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Zum Umschlagbild:

Ignacio Gómez Jaramillo. 1910 bis 1970. Violencia en la Selva. Gewalt im Urwald. 1953. Öl auf Leinwand. 100 x 150 cm. Standort: Kollektion Colciencias in Bogotá, Kolumbien. Das Abdrucksrecht wurde von Oscar Gómez Villa, dem Sohn des Künstlers, im Namen der Witwe Margot Villa Stanovich und der übrigen Familie kostenlos gewährt.

Der kolumbianische Kunstmaler Ignacio Gómez Jaramillo stammt aus Medellín, ließ sich als Kunstmaler in Bogotá nieder und verstarb 1970 an seiner geliebten Karibik in Coveñas. Er ist der erste Bogotaner, der sich als Landschaftsmaler aus der traditionellen Sabana, der Hochebene rund um Bogotá, hinausbegab und tropische Urwaldlandschaften malte. In der Zeit, als im Nordwesten Kolumbiens die Straße zum Isthmus von Panamá gebaut wurde, hielt er sich mit einem befreundeten Ingenieur in dieser Urwaldzone des Darién auf und malte landschaftliche und menschliche Themen. Der Maler erhielt 1955 mit dem Bild den ersten Preis im Concurso de Pintura in der kolumbianischen Stadt Barranquilla. Der national und international bedeutende Künstler erhielt ein frühes, motivierendes Wort auf den Weg. Im Jahre 1916, als er sechs Jahre alt war, begann die Zigarettenmarke Hidalgo Kinderfotos in den Päckchen mitzuliefern. Eine Lokalzeitung schrieb damals: «Wir stellen den sympathischen Lausbuben Ignacio Gómez Jaramillo vor, der der Sonnenschein der Stadt ist und dessen gesunde Farbe und spitzbübische Frechheit eine glänzende Zukunft in der Kunst ankündigen.» Zwölf Jahre später studierte er Malerei an der Academia de Artes de San Fernando in Madrid, wo er kurz verweilte, um nachher in freien Kunstateliers seine Ausbildung fortzusetzen.

Der vorliegende farbige Abdruck des Bildes wurde durch einen ungenannt sein wollenden Spender ermöglicht.

 

[Danksagung]

Der Autor verdankt die Druckausgabe der in Südamerika geschriebenen Erzählung dem besonderen Bemühen vieler Freunde, die in unterschiedlicher Weise mitarbeiteten und berieten oder die durch namhafte Spenden die Druckherstellung ermöglichten. Die Namen können nicht in der Verdienstfolge aufgelistet werden und erscheinen daher in alfabetischer Reihe:

Hans Arnet, Rothenburg; Regina und Thomas Aust, El Bordo; Monika und Willi Bühler-Vonesch, Dagmersellen; Josef Dißler, Immensee; Familie Elser-Stump, Baden; Eugen Haug, Ricaurte; Dr. Ernstpeter Heiniger, Popayán; André Lernhart, Cartagena; Rita Krieger, Kriens; Anton Ming, Großwangen; Franz Wey, Ruswil; Alice Meier-Wey, Wolhusen; Armin Wey-Zemp, Luzern; Karl Wigger, Luzern.

Missionare und Entwicklungshelfer, die weltweit in Ostasien, in Afrika, in Nordamerika und Lateinamerika und in Europa arbeiten, stellten sich materiell und moralisch hinter dieses Werk, damit Menschen, deren Stimme niemand hören will, zu Wort kommen.

Patrick Meier traf ich unter der Tür, als ich von der Schweiz nach Südamerika zurückkehrte. Ich wohnte damals in der erdbebenzerstörten Stadt Popayán, in Kolumbien, und zeichnete für das leidlich wiederhergestellte Regionalhaus verantwortlich. Das Haus steht im Dienste von missionarischen Projekten, in denen wir auch Entwicklungshilfe leisten, und ist Treffpunkt unserer eigenen Leute und von Besuchern.

Patrick Meier war ein solcher Besucher. Er war reisefertig, schien mich vom Hörensagen zu kennen, vergewisserte sich und behauptete: «Man erwartet Sie», was ich aber auch wußte, doch dann fügte er hinzu: «Wenn Sie schon eingetroffen sind, gebe ich Ihnen meine Hefte zum Aufbewahren. Ich fahre nämlich nach Zentralamerika.» Er setzte sich auf die Außenstiege, schnallte den nagelneuen blauen Rucksack ab und entnahm eine Plastikhülle. «Es sind Aufzeichnungen. Aus Riosucio, wo ich war. Ich habe Schreibpläne. Würden Sie sie aufbewahren und jemandem mitgeben, wenn ich in Europa bin? Ich schreibe Ihnen. Wenn Sie drin lesen wollten? Ihre Meinung würde mich interessieren.» Er eilte auf den Schnellbus.

Das Wiedersehen, die Begrüßung, die zu erzählenden Ereignisse, die Reisemüdigkeit nach dreißig Stunden zu Luft und zu Land, die Zeitverschiebung, die den Schlaf früh anmeldet, all das hinderte mich nicht, neugierig zu blättern. Was erlebt die Reisejugend in Südamerika?

 


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