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Hinweise und Erläuterungen

X. Prometheus

S. 4

Erwachsene Urninge ... arm zu sein: der zweite bis vierte Absatz der Vorbemerkung fehlen in der Neuausgabe von 1898.

S. 6

Johann Joachim Win(c)kelmann (1717–1768) war Erzieher des »jungen Lamprecht«, Sohn eines Oberamtmanns des magdeburgischen Domkapitels in Hadmersleben. Vgl. Carl Justi, Winckelmann und seine Zeitgenossen (5. Aufl. 1956), Band 1, S. 152: »Noch viel leidenschaftlicher war das Verhältnis zu dem jungen Lamprecht ...«

Ulrichs' (etwas ungenaues) Zitat findet sich auf S. 157:

Die Sehnsucht, die Verzweiflung, die Opferfreudigkeit, wovon in seinen Briefen so zahlreiche Proben vorkamen, erscheinen uns wie eine Flamme, in die die Sinnlichkeit einiges Öl gegossen hat.

S. 9

Naturgemäß sympathisieren wir ... negare nequis!): fehlt (wohl wegen der Kritik an Preußen) in der Neuausgabe von 1898.

Hoc saltem victo...: Wenigstens dies kannst du, Rom, dem Besiegten nicht verweigern! Der Vers ist in Anlehnung an Martial 4, 12, 2 gebildet:

Nulli, Thai, negas, sed si te non pudet istud, Hoc saltem pudeat, Thai negare nihil.

Keinem verweigerst du dich. Doch schämst du dich dessen nicht, Thais Schäme dich wenigstens doch, Thais, verweigerst du nichts. (Übersetzung R. Helm)

S. 10

Nie können wir mit Despoten ... von übertünchten Despoten: fehlt in der Neuausgabe von 1898.

S. 11

Vor dieser Consequenz ... angehören: fehlt in der Neuausgabe von 1898, wohl wegen der Erwähnung von Virchow (siehe zu VII. Memnon, Teil 1, S. 33).

S. 11

Ein junger Dr. med. aus Nordamerica: Jul. Hoffmann, siehe S. 24. Beccaria: siehe zu II. Inclusa S. 25 (das Zitat auf S. 12 steht in der dt. Ausgabe auf S. 118).

S. 14

Bursch in specifischer Bedeutung: vgl. VII. Memnon S. 15: »Zwischen Jüngling und ›festem Kerl‹, zwischen puer und draucus, steht der Bursch auf der Zwischenlinie.«

S. 19

Phädrus (1. Jh.). In heutigen Ausgaben wird die Fabel als 4, 16 gezählt.

S. 24

Jacksonville: Das State Central Hospital for the Insane in Jacksonville, Illinois, gab es seit 1851.

S. 30

Relicto naturali...: Römerbrief 1, 27: (Desgleichen auch die Männer) haben verlassen den natürlichen Brauch des Weibes und sind aneinander erhitzt in ihren Lüsten und haben Mann mit Mann Schande getrieben ... S. 35

Auch aus der abweichenden Form ... zu sein: der erste Absatz von § 36 fehlt in der Neuausgabe von 1898. Hirschfeld war mit anderen der Meinung, Analverkehr sei unter Homosexuellen sehr selten.

S. 39

Iztizalcoa: wohl Erfindung Ulrichs', vielleicht angeregt durch Huitzlopochtli (›Kolibri zur Linken‹), den Kriegs- und Sonnengott der Azteken.

S. 40

Juvenal: 2, 134.

Martial, Epigramm 12, 42: das »unschöne Wort« ist rigidus = stark, hart, fest. Das Gedicht wurde bereits (mit dem unschönen Wort) zitiert in V. Ara spei S. 22.

S. 41

Sic visum Veneri: siehe zu II. Inclusa S. 28.

S. 43

Tacitus, röm. Historiker (um 55–116/120), Germania 12: Unzüchtige (corpore infames) versenkt man in Kot und Sumpf. Zur Interpretation vgl. G. Bleibtreu-Ehrenberg, Tabu Homosexualität (1978) S. 17–29.

S. 44

8. Tewes: siehe zu III. Vindicta S. XIV

16. der anonyme Verfasser: Alois Geigel (1829-1887), Professor für Medizin an der Universität Würzburg.

Das Paradoxon der Venus Urania (1869), abgedruckt in: J. S. Hohmann (Hg.), Der unterdrückte Sexus (1977).

Am Schluß des § 45 steht in der Neuausgabe von 1898 (S. 53) folgende »Anmerkung des Verlegers«:

Ulrichs erlebte leider nicht mehr die Erfolge, die das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (Geschäftsstelle in Charlottenburg, Berlinerstrasse 104; in Leipzig Sidonienstrasse 19 B I) erzielte. Eine von dieser Vereinigung vorbereitete Petition an den deutschen Reichstag um Abänderung des § 175 des R.-St.-G. wurde mit Hunderten von Unterschriften der hervorragendsten Männer (Gelehrte, Schriftsteller etc.) bedeckt. Näheres über die Thätigkeit des Komitees und dessen bisherige Erfolge befindet sich in »Die homosexuelle Frage im Urteile der Zeitgenossen«. Von Dr. M. Hirschfeld (Leipzig bei Max Spohr.)

S. 45

Anm. 37: In der Neuausgabe von 1898 merkt Hirschfeld (S. 54) an: »Neuere reichsgerichtliche Entscheidungen haben nicht bloss Pädikation, sondern alle ›beischlafsähnlichen Handlungen‹ für strafbar im Sinne der widernatürlichen Unzucht erklärt.«

S. 58

Quousque tandem: Cicero (106–43 v. Chr.), Anfang der 1. Rede gegen Catilina: Quousque tandem, Catilina, abutere patientia nostra? Wie lange noch, Catilina, willst du unsere Geduld mißbrauchen?

S. 64

Audiatur et altera pars: siehe zu III. Vindicta S. XVI.

S. 65

Theocrit, 23stes Idyll: siehe zu II. Inclusa S. 26.

S. 70

Je ne suis mâle: Bin weder Mann noch Frau, doch was macht's, wem man gleicht? Es ist besser, beides in sich zu haben, das gewährt doppeltes Vergnügen.

S. 71

Index: siehe zu IV. Formatrix S. IX f.

S. 74

Numa Marciano: Das Gedicht ist in Anlehnung an Ovid, Briefe der Liebenden (Heroides) 15 (21), 37–40 (Sappho an Phaon, siehe zu II. Inclusa S. 25) gestaltet:

Et variis albae iunguntur saepe columbae, Et niger a viridi turtur amatur ave.

Si, nisi quae facie poterit te digna videri, Nulla futura tua est, nulla futura tua est.

Paaren sich weiße Tauben nicht auch des öftern mit bunten, oder ein Sittich, der grün, liebt einen Tauber, der schwarz.

Wenn außer der, die deiner Schönheit würdig wohl wäre, keine die Deine wird sein, keine die Deine wird sein. (Übersetzung V. von Marnitz)

Ulrichs: Du fragst, ob keine Gemeinschaft, keine Freundschaft mit dir bestehen kann. Wenn es nur eine sein kann, die deiner Ablehnung ›würdig‹ ist, gibt es weder von deiner noch von meiner Seite Freundschaft.

S. 76

Pervigilium Veneris (Die Nachtfeier der Venus) (2.–4. Jh.).

Vgl. die Nachdichtung von G. A. Bürger (Sämtliche Werke, hg. von Günter und Hiltrud Häntzschel [1987] S. 25–33) V. 77-80 und 241–256:

Spend', o Flora, jede Blume, / Die im bunten Enna lacht! Flora, zu der Holden Ruhme, / Spende deine ganze Pracht! ... Ihr nur schnattert das Gefieder / Von den Teichen Dank empor; Und der edlem Vögel Lieder / Sind ein Opfer ihrem Ohr, Horcht! Es wirbelt Philomele / Tief aus Pappelweiden d'rein, Liebe seufzet ihre Kehle; / O wie könnt' es Klage sein? ... Soll ich nicht ihr Lied begleiten? / Stimmet mich kein Frühling mehr? Ha, erwachte nicht im Lenze / Meine Brust zu Lieb und Sang, So entwelkten mir die Kränze, / Die um's Haupt mir Phöbus schlang.

Hybla und (H)enna (heute Castro Giovanni): Städte auf Sizilien, deren »blumenreiche Wiesen« vielfach besungen wurden; vgl. Paulys Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, Neue Bearbeitung, Bd. 8, 1 (1912) Sp. 285. Ulrichs schickte sein Gedicht 1862 an das Stuttgarter Morgenblatt, wo es allerdings nicht erschien. Abgesehen von den ersten vier Zeilen auf der Titelseite von V. Ara spei ist der vollständige Text erstmals wohl hier gedruckt. (Auf dem Titelblatt von Ara spei lautet der letzte Vers: »Spät erblüht im Thal der Frühling; blühn wird er auch dir einmal!« – so lautete wohl auch die Fassung, die er an das Morgenblatt schickte.) Die beiden letzten Zeilen führt Ulrichs auch 1894 in seiner (lateinischen) Zeitschrift Alaudae (S. 358) an und ergänzt: »Exoriens tandern opinionum justitia nonne ver est? Et nonne aliquis deus aliquando loquitur ex humillimo quoque mortalium.« Wenn endlich die Gerechtigkeit der Meinungen entsteht, dann ist doch wohl Frühling? Und spricht nicht bisweilen irgendein Gott sogar aus dem niedrigsten aller Wesen?

S. 78 Den geplanten Inhalt der nächsten Hefte der Zeitschrift Uranus hat Hirschfeld in der Neuausgabe von 1898 als Anmerkung zu § 1 gezogen (S. 7 f.). Einleitend merkt er an:

Mit diesem Hefte beabsichtigte Ulrichs – es war das ein Lieblingswunsch vieler seiner Schicksalgenossen – die Herausgabe einer monatlichen Zeitschrift über urnische Angelegenheiten unter dem Titel »Uranus«. Es dürfte nicht ohne Interesse sein, die Inhaltsangabe der projektierten Hefte kennen zu lernen. Sie lautet:

(folgt der Text von S. 78, einschließlich der ›Nachschrift‹)

Dann heißt es (S. 8):

Woran der Plan scheiterte, steht nicht fest. Jedenfalls erliess die Verlagsbuchhandlung sehr bald nach obiger Ankündigung eine Erklärung, dass sie zu ihrem Bedauern vorderhand von der Idee der Zeitschrift Abstand nehmen müsste, jedoch bestimmt hoffte, später ihre Absicht auszuführen. Das ist nicht geschehen. Vielmehr erschienen auch die übrigen Arbeiten von Ulrichs als selbständige Broschüren.

XI. Araxes

Den Titel erklärt das (auf S. 3 wiederholte) lateinische Motto: »Denn die Natur war empört über die ihr auferlegten Ketten, und nachdem sie das Joch abgeschüttelt hatte, zerbrach sie ihre Fesseln, so wie der erfolglos gezähmte Araxes empört war wegen der Brücke.« Alexander der Große hatte über den Araxes (heute Aras) in Armenien eine Brücke gebaut, die der Fluß später wegriß.

pontem indignatus Araxes: Vergil, Aeneis 8, 728.

S. 3

20.000 erwachsene Urninge: in der Neuausgabe von 1898 merkt Hirschfeld (S. 7) an: »Diese Zahlenangabe ist von Ulrichs und anderen Autoren später als zu niedrig gegriffen angesehen worden.«

S. 12

Ut sentiant omnes: Daß alle dasselbe empfinden, kann und soll nicht sein. Wenn einer wie ich nicht die Frauen liebt und ihm die Männer schöner scheinen, so kann und soll das möglich sein.

S. 14

Henne-Am Rhyn: siehe das Vorwort.

C. Westphal, Die conträre Sexualempfindung, Symptom eines neuropathischen (psychopathischen) Zustandes, abgedruckt in: J. S. Hohmann (Hg.), Der unterdrückte Sexus (1977).

S. 18

Des rapports modérés: siehe zu VII. Memnon, Teil 2, S. XXIV.

S. 19

Si contra duos: Abwandlung des Sprichworts ›Duo cum faciunt idem, non est idem‹. Wenn zwei dasselbe tun, so ist es nicht dasselbe (vgl. Büchmann, Geflügelte Worte [37. Aufl. 1986] S. 268). Hier: Wenn du gegenüber zweien dasselbe tust, ...

S. 20

Trajan: Corpus Iuris Civilis, Digesten 48, 19, 5 (Ausgabe von Th. Mommsen S. 813): Traianus ... rescripsit: satius enim esse inpunitum relinqui facinus nocentis quam innocentem damnari.

Trajan antwortete, es sei besser, die Tat eines Schuldigen ungesühnt zu lassen, als einen Unschuldigen zu verurteilen.

S. 21

centum vinctis ahenis: Vergil, Aeneis 1, 296 f.: durch hundert Fesseln im Rücken, / Eherne, fest umstrickt. (Übersetzung R. A. Schröder)

S. 22

Indigni Stridor: Vergil, Aeneis 6, 558 (abgewandelt):

des (schimpflichen) Eisens Pfiff und schleifender Ketten Gerassel.

(Übersetzung R. A. Schröder)

S. 24

Aurelius Victor: siehe zu II. Inclusa S. 39.

S. 29

§ 173: Im ersten Entwurf § 152 (vorher § 143 in Preußen), im zweiten (Dezember 1869) § 173 (= § 175 im RStGB von 1872). Vgl. Manfred Herzer, Deutsches Schwulenstrafrecht vor der Gründung des zweiten Kaiserreichs (1795-1870), in: Die Geschichte des § 175 (1990) S. 28–41, hier S. 37–39.

Hirschfeld merkt in der Neuausgabe von 1898 (S. 34) an: »Durch die Einführung des Reichstrafgesetzbuchs trat auch für Bayern und Württemberg nach jahrzehntelanger Pause der Urningsparagraph wieder in Kraft.«

S. 31

Iliacos extra muros: Horaz, Epistulae 1, 2, 16 (dort intra – extra): Es wird vor und in Trojas Mauern gesündigt.

S. 34

Thut nichts; der Jude wird verbrannt!: Worte des Patriarchen in Lessings Nathan der Weise (4. Aufzug, 2. Szene).

S. 39

Libertas: Freiheit wurde von ihnen vergeblich gefordert.

XII. Critische Pfeile

Justinian, Novelle 74 (Corpus Iuris Civilis, Novellae [Ausgabe von W. Kroll S. 374]): Wenn wir auch die Keuschheit lieben, so wissen wir doch, daß nichts heftiger ist als Liebesglut. Diese zu zügeln, ist eine Anstrengung vollendeter Philosophie, (die darum weiß), daß die Begierde den, der sie bezwingen will, immer wieder anfällt.

Lactantius (um 300), Divinae Institutiones 6, 23 (Ausgabe von S. Brandt [1890] S. 568): pudicitia in homine laudatur, quia non naturalis est, sed voluntaria (Keuschheit wird gelobt, weil sie für den Menschen nicht natürlich ist, sondern gewollt sein muß).

S. 17

Justinian: Corpus Iuris Civilis, Institutionen I, 22 (Ausgabe von Th. Mommsen S. 10).

S. 18

Voluisse sat est: Properz, Elegie 2, 10, 6: (wo es großes gilt), ist schon das Wollen von Wert (Übersetzung W. Willige).

S. 19

Tridentinum (Konzil von Trient 1545–1563): immer, wenn ein Priester nicht zugegen sein kann ...

S. 21

Thomasius: Diese Beweisführung nimmt Behauptungen für wahr, die wir mehr durch Gewöhnung in uns tragen oder durch die Überredungskunst anderer, als daß sie den Kern des zu lösenden Problems in sich enthalten.

S. 22

Alcibiade fanciullo: siehe zu VII. Memnon, Teil 2, S. 91.

S. 26

per manum: durch die Hand eines anderen Mannes.

S. 27

Samenergießungen: Hirschfeld merkt in der Neuausgabe von 1898 (S. 43) an: »D. h. nur, wenn sie sich zu häufig wiederholen.«

S. 28 und 31 f.

Zu den Konzilsbeschlüssen vgl. G. Bleibtreu-Ehrenberg, Tabu Homosexualität (1978) S. 204–206 und Hergemöller (siehe zu I. Vindex S. 25) S. 17 ff.

S. 29

Morell: siehe zu IV Formatrix S. 11.

S. 31

Justinian: siehe zu II. Inclusa S. 39 ff.

S. 32

Feldmäuse: Benedict Friedlaender war von Ulrichs Entdeckung so beeindruckt, daß er für sein Buch Die Renaissance des Eros Uranios (1904) von Paul Casberg-Krause zwei solcher Mäuse als Buchschmuck anfertigen ließ.

S. 36

Zonaras (12. Jh.).

S. 37

Civium ardor: Horaz, Carmina 3, 3, 2: die Volkswut, die zum Schlechten drängt.

Das Zitat aus dem Buch von R. Hellmann ist sinngemäß, nicht wörtlich. Es überrascht, daß Ulrichs nicht anmerkt, daß Hellmann ihn zweimal (S. 91 und 168) erwähnt.

S. 41

Prokopius (6. Jh.).

S. 42

Chauveau: Welche Skandale würden sich nicht aus diesen Untersuchungen ergeben! Wo läge der Nutzen, soviel Verborgenes, soviele Geheimnisse zu enthüllen? Ist die Moral selbst daran interessiert?

... Respekt vor dem allgemeinen Schamgefühl. Es genügt, wenn die Justiz im Strafverfahren das Delikt beim Namen nennen muß, wenn also der Skandal schon öffentlich geworden ist oder wenn die Freiheit von Menschen betroffen ist.

Was wären die Folgen eines solchen öffentlichen Aufspürens? Würde das nicht bedeuten, die behördliche Inquisition auf das Privatleben der Bürger auszudehnen, ihre intimen Handlungen zu untersuchen und das Geheimnis der Privathäuser zu lüften?

S. 46

Juvenal, Satiren 2, 46: ... es verteidigt sie ihre große Zahl, wie wenn sich Schild an Schild reiht (Übersetzung H. C. Schnur).

S. 48 Semper honos: Vergil, Ekloge 5, 78:

(immer) bleibt bestehn deines Namens Lob, Preis und Ehre. (Übersetzung H. C. Schnur)

Karl Theodor Andree (1808-1875), Geograph und Journalist, Begründer der Zeitschrift Globus.

S. 56 Cantabit: Juvenal, Satire 10, 22: der Wanderer singt vor dem Räuber, sind leer seine Taschen (Übersetzung H. C. Schnur).

S. 59 Homer, Ilias 1, 42:

Räche mit deinem Geschoß meine Tränen an Danaos' Söhnen. (Übersetzung H. Rupé)

S. 61

Montesquieu (1689-1755), De l'esprit des lois (Vom Geist der Gesetze) (1748).

S. 63

immissio in Corpus (Einführung [des Gliedes] in den Körper): Hirschfeld merkt in der Neuausgabe von 1898 (S. 90) an: »Reichsgerichtliche Entscheidungen fassten unter widernatürliche Unzucht nicht bloss immissio in corpus, sondern alle ›beischlafähnlichen Handlungen‹.«

S. 74

Nichtbestrafung (...) in der Südhälfte Italiens: Dies erklärt wohl, warum Ulrichs 1880 nach Süditalien ins Exil ging. Hirschfeld merkt in der Neuausgabe von 1898 (S. 105) an: »Seit 1889 in ganz Italien.«

S. 75

Die Schule der Wonne: erste deutsche Übersetzung (1878) von: Marquis de Sade, La philosophie dans le boudoir.

S. 84 ff.

Der erste Teil des Anhangs ist in der Neuausgabe von 1898 aufgelöst und zu den einzelnen §§ gezogen; § 126 (S. 95 f.) bildet dort als § 114 den Anhang, die Seiten 97–99 fehlen.

S. 88

mir nicht bekannten Namens: siehe

S. 97

Küchenmeister Huth des »alten Prinzen Wilhelm«.

S. 96

Diese Erscheinungen ... für geisteskranke Käfer: Diese beiden sarkastischen Sätze fehlen in der Neuausgabe von 1898.

S. 99

Rubi: Aurelius war das Pseudonym von Ulrichs' Freund Carl Robert Egells (1843-1904). Ulrichs bedauerte später, was er hier über dieses Buch geschrieben hat, wie aus einem Brief an Paul Heyse vom 1. Oktober 1879 hervorgeht:

Mehrere Stellen des ›Rubi‹ haben meine förmliche Entrüstung erregt. Hätte ich ihn damals schon durchgelesen gehabt, so hätte ich ihn am Schluß meines Buchs einer Erwähnung wahrscheinlich gar nicht gewürdigt. Vollkommen gebe ich Ihnen Recht, zu reden von einer ›über alles Maß hinausgehenden schwülen Sinnlichkeit‹.

Zwei Briefe von Karl Heinrich Ulrichs an Paul Heyse, hg. von Manfred Herzer, in: Mitteilungen der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Nr. 2, Dezember 1983, S. 21-26, hier S. 21.

XIII. Der Urning und sein Recht

S. 3

Rechtlos schuf die Natur: siehe schon XII. Critische Pfeile S. 14 und 19.

S. 5

Vindemiatrix (›Winzer‹): Stern im Sternbild der Jungfrau; als ›Vindemitor‹ bei Ovid, Fasti 3, 407 erwähnt.

 

Hinweise und Erläuterungen: zum Teil als Fußnoten eingepflegt.
Aus arbeitsökonomischen Gründen konnten die Textmarkierungen fett und gesperrt nicht übertragen werden. Hervorhebungen wurden kursiv umgesetzt. Re, PG


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