Ludwig Aurbacher
Schriftproben in oberschwäbischer Mundart
Ludwig Aurbacher

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Zur Erklärung einiger Wörter.

a~fangə~, adv., anfangs, allmählich.

ä‘mli’, ärmlich, d. i. kläglich, widerlich.

âu~, a) präp., ohne, b) âu~! interj., ungefähr wie das niederd. nee~!

 

báitə~, warten, harren.

blaûg, blöde, schüchtern.

bláuzə~, schmollen.

 

éppə~, etwa.

 

fáindli’, sehr.

falsch, scheel.

feirə~, a) den Feiertag halten, b) müßiggehen.

férkə~, fertigen, abfertigen.

 

geit, gibt; ge’nt, gebt.

gell, gelt!

g·hé’tt, gehabt.

G·laû~, m., die Laune.

g·ráinə~, zanken.

gräti’, verdrießlich (vgl. bayer. grantig).

g·rautə~, geraten, missen.

g·risgramə~, a) knirschen, b) grimmig kalt sein.

g·stâu~, (von flüssigen Dingen) stocken, fest werden.

 

hái~, heim.

haûsə~, haushalten, wirtschaften.

Häûslər, der Leerhäusler, Hintersaß.

 

jéchə~, jagen, fortjagen.

 

kaûchə~, stark hauchen, schnaufen.

kosch’bər, kostbar.

 

lam-mi’, (assimiliert), laß mich.

lâu~, lassen (ä. Sp. lân). So auch: gâu~, stâu~ (ä. Sp. gân, stân).

losə~, hören, horchen.

luəgə~, sehen, schauen. luə’, sieh. lu’ət, sehet.

 

Mâu~, (ä. Sp. Mân), der Mond. Das Mâu~mändle, der Mann im Monde.

 

niəm’·d, niemand.

no~, nur; nun.

 

sait, auch sä’t, sé’t, sagt

Schatzhaûsər, (meistens nur im Scherz) Geliebter, Geliebte.

schmälə~, schelten zanken.

schnélle~, schnalzen (z. B. mit der Geisel).

sîder, seither.

siəri’, (sêr), schmerzhaft, empfindlich.

sim-mer, (assimiliert), sind wir.

stèti’, stätig (zunächst von Pferden), nicht vom Fleck zu bringen; fig., trotzig, hartnäckig.

trä’t, (tré’t), trägt.

Trenzər, m., fig., langsamer, lässiger Mensch.

 

ui, Diphthong, statt eu, (ie). ui’, euch. ruiə~, luigə~ &c., reuen, leugen (lügen).

U~ma~, Unmann, Mann ohne Kraft, Willen und Würde.

urplitzli’, plötzlich.

 

vər-, Vorsilbe, st. er; z. B. vərrâutə~, erraten &c.

vərt-, Vorsilbe (kontrahiert aus ver-ent-). st. ent; z. B. vərtlâidə~, entleiden, vərtrinnə~, entrinnen &c.

 

wägər, besser; wahrlich.

waulə~, walen, wählen, eine Auswahl treffen.

Wellə~, f., Reisigbündel.

wem-me’, (assimiliert), wenn wir.

werkə~, arbeiten.

weu~schə~, wünschen.

witsche~, ’naûs w., entweichen, entwischen.

wüəst, garstig.

 

ziəgə, ziehen.

zündə~, leuchten, mit der Leuchte vorantreten.


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