand nicht mehr erträgt, weder für dich noch für mich.«

»Für mich?« wiederholte sie. »Ach – das laß mich mit mir ausmachen ...«

Noch immer war sie betäubt vor Überraschung. Ihr Herz klopfte so stark, daß ihre Adern am Halse bebten ... Sie faltete krampfhaft die Finger ineinander ... zwang sich zur Besonnenheit – wollte klar denken – sehen, um zu begreifen und um kämpfen zu können.

Ein heißes Aufschluchzen wollte in ihr emporsteigen – sie fühlte einen Tränenausbruch kommen. Und nahm sich so furchtbar zusammen, daß sie zitterte in der Anstrengung. Nicht weinen – dachte sie – ein dumpfer Gedanke war da: dann bin ich so häßlich – nicht weinen – eine dumpfe Angst war da: dann entgeht mir vielleicht wichtiges –

Sie hielt nichts von der Beredsamkeit des Weinens – sie kannte ihre Waffen besser ... Und sie wollte kämpfen!

»Hör zu. Du weißt, deinem Manne gegenüber habe ich mich nie als Verbrecher gefühlt. Ich kann mir das kaum erklären. Mich beklemmte nie die Vorstellung, daß ich ihn bestehle. Vielleicht kam es, weil du mir sagtest, deine Ehe mit ihm sei seit der Geburt deines jüngsten Sohnes nur eine Scheinehe gewesen.«

Thora schloß wieder halb die Augen; ein Lächeln, in schwachem Spott, wollte werden, verging aber im Entstehen und so verzog sich nur unmerklich ihr Mund.

Er fuhr fort: »Ich brach ja auch gleich jeden Verkehr in eurem Hause ab, trotz deiner Bitten.«

»Ich habe längst begriffen, daß es klug von dir war, diese gesellschaftliche Feinheit zwischen uns aufrecht zu erhalten. Das hat verhindert, daß Klatsch aufkam – man sah uns nie zusammen – deshalb hab' ich mich in die Entbehrungen gefunden,« sprach sie. Sie dachte: nur Vernünftigkeit und Unterordnung zeigen ... Ja, das waren immer ihre Schleichwege zum Sieg ...

»Neulich, liebe Thora, hatt' ich eine Begegnung.«

Er erzählte sie ihr. Und er, der Mann, vermied es, sie dabei anzusehen, während ihr an ihm hängender Blick kaum zuckte.

»Ich traf Grete Burmeester. Sie hatte ihre Kinder bei sich, Georgette und meinen Patenjungen Jakob. Noch zwei andere Jungens waren dabei, forsche, muntere, kleine Sextaner, wie Jakob – seine Freunde – Thora, sie sahen mich mit deinen Augen an, als ich ihnen die Hand reichen mußte ... Und wie wir so miteinander stehen, Grete ist immer voll heiterer Gesprächigkeit und hält einen fest, da kommt eine ältere Dame – deine Knaben riefen: ›Großmama!‹ – und in ihrer seinen, vornehm-stillen Würde begrüßte sie mich ... Thora, da ... Thora – an dem Tag ...«

Er wandte sich ganz ab. Aber sie hörte es doch, daß er leise, fast in sich hineinsprach: »Ich schämte mich ...«

Eine lange, schwere Pause entstand.

»Mein Gott,« dachte sie, »wie unfaßbar empfindlich Männer sein können – wie empfindsam ...«

Klein nannten ihre Gedanken voll Energie solche Anwandlungen.

Und ihre klammernden Finger hingen sich in das feine Halskettchen – als bedürften sie eines Haltes.

Er aber dachte, von wie vielen Demütigungen er ihr noch hätte erzählen können. Wie sein Stolz sich wand und getreten fühlte, wenn auf ihren Sommerreisen er ein Doppeldasein führte – wenn er in Kissingen oder Baden-Baden oder in irgend einem anderen Weltbad als Jakob Martin Bording in der Fremdenliste stand und zugleich in irgendeinem benachbarten kleinen Luftkurort oder Stahlbad, das sich rasch mit dem Auto erreichen ließ, als Bruder der Frau Thora Sanders mit ihr unter dem gleichen Dach einer von niemand sonst bewohnten Villa sein Quartier hatte.

Ja, das »Glück« dieser Liebe war mit Seelenqualen ohne Ende bezahlt worden.

Und nun war es genug. –

Der Deckel der Teemaschine klapperte unaufhörlich, sich drängend flockte der Wasserdampf aus der Tülle. Diese überkochende Arbeit in dem silbernen Kesselchen kam an Thoras Außenbewußtsein.

Sie erhob sich, ohne zu bemerken, daß ihre an der Halskette verkrampft gewesenen Finger die dünnen Platinglieder zerrissen und daß der veilchenblaue Stein, an dem die Birnenperle hing, zu Boden glitt.

Sie ging an den Tisch heran und löschte unter dem brausenden Kesselchen die Flamme.

Darin war irgend etwas unaussprechlich Trauriges ...

Wieder rang Thora ein Aufschluchzen nieder.

Er trat nun zu ihr. Milde und fest sagte er: »Du weißt es nun, Thora, und begreifst es nun: wir müssen scheiden!«

»Nein,« sprach sie, »ich begreife es nicht, weil ich dich liebe und nicht von dir lassen will.«

Und sie begann zu ihm zu flüstern und alle ihre Worte mit den Gebärden der stehendsten Zärtlichkeit zu begleiten. Mit ihren Händen umschloß sie seinen Oberarm und drückte ihre Wange an seine Schulter. Oder sie legte ihre beiden flachen Hände gegen seine Brust, oder sie umrahmte mit ihnen sein Gesicht.

Sie erzählte ihm von ihrer Liebe. Alle jene tausend kleinen Seligkeiten und Gedanken, die Männer nicht kennen und nicht haben und vielleicht niemals begreifen. Sie sagte es ihm, wie sie vor Glück erzitterte, wenn er an ihr gelegentlich auf der Straße vorübergegangen sei mit fremdem Gruß, sie überholend – wie sie dann unauffällig hinter ihm blieb, sich an der stolzen Sicherheit seines Ganges entzückend, von Sehnsucht verzehrt, auf der Stelle ihn am Halse hinterm Ohr küssen zu dürfen, wo sein Haar sich in so hübschen Linien ansetzte. Sie beschrieb den trunkenen Stolz, der sie hob, wenn sie von ihm in großen oder in neidischen Worten sprechen hörte und sich dann bewußt ward: mein ist er, heimlich ganz mein, nur mein! Sie phantasierte ihm davon vor, wie sie nach der Stunde des – ach, so seltenen – Zusammenseins mit ihm nicht schlafen wollte in der Nacht, um sich vom Schlaf nicht die nachzitternden Wonnen stehlen zu lassen.

Immer leiser wurde ihre Stimme und raunte, als seien selbst die Wände noch zu indiskrete Horcher für all die holden, vertrauten, süßen Erinnerungen.

Ein schwüles, fast törichtes Lächeln war um ihren Mund, und in der schwarzen Glut ihrer Augen flimmerten blaue Pünktchen ...

Drohende Dunkelheiten glitten ins Zimmer hinein – das Rauschen und Brausen des Unwetters preßte sich gegen die Scheiben – –

Er hörte – er sah – er atmete – die liebliche Stimme schmeichelte – die Augen baten – der feine Heliotropduft schwebte – seine Nerven zitterten und rasch und schwer floß sein Blut durch die Adern ...

Aber seine Manneskraft besiegte seine Mannesschwachheit...

Er nahm ihre beiden Hände. Er küßte sie – in einem ihn erschütternden Gefühlsdurcheinander von Ritterlichkeit, Dank, Qual ...

»Und dennoch, Thora! Wir müssen scheiden! Ich ertrage es nicht mehr, daß es in deinem und meinem Leben etwas gibt, das der Verborgenheit bedarf. Wenn wir schuldig sind, und wir sind es, so laß uns die Härte dieses Abschieds als Strafe auf uns nehmen.«

Sie begriff: er war unbezwinglich l Und in diesem ersten und einzigen Augenblick vielleicht liebte sie nicht das Abenteuer, die Liebe, die Sinnlichkeit, die Gefahr, die Eitelkeit, sondern ihn selbst – ihn, den Mann, den sie nicht besiegen sollte!

»Und wenn ich mich scheiden lasse?« fragte sie heiser.

Ei atmete schwer auf. Aber er antwortete ohne Besinnen: »Nun ist es zu spät, Thora. Vor sechs Jahren, als ich dich darum anflehte und dir schwor, auch deinen Knaben ein rechter Vater zu werden – da schlugst du es mir ab – ich habe nie begriffen warum.«

Sie sahen sich an. In dem Auge der Frau ging irgend etwas vor, das er nicht verstand. Und ganz unbegreiflich, blitzähnlich, kam ihm zum ersten Male ein fragender Gedanke: Hatte sie vielleicht damals nicht den Mut gehabt? Weil sie nach den Darstellungen ihres Mannes und seiner Clique ihn für finanziell gefährdet, seine Stellung nicht für solid gefestet ansah? ...

Und unter seinem durchdringenden Blick wurden ihre Augen unsicher, sie senkte die Lider ...

Da wußte er wie durch eine Eingebung: sie hatte sich damals gefürchtet, an seiner Seite aus Glanz in Sorgen zu kommen ...

Er sprach nichts aus von seinen Gedanken.

Er wiederholte nur: »Es ist zu spät!«

»Weil du jetzt, wo du Senator werden willst, keinen Skandal haben darfst? Weil du nicht mit mir als deiner Frau in der gleichen Stadt und Gesellschaft mit Meno leben kannst?« fragte sie rasch.

»Nicht allein deshalb,« sagte er gemartert. »Nach solchen sechs Jahren könnte eine Ehe kein – kein – reines Glück mehr sein ...«

Nicht allein deshalb? Ihre Gedanken hetzten umher, trafen auf eine Möglichkeit ... »Du willst heiraten?« schrie sie auf.

»Ich habe es deinetwegen bisher nicht getan.«

»Aber nun, nun soll es geschehen – das ist es – das – sag mir, wer? – Sag mir ...«

Immer drohender schwoll eine zornige Ungeduld in ihm empor.

»Es könnte sein, daß ich mich einmal verheirate ...«

»Ja,« dachte er, »ich werde heiraten – irgendeine ... Was riet mir Burmeester doch? Ja, Therese Landskron werde ich heiraten ...«

Da stockten seine raschen Gedanken. Ihm war, als sähen ihn blaue Augen groß, unwillig, abweisend an.

Und er eilte vorbei an diesen Augen.

»Irgendeine! Gut, ja – die erste beste. Und wer sie auch sei, diese Irgendeine – wie eine Schranke wird sie sein zwischen dir und mir – denn in ihr werde ich mich selbst zu ehren wissen,« dachte er.

»Ah –,« sagte Thora – »ah ...«

Sie saß ganz schwach von dem furchtbaren Ringen – sie lehnte sich fest gegen die Polsterwand und starrte geradeaus ...

Sie fühlte: er war von Eisen.

Groß ging ihr Blick im Raum umher. Er traf auch das Schälchen von Rubinglas.

Und mitten im Pathos aufgewühlter Leidenschaften dachte sie: »Das bekomm' ich nun gewiß nicht ...« Und ihr war zwei Herzschläge lang, als schmerze sie der Entgang des Schälchens ganz allein ...

Das versank, wie es gekommen war – aber der fremde Gedanke hatte doch den elektrischen Strom ihrer Erregungen durchkreuzt und zerstreut ...

Sie blickte auf – sah ihn finster an.

»Frauen wie ich können nicht nur wahnsinnig lieben, sie können auch tödlich hassen ...«

Er öffnete ein wenig den Mund – aber der Ausruf blieb auf seinen Lippen zurück – stumm – unbeweglich stand er. Wartend ...

»Wenn ich jetzt Meno alles gestehe – wenn es dann doch einen Skandal gibt – wenn ich im Scheidungsprozeß alles aussage ...«

»Handle, wie du mußt!« sprach er mit vollkommener Einfachheit.

Und an dieser schlichten Ruhe zerbrach ihre schlimme Aufwallung ...

»Verzeih ... ich weiß nicht mehr – was ... ich ... ach!«

Und weinend warf sie sich gegen die gepolsterte Ecke. Er ließ sie weinen.

Das weiche Bedürfnis, sie zu trösten, wallte nicht in ihm auf. Ihm war auf das merkwürdigste, als machten ihre Tränen sie zu einem ihm ganz fremden Wesen. Er hatte sie niemals weinen sehen. Sie bekam weiße Lippen und ein totenmaskenähnliches Gesicht, wenn sie erregt war – aber Tränen schienen ihr sonst versagt –

Nun weinte sie – und es erhob und ergriff ihn nicht.

Die Dunkelheit im Zimmer nahm immer zu. Draußen schien ein Wolkenbruch niederzugehen. Die weiße Frauengestalt in der tiefen Ecke verschwamm fast mit den Schatten in unsicheren Konturen. Nichts war hell, als das Stückchen gemalte, friedliche, sonnige Heide an der Wand.

Der schweigende Mann, der wartete, bis das Schluchzen in der Zimmertiefe aufhöre, dachte schwer: »So endet es dennoch – dennoch mit einem erniedrigenden Wort ...«

Und ob er auch gerecht zu sein trachtete und sich sagte, daß sie in der Raserei ihres Schmerzes sich von jenem dämonischen Liebeshaß hatte hinreißen lassen, der im Untergrund der Leidenschaften lauert – es war dennoch ein unvergeßbares Wort – diese Drohung...

Sie entadelte eine Vergangenheit und zerschlug eine Größe.

Nichts blieb als eine Sünde!! Und ein unwürdiges Geheimnis mit bitterem Nachgeschmack.

Aus sechs Jahren eines königlichen Liebesrausches, dessen Gewalt und Auserlesenheit sie aus Schuldigen zu kühnen Schicksalsträgern erhoben zu haben schien, ward plötzlich – ein verbotenes Abenteuer ...

Er litt unerhört...

Thora weinte nicht mehr. Sie stand, hauchte an ihr Taschentuch, das sie zum Ballen geknüllt hatte, und tupfte damit gegen die Augen. Dann nahm sie mit raschen, harten Bewegungen ihre Mütze und steckte sie auf ihrem Haar fest. Sie nestelte ihre Schleppe hoch und ließ sich von ihm in den Mantel helfen...

Das alles war niederdrückend nüchtern ...

Nun sagte er: »Du kannst doch nicht in den Wolkenbruch hinaus.«

»Schad't nichts ... desto besser ...« brachte sie kurz heraus.

Ein paar Herzschläge lang standen sie noch einander gegenüber, Auge in Auge ...

Sie dachte heiß und entschlossen: »Und es ist doch kein Abschied –«

Er beugte sich über ihre Hand und küßte sie.

»Und nocheinmal Dank ... Thora ... Dank ...« murmelte er kaum hörbar.

Mit hochmütig erhobenem Haupt, in trotziger Haltung ging sie hinaus.

Er folgte ihr unwillkürlich – wie um sie bis an die Tür seines Schreibzimmers zu geleiten ...

Dann war er allein.

Er setzte sich an seinen Schreibtisch – hielt die Arme auf den Lehnen seines Stuhles. Mit gesenktem Haupt sann er lange vor sich hin ...

Bis stärker und immer stärker über Scham und Qual, über Schmerz und Bitterkeit, über Mitleid und Sorge sich das eine große, helle Gefühl in ihm erhob: Frei!


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