Sagen aus Posen
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Riesenwerke im Kurischen Haff

Eine Riesin, die in Nidden auf der Kurischen Nehrung wohnte, hatte auf der Seite des Haffs in Windenburg einen jungen Liebhaber. Zu diesem pflegte sie durch das Haff hinüber zu waten; denn er konnte es nicht, da er zu klein war. Weil nun das Haff bei Windenburg sehr sumpfige Stellen aufwies, so daß die Riesin dort immer tief einsank, verband sie sich mit dem Teufel; dieser sollte ihr helfen, die Stellen trockenzulegen. Sie wollte eine Schürze voll Sand von der Nehrung hinbringen, er mußte einen Sack voll Steine herbeischaffen. Aber als die Riesin mit ihrer Last durch das Haff watete, rutschte ihr ein Zipfel der Schürze aus der Hand, so daß der Sand ins Haff fiel, und das ist die heutige Sandbank. Der Teufel aber, der den Sack mit Steinen herbeischleppte, merkte nicht, daß ein Loch im Sack war, durch das er den größten Teil der Steine schon unterwegs verlor.

Darüber gerieten die beiden in Streit, und die beabsichtigte Zusammenarbeit der Riesin und des Teufels zerschlug sich. Nur die Sandbank und die Steinblöcke blieben und zeugen noch heute, wie das Volk meint, vom einstigen Dasein der Riesen und Teufel.

 


 


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