Sagen aus Sachsen
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Der Schwimmer

In Meißen hat es sich zugetragen, daß etliche Beckers-Knechte am Pfingst-Fest unter der Predigt hinaus gegangen sind und oberhalb der Ziegel-Scheune, gleich dem Baumgarten gegenüber, in der Elbe gebadet. Einer unter ihnen, der sich auf seine Fertigkeit im Schwimmen verlassen, hat zu seinen Gesellen gesagt, wofern sie ihm einen Taler aufsetzten, wollte er dreimal nach einander, unausgeruht, dies Wasser hin und her beschwimmen. Den zwei andern kam das unglaublich vor, und sie willigten ein. Nachdem der verwegene Mensch es zweimal vollbracht und nun zum drittenmal nachdem Sieben-Eichen-Schloß zu hinüber schwimmen wollte, da sprang ein großer Fisch, wie ein Lachs, vor ihm in die Höhe und schlug ihn mit sich ins Wasser hinab, also daß er ertrinken mußte. Man hat ihn noch selbiges Tages gesucht und oberhalb der Brücke gefunden: am ganzen Leibe waren gezwickte Mäler, von Blut unterlaufen, zu sehen und man konnte gar leicht die Narben erkennen, die ihm der Nix oder Wassergeist gemacht.

 


 


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