Else Ury
Vierzehn Jahr' und sieben Wochen
Else Ury

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Ferienkolonie.

Mary saß am Klavier. Wenn sie auch hier keinen Unterricht empfing, machte es ihr doch Freude, das bereits Erlernte wieder für sich zu üben. Sie war ziemlich weit vorgeschritten, spielte technisch sauber und recht musikalisch. Oft stellte sich der Onkel, der Musik besonders liebte, zu diesen Übungsstunden ein. Still saß er dann in einer Ecke, und erst wenn Mary geendet hatte, tat er mit einem lauten »Brav, Dirn!« seine Anwesenheit kund.

Heute ließ er sich nicht in dem Klavierzimmer sehen, aber seine Stimme schallte laut durchs Haus. »Mutting – Frau – Lisabeth!«

Was gab es denn da Wichtiges? Mary, die einen guten Teil Neugier besaß, sprang zum Fenster.

Tante Lisabeth war bei dem herrlichen Spätsommerwetter mit Suschen im Garten; die klare Oktoberluft trug jeden Ton des Gespräches zu der jungen Engländerin.

»Mutting« – der Onkel entfaltete ein großes Schreiben – »da fragt mein Freund Engelhardt, der Vorsitzende der Ferienkolonien, an, ob ich nicht während der Kartoffelferien ein Paar Gören, so Stücker acht, hier auf meinem Gut 'rausfuttern möchte. In den Hundstagen hab' ich es ihm ja abschlagen müssen, da hatte man den Kopf mit der Ernte voll; aber jetzt – was meinst, Mutting?«

»Je« – Tante Lisabeth zögerte etwas mit der Antwort – »acht nichtsnutzige Gören, und die Leni nicht mal hier? Ich werd's nicht allein schaffen. Mit dem Essen ist's nicht getan; die Kinder wollen gewaschen, gekämmt, angezogen und unterhalten sein. Das Haus werden sie uns ja woll auf den Kopf stellen.«

»Macht nix, Mutting! Es ist Nächstenpflicht, die spillerigen Dinger, die da in der Großstadt verkümmern, hier Luft und Sonnenlicht genießen zu lassen. Wo fünf herumtoben, kommt's auf ein paar mehr schon nicht mehr an. Und wozu wär' denn die Dirn, die Mieze, da? He, Miezeken, komm doch mal eben her!« Onkel Waldemar hatte sie am Fenster erblickt.

Mary lief eilig den Kiesweg entlang; Suschen sprang ihr jauchzend in die Arme.

»Na also – kinderlieb ist die Dirn ja! Sag, Miezeken, möchtest du wohl vier lütte Gören unter deine Flügel nehmen? Mußt aber für sie sorgen wie 'ne Glucke für ihre Küchel!«

Onkel Waldemar hatte sie beim Schopf gefaßt. Jetzt riß sich Mary nicht mehr los; sie hatte sich an die derben Liebkosungen des Onkels inzwischen gewöhnt.

»O yes – bitte, laß mir, Tanting. Ich will sorgen für ihnen Tag und Nacht,« versprach Mary, die das Neue, Abwechslungsreiche an der Sache lockte.

Tante Lisabeth überlegte. Am Ende war es der Dirn recht gut, wenn sie einen kleinen Pflichtenkreis bekam, damit sie es verlernte, ihr hübsches Ich als den Mittelpunkt des Weltalls zu betrachten.

»Na, ja – hm – wenn Karl Heinz die vier Jungen übernehmen will, dann laß sie man kommen!«

Mary sprang mit Suschen jubelnd im Garten umher und hatte durchaus kein Interesse für Tantings praktische Überlegungen, wo man die Gören wohl am besten unterbringe.

In drei Tagen sollten sie schon ihren Einzug halten; die Schulferien begannen. Man räumte und kramte jetzt in Nedderdorf, als ob es einem prinzlichen Empfang gelte. Die Zwillinge und Klein-Suschen wanderten mit Fräulein ins Parterregeschoß. Die Kinderzimmer oben sollten Marys Reich sein.

Am glückseligsten war Karl Heinz; der war Feuer und Flamme für die Sache. Er und Jürgens zeigten diesmal wieder ihre Talente. Die Turmzimmer wurden für die Jungen wohnbar gemacht; Karl Heinz kam sich vor wie ein Raubritter, der auf der Burg seinen Troß erwartet. Überall legte er mit Hand an. Er half das alte Gerümpel herausschaffen, wobei Mutting ihn allerdings ertappte, wie er mindestens eine Stunde lang träumend bei dem ausgedienten Kaufmannsladen hockte, um ihn für die kleinen Gäste wieder instand zu setzen.

Aber »'n fixen Kirl« war er doch! Muttings Auge blickte voll Stolz auf den Jungen, wie er die Bettstellen aufschlagen half, Haken und Nägel einklopfte, an der Tapete herumkleisterte und sogar eine ausgediente Pferdedecke als Teppich über den etwas schadhaften Fußboden breitete.

»De kreg allens faring,« schmunzelte Jürgens seiner Herrin vertraulich zu, »dat is 'n negenklauker Slüngel; allens weit de better as uns'eins. Dat giwt mal 'n dägten Strom.«

Frau Lisabeth nickte ihm zu. Ja, ihr Karl Heinz würde einst einen tüchtigen, praktischen Landwirt abgeben; na, noch hatte es damit gute Wege! Vorläufig lagen sich der zukünftige Herr und Jürgens mal wieder in aller Freundschaft in den Haaren. Jürgens wollte es nicht leiden, daß der Junge all die alten zerfetzten Kinderfahnen als Wandschmuck an die Tapeten nagelte.

»Dat is ja blot 'n Wanzenfretten!« Der alte Knecht ließ es sich nämlich nicht ausreden, daß die kleinen Berliner Gäste diese niedlichen Tierchen mit einschleppen würden. Er hatte als junger Bursche drei Jahre in einer Berliner Kaserne zugebracht und wohl böse Erfahrungen gemacht.

Wie aber staunte er, als die lütten Gören nun wirklich einrückten. Der Affenkasten reichte nicht aus, um sie von der Bahn zu holen; man hatte den blauen Leiterwagen mit Heu und Decken sitzbar gemacht. Da hockten sie nun, zum größten Teil ängstlich und schüchtern, auf »einem Hümpel«, die blonden und braunen Köpfe neugierig nach allen Seiten drehend, und in den blauen, grauen und braunen Kinderaugen ebensoviel glückliche Erwartung als bange Scheu.

»Orntlich smuck sünd se, orntlich nüdlich,« meinte Jürgens, als er sie »Mann für Mann« ablud, bis auf einen echten, rechten Berliner Jungen, der sich durch nichts imponieren ließ.

»So wat machen wa allemal alleene,« rief der und sprang mit einem Satz vom Wagen herunter, was ihm ein anerkennendes »Du bist ja 'n hellschen Jung!« von Karl Heinz, seinem zukünftigen Erzieher, eintrug.

Muttings freundliches Gesicht wurde ein klein wenig länger. Für den Anfang genügte das ja! Aber als derselbe rangenhafte Gast, kaum in das Parterrezimmer getreten, wo der Kaffeetisch gedeckt stand, mit einem Satz bereits wieder zum Fenster in den Garten hinaus war, und Hänschen und Fränzchen es ihm natürlich sofort nachmachten, da dachte sie doch, ihr Mann treibe die Nächstenliebe ein wenig zu weit. Sie hatte genug an ihren eigenen zu erziehen; sie brauchten sich nicht noch fremde Gören auf den Hals zu laden.

Doch die anderen ließen sich so bescheiden und artig von Mary die Kinderservietten umbinden, sie zupften bei jeder Frage, die man an sie stellte, so ängstlich an ihren Sonntagskleidern herum, und die kleinen Mädchen knicksten so tief, daß Muttings gutes Herz bald wieder die Oberhand gewann. Sie strich ihnen tüchtige »Butterstuten«, denn die lütten Würmer sahen doch gar zu schmalwangig aus.

Herzklopfend nahm Mary ihre kleinen Pflichtbefohlenen in Empfang. Wenn sie bloß Respekt vor ihr haben würden!

»Das ist Mary, die für euch sorgen und mit euch spielen wird,« sagte Tante Lisabeth, sie den Kleinen vorstellend.

Das Backfischchen beugte sich freundlich zu dem hübschesten der kleinen Mädchen, einem braunen Krauskopf, herunter.

»Wie heißt du, mein Kind?« fragte sie in mütterlichem Ton, bemüht, möglichst richtig Deutsch zu sprechen.

»Anneken,« sagte die Kleine mit einem Knicks, der mehr einem Hüpfen glich, und steckte den etwas bräunlichen Zeigefinger in den Mund.

Mary war an die peinlichste Sauberkeit gewohnt. Es widerstrebte ihr, daß die Kleine sich mit diesen wenig appetitlichen Fingern an den Kaffeetisch setzen sollte.

»Komm, wir wollen waschen erst der Hand,« meinte sie, die Kleine vor sich herschiebend.

»Der Hand? Aber, Fräuleinken, det heißt doch die Hand,« antwortete das naseweise Ding lachend und stieß eine Freundin an. »Det jroße Mächen kann noch nich der und die unterscheiden,« flüsterte sie ihr zu.

Mary wurde blutrot vor Ärger. Sollte sie gleich ihr Erziehungsrecht geltend machen? Sie wagte es noch nicht. Tante Lisabeth war mit am Tisch; die hätte sicherlich einen derartigen Empfang ihrer kleinen Gäste streng verboten. Mary machte also gute Miene zum bösen Spiel.

»Seht ihr, Görens, ich habe meine Milk schon ausgetrinkt,« tat sie ihren schon wieder verstohlen kichernden Mädchen kund; sie fühlte sich verpflichtet, den »little ones« mit gutem Beispiel voranzugehen. Ihr eigener Empfang auf Nedderdorf stand ihr noch lebhaft vor Augen. Wehe, wenn die Kinder ihre Milch nicht austranken! Aber die Tassen waren sämtlich leer; gierig stürzte sich die kleine Gesellschaft auf die zweite Ration. Marys Erziehungspläne, die sie sich den ganzen Vormittag über zurechtgelegt hatte, waren überflüssig. Die Schüchternheit der Kinder verlor sich allmählich durch die reichliche Mahlzeit; sie begannen aufzutauen. »Au nich doch – Fräuleinken, der Fritze Knautschke schuppst mir untern Tisch immer mit die Beene – ach, sehen Se doch bloß die Fridan; die leckt ja die Butter vons Brot!«

Einige wohlgesittetere Kinder aus besseren Familien warfen verlegene Blicke zu der Wirtin hin, was die wohl dazu meinte. Mutting hielt es für geraten, die Tafel aufzuheben.

»So, Mary, nun geh mit deinen Lütten nach oben, die Schubfächer einräumen, und du, Jung', führe deine kleinen Banditen in den Turm. Nachher könnt ihr ja allesamt auf dem Wäscheplatz spielen.« Sie atmete erleichtert auf, als das Tappeln der vielen Füße verhallte.

»Det is eene Ausländsche, eene aus Rußland,« flüsterte Frida ihrer Freundin Anneken auf der Treppe zu, »bei meene Mutter ihre Cousine hat mal eene jewohnt; die hat jrade so verkehrt jeredet.«

Sehr erbaut war Mary nicht von ihren vieren. Anneken war dreadful, dreist und keck, Frida schlecht erzogen, Trude schielte und Sophie war so schüchtern in der neuen Umgebung, daß sie in einem fort weinte und rief, sie wolle nach Haus. Das schlimmste war, daß Mary nicht mehr wagte, den Mund aufzumachen, aus Angst, daß die Kinder sie wieder auslachen konnten. Das war aber nicht mehr der Fall; nachdem nun einmal festgestellt war, daß sie eine Russin sei, imponierte ihr Sprechen den Kleinen.

Drei Handkoffer und eine Pappschachtel hatte Jürgens ins Kinderzimmer geschafft. Mary nahm die Haltung einer governess an und ahmte Miß Browns Ton nach.

»Well – jeder Kind packt jetzt sein Sach in dem Schubfach! Aber Frida, hast du denn keinen Taschentuch? Das Kleiderärmel ist doch nicht für der Nas! Komm hier, Sophieken; ich werd' help dir. Tu nicht weinen mehr; ich schenk' dich auch eine Bonbon.«

Diese Aussicht wirkte. Sophiechen begann, ihre Pappschachtel auszuräumen; sie besaß am wenigsten von den vieren.

Dear me – wie bescheiden war die Ausrüstung der Kinder! Die verwöhnte Mary verzog die Lippen.

Brrr! Und wie geschmacklos war das grellrote Samtkleid, das Anneken ihr voll Stolz wies! »Det is mein Jeburtstagskleid; nächstes Jahr jibt's noch 'n vill feineret!« Da gefielen Mary die armseligen, aber sauber gewaschenen Kattunkleider der anderen drei doch noch besser. Beim Einräumen der Sachen gab es fortwährend Streit.

»Fräulein, das ist doch mein Schubb– au, Fräulein, die stellt ja ihre Stiebel auf meine Strümpe,« rief Frida weinerlich.

»Quatsch keene Opern!« Anneken hatte ihre kleine Person breitspurig vor das betreffende Schubfach aufgepflanzt.

»Aber Kinder, wer wird sein immer in Streit? Oh, that is shocking

Mary wurde bei ihrem Tadel plötzlich rot; wie oft hatte sie sich selbst mit Lizzie um so kleinliche Dinge herumgezankt und gestritten! Das sollte aber anders werden, gelobte sich das Backfischchen. Sie sah jetzt erst bei den fremden Kindern, wie häßlich solcher Unfrieden war.

Frida weinte, weil die andere ihr das Schubfach fortgenommen hatte; Mary schob Anneken mit festem Griff zur Seite.

»Au, nich doch! Au, Fräulein, Sie knuffen mir ja!«

Anneken begann jetzt auch laut loszuheulen, und als Sophie ihre kleinen Gefährtinnen weinen sah, erinnerte auch sie sich ihres Heimwehs; sie vervollständigte das Terzett.

O Himmel, wenn Tante Lisabeth nur nicht das Geplärr hörte, und Karl Heinz nicht erfuhr, daß sie gleich in der ersten Stunde eine jämmerliche Niederlage mit ihrem Amt als Erzieherin erlitten hatte! Ratlos und verzweifelt stand Mary unter den schluchzenden Würmern.

Da bekam Mary Hilfe von einer Seite, von der sie es am wenigsten erwartete. Die schielende Trude hatte still und verständig ihre Habseligkeiten fortgeräumt; jetzt wandte sie sich mit ernsthaftem Gesicht zu den anderen.

»Aber schämt ihr euch denn gar nicht? Seht ihr, ich bin fertig; ich darf jetzt spielen gehen, nicht wahr, Fräulein?« Sie hob die rechte Hand mit emporgespreiztem Zeigefinger in die Luft, wie sie es von der Schule her gewöhnt war.

Das nützte; spielen wollten sie alle gern. Anneken brummte zwar etwas, aber der Rest des Auspackens und Einräumens vollzog sich jetzt verhältnismäßig ruhig.

Mary warf freundlichere Blicke auf das wenig anziehende Gesicht der kleinen Trude. Sie hatte schon wieder etwas gelernt.

Wie wenig kam es doch auf die äußerliche Schönheit an! Man durfte sich nicht durch ein hübsches Gesicht beeinflussen lassen; aber – Mary warf heimlich einen schnellen Blick in den Spiegel – es war doch immerhin eine recht angenehme Zugabe im Leben!

»Erst werden die Hände gewascht und die Haar gekämmt,« befahl Mary, als die kleine Gesellschaft nun spornstreichs nach unten zum Spielen wollte. Ein Gefühl des Stolzes durchdrang wieder ihr Herz. Sie machte ihre Sache gerade so gut wie Miß Brown. Acht mattblaue Seidenschleifchen brachte sie aus ihrem Zimmer; die hatte sie sich schon vormittags zurechtgelegt. Ihre Kinder sollten alle ganz gleich frisiert werden, die Haare an jeder Seite abgebunden, wie die Londoner kleinen Mädchen es trugen. Mary wollte Staat mit ihren vieren machen. Trotzdem Frida unaufhörlich wimmerte: »Sie ziepen mir!« und Anneken sogar ärgerlich rief: »Ick will meine Zöppken behalten!«, gelang die Prozedur über Erwarten gut. Nur Trude sah mit den ausgeputzten Schleifchen etwas lächerlich aus; aber das schadete nichts, sie vervollständigte doch den einheitlichen Eindruck. Tante Lisabeth würde Augen machen.

Ja, Tante Lisabeth machte Augen, aber keine freundlichen.

»Herrjeh, so ein Putznickel! Nichts als Flausen hat die Dirn im Kopf! Da staffiert sie die Gören wie die Äffchen heraus und läßt sie dabei ohne Schürze herumlaufen! Gleich werden Schürzen umgetan, und daß du mir nicht wieder solchen Firlefanz mit den Lütten machst! Das sind einfache, bescheidene Bürgerkinder; denen darf man nicht solchen Unsinn in den Kopf setzen.«

Herrjeh, so ein Putznickel! Nichts als Flausen hat die Dirn im Kopf!«

Mary verzog den Mund. Tante Lisabeth hatte doch gesagt, sie solle die Kinder allein übernehmen, und nun wurde ihr dreingeredet! Dann hörte ja jeder Spaß dabei auf.

Karl Heinz hatte seine Jungs tüchtig »gestriegelt«; die Haare glänzten zwar vor Nässe, aber wenigstens sahen sie nicht wie die Butterschäfchen aus.

Noch eins war es, was Mary die ganze Freude an ihrer neuen Tätigkeit verdarb.

»Fräulein, spielen Sie ooch mit?« drängte Anneken, die sich nun endlich austoben wollte.

»Ich werde sehen zu,« sagte Mary sehr von oben herab, obwohl sie eigentlich recht gerne mitgespielt hätte; sie hielt das Verlangen nicht im Einklang mit ihrer Würde.

»Was – Fräulein und Sie? Aber Mary, bist du denn nicht gescheit? Ist selbst noch 'n halbes Gör und läßt sich ›Sie‹ rufen! Nee, nee, Kinnings, sagt man ruhig ›du‹ und ›Mary‹ zu eurer großen Freundin hier! Was, Mary, das ist dir doch auch viel lieber, mein' Dirn?« Tante Lisabeth hob Marys Kinn in die Höhe.

»O yes – es ist mir viel mehr angenehm,« stotterte Mary blutübergossen, während ihr Tränen des Ärgers in die Augen traten. Jede Freude wurde ihr verdorben!

Zu Karl Heinz hatten die Kinder gar nicht erst »Sie« gesagt; der war schon dick mit ihnen befreundet. Vorn und hinten hingen sie ihm am Jackenzipfel und nannten ihn voll Zärtlichkeit »Karlken«.

Nur der Fritze Knautschke, dieser Schlingel, ging seine eigenen Wege. Mit lautem »Ksch – ksch« machte er Puten, Hühner und Enten wild und zielte mit Kieselsteinen nach den harmlosen Tauben auf dem Dachfirst. Als Karl Heinz ihm das streng untersagte, tippte der Junge auf seine Stirn und fragte unverblümt: »Du hast woll 'n Webefehler?«

Karl Heinz wurde die Hand locker.

»Jung, täuw, ich werd' dich –« aber der andere hatte bereits Fersengeld gegeben.

»Wat wir Berliner sind, wir sind helle,
Uns rückt man nich so leicht uff de Pelle,«

rief er gleich darauf triumphierend aus der offenen Luke der Futterböden herab.

Nein, wie schwer hatte man es doch als Erzieher! Karl Heinz seufzte.

Und eh' man die Gören nun zu einem Spiel, das sie alle kannten und mochten, glücklich beisammen hatte! Eins machte immer »Spermang«, bis Fränzchen schließlich mit dem Vorschlag kam: »Wir wollen ›Blinn'kauh‹ spielen.« Das wurde einstimmig angenommen.

Jubelndes Lachen und glückseliges Jauchzen hallte bald über den Wäsche-Rasen. In der Tür standen Vating und Mutting und schauten mit frohen Augen dem hellen Kinderglück zu. Jürgens, der am Tüftenland Mieten für die Winterrüben grub, hob lauschend den Spaten und seinen grauen Kopf. »Je, dat Rackertüg rumort ja nich slecht!«

Dörthe ließ sich von Mamsell die zartesten Schinkenscheiben schneiden. Sie suchte die größten Eier heraus und schöpfte die fetteste Milch ab, denn »die ollen blaßschnabeligen Lütten, die sich da draußen so verlustierten, mußten ja woll einen Hunger as de Schündreschers hewen«.

Selbst Cäsar hatte seinen Stammplatz am Gartentor aufgegeben, wo er alltäglich den Abendfrieden zu genießen pflegte, und nur hin und wieder einem fremden, von der Feldarbeit heimkehrenden Taglöhner kläffend um die Beine fuhr. »Dat Ding möt ick mi doch ok 'n beten näger bekieken,« dachte er.

So wäre die Zeit bis zum Abendbrot einträchtig und friedlich verlaufen, wenn Anneken nicht fortwährend unter dem weißen Taschentuch hervorgeblinzelt hätte. Als man ihr das Mogeln vorhielt, war sie gekränkt und wollte nicht mehr mitspielen.

»What a naughty girl,« flüsterte Mary ihrem Leidensgefährten Karl Heinz zu, »so empfindsam und unverträglich! I don't like it

»Na, na, Prinzeßchen,« antwortete der, mit einem Auge zwinkernd. »Ich kenne eine junge englische Miß, die ist noch viel rascher beim Schleusenaufziehen; wenn man sie nur schief ansieht, dann ist der Tränenpott schon da! Kennst du die auch, Prinzeßchen?«

»Garstiges boy!« Mary hatte sich, die Beleidigte spielend, abgewandt.

»Woll ok, Prinzeßchen, wir meinen dieselbe,« rief Karl Heinz triumphierend.

Mary wurde nachdenklich. Sie hatte bei den ihr anvertrauten Kleinen heute schon manche häßliche Eigenschaft entdeckt, die auch ihr anhaftete, und was alle Rügen nicht bewirkt hatten, das machte das selbständige Herausfinden dieser Fehler, denen sie bei den Kindern erzieherisch entgegentreten sollte. Mary erzog sich selbst mit.

Auch Geduld und Sanftmut konnte Mary ihren Pfleglingen gegenüber lernen, und vor allen Dingen ein Hintansetzen ihrer eigenen Person. Sie, die sich selbst nur zu gern bedienen ließ, kam beim Abendbrot kaum zum Essen.

»Marie, wenn ich bitten derfte, noch 'ne Stulle!« – »Ach, je, meine Saviette is abjejangen!« – »Auweh, die verschwappst ja ihre janze Milch!« Mary blieb in ständiger Bewegung, und überall mußte sie die Augen haben. Die unschönen Gewohnheiten der Kinder beim Essen verletzten sie, die von klein auf dazu angehalten worden war, sich ladylike bei Tisch zu benehmen, mehr noch als die übrigen.

»Dear me, Anneken, nicht mit die Fingers ins Salz! Frida, stopf das Mund nicht so voll! Aber Sophieken, du trinkst ja dein Milk so hörbar wie Cäsar!« Nur Trude aß manierlich; ihre Eltern hatten früher bessere Tage gesehen und erzogen ihr Kind dementsprechend.

Als Mary ihre Gören endlich im Bette hatte und das letzte »Jute Nacht« verklungen war, ließ sich das Backfischchen mit einem verzweifelten Seufzer auf einen Stuhl sinken. Mary war todmüde; in den vierzehn Jahren ihres Lebens hatte sie noch keinen so anstrengenden Tag gehabt! Und das sollte sie zwei ganze Wochen ertragen? Nein, das hielt sie nicht aus! Sie opferte sich auf! Sie gab ihre Gesundheit dran, im Dienst um die Menschheit!

Arme Mary! Hättest du geahnt, was dir am anderen Morgen bevorstand, du wärst dir als die größte Märtyrin erschienen!

Der Kuckuck hatte eben sechsmal den Kopf aus dem kleinen Holzfenster an der Uhr gestreckt, als Mary von einem vierstimmigen Konzert erwachte. Sie rieb sich verschlafen die Augen.

»Am jrünen Strand der Spree . . .«

Ohrenzerreißend klangen die schrillen, zum Teil unmusikalischen Kinderstimmen ineinander.

Es dauerte eine ziemliche Weile, bis Mary sich die Ursache dieses ungewohnten Genusses klargemacht hatte. Dann aber sprang sie empor. Ihre kleinen Peiniger – zu nachtschlafender Zeit schon begann die Qual!

»Still – be silent – sst! Es ist ja noch in die Nacht! Ihr müßt sleep noch a little – indeed, ihr seid noch müde,« verlangte sie von den unentwegt weitersingenden Kindern mit empörter Stimme.

»Nee, jar nich! Wir sind schon janz ausjeschlafen,« klang es von Annekens Lippen zurück.

Trude war wieder die Verständige. Sie beschwichtigte den heimatlichen Patriotismus der kleinen Berlinerinnen; die Wogen »der jrünen Spree« verrauschten. Aber nicht lange sollte sich Mary dieses Waffenstillstandes erfreuen.

»Piepmatz! Die tut ja bloß so; die schläft jar nich! Die blinzelt ja mit die Augen,« vernahm sie aus erschreckender Nähe, und da piekte auch schon ein fürwitziger Zeigefinger ihr schmerzhaft auf das geschlossene Augenlid. Entsetzt fuhr sie auf.

Vier kleine Hemdenmätze standen barfüßig vor ihrem Bett und knicksten wohlerzogen: »Juten Morjen!«

»Wir wollten bloß mal sehen, wie du aussiehst, wenn du schläfst,« sagte Frida, ihre Morgenpromenade zu begründen.

Fürchterliche Kinder! Sie brachten selbst die nicht sehr temperamentvolle Engländerin aus ihrem Gleichmaß.

»Wollt ihr wohl in your beds, ihr schreckliches Kinder! Ihr bekältet euch – ha – u – ah – I am so tired!« Ihre Augenlider klappten schon wieder zu.

»Nischt zu machen – schließt von selbst,« hörte sie noch im Halbschlaf Annekens scharfe Kinderstimme. Dann umfing sie eine wohltuende Stille.

Da – ein durchdringendes Geräusch, wie von tausend zersplitternden Scherben, ein Plätschern von Wassermassen, erschrockene Ausrufe, Gejohle und Schluchzen! Mary erwachte aus ihrem tiefen Schlummer und eilte zum Kinderzimmer. Was sie dort sah, ermunterte sie im Augenblick.

Die Stube stand unter Wasser. Neben einem Trümmerhaufen von Waschschüssel- und Wasserkrugscherben kauerte schluchzend Sophie, die sich allein hatte anziehen wollen. Anneken und Frida tanzten mit bloßen Füßchen in tollen Sprüngen um sie herum, während Trude sich bemühte, die zu Boden gefallenen Kleidungsstücke den um sich greifenden Fluten zu entreißen.

Mary stand wie vom Donner gerührt. Dann aber kam Leben in sie. Sie packte erst das sich sträubende Anneken an beiden Schultern und fischte es aus dem Wasser; nachdem sie auch die drei anderen herausgeangelt und jedes in sein Bett befördert hatte, begann sie Sturm zu läuten.

In fliegender Eile erschienen zu gleicher Zeit Gusting, Körlin, Fräulein und Tante Lisabeth. Die schlugen die Hände über dem Kopf zusammen.

Im Nebenzimmer aber hockte im langen Nachtgewande Mary und weinte heiße Tränen über die Ungerechtigkeit der Welt im allgemeinen und über die Tante Lisabeths im besonderen. Denn Tanting maß ihrer Schlafmützigkeit die ganze Schuld an dem Unheil bei!

»Wenn man ein Amt übernimmt, soll man es auch pflichttreu erfüllen,« sagte sie sehr ernst.

»O Tante Lisabeth hat gut reden; die überläßt mich das ganze Arbeit,« dachte Mary erbost und vergaß ganz, wie sehr sie sich um den Posten einer Erzieherin beworben hatte.

Ehe all die Kleider geknöpft, die Knoten gebunden, die Ohren trotz des jämmerlichen Gebrülls geseift und die kleinen Zöpfe alle geflochten waren! Mary besorgte jede Sache mit pedantischer Langsamkeit; sie war nicht gewöhnt, sich schnell zu drehen und zu wenden. Es war gegen neun Uhr, als sie mit ihren vier Küchlein endlich am Frühstückstisch erschien.

Ergebungsvoll tauschte Mary mit Karl Heinz ihre Erlebnisse aus. Im Turm war es bei weitem ruhiger zugegangen. Nur ganz zuerst hatte Karl Heinz dazwischenfahren müssen, weil Fritze Knautschke durchaus von dem alten Turm behauptete: »Es jeistert!« Das Bettlaken über dem Kopf, wollte er die anderen Jungs graulen machen, aber mit der zu erziehlichen Zwecken mitgenommenen Fliegenklatsche hatte Karl Heinz ihm das Geisterhandwerk alsbald gelegt.

Am Vormittag saßen die vier kleinen Mädchen artig und friedlich in der jetzt von der Oktobersonne blutrot gefärbten Weinlaube, als ob sie kein Wässerchen trüben könnten. Stundenlang spielten sie mit Lenis Puppen, mit Puppenhaus und ‑küche, und Mary sah voll Staunen, wie die stummen, steifen Dinger bei den deutschen kleinen Mädchen Leben und Sprache bekamen. Wie die Puppenbabys spazieren gefahren wurden, wie man für sie kochte und sie fütterte, und wie sie sogar Gesellschaften gaben! So hatte Mary nie mit ihren dolls gespielt, solche Liebe niemals für sie empfunden, wie hier die kleinen Puppenmütter für ihre Kinder.

Das junge Mädchen wollte sich eben zur Erholung ein wenig ans Klavier setzen, da kam schon wieder ihr Quälgeist Anneken.

»Marie, ich habe 'n Notausjang in mein Ärmel; kiek bloß mal!« Der kleine Wildfang war mit dem Kleid an einer Zaunlatte hängen geblieben.

»Ich will nähen es in die Nachmittag,« versprach Mary, aber Anneken gab sich damit nicht zufrieden.

»Nee, ick bin doch de jnädige Frau; da kann ick doch nich mit so 'n verlumptes Kleid jehen,« beharrte sie.

Tante Lisabeth, die zu Marys Unglück im Garten Bohnen abfädelte, gab der Kleinen Recht.

»Ein ordentliches Kind läuft nicht im zerrissenen Kleid umher, und was man tun will, soll man gleich tun, Mary.«

Brummend machte sich das Backfischchen an die Arbeit. Sie hatte kaum eine Ahnung von Nähen und Flicken; die Schäden in ihren eigenen Kleidern pflegte sie von links mit großen Stichen heimlich zusammenzuziehen. Nun saß sie hier neben Tante Lisabeth und lernte, wie man einen Flicken schön sauber und geduldig einsetzt. Schweißtropfen perlten Mary von der ungewohnten Anstrengung auf der Stirn. Und noch dazu für fremde Gören!

Auch Hänschen und Fränzchen hatten jetzt allerlei zu lernen, nicht gerade zur Freude von Mutting und Jürgens. Ihr Lehrmeister war Fritze Knautschke. Sie erfuhren, daß die Pflüge bei fachmännischer Benutzung eine wunderschöne Wippe gaben, daß die Mieten mehr zum Distanzspringen als zum Aufbewahren der Kartoffeln und Rüben gegraben wurden, daß man von den Kornböden aus am Blitzableiter auf die Erde herunterrutschen konnte, wie man »Rippentriller« austeilte, und was der nützlichen Dinge mehr waren. Das ganze Jahr über hatte es nicht so viel zerschundene Kniee und zerlöcherte Höschen bei den Lütten gesetzt wie in diesen vierzehn Tagen!

Aber als sie einmal unter Fritzes Führung es wagten, die Pferde selbständig in die Schwemme zu reiten, und nur der hinzukommende Jürgens Gören und Gäule aus dem unfreiwilligen Bade ans Land beförderte, machte Vatings Hand ihren etwas verfrühten landwirtschaftlichen Bestrebungen nachdrücklich ein Ende.

Anneken wiederum schwindelte. Mary hatte es schon öfters bemerkt, daß sie ein bißchen flunkerte; aber heute war es offenbar.

Das junge Mädchen hatte von seiner Freundin Mieting ein wunderhübsches, sinniges Freundschaftsgeschenk vom Rostocker Jahrmarkt mitgebracht bekommen, ein kleines Glückschweinchen aus Porzellan. Mary behütete es wie ihren Augapfel; sie staubte es selbst ab. Gusting durfte es nicht in die Hand nehmen.

Am letzten Tage vor der Abreise der Kinder fehlte es. Mary suchte an allen Ecken und Enden; das Schweinchen blieb verschwunden.

Unwillig über den Verlust begann Mary ein Verhör. Ihre Pfleglinge behaupteten, das Glückschweinchen nirgends gesehen zu haben. Anneken legte der Sache keine Wichtigkeit bei. Sie stand am Fenster, lugte in die schwarzen drohenden Wolkenmassen und verkündete: »Es wird jleich kleene Schusterjungs rejnen.«

Als Mary nicht locker ließ und sie sich noch besonders vornahm, erklärte sie obenhin: »Ach, die Juste macht doch hier reine,« aber ihre schwarzen Augen irrten unstät im Zimmer umher.

Gusting wollte es aber auch nicht gewesen sein; die Sache blieb unaufgeklärt.

Am Nachmittag packte Mary die Koffer ihrer Kleinen. Es war ihr traurig zumute. Wenn ihr auch viel Arbeit und Last entstanden war, sie hatte sich jetzt an die Mädchen gewöhnt, und besonders die sanfte Trude war ihr ans Herz gewachsen.

»Nu bin ick am dransten,« sagte Anneken, als Mary mit den drei anderen fertig war, und reichte dem jungen Mädchen ihre Habseligkeiten zu.

Die Tasche des roten Samtkleides schlug klirrend gegen den Kofferdeckel; mit dem Spürsinn eines Detektivs drehte Mary trotz Annekens Einsprache die Tasche um. Da kam ein Porzellanbein und ein kurzes Ringelschwänzchen zum Vorschein; die Kleine hatte die Scherben des Schweinchens in ihrem Kleide versteckt.

Mary hielt ihr eine donnernde Strafrede.

»You are eine bitterböse Mädchen! Hättest du dein Unrecht eingestanden, ich hätte können pardon you, aber lügen – pfui, schäme dir!«

Mary brach mitten drin in ihrer Philippika ab; sie wurde röter, als Anneken war. Scheu sah sie zu ihrem eigenen Kleiderschrank hinüber.

Dort lag unter den Blusen zu einem Knäuel zusammengewickelt der gute weiße Rock den sie zur Jagd angezogen hatte. So oft sie an den Schrank ging, fiel er ihr schwer aufs Gewissen. Sie hatte Tante Lisabeth neulich, als sie ihn zu Mietings Geburtstag anziehen sollte, gesagt, das Wetter sei ihr zu schlecht; sie wolle lieber einen dunklen anziehen. Da hatte Tante Lisabeth ihr die Wange geklopft und gemeint: »Du bist eine verständige Dirn!«

Um die Schummerstunde saß Mary drunten bei der Tante und beichtete stockend, daß sie schon wieder in ihren alten Fehler verfallen war. Von nun an wollte sie aber auch ganz gewiß immer mir die Wahrheit sagen!

Früh am anderen Morgen fuhr der blaue Leiterwagen vor, Jürgens knallte mit der Peitsche.

Da standen sie nun, die jetzt rosigen Gören, und sahen mit betrübten Augen auf das alte Gutshaus und den in bunten Herbsttönen prangenden Garten zurück, der ihnen wie ein Märchenland erschienen war.

»Je, nu rohrt man nich,« tröstete Dörthe und übergab jedem der kleinen Gäste ein geflochtenes Weidenkörbchen mit frischen Eiern und Obst, ein Abschiedsgruß für die Mutter daheim.

»Nächstes Jahr kommt ihr wieder, man nich, ihr Lütten?« Die Gutsherrin streichelte die blonden und braunen Köpfe, die sich dankbar zu ihr emporhoben.

»Adscheh ooch – adscheh, Karlken – adscheh, Marie! Nee sowas, ick hab' meinen Bibi verkehrt uff! Villen, villen Dank und besucht uns doch ooch mal! Nu is es aber de allerheechste Eisenbahn, daß wa verduften! Da is ja det Ende von wech von dis ville Adschehsagen.«

Fritze Knautschke hatte nun genug.

Rot- und blaugeränderte Taschentücher wehten grüßend, Mützen flogen in die Luft. »Uffs nächste Jahr, denn sind wa wieder so frei!« Der Leiterwagen ratterte mit den Gören davon.

Tante Lisabeth aber schlang den Arm um das der grauen Staubwolke wehmütig nachstarrende Backfischlein.

»Komm, Kind, ich meine, die vierzehn Tage sind auch für uns recht heilsam gewesen; du hast durch die Lütten doch manches gelernt, was, Dirn?«

Ja, Mary hatte viel gelernt; das gab sie selbst gerne zu.



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