Achim von Arnim
Armut, Reichtum, Schuld und Buße der Gräfin Dolores
Achim von Arnim

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Sieben und zwanzigstes Kapitel

Kirchweihe

Eine feierliche Kirchweihe mit allen den geheimnisvollen Gebräuchen, die der katholische Glaube gestattet, den Räucherungen, Weihungen und Austreibungen welche eine ganze Nacht bei verschlossenen Türen in ihr festgesetzt werden, beschäftigte, sehr verschieden von der vorhergehenden, die nächste Nacht; da dann der Morgen die Kirche mit Grün und Blumen herrlich geschmückt, von Weihrauch duftend, von unzähligen Lampen erhellt, der Geistliche das Allerheiligste in der Hand, der staunend niederstürzenden Menge eröffnete. Nachher hallten die Chöre des Grafen einen abwechselnden Gesang, der bei jedem Kirchweihfeste in alle Zeit, so weit des Menschen Wille reicht, wiederholt werden sollte. Die Gräfin fand diese Gebräuche sehr abgeschmackt, ob sie gleich davon ergriffen wurde; der Graf, der an der Anordnung mit wahrer Liebe gearbeitet, konnte ihr nichts antworten, als daß alle Speisen nicht mehr schmeckten, wenn man ihrer genugsam gegessen, wer sie aber genossen, solle dankbar sein dem Geber aller Dinge, denn so stehe im Vaterunser.


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