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Vor dem Zwinger.

 

Dann stahl ich alle Freundlichkeit vom Himmel,
Und kleidete in solche Demuth mich,
Daß ich Ergebenheit aus Aller Herzen,
Aus ihrem Munde Gruß und Jauchzen zog.

König Heinrich IV.

 

Der Reichsstadt Landau wurde die Auszeichnung, der Sammelplatz jener Pracht und Herrlichkeit zu sein, in denen Adel und Patrizier glänzten, die zur Tagfahrt im Monat August des Jahres 1522 daselbst zusammenströmten. Von zahlreichem Gefolge umgeben, zogen die fremden Gäste mehrere Tage hindurch von allen Seiten herbei. So weit das Auge von den Zinnen der Stadt die Landstraßen übersehen konnte, blitzten und leuchteten im Sonnenschein lichte Helme und Panzer der Ritter und edles Geschmeide geldstolzer Patrizier. Außerhalb Landau war auf den weithin sich dehnenden Wiesenmatten aus Zelten und Bretterhütten eine zweite Stadt entstanden, größtentheils von Reisigen und Lanzenknechten des Adels bewohnt. Kaum erlangten die Gäste von Stand in der Stadt selbst eine Herberge, obwohl die Einwohner gastfrei Häuser und Paläste öffneten. Ueber den Eingängen aller ansehnlichen Wohnungen glänzten die Wappenschilder adeliger Herren, und mit Vergnügen gleitete das Auge über die langen Reihen von Bären, Leoparden, Löwen, Lindwürmern und anderer reißender, oder abenteuerlicher Thiere hin.

Die Theilnahme an der Tagfahrt war so außerordentlich, daß die wogenden Massen, vom Thurme der St. Stephanskirche betrachtet, die Stadt Landau zu überfluthen drohten. In allen Gassen und Straßen, sowie in der nächsten Umgebung Landaus, entfaltete sich ein reiches, buntes Treiben. Die Flaggen auf allen Zinnen, die Fähnlein auf den Zeltspitzen, die Tausende wallender Helmbüsche, die buntfarbigen Trachten der Edelleute, Patrizier und reisiger Knechte, das lichte Blitzen und Schimmern der Waffen und Rüstungen, gewährten einen Anblick, der sich nur auf vielen Seiten einigermaßen beschreiben ließe. Auch die prächtigen Häuser, mit ihren Söllern und Thürmchen, prangten in festlichem Putze. Schöne Laubgewinde, oft Sickingens oder Luthers Namen darstellend, wechselten mit reichgestickten Teppichen, mit Blumen und Allem, was die jedesmaligen Hausbewohner zur Ehre der hohen Gäste Kostbares ausstellen konnten. Jedenfalls verdienten jene riesigen Blumenkörbe, die an vielen stattlichen Wohnungen hingen und mit den schönsten Blüthen gefüllt waren, vor allem Sehenswürdigen den Vorzug. Von der Zinne des genannten Thurmes betrachtet, weilte das Auge wohlgefällig auf dem bunten Farbenschimmer dieser Riesenkörbe, deren Blumen durch alle Stufen des Farbenwechsels vom glühendsten Roth bis zum schmelzendsten Weiß prangten. Was die Jahreszeiten nur allmählich hervorbringen, sah man hier vereinigt, stolze Rosen, reine Lilien und demüthige Veilchen. Aus dem Gedränge der Straßen blickte manches Auge zu diesen Blumen empor; vom kecken Edelknechte angefangen bis zum greisen Ritter, – Alle schenkten im Vorbeiziehen dem reizenden Anblicke einige Aufmerksamkeit. Hatten ja doch stolze Grafenburgen, einsame Felsenschlösser, wo bisher oft still und verborgen solche Blumen dufteten, beinahe aus allen Gauen des weiten deutschen Reiches ihre schönsten Blüthen hieher gesandt; denn es wird dem Beschauer auf dem St. Stephansthurme erlaubt sein, die Balkone mit riesigen Körben und darin die schönen, tugendreichen Edelfräulein mit den lieblichsten Blumen zu vergleichen.

Das dichteste Gedränge wogte um die alte Burg, ein weitläufiges Gebäude, in welchem Franz von Sickingen, nebst vielen Grafen und Herren, Herberge genommen. Der Magistrat Landau's ließ mit allen Bequemlichkeiten die alte Zwingburg, – vom Volke kurzweg »Zwinger« genannt, – einrichten; denn sie war gewöhnlich unbewohnt und diente dem Kaiser oder dessen Vögten zur Einkehr. Die Burg lag in Mitte der Stadt und war aus grauen, nur aus dem Groben gehauenen Quadersteinen erbaut, die ihr gerade kein freundliches Aeußere verliehen. An den vier Ecken erhoben sich ebensoviele feste Thürme, reichlich mit Schießscharten versehen, nach allen Seiten das Gebäude bestreichend. Zu der großen Altane über dem Hauptthore hatte der Bischof von Speyer, welchem Landau verpfändet gewesen, noch zwei Balkone an den beiden Eckthürmen anbringen lassen, was den finsteren Ausdruck des Ganzen milderte.

Auf jedem Thurme überragte an hohem Maste die Reichsfahne zahllose Fähnlein des Adels. Oberhalb des Haupteinganges prangte das Reichswappen, umgeben von zahlreichen Schilden der Reichsritterschaft. Dem Reichsadler zunächst gewahrte man die Familienwappen der Sickingen, der Grafen von Solms, Leiningen, Fürstenberg, Hohengeroldseck und von Zollern, an welche sich im weiten Kreise die übrigen anschlossen.

Unmittelbar vor der Zwingburg lag ein großer, freier Platz, von alten Lindenbäumen in langen Linien durchschnitten. Unter dem kühlen, schattigen Dache dieser herrlichen Bäume standen allenthalben Tische und Bänke, von zahlreichen, mitunter sehr lustigen Gästen besetzt. Die wohlausgerüsteten Buden lieferten Erfrischungen jeder Art, aber trotz aller Emsigkeit vermochten die flinken Weinburschen kaum, die Wünsche der Gäste zu befriedigen. Lautes Lärmen und Geplauder belebte die große Versammlung, Harfen und Mandolinen erklangen, Würfel rasselten über Tische, der Reisige sang sein Lied und muntere Kriegsgesellen fielen wacker ein; selbst die Schalksnarren, mit ihren Fuchsschwänzen, Narrenstäben und Schellenkappen fehlten nicht. Mitten unter dem Gewühle lustiger Krieger sah man ernste Männer, um die Schultern schwere goldene Ketten, daran große Schaumünzen aus demselben Metall baumelten, mit reich verbrämten Leibröcken und allem Reichthum der Tracht, wie solche die geldstolzen Patrizier kennzeichnete. Denn sehr viele Reichsstädte hatten ihre Abgeordneten zur Tagfahrt geschickt, und die Herren bewahrten selbst beim Humpen das Bewußtsein, in einer wichtigen und vielleicht gefährlichen Sache als Vertreter ihrer Städte hieher gesandt worden zu sein.

Außerhalb der Baumreihen waren Holzmassen zu einem hohen Scheiterhaufen gethürmt. Bei näherer Besichtigung ergab sich, daß alle Holzstücke aus Engeln, Heiligen und jenen Gegenständen bestanden, wie solche in katholischen Kirchen zur Erinnerung oder Verehrung aufgestellt sind. Die Evangelischen hatten nämlich aus den Kirchen alle Sinnbilder papistischer Abgötterei auf einen Haufen zusammengetragen. Da schon die bloße Gegenwart der hervorragendsten Häupter der Neulehre die Evangelischen begeistern mußte, abgesehen von den glühenden Predigten, welche täglich das Volk erbauten und erleuchteten, so wuchs der Scheiterhaufen stündlich an; denn nicht blos aus Kirchen, sondern auch aus Privatwohnungen wurden die Heiligen herbeigeschleppt. Um der Einförmigkeit dieses Verbrennens mehr Reiz zu geben, sollte zugleich in den Kirchengewändern des römischen Cultus ein stattlicher Umzug gehalten werden. Natürlich gab es nicht Wenige, die voll Neugierde dem Schauspiele entgegensahen.

Einen lebhaften Gegensatz zu den geräuschvollen Freuden rings umher bildete ein schöner Jüngling, welcher traurig am Stamme eines Baumes lehnte. Der Weinkrug stand zwar vor ihm auf dem Tische, seine Lippen hatten ihn aber kaum berührt. Den übrigen Gästen des Tisches fiel anfänglich des Junkers schwermüthiges Wesen auf, bis sie, an seine Erscheinung gewöhnt, ihn weiter nicht mehr beachteten. Der schöne Träumer, wie ihn die lustigen Zecher nannten, stand unbeweglich da, mit überschlagenen Armen und gebeugtem Haupte, das er zuweilen erhob, um auf einen Balkon der Zwingburg hinüberzusehen, wo mehrere reich gekleidete Damen standen.

Heinrich von Windstein – denn er war es – beging eine große Unklugheit, die Tagfahrt zu besuchen. Stündlich rückte der Augenblick näher heran, wo der Gegenstand seiner ersten und darum glühenden Liebe durch die Vermählung mit Ulrich von Hutten ihm für immer entrissen werden sollte. Wäre er des Kaisers Fahne in den welschen Krieg gefolgt, vielleicht hätten das Getümmel der Schlachten und die Wechselfälle des Feldzuges seine junge Leidenschaft geschwächt, oder allmählich verlöscht. Allein der Junker war zu unerfahren in diesen Dingen, oder vielmehr, seine heftige Neigung gestattete ihm nicht ein ernstes Nachdenken über sich selbst, um zu erkennen, was die verlorne Ruhe wieder bringen könnte. Flucht und männliches, wenn auch schmerzliches Losreißen, hätte ihm vorzüglich die Klugheit anrathen müssen. Heinrich aber hielt gerade das entgegengesetzte Mittel für heilsam, – wie ein Opfer folgte er nach Landau, und die süßen Fesseln der Liebe wurden täglich stärker. Eine Unterredung mit Margareth, ein Lächeln von ihr, ja nur ein freundlicher Blick entschädigten ihn für tausend Qualen. Er glich einem Menschen, der aus einer Zauberquelle trinkt, welche den Durst nicht stillt, sondern steigert. Huttens Braut vermied zwar mit vieler Behutsamkeit Alles, was Heinrichs Leiden vermehren konnte. Allein trotz aller Aufmerksamkeit, die eigenen Gefühle zu verbergen, entschlüpften ihr doch wiederholt Aeußerungen, welche dem scharfen Auge des Liebenden die wirklichen Regungen ihres Herzens verriethen. Obwohl diese Aeußerungen nicht in Worten, sondern in einem flüchtigen Blicke, in dem schnellen Wechsel ihrer Gesichtsfarbe bestanden, waren sie Windstein doch nicht entgangen. Von dem Maße ihrer Zuneigung hatte er aber keine Gewißheit, und die erhabene, fast ideale Empfindung seiner Neigung verhinderte ihn um so mehr, sich Gewißheit zu verschaffen, da von Seite des Fräuleins nichts geschah, um die Verbindung mit Herrn Ulrich aufzulösen. So seufzte der Jüngling unter den mächtigen Eindrücken einer ihm bisher völlig fremden Leidenschaft, ohne Hoffnung dieselbe jemals mit Erfolg gekrönt zu sehen, oder sich mit Entschlossenheit den Einflüssen dessen zu entziehen, was er nie erreichen konnte.

Von dem Balkone schaute er manchmal bei Seite zwischen den Bäumen hin, wo Herr Nikolaus mit einigen Patriziern am Tische saß. Der Freiherr plauderte in bester Laune mit dem grauköpfigen Siegwart von Langenstein, seinem alten Waffenfreunde. Die Mohrenkriege bildeten natürlich Gegenstand ihres Gespräches, und die ergrauten Waffenbrüder schienen durch die Erinnerung bestandener Gefahren, erlittenen Ungemaches und erfochtener Siege sich zu verjüngen.

Die übrigen Herren am Tische legten die Stirne in ernste, gewichtige Falten. Manche Zweifel wurden laut, ob selbst die mächtige Verbindung des niederen Reichsadels mit den Städten die beabsichtigte Umwälzung durchführen könnte. Im Falle des Gelingens waren die Vortheile außerordentlich. Alles Kirchenvermögen, – und dieses betrug an liegenden Gütern einen nicht unbedeutenden Theil des Reiches, – fiel den Bündischen anheim. Dazu sollten an die Stelle des alten, die Neigungen des Menschen hemmenden Kirchenregiments, die Freiheiten des neuen Evangeliums treten. Sickingens Kriegserfahrung ließ die Wenigsten am Glücke des Unternehmens zweifeln und die Meisten stimmten der lautgewordenen Ansicht bei, Sickingen zum Kaiser des neuen Reiches zu erheben. Nur Wenige widersprachen, auf die Bedrückungen hinweisend, welche Franz ehedem gegen die Städte sich erlaubt, und die im verstärkten Maße wiederkehren möchten, sobald der Feldhauptmann des Bundes zum obersten Herrn der künftigen Ordnung erwählt würde.

»So oft ich den Franz ansehe, kommt der Kaiser mir in den Sinn, – man könnte sagen, er ist zum Kaiser geboren!« sprach der Schultheiß Pfister aus Ulm, ein gutmüthiger Schwabe mit einem runden Bäuchlein, über das er häufig mit der flachen Hand wegfuhr, wenn er etwas von Bedeutung gesagt zu haben glaubte, wie im gegenwärtigen Falle.

»Zwei Kaiser im Reiche?« rief der reiche Goldschmied Faber aus Heilbronn. »Behüte Gott, – da gehen wir nicht mit; denn zwei Kaiser sind eine größere Landplage, als der schwarze Tod und der Türke obend'rein.«

»Ischt das wohlgethan, wenn Ihr nit mitgeht, Meischter Faber?« zankte der Schwabe. »Bei allen Heiligen, seht, – das ischt nit recht, wenn ihr Heilbronner andern Trumpf spielen wollt, als sämmtliche Reichsstädte.«

»Heilbronn ist eine so gute Reichsstadt, wie jede andere, hat auch eine so vortreffliche Gesinnung, wie jede andere,« sprach der Goldschmied; »was Ihr da aber merken laßt, muß Gran um Gran erwogen werden. Ein kitzlich Ding ist das, – zudem höre ich davon das erste Wort.«

»Wirklich? Dann muß ich Euren feinen Kopf schon loben, Herr Faber! Hab's Euch doch nur so von Weitem läuten lassen, – i – ja, Ihr habt schon ein feines Gehör, das muß ich sagen.« Dabei machte er Mienen und Bewegungen wie ein schwatzhaftes Weib, das Geheimnisse bewahren muß.

»Ist denn auch etwas an der Sache?« fragte der Heilbronner, zum großen Vergnügen des Schwaben.

»Ob etwas d'ran ischt?« that dieser gewichtig. »Schaut her, ich will euch die Geschichte rundweg erzählen. Ich weiß nit, ob Ihr den Huttener Ulrich kennt, – aber der ischt Euch ein hochgelahrter, aufgestutzter Kopf! Selbiger hat mir und den Abgeschickten von Nördlingen, Münster und Hagenau klar auseinandergesetzt, daß der Sickinger Franz muß Kaiser werden, und zwar ein Kaiser, wie die Städte ihn brauchen können. – Freilich brachte Hutten uns die Sache solchermaßen bei, daß wir fein schweigen sollen und warten, bis das Thier aus dem Ei gekrochen ischt. Hab' auch Niemand nix gesagt; denn ich kann schweigen, wie Einer, wenn's sein muß. Aber da kommen Euch gestern Abgeschickte von gar zwanzig Städten und plaudern über das Geheimniß so laut, daß es die Spatzen auf den Dächern nachpfeifen konnten. Nun, – in solchem Fall kann ich schon mit Euch davon reden.«

»Und auf welche Gründe stützte Hutten seine Behauptung?« forschte Faber weiter.

»Auf welche Gründe? Nun, – seht, das weiß ich juscht nit mehr. Kommt auf die Gründe auch gar nit an, wenn's klar ischt, daß der Sickinger Franz den Spanischen Carl wegbeißen muß.«

»Ja,« – scherzte Faber, »wenn Carl ein Mops und Franz ein Wolfshund wäre! Aber ich fürchte,« setzte er bedenklich hinzu, »das möchte ein Beißen und Zerfleischen werden, davon Stadt und Land aus tausend Wunden bluten müssen.«

Der Schwabe schien das nicht zu verstehen; denn er sah gedankenlos durch des Baumes Geäst, rieb dann freudig auf seinem Bäuchlein herum und rief: »Richtig, der Hauptgrund ischt mir doch im Kopf hängen blieben! Hört also, Meischter Faber und merkt auf; denn 's ischt Euch des Merkens werth. – Eure Stadt Heilbronn zahlt so gut ihre Zehnten und Gilten an die dickbäuchigen Aebte, wie Ulm. Jede Michaeli machen uns die Pfaffen auf den Boden unseres Stadtsäckels hinabsteigen und wir hatten schon unsere liebe Noth mit den Klostergilten. Freilich sind wir's ihnen von Rechtswegen schuldig für den Grundpacht; – aber 's ischt nit dem lautern Evangelii gemäß, daß Prieschter und Mönche Wald und Feld und Jagd und Fischereien haben, – das hat Doktor Martinus Luther, ein kreuzgelahrter Mann, auf's Haar bewiesen. Also muß das abgeschafft werden und zwar unter dem Regiment des Kaisers Franz, der bekanntermaßen im Kloschterabschaffen männiglich vorgegangen ischt. Sind aber mal die Aebte und fetten Mönche begraben, Meischter Faber, dann hört's mit den Zehnten und Gilten von selber auf; – des ischt so klar, wie die Sonn' am Firmament,« und Herr Pfister rieb in freudiger Zuversicht sein Bäuchlein.

»Alles recht,« versetzte Faber; »wird sich aber Carl so abthun lassen, wie 'ne Schlafhaube?«

»Ei du lieber Herrgott!« rief staunend der Schultheiß. »Glaubt Ihr, man wird ihn fragen, ob er sich will abthun lassen? Der Luther hat's ihm prophezeit, daß er die längschte Zeit Kaiser gewesen ischt, und der Adel mit den Städten wird dafür sorgen, daß die Prophezeiung wahr wird. – He, – versteht Ihr's? Seht Ihr,« setzte er schelmisch lächelnd hinzu; »d'rum hab' ich auch gleich 600 Gulden Kriegsgelder unterschrieben. Ihr wißt ja, was man aufgeschrieben, das kommt wieder zehnfach zurück, – und jeder muß den Vortheil seiner Stadt im Auge haben.«

»Dieselbe Summe unterschrieb auch ich,« sprach Faber, »aber nicht um den neuen Kaiser zu machen, sondern um dem freien Evangelium auf die Beine und unseren Stadtsäckeln zu den Kirchengütern zu verhelfen. Dem tapfern Franz gab ich wohl meine Stimme zum Feldhauptmann, – ob ich sie ihm aber zum Kaiser gebe, das ist eine andere Sache.«

»Euer enges Gewissen wird doch nicht Schuld sein am Widerspruche gegen Kaiser Franz?« sprach Herr Eichenlaub aus Straßburg und zwar im Tone leichten Spottes.

»Warum nicht?« versetzte Faber ernst. »Die Reichsstädte, wie jene vom Adel schwuren Carl Eid und Treue; beide zu brechen, habe ich keine Lust.«

»Und wenn Ihr beide schon gebrochen habt, Herr Faber?« entgegnete Eichenlaub. »Ihr wißt doch, daß nach den Reichsgesetzen der Zweck unserer Verbindung mit dem Adel stark nach Verrath schmeckt. Habt Ihr nun den ersten Schritt gethan, weßhalb wollt Ihr den zweiten nicht thun, und im neuen Reiche den neuen Kaiser setzen?«

»Habt Ihr dazu nit gehört, Meischter Faber,« rief der Schwabe mit kluger Miene, »wie der Reformator gestern den Text erklärte, – den Text vom neuen Kleid und vom alten Stück? Ein altes Stück paßt nit auf ein neues Kleid, d'rum paßt auch der alte Kaiser nit auf das neue Reich! Ischt das nit evangelisch und blitzgescheidt bewiesen?« und Herr Pfister sah gelehrt im Kreise herum. »Oder wollt Ihr gar dem lautern Evangelium Widerpart halten, das klar und schlagend darthut, keinen Eid noch Treue halten zu dürfen, die gegen Gottes Wort streiten?«

»Durchaus nicht!« wehrte Faber. »Mein Widerspruch gegen Sickingens höchste Gewalt entspringt lediglich der Furcht, er möchte den Städten übel mitspielen. Ihr wißt ja,« setzte er vorsichtig umblickend hinzu, »wie Franz in den Rheinlanden und in Württemberg mit den Städten umging.«

»Seid unbesorgt!« sprach Eberhard aus Speyer, ein langes mageres, bewegliches Männchen, voll Eifer für die Neulehre und haßerfüllt gegen das Papstthum. »Sickingen ist unfähig, seinen Eid zu brechen; eher läßt sich der Ritter alle Glieder vom Leibe hauen. Mithin wäre jede Furcht überflüssig; denn er hat beschworen, das Wohl der Städte zu bedenken und bei Vertheilung der Kirchengüter streng sich an das Protokoll zu halten. Das Protokoll aber bestimmt den ersten Theil der Kirchengüter für die Prediger des lautern Evangeliums; den zweiten für die Magister, welche in aufgehobenen Stiften die Jugend unterrichten; die vier übrigen Theile werden gleichmäßig unter die Bundesglieder vertheilt, je nach Maßgabe der Hilfe, welche sie zur Förderung des großen Unternehmens leisteten.«

Herr Pfister zog hier gar sauer das sonst behagliche Gesicht zusammen.

»Der Geizteufel verleitete mich, nur 600 Gulden zu unterschreiben,« brummte er. Nach Maßgabe der Hilfe, – wären es doch 1200 Gulden!«

»Dieses Protokoll,« schloß Eberhard, »wurde von Sickingen und allen Gliedern der Einigung beschworen, also können wir ganz ruhig sein.«

Hier wurden die Herren durch den Schultheiß der Stadt Landau unterbrochen, welcher mit höchst verdrießlichem Gesichte daher kam.

»Ist die Predigt aus? Kommen sie?« rief ihm Eckart aus Mainz entgegen.

»Aus? – hm!« brummte der Schultheiß und setzte sich mürrisch an den Tisch.

»Was ist Euch denn?« lachte Eichenlaub. »Donnerwetter – schneidet Ihr ein Gesicht! Man sollte just glauben, Ihr wäret an's Essigfaß gerathen, oder hättet eine Rauferei mit Eurer lieben Ehehälfte bestanden.«

»Was mir ist?« brach der Schultheiß los. »Der Teufel soll dieses Lumpenpack holen! Denkt Euch nur, – da haben wir die Augustinerkirche, – längst der Stolz unserer Stadt, wegen ihrer Gemälde und kostbaren Standbilder voll Kunst und Schönheit. Von Weit und Breit kamen Fremde, die Kirche zu betrachten. Was geschieht nun? Unter Anführung eines tollköpfigen Schneiders von Annweiler, der behauptet, im zwölften Himmel die Engel posaunen gehört zu haben, bricht das vermaledeite Diebsgesindel in die Kirche, schlägt Alles zusammen, reißt die Gemälde von den Wänden und richtet diese herrliche Kirche so her, daß sie für einen Pferdestall zu schlecht ist.«

»Seid getrost!« sprach Eberhard. »Wird nächste Woche im Speyergau das Hexennest ausgehoben, dann könnt Ihr solches Bilderwerk genug haben zum Ersatz für den Schaden.«

Der Schwabe rieb sein Bäuchlein, legte den Mund an Fabers Ohr und sagte: »Unter dem Hexennest ischt das Kloster Marienthal zu verstehen. Man sagt, die Nonnen hätten dort seit 400 Jahren Gold und Kleinodien aufgespeichert. Hei, – das wird ein köstlich Zugreifen werden!«

»Entschädigen?« rief der Schultheiß. »Wer kann uns entschädigen für das kostbare Gemälde, welches Meister Dürer malte, da er mit Kaiser Max in unserer Stadt weilte? Wer kann uns entschädigen für das Schnitzwerk aus Meister Engelbrechts kunstvoller Hand?«

»Ei was, – Ihr legt zu großes Gewicht auf solche Dinge!« meinte Eberhard. »Laßt der Volksbegeisterung freie Bahn. Unsere Kirchen müssen sauber werden von allem Gräuel des Papstthums.«

»Nein, – nein!« zürnte der Schultheiß. »Das lose Volk treibt's doch gar zu toll unter dem Banner des lautern Evangeliums! Spricht man von Zucht, – flugs haben sie das freie Evangelium zur Hand. ›Papst, Werkheiliger, Götzendiener‹ – schalten sie mich, da ich ihrem unsinnigen Zerstören wehren wollte.«

Ein fernes Getümmel unterbrach des Schultheißen Klage. Unter den Zechern entstand eine lebhafte Bewegung, Alle schauten nach der Gegend hin, woher der Lärm kam. Stürmisches Volksgeschrei brauste durch die Straßen, das immer weiter sich fortwälzte und bereits im Gewoge um die Zwingsburg laut wurde.

Sickingen kehrte aus der Predigt des lautern Wortes zurück, welches, bei ungeheuerem Volkszudrange, Nikolaus von Amsdorf verkündet hatte. Dieser berühmte Reformator war nämlich an Luthers Stelle, in Begleitung mehrerer Häupter der Neulehre, nach Landau gekommen, so daß vom größern Theile der Kirchenstifter die Tagfahrt beehrt wurde.

Umgeben von glänzendem Gefolge, in Begleitung von Grafen, Baronen und Herren, umjauchzt von ungesund erregten Volksmassen, ritt eben Franz von Sickingen aus der St. Hubertusstraße gegen die Zwingburg heran. Obwohl die reisigen Knechte, an der Spitze des prächtigen Zuges, beinahe schonungslos in das Gedränge hineinritten, konnte derselbe doch nur langsam vorwärts kommen.

Nach allen Seiten hin freundlich dankend, saß Franz in kriegerischer Haltung auf dem stolzen Rappen, mit Leichtigkeit dessen Ungestüm zügelnd. Der hochstrebende Edelmann verstand es bekanntlich sehr gut, den Demagogen zu spielen und jenen Adelsstolz zu verbergen, welcher das Bürgerthum verachtete. Während manche ahnenstolze Herren aus Sickingens Umgebung verächtlich auf das tosende Volk herabblickten, war Franz die Herablassung selber. Er schien fast zu bedauern, diesem Schuhflicker und jenem Straßenfeger in brüderlicher Eintracht die Hand nicht reichen zu können. Dafür brauste es aber auch endlos fort: »Franziskus hoch, – freies Evangelium hoch, – Kaiser Franz hoch!« Der letzte Ausruf machte einen besonderen Eindruck auf den Ritter. Sein tiefstes Verbeugen und freundlichstes Zunicken geschah zwar immer nach jener Richtung hin, wo der Ruf erscholl: »freies Evangelium hoch!« Allein man konnte in seinen glühenden Zügen lesen, daß der Ruf: »Kaiser Franz hoch!« in des Mannes tiefster Seele wiederklang.

Die außerordentliche Pracht in Sickingens Anzug entsprach ganz der zugedachten Würde. Obwohl die ihn umgebenden Herren der verschwenderischen Tracht des Zeitalters Rechnung trugen, überstrahlte sie doch bei Weitem Sickingen. Bedeutungsvoll zog edles, blitzendes Gestein in Form einer Krone um sein rothsammtnes Barett. Neben reichen Goldstickereien zeigte der kostbare Mantel einige Purpurstreifen. Das enganliegende Wamms aus Goldstoff, war auf der Brust von den Schultern gegen die Hüfte hin geschlitzt, während senkrecht vom Halse gegen den Gürtel ab eine Reihe edler Steine lief. Die Krausen an Hals- und Handgelenken bestanden aus den feinsten Brabanter Spitzen. Das Wehrgehäng strotzte von eingewirkten Goldperlen, die zum strahlenden Eichenkranz sich kunstvoll zusammenstellten. Bis oberhalb des Knie's waren die Beinkleider geschlitzt und weit aufgepufft, bis zum Knöchel lagen sie eng an, mit geschmackvollen Ornamenten aus Goldstoff verziert. An den braunen, geschlitzten Schuhen klirrten goldene Sporne, das Schwert hatte goldenen Griff mit künstlichen Figuren geschmückt, und am Knaufe blitzte ein heller Stein von ungewöhnlicher Größe. Da die Sonne vom wolkenlosen Himmel ihre Strahlen niedersandte, entlockte sie Sickingens reicher Tracht solches Blitzen und Funkeln, daß man ohne geblendet zu werden, ihn nicht anschauen konnte. Unmittelbar hinter Sickingen ritt Herr Ulrich, ebenfalls im kostbaren und geschmackvollen Anzuge. Von weitem schon richtete er das Auge auf den Balkon der Zwingburg, wo die liebe Braut stand, und da er jetzt vorbeiritt, grüßte er freundlich hinauf. Außer Hutten bewunderte noch manches Auge die schöne Maid vom Fleckenstein, welche im schönsten Kreise ihres Geschlechtes immer die Schönste blieb. Ebenso empfingen und erwiederten die übrigen Fräulein traute Grüße und bedauerten, daß der stattliche Zug so schnell unter dem dunklen Thorwege der Zwingburg verschwand.

»Wie schön Herr Ulrich im grünen Sammtrock mit den goldenen Tressen sich ausnimmt,« sprach Adelheide von Löwenstein, wohl in der lobenswerthen Absicht, der Braut zu schmeicheln. »Ueberhaupt ist seine Tracht immer gewählt und macht dem guten Geschmack des Junkers alle Ehre.«

»Ihr seid recht oberflächlich, Gräfin!« tadelte Kunigunde von Falkenstein, Margareths beste Freundin. »Wißt Ihr nichts Besseres an ihm zu loben? Wer wird auch die Männer nach ihren Kleidern beurtheilen?«

»Warum nicht?« versetzte Agnes von Leiningen, die wohl längst verblüht, doch das Streben zu glänzen nicht verloren hatte, weßhalb ihre Gewänder aus Gold- und Silberstoff, mit Steinen und edlem Geschmeide überladen waren. »Edle Tracht verräth edlen Sinn; ich möchte keinen Herrn, dem nur Bauerntracht gefiele.«

»Und ich, wäre ich ein Mann, möchte keine Frau, der nur Putz gefiele,« erwiederte Kunigunde. »Ihr aber, Gräfin Adelheide, macht Euren Fehler wieder gut, was Euch leicht sein wird bei Herrn Ulrichs großen Eigenschaften.«

»Sagt mir nur, – wo soll ich anfangen?«

»Das müßt Ihr selber finden; denn der Anfang verräth schon Eueren Geschmack,« meinte Kunigunde.

»Zum Ersten,« begann die schöne Gräfin, mit munterer Laune in die Aufforderung eingehend, »ist Herr Ulrich im Reiche der gefeiertste Dichter; zweitens der geistreichste und scharfsinnigste Schriftsteller; drittens ein sehr tapferer Ritter; viertens ein hübscher Junker; nur sollte er fünftens zu allen guten Eigenschaften eine theilnahmsvolle Hausfrau bekommen,« – und sie blickte Margareth lächelnd in's Gesicht, die wirklich mit großer Theilnahmslosigkeit dem Gespräche zugehört, indeß ihre Gedanken anderswo zu weilen schienen.

»Geht Gräfin, Ihr habt eine spitzige Zunge, – unser schönes Kind so zu necken!« schalt Kunigunde.

»Unserem Gretchen geschieht ganz recht,« sagte Agnes; »würde sie nicht manchmal gegeißelt, ich glaube, sie schliefe ein mitten im prächtigen Landau. Den ganzen Tag über hütet sie die Kammer, gleich einer Nonne, kaum genießt man das Glück, eine Stunde bei ihr sein zu können. Denkt Euch nur, was die Spröde that! Graf Robert veranstaltete gestern auf Burg Landeck ein schönes Fest. Da nun die Sage ging, Herr Nikolaus werde ebenfalls hinaufkommen und Huttens schöne Braut mitbringen, wurde fast das Schloß zu eng, alle Gäste zu fassen. Doch was geschah? Als der Augenblick herankam, wo die Sitte Frauen erlaubt, mit Herren zu verkehren, schlich unsere Margareth mit ihrer Zofe hinauf zur Annakapelle und ließ die armen Herren vergebens nach ihrem Anblicke seufzen. Ist das nun recht?«

Obwohl Agnes im Tone leichten Scherzes dieses sprach, gelang es ihr doch nicht, gekränkte Eitelkeit und blasse Scheelsucht über die gemachte Erfahrung vollständig zu verbergen.

»Du thatest wohl daran, mein Gretchen! Wirst einmal eine gute Hausfrau werden,« sprach liebevoll Kunigunde.

»Habt Ihr auch schon den Mann gesehen,« fragte Adelheide, »welcher bezüglich des Ruhmes mit Herrn Ulrich im Streite liegt? Die ganze Stadt ist von ihm voll. Ich hörte einen Magister sagen: ›der Mann ist schöner als Apollo und tapferer als Mars!‹ Könnte ich dieses Wunderding von Mann nur einmal zu Gesicht bekommen!«

»Wie heißt dieser Ritter ohne Furcht und Tadel?« forschte Gräfin Agnes, nachdem sie einen wohlgefälligen Blick auf ihre Gestalt im Fensterglase geworfen.

»In hundert Jahren vergesse ich seinen Namen nicht,« lachte Adelheide; »aus »Wind« und »Stein« ist dieser Name zusammengesetzt, er heißt Heinrich von Windstein.«

Eine rothe Gluth flog über Margareths Angesicht, die schnell außerordentlicher Blässe wich. Die lebhafte Theilnahme aller Schönen für den gerühmten Windstein verhinderte indessen die Wahrnehmung einer Gemüthsbewegung, die jedenfalls befremdendes Staunen würde erweckt haben.

»Auch ich hörte diesen Junker vielfach rühmen,« sagte Kunigunde in munterer Laune; »fast möchte ich die Glückliche unseres Geschlechtes beneiden, welche der Liebe solch eines Ritters würdig ist.«

»Er soll in der That ein Wunderjüngling sein,« fuhr Adelheide fort; »denkt Euch nur, es heißt, er sei blöde wie ein Knabe, er wisse mit Frauen keine zehn Worte zu reden, ohne bis über die Ohren roth zu werden. Dabei sei er in der Schlacht grimmiger als ein Löwe, er schlachte für zehn Freundsberge und verdiene vollkommen den Namen ›rother Schlächter.‹«

»Ja, und wenn er zu Pferd sitze, sei er fester als ein Thurm und stattlicher, als ein St. Georg,« fügte Kunigunde bei.

»Sein einziger Fehler bestehe darin,« meinte Adelheide, »daß er zu sehr am alten Wesen hänge und von Neuerungen nichts wissen wolle.«

»Dann ist er wohl ein ächter Päpstler; – allerdings keine gute Eigenschaft!« sprach die lutherisch-schwärmerische Agnes von Leiningen.

»Keine gute Eigenschaft?« that Kunigunde verletzt.

»Nun ja, – in der Voraussetzung,« antwortete Agnes, »daß viele widersinnige, abgöttische Dinge im Papstthum vorkommen.«

»Natürlich!« sprach Kunigunde im Tone der Kränkung. »Darum, – und sonst aus keinem anderen Grunde geben sich die Lutherischen alle Mühe, solche widersinnige Dinge aus Kirchen und Stiften zu entfernen. Besondere Aufmerksamkeit schenken die löblichen Kirchensäuberer goldenen Gefäßen und Pretiosen, und in ihrem Eifer schlagen sie sogar jene todt, die sich ihren Räubereien widersetzen.«

»Nennt das nicht Raub,« sprach Agnes voll Eifer und nicht ohne Spott, »was das lautere Evangelium als Gottes Wille befiehlt. Zudem ist Niemand verwehrt, im Schmutze des Papstthums stecken zu bleiben. Nur hüte er sich, diejenigen Räuber zu heißen, die nach höherer Erkenntniß handeln.«

»Vortrefflich Gräfin! entgegnete Kunigunde. »Diese höhere Erkenntniß entschuldigt Alles, selbst jene Bauern, die vorige Woche die Mönche zu Eußersthal aufhängten und die Nonnen in Eurem Gebiete vertrieben.«

»Ueberlaßt doch Euer Hadern den Reformatoren,« begütigte Adelheide; »für Frauen will sich das nicht ziemen.«

»Gegründeter und gerechter Unwille darf auch Frauen nicht verwehrt sein,« erwiederte Agnes. »Ein volles Jahr hindurch unterhält uns der Schloßkaplan mit den Mißbräuchen und Gräueln des Papstthums, und ich schäme mich, jemals unter Roms Tyrannei geschmachtet zu haben.«

»Geschmacksachen!« warf Kunigunde hin, indeß hohe Röthe ihr Angesicht überströmte. »Mir sind die rohen pöbelhaften Unterhaltungen lutherischer Prediger durchaus zuwider. Finde auch keinen Ruhm darin, die zügellosen Lehren des abtrünnigen, heirathslustigen Augustinermönches den sittlich strengen Grundsätzen der römischen Kirche vorzuziehen.«

Auf diese derbe Rede folgte eine noch derbere Entgegnung, und so wurde unter dem schönen Geschlechte bereits Krieg geführt, als die Klingen der Männer noch in der Scheide ruhten.



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