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Die größte Schuld

Die kurze Berliner Reise war vorüber; Karl und Peter sprachen viel von der Automobilausstellung, in der sie so viel Schönes gesehen hatten. Auch ein neuer Wagen war gekauft worden, eine graue Limousine, die in Kürze geliefert werden sollte.

Rudolf stemmte beide Arme in die Hüften und stellte sich vor seinen Bruder Peter hin. Helle Schadenfreude lag auf seinem Gesicht.

»Ist's ein schwerer Wagen?«

»Na, freilich!«

»Wieviel Liter?«

»Liter? – Das weiß ich nicht.«

»Jawohl, Liter, aber das scheinst du nicht zu verstehen. – Wieviel Zylinder?«

»Sechs Zylinder.«

»Ist wenigstens etwas. – Was braucht er an Betriebsstoff?«

»Danach habe ich nicht gefragt.«

»Heckmotor?«

»Woher soll ich das wissen«, erwiderte Peter ärgerlich. Er bemerkte sehr wohl das höhnische Funkeln in den Augen des Bruders.

»Wie schaltet man die Gänge? Auch Handschaltung?«

»Laß die dämlichen Fragen!«

»Schade um die Reise! Wenn du doch nichts verstehst und dich um gar nichts gekümmert hast, brauchtest du gar nicht erst zur Automobilausstellung zu fahren. Ich hätte mir das alles genau angesehen.« Peter versetzte dem jüngeren Bruder einen kräftigen Puff und ließ ihn stehen.

Es wurde noch viel von der Berliner Reise gesprochen, und wenn auch Peter seinem Bruder Rudolf geflissentlich auswich, so war doch eine schöne Erinnerung in ihm zurückgeblieben. Er beschloß sogar, sich künftig etwas mehr mit dem Bau eines Autos zu befassen, um nicht wieder dem Spott des jüngeren Bruders ausgesetzt zu sein.

Eines Abends, als Doktor Gregor wieder einmal fortgerufen worden war, saß Pucki, nachdem sie die Kinder zu Bett gebracht hatte, bei ihrer Arbeit. Es galt, die Sachen durchzusehen, denn Anna und Hedwig waren nicht imstande, allein die vielen Strümpfe zu stopfen und die abgerissenen Knöpfe anzunähen.

Kaum hatte sie die Nadel eingefädelt, als sie durch langanhaltendes Läuten in der Arbeit unterbrochen wurde. Sie hörte draußen eine ihr unbekannte männliche Stimme und dann Annas Ruf:

»Wo haben Sie das Kind gefunden? Das ist ja schrecklich!«

Schon war Pucki aufgestanden und aus dem Zimmer geeilt. Im Flur stand ein Arbeitsmann, der völlig durchnäßt war. Auf seinen Armen trug er ein Kind, das Pucki sofort als Hella Niepel erkannte, Hella, die jüngste Tochter ihrer Schwester Agnes.

»Wo haben Sie das Kind gefunden?«

»Ich bin heute auf der Schmanz gewesen, bei meinem Freunde Teck. Als ich fortging, begann es bereits zu dunkeln. Ich ging quer durch den Wald; es regnete stark. Da hörte ich plötzlich lautes Weinen. Unter einem Baume hockte dieses kleine Mädchen, völlig durchnäßt und durchfroren.«

»Hella, liebe kleine Hella!«

Pucki nahm das erschöpfte Kind auf die Arme und drückte es an sich. Die Kleine weinte leise vor sich hin.

»Ich habe das Kind nicht gekannt«, fuhr der Mann fort. »Es sagte mir, es wolle zu Tante Pucki und zum Onkel Doktor. – Na, Tante Pucki kennt ja jeder in Rahnsburg. So habe ich die Kleine auf meine Arme genommen und hierhergebracht. Es wird doch richtig sein?«

»Vielen, vielen Dank, lieber Mann! Es ist das Kind meiner Schwester. Wie wird sie sich sorgen! Ich rufe sofort bei ihr an. Hella bleibt natürlich für die Nacht bei mir. – Aber kommen Sie herein ins Zimmer. Wieviel Dank bin ich Ihnen schuldig!«

»Ich konnte die Kleine doch nicht im Walde sitzen lassen.«

Der Holzfäller Wilhelm Rocke wollte anfangs nicht eintreten. Er meinte, er bringe unnötig Schmutz mit herein.

»Ich bin im Arbeitskittel.«

»Was macht das! Sie haben mir meine kleine Nichte hergebracht. Dafür schulde ich Ihnen vielen Dank. – Soll ich Ihnen eine Tasse Tee oder einen Grog bringen lassen? Etwas Warmes müssen Sie haben.«

»Nein, nein«, wehrte der Holzarbeiter ab, »ich freue mich, daß ich gerade den Weg quer durch den Wald einschlug und dabei die Kleine fand.«

Plötzlich begann Hella laut zu weinen. Obwohl Pucki tröstend auf sie einsprach, schrie das Kind lauter und immer lauter. Pucki entkleidete das Mädchen, wickelte es in warme Tücher und legte es im Wohnzimmer auf dem Diwan nieder.

»Nun ist alles wieder gut, Hella. Gleich kommt deine Mutti.«

»Mutti ist weg –!«

»Nein, sie kommt gleich. Wir rufen sie. Aber vorläufig bleibst du bei Tante Pucki; sie hat dich sehr lieb.«

Um das Kind zu trösten, gab ihm Frau Gregor ein Stück Schokolade. Dann wandte sie sich erneut an den Holzfäller. »Es ist wirklich wahr«, sagte sie bewegt, »Kinder haben ihren Schutzengel. Heute abend sind Sie der Schutzengel der kleinen Hella gewesen. Was wäre aus ihr geworden, wenn Sie das Kind nicht gefunden hätten.«

»Schon gut – schon gut, Frau Doktor.«

Immer wieder bedankte sich Pucki bei dem Manne und nahm sich vor, ihm bei nächster Gelegenheit eine Freude zu machen. Dann mußte sie sich wieder um Hella kümmern, die laut weinte. Vor allem mußten auch Niepels benachrichtigt werden. Sie würden in größter Sorge um ihr Kind sein. Pucki griff zum Fernsprecher.

Eines der Hausmädchen kam an den Apparat und meldete: »Frau Niepel ist nicht zu Hause. Sie ist heute nachmittag abgereist.«

»Kann ich meinen Schwager sprechen?«

»Herr Niepel ist gestern fortgefahren. Er hat wichtige Besprechungen.«

Pucki machte Mitteilung, daß Hella bei ihr sei und fragte nach Hellas Bruder, dem zehnjährigen Magnus. Man sagte ihr, daß er bereits schliefe. Es sei noch nicht aufgefallen, daß Hella nicht daheim wäre. Das Kind habe den ganzen Tag über nach der Mutter verlangt. Nun sei es wahrscheinlich fortgelaufen.

»Wohin ist Frau Niepel gereist?«

Ein verlegenes Stottern erfolgte.

»Bitte, sagen Sie mir die Wahrheit«, sagte Pucki angstvoll.

»Ehe Herr Niepel abreiste, gab es Streit. Frau Niepel sagte, sie könne es im Hause nicht mehr aushalten. Vielleicht ist sie zu ihrer Freundin gefahren.«

»Wer ist diese Freundin?«

»Frau Wieland in Rotenburg.«

»Konnte denn niemand auf die kleine Hella achten? Das ist doch unverantwortlich von Ihnen! Wie ist es möglich, daß sich die Kleine bei solchem Unwetter aus dem Hause entfernte?«

Es kam keine befriedigende Antwort.

»Wann kommt Herr Niepel zurück?«

»In zwei bis drei Tagen.«

»Ich werde morgen hinauskommen und auch Magnus zu mir holen, bis meine Schwester oder mein Schwager zurückkehren.«

Pucki hängte den Hörer wieder an. Sorgenvoll betrachtete sie das kleine Mädchen, das mit heißem Kopf auf dem Diwan lag. Das Herz war ihr schwer. Sie wußte, daß die Ehe ihrer Schwester Agnes nicht glücklich war. Häufig gab es im Niepelschen Hause Streit. Der Ehemann trug die Schuld nicht, denn von jeher war Agnes ein eigensinniges und selbstsüchtiges Mädchen gewesen. Wie konnte sie aus dem Hause gehen!

»Ich muß mit ihr sprechen«, sagte Pucki besorgt. »Ich muß ihr sagen, daß sie im Begriff ist, ein Unrecht zu tun, das sich nie wiedergutmachen läßt. – Zwei Kinder hat sie – wie kann eine Mutter ihre Kinder verlassen!« –

Doktor Gregor war erst spät in der Nacht heimgekommen und von Pucki sogleich ans Bett der kleinen Hella gerufen worden. Das Kind hatte sich anscheinend in dem regennassen Walde stark erkältet. Doktor Gregor meinte, es sei am besten, wenn Pucki morgen vormittag hinaus auf das Niepelsche Gut führe, das dreiviertel Stunden von Rahnsburg entfernt lag. Sie sollte nach Magnus sehen und dem Hausmädchen ins Gewissen reden. Denn wie war es möglich, daß ein dreijähriges Kind am Abend ungesehen fortlaufen konnte!

Pucki hatte sich sogleich am anderen Morgen auf den Weg gemacht, um nach dem Rechten zu sehen. Außerdem wollte sie wissen, ob Magnus die nötige Pflege habe, während die Eltern abwesend waren.

Sorgenvoll dachte Pucki über die Ehe ihrer jüngsten Schwester nach. Wollte Agnes gar nicht zur Vernunft kommen? Was war überhaupt geschehen, daß sie in Abwesenheit ihres Mannes das Haus verließ, ohne an ihre beiden Kinder zu denken? War es nur ein kleiner Streit gewesen, wie er in diesem Hause häufig war? Oder hatte ein größeres Zerwürfnis stattgefunden, das schwere Folgen haben konnte? Dabei war diese Ehe einstmals aus Liebe geschlossen worden, so daß man hätte glauben mögen, daß auch im Niepelschen Hause das Glück bleiben würde.

Daß Agnes nach Rotenburg zu Frau Wieland gefahren war, beunruhigte Pucki besonders. Sie hatte die leichtlebige Frau einmal bei Agnes kennengelernt und wenig Gefallen an ihr gefunden. In ihrer ganzen Lebensauffassung erinnerte Frau Wieland an jene Frau Selenko, die Pucki einst den Kopf verwirrt hatte und die ihr damals allerlei Unannehmlichkeiten schuf. Aber Pucki hatte sich zurückgefunden zu ihrer Pflicht als Hausfrau und Mutter.

Sollte Agnes jetzt vor derselben Eheklippe stehen, die von ihr damals glücklich umschifft worden war? Bestand die Gefahr, daß die zehnjährige Ehe der Schwester auseinanderbrach? Hier mußte sie helfend und vermittelnd einzugreifen suchen. Sie mußte Agnes mit allem Nachdruck erklären, daß sie sich an sich selbst, vor allem aber an ihren Kindern versündige.

Man war auf dem Gute sehr verlegen, als Frau Doktor Gregor plötzlich erschien und von dem Hausmädchen Auskunft verlangte. Klara wußte nicht einmal, wo sich Magnus zur Zeit befand. Sie meinte, der Knabe müsse im Garten sein. Dort könne ihm nichts zustoßen. So suchte Pucki nach dem Knaben und fand ihn traurig in einer Laube sitzen. – Magnus eilte sofort auf die geliebte Tante zu, schmiegte sich an sie und begann kummervoll zu erzählen, daß die Mutti sehr böse fortgefahren sei und er sein Schwesterchen verloren habe.

»Mach dir keine Sorgen um Hella, sie ist bei mir.«

»Ist sie zu dir gekommen?«

»Nein, man hat sie im Walde gefunden. Ein lieber Mann hat sie ins Haus gebracht. Es war nicht recht von ihr, davonzulaufen.«

»Ich will auch zu dir, Tante Pucki! Ich will nicht allein hierbleiben!«

»Deine Mutti wird in wenigen Tagen zurückkehren, Magnus, vielleicht schon morgen. Bleibe ruhig hier, Tante Pucki wird dich wieder besuchen. Du mußt mir jedoch versprechen, recht artig zu sein.«

»Ich will aber zu dir!«

»Deine Mutti kommt bestimmt bald wieder, Magnus. Du kannst ihr inzwischen Blumen pflücken, füllst eine Vase damit und stellst sie ihr ins Zimmer. Dann freut sie sich, wenn sie heimkommt.«

»Ich will zu dir – ich will nicht hierbleiben, sonst laufe ich auch durch den Wald, wenn du mich nicht mitnimmst!«

Da hielt es Pucki für richtig, sogleich zu veranlassen, daß auch Magnus in ihr Haus nach Rahnsburg kam, bis die Mutter oder der Vater von ihrer Reise zurückkehrten. Sie wollte das Hausmädchen nicht befragen, was vorgefallen sei, sie wollte es sich lieber von Agnes selbst erzählen lassen.

»Rufen Sie mich sofort an, wenn Herr oder Frau Niepel zurückkommen«, ordnete sie an. »Sagen Sie ihnen, daß ich die beiden Kinder mitgenommen habe und für sie sorgen werde.«

Das Hausmädchen erklärte zwar, daß sie gut aufpassen wolle, aber Pucki ließ sich auf nichts ein.

Freudestrahlend packte Magnus einige seiner Spielsachen zusammen. »Tante Pucki, nimmst du mich gleich in deinem Wagen mit?«

»Ja, mein Junge!«

»Dann möchte ich, daß die Mutti noch lange fortbleibt. Ich bin so gerne bei dir!«

Als Rahnsburg in Sicht kam, erzählte Magnus von dem vielen Streit, den es in letzter Zeit zwischen den Eltern gegeben hätte.

»Die Mutti war immerzu böse. Dann hat sie uns gehauen, und zum Vati hat sie schließlich gar nicht mehr gesprochen.«

Diese Äußerungen schnitten Pucki tief ins Herz. War es nicht unverantwortlich, vor Kindern so zu handeln und sie dadurch in Angst und Schrecken zu versetzen? Wie konnten Eltern so gewissenlos sein, vor Kinderohren ihre Zänkereien laut werden zu lassen! Sie mußte Agnes ernsthaft ins Gewissen reden, damit sie wieder zur Vernunft kam.

Waltraut war doch auch in ihrer Ehe glücklich. Aber Waltraut war erheblich sanfter veranlagt als Agnes, die noch immer nicht erkannt zu haben schien, daß sie in der Ehe ihre eigenen Wünsche sehr oft zurückstellen müsse, weil das Glück oft nur durch Opfer errungen werden kann. War Agnes so töricht, zu glauben, die Ehe bestünde nur aus glücklichen Wochen, aus zärtlichen Worten, die zwischen Liebenden gewechselt wurden? Pucki kannte Walter Niepel seit frühester Kinderzeit. Sie hatte oft mit ihm und seinen beiden Brüdern gespielt, und sie wußte daher genau, daß gerade Walter der gutherzigste von allen war. Er würde Agnes gewiß nicht schlecht behandeln; er litt wahrscheinlich schwer unter ihrem launenhaften Wesen. So öffnete sich eine Kluft zwischen den Eheleuten, die sich schließlich nicht mehr überbrücken ließ, wenn nicht rechtzeitig mit Güte eingegriffen wurde.

»Bei dir bin ich gerne, Tante Pucki, bei dir lache ich so viel«, unterbrach Magnus ihre quälenden Gedanken. »Ich bleibe immer bei dir. Du schimpfst nicht immerzu und schlägst mich auch nicht.«

Wenn Agnes diese Worte hören könnte, müßte sie dann nicht zur Vernunft kommen? Pucki nahm sich fest vor, der Schwester alles zu wiederholen, was Magnus ihr heute mitgeteilt hatte. Sie mußte dadurch erkennen, wie sehr sie sich die Herzen ihrer Kinder entfremdet hatte.

Im Doktorhause wurde Magnus mit lautem Freudengeschrei empfangen. Aus seinem Gesicht wich sogleich alle Traurigkeit; vergessen war das Schelten der Mutter. Bei Tante Pucki konnte er fröhlich sein.

»Wo ist denn Hella?« fragte er.

»Sie hat sich erkältet und liegt zu Bett. Ich hoffe jedoch, daß sie in wenigen Tagen wieder mit euch spielen kann.«

»Du, Tante Pucki«, forschte Magnus ein wenig ängstlich, »Oskar hat mir gesagt, seine Eltern kommen bald zurück. Dann geht er wieder fort von hier, und ich müßte auch bald wieder fort. Wenn der Oskar fort ist, kannst du mich doch für immer bei dir behalten.«

Wie schwer wurde Puckis Herz bei diesen Worten! Wenn Agnes nur bald wieder zurückkehrte! Oder sollte sie nach Fliskow zu ihren Eltern fahren? Förster Sandler und seine Frau hatten sich seit der Pensionierung in dem Dorfe bei Rahnsburg niedergelassen. Sie lebten dort still und zurückgezogen. Die gute Mutter war stets bemüht gewesen, ihre drei Töchter zu wertvollen Menschen zu erziehen. Vielleicht konnte Frau Sandler ihrer Tochter Agnes ernsthaft ins Gewissen reden. Freilich, Pucki wußte, daß sie den alten Eltern das Herz schwer machen würde, wenn sie von Agnes' Verfehlung sprach. Aber hier stand mehr auf dem Spiele, hier mußte alles versucht werden, damit Agnes den falschen Weg, den sie eingeschlagen hatte, bald wieder verließ.

Wenn sie das Auto benutzte, konnte sie in einer guten Viertelstunde in Fliskow sein. Die Kinder waren in guter Hut, denn Hedwig Teck und Schwester Maria kümmerten sich viel um sie. So konnte Pucki ohne Bedenken für einige Stunden fern sein. Sie wollte nichts hinausschieben. So fuhr sie gleich nach dem Mittagessen hinaus nach Fliskow. Sie nahm keines der Kinder mit, denn die Unterredung, die sie heute mit den Eltern zu führen hatte, brauchte keine Zeugen zu haben.

Förster Sandler war trotz seiner siebzig Jahre noch immer ein rüstiger Mann, der alltäglich weite Spaziergänge unternahm. Auch Puckis Mutter konnte ihrem kleinen Haushalt noch voll und ganz vorstehen. Sehr oft weilten beide im Doktorhause; nur in der letzten Zeit waren sie ferngeblieben, da sie wußten, daß Pucki überreich zu tun hatte und jeder Besuch nur noch mehr Arbeit brachte. Außerdem war ihnen der Lärm so vieler Kinder doch etwas lästig. So zogen sie es vor, in ihrem stillen Hause in Fliskow zu bleiben.

Sorgenvoll erstattete Pucki ihren Eltern Bericht. Frau Sandler war tief betrübt über ihre jüngste Tochter, die es mit ihren Mutterpflichten niemals genau genommen hatte. Pucki erfuhr erst bei dieser Gelegenheit, daß Frau Sandler Agnes schon mehrfach ernsthafte Vorstellungen gemacht hatte, die leider bisher erfolglos geblieben waren.

»So geht es nicht weiter«, klagte die Mutter, »eines Tages ist es zu spät, und dann kommt für Agnes die Reue. – Was sollen wir tun?«

Frau Sandler versprach Pucki, sofort nach der Rückkehr von Agnes ins Gutshaus zu fahren, um nochmals ein ernstes Wort mit der Tochter zu reden.

»Auch ich will mit Agnes sprechen«, sagte Pucki, »ich werde sie daran erinnern, daß auch ich einmal vor dieser gefährlichen Eheklippe stand, die mir beinahe mein Lebensglück zerbrochen hätte. Alles nur durch eigene Schuld!«

Am Abend fieberte Hella stark. Doktor Gregor hielt es für angebracht, das Kind hinüber in die Klinik zu nehmen, da es seiner Frau an genügender Zeit mangelte, um die Kranke dauernd zu betreuen. Zuerst weinte Hella, als sich aber eine der Krankenschwestern ihrer mit größter Herzlichkeit annahm, ließ sie sich hinüberbringen, zumal in dem Zimmer, in das sie gelegt wurde, noch ein anderes kleines Mädchen lag, das Hella sogleich freudig begrüßte.

Vom Niepelschen Gut kam noch immer kein Anruf. Erst nach vier Tagen stellte sich Walter Niepel plötzlich im Doktorhause ein. Von Pucki vernahm er, wo und wie man Hella gefunden hatte, und daß die Kleine noch immer in hohem Fieber läge, ja man sogar mit einer Lungenentzündung rechnen müsse.

Walter war sehr niedergeschlagen. Nur allmählich erfuhr Pucki Näheres über seine Ehe. Er hatte bisher verschwiegen, daß Agnes ihre Pflichten als Hausfrau und Mutter vernachlässigte, jetzt aber berichtete er, daß sie dauernd unterwegs wäre und gänzlich unter dem Einfluß ihrer Freundin in Rotenburg stände, von der Agnes nichts Gutes lernen könnte. Mehrfach war von ihm der Versuch gemacht worden, eine Aussöhnung anzustreben, doch wollte Agnes nicht zur Vernunft kommen.

»Laß mir Magnus noch ein Weilchen hier«, bat Pucki, »ich weiß, du hast viel zu tun, du kannst dich auch nur wenig mit dem Knaben beschäftigen. Unter diesen Umständen hast du auch andere Dinge zu bedenken! Ich habe schon zweimal an Agnes geschrieben und sie gebeten, für einige Stunden zu mir zu kommen, da Hella krank sei. Nun will ich noch einen dritten dringlichen Brief an sie richten, da Claus meinte, daß wir mit einer Lungenentzündung zu rechnen hätten.«

»Ach, Pucki, wenn es dir nicht gelingt, Agnes zur Vernunft zu bringen, dann sehe ich ein Ende mit Schrecken kommen.«

Wieder ging ein Brief an Agnes ab, der ihr die schwere Erkrankung der kleinen Hella meldete.

Am Nachmittag des nächsten Tages stellte sich Agnes endlich ein.

»Ich komme erst heute«, sagte sie, »weil ich nicht recht an die Krankheit Hellas glaubte. Ich kann mir denken, daß ihr mich durchaus zurückholen wolltet. Da nimmt man gern zu einer Unwahrheit seine Zuflucht. Ist Hella wirklich erkrankt?«

»Ehe ich weiter mit dir rede, Agnes, will ich dich zu deinem Kinde führen. Claus wird dir sagen, was Hella fehlt.«

Agnes war aufrichtig bestürzt, als sie ihr krankes Kind sah.

»Das habe ich wirklich nicht gedacht, Pucki, ich wäre sonst eher gekommen! – Wie kam es nur? Hella ist doch sonst immer gesund gewesen?«

»Die kleine Hella lief abends bei strömendem Regen fort in den Wald! Das Kind hatte Sehnsucht nach einem lieben Wort. Da aber seine Mutter nicht im Hause war, suchte es den Weg zu – Tante Pucki.«

»Ich fühle den Vorwurf in deinen Worten«, sagte Agnes beschämt.

»Nein, Agnes, ich bin nur furchtbar traurig. – Ich kann es nicht fassen, daß eine Mutter von ihren Kindern geht.«

»Du bist glücklich in deiner Ehe – ich bin es nicht!«

»Du hast Kinder, zwei liebe Kinder! – In meinen Augen ist es die größte Schuld, die eine Mutter auf sich laden kann, wenn sie ihre Kinder verläßt.«

Agnes schwieg. Sie nahm die Hände des fiebernden Kindes in die ihren und sagte zärtlich: »Na, kleine Maus, nun mach, daß du bald wieder gesund wirst. Die Mutti kommt täglich zu dir und holt dich später wieder nach Hause.«

Claus hielt es gleichfalls für richtig, wenige, aber sehr ernste Worte mit seiner Schwägerin zu sprechen. Er gab ihr die Schuld an der Erkrankung der kleinen Hella, die die Abwesenheit der Mutter benutzt hatte, um aus dem Hause zu laufen.

Agnes warf den Kopf in den Nacken, schob ihren Arm in den der Schwester und sagte kühl: »Komm, wir wollen hinaus in den Garten gehen. Ich weiß, Ärzte haben es nicht gern, wenn man im Krankenzimmer weilt.«

Arm in Arm ging Pucki mit der Schwester im Garten umher. Sie hatte viel auf dem Herzen, und es mußte heruntergesprochen werden. Doch es war nicht leicht, mit Agnes umzugehen; sehr vorsichtig mußten die Worte gewählt werden, um nicht erneut den Trotz der Schwester herauszufordern. So erzählte Pucki zunächst von ihrer eigenen Ehe, von jener Zeit, da sie wöchentlich zweimal hinüber nach Holzau gefahren war, um Malstunden zu nehmen, weil sie glaubte, in der Ehe nicht genügend Befriedigung zu finden.

»Nun also«, unterbrach sie Agnes, »und dabei wohnst du noch in einer Stadt und kannst täglich deine Bekannten besuchen. Ich aber sitze auf dem Lande, in einem einsam gelegenen Gutshause, und sterbe vor Langeweile.«

»Du hast doch zwei Kinder, Agnes!«

»Du hattest damals auch schon ein Kind und nahmst doch Malstunden.«

»Ja, liebe Agnes, ich schäme mich heute noch, wenn ich daran denke, was ich für eine schlechte Mutter war. – Liebe Agnes, treibe es nicht zum Äußersten. Es kommt die Zeit, da du jeden unüberlegten Schritt bitter bereust. Beschäftige dich mehr mit deinen Kindern, du wirst dann viel Freude an ihnen haben. Kinder bringen Abwechslung in unser Leben, sie machen das Leben einer Mutter erst glücklich. Man leidet dann nicht mehr unter der Einsamkeit. Mütter, die das behaupten, sind keine guten Mütter.«

Wieder versuchte Agnes, die Schuld auf den Gatten abzuschieben, und Pucki bemühte sich, alle Mißverständnisse aus der Welt zu schaffen. Leider gelang es ihr nicht.

»Wir sind eben anders geartet«, sagte Agnes. »Unsere Ehen sind gänzlich verschieden! Ich muß mir mein Leben so gestalten, daß es erträglich ist.«

Als sie sich eine Stunde später verabschiedete, als Pucki nach Magnus rief, damit er der Mutter zum Abschied die Hand reiche, flüsterte der Knabe leise:

»Tante Pucki, ich brauche doch nicht mitzugehen. Darf ich noch hierbleiben?«

Agnes, die die Worte hörte, sagte streng: »Heute kannst du noch hierbleiben, aber morgen nehme ich dich mit.«

Pucki sah das Erschrecken des Knaben, und wieder tat ihr das Herz weh. Sie durfte Magnus unmöglich seiner Mutter entziehen. Sie wollte heute noch dem Kinde verständig zureden und morgen Agnes erneut bitten, den Kindern mehr Liebe zu schenken.

»Ich gehe nicht zur Mutti«, sagte Magnus, »ich bleibe bei dir!«

Puckis gütiger Zuspruch fruchtete vorerst nichts.

»Nein, ich gehe nicht«, rief Magnus mit Tränen in den Augen. »Sie schimpft immerzu, und du schimpfst nicht. Tante Pucki, ich bleibe immer hier!«

Am späten Abend fand Claus seine Frau in traurigem Sinnen.

»Was ist los, Pucki?«

Sie schüttete dem Gatten ihr Herz aus. Sie sagte ihm, daß sie wenig Erfolg damit hatte, Agnes an ihre heiligsten Pflichten zu erinnern. Sie sprach auch von Magnus, der sich geradezu fürchte, zurück zu den Eltern zu gehen.

»Ich habe die Angst in den Augen des Kindes gesehen, Claus! Mir ist, als müßte ich weinen.«

»Wieder einmal Regen in die Sommertage deines Lebens, meine liebe Pucki?« versuchte er zu scherzen.

Traurig blickte sie ihn an. »Ja, Claus, ich weiß, daß ein Lebenssommer nicht ohne Regen sein kann, aber ich fürchte, daß es wieder einmal Hagelschlag gibt.«

»Das glaube ich nicht! Warum sollte Agnes so ganz aus der Art geschlagen sein? Ihr beiden anderen Schwestern seid doch so prächtige Menschen.«

»Mir tun die beiden Kinder unendlich leid. – Ach, Claus, ich kann es nicht fassen, daß sich eine Mutter so versündigt. – Wie geht es Hella?«

»Wir müssen noch abwarten. Du weißt, eine Lungenentzündung braucht ihre Zeit. Erst in sechs Tagen kann ich dir Genaueres sagen.«

»Ich habe große Angst! Hoffentlich wird Agnes nicht zu schwer dadurch gestraft, daß sie – – ihr Kind hergeben muß. In mir ist quälende Unruhe.«

»Mache dir keine so schwarzen Gedanken, Pucki!«

»Dann wäre es wieder ein Hagelschlag in den Sommer meines Lebens.«

»Ohne den geht es nun einmal nicht. Sei dankbar und zufrieden, daß du in deinem Garten so viele schöne Blumen hast, die sich zu herrlicher Blüte entfalten wollen. Du hast gesät, und du wirst ernten. Stürme bleiben keinem Menschen erspart, aber deine liebevolle Hand wird die Hagelkörner, auch wenn sie in deinen Lebensgarten fallen, wieder forträumen. Dir ist die seltene Gabe verliehen, meine liebe Pucki, zu trösten und zu heilen. Mit einem Lächeln, mit einem lieben Wort vermagst du oft mehr zu geben als andere.«

Sie schaute zu dem Gatten auf. »Das hat mir kürzlich auch unser Karl gesagt. Es machte mich sehr glücklich. Er sprach ein Gedicht; ich weiß nicht, von wem es stammt. Es hat mich unendlich erfreut.«

»Was für ein Gedicht?« fragte Claus mit verschmitztem Lächeln.

»Ich habe es leider nicht ganz behalten. Ich weiß nur, daß das Gedicht davon spricht, daß ein Lächeln, ein Händedruck Wunden heilen und Unheil verhüten kann.«

»So ein Schlingel«, lachte Claus.

»Warum?«

»Schmückt sich mit fremden Federn!«

»Das Gedicht stammt von dir, Claus?«

»Nein, aber du wirst diesen Vers als Motto über dem zweiten Bande von ›Puckis Lebensgeschichte‹ lesen. Ich fand ihn schön und passend. Nun, Karl kann den Vers zur Beherzigung auch brauchen. Ich freue mich, Pucki, daß Karl dir in vielem so ähnlich wird. Er hat dieselbe innere Herzlichkeit, dieselbe Güte, die du so oft zeigst. Hier hast du eine Blume gepflanzt, die kein Hagelschlag, kein Sturm vernichten wird.«

»Ich bin der Meinung«, sagte Pucki herzlich, »daß er ganz dein Ebenbild werden wird.« – –

Am nächsten Tage stellte sich Agnes Niepel wieder ein.

»Tue alles, Claus, damit Hella bald wieder gesund wird«, sagte sie.

»Ich tue meine Pflicht«, erwiderte er kurz, »das genügt.«

»Kann ich Hella nicht mit heimnehmen?«

»In diesem Zustande? Willst du dein Kind verlieren?«

Schweigend entfernte sich Agnes und kehrte zu Pucki zurück, die die Schwester nicht hinüber in die Klinik begleitet hatte, weil sie nicht Zeugin von Vorwürfen werden wollte, die Claus wahrscheinlich Agnes gegenüber aussprechen würde.

»Mach dich fertig, Magnus, packe deine Sachen zusammen«, gebot Agnes, »in einer Stunde fahren wir heim. Der Kutscher ist nur noch einmal in den Ort gefahren, Besorgungen zu machen, dann kommt er hierher zurück.«

»Ich möchte noch hierbleiben, Tante Pucki«, kam es schüchtern von den Lippen des Knaben.

»Ja, der Magnus soll noch hierbleiben«, rief Oskar, »er ist mein bester Freund! Mit ihm spielt es sich viel besser als mit den Mädchen.«

»Magnus kommt öfters zu uns«, beruhigte ihn Pucki. »Er kann dich von der nächsten Woche ab in der Wohnung deiner Eltern besuchen, denn dann kommen deine Eltern heim, Oskar.«

»Ich bleibe viel lieber bei dir, Tante Pucki«, bat Magnus aufs neue und schaute die Tante flehend an.

»Nein, du kommst mit«, herrschte Agnes den Knaben an. Sie wollte den bittenden Blick nicht sehen, den ihr die Schwester zuwarf. Sie fühlte sich auch ein wenig beschämt. Vielleicht wäre es in diesem Augenblick richtiger gewesen, ihrem Jungen ein paar liebe Worte zu sagen, aber vor Pucki brachte Agnes kein herzliches Wort über die Lippen. Daheim wollte sie es nachholen. Sie sah ein, daß sie ihrem Knaben kleine Zärtlichkeiten erweisen mußte, damit er sich ihr nicht ganz entfremdete.

Magnus und Oskar entfernten sich. Auch jetzt machte Pucki wieder einen Versuch, durch liebevolles Zureden die Schwester versöhnlicher zu stimmen. Leider hatte sie wieder wenig Erfolg damit.

Bald kam der Wagen zurück.

»Ich will Magnus holen«, sagte Pucki.

Sie ging hinüber ins Kinderzimmer. Dort waren aber weder Magnus noch Oskar zu finden. Sie fragte ihre drei Söhne, aber keiner von ihnen hatte die beiden Jungen gesehen. Auch im Garten verhallte ihr Rufen ungehört; es kam keine Antwort. Sie ging hinüber in die Klinik, in der Annahme, daß Magnus vielleicht bei der kranken Schwester weile, doch auch dort war das Kind von keinem gesehen worden.

Puckis Unruhe wurde immer größer und quälender. Die flehende Stimme des Knaben tönte ihr noch in den Ohren. Immer wieder hatte Magnus gebeten, bei Tante Pucki bleiben zu dürfen. War er auch fortgelaufen, hinein in den Wald?

Agnes stand im Zimmer mit hochrotem Gesicht. Pucki beauftragte Karl und Peter, überall hinzugehen und nach Magnus und Oskar zu rufen. Die beiden stürmten davon, man hörte ihr lautes Rufen; schließlich kehrten sie zurück, aber ohne die beiden Knaben. Niemand hatte sich auf ihr Rufen gemeldet. Nochmals durchquerte Pucki Hof und Garten, aber all ihr Mühen blieb erfolglos.

»So behalte das Kind heute noch hier«, sagte Agnes bitter, »ich muß jetzt heim.«

»Ich weiß ja nicht, wo Magnus ist«, gab Pucki unruhig zurück, »auch Oskar fehlt!«

»Du magst eine schöne Meinung von mir haben«, erwiderte Agnes bedrückt. »Das Kind flieht vor der eigenen Mutter, um bei der Tante zu bleiben. Es versteckt sich, es verläuft sich vielleicht und wird auch krank.« Plötzlich legte Agnes beide Arme um Puckis Hals und begann zu weinen.

»Rege dich nicht auf«, tröstete Pucki, »ich nehme bestimmt an, daß wir Magnus bald finden werden. Wahrscheinlich kommt er hervor, wenn – – du fort bist. Er möchte eben noch nicht heim, er will hierbleiben. Zürne ihm nicht zu sehr, er fürchtet sich vor den dauernden Scheltworten.«

»Du wirst ihn natürlich loben?«

»Nein, Agnes, das werde ich nicht tun! Das wäre ganz falsch. Aber ich verstehe den Knaben; ich habe das größte Mitleid mit ihm.«

Agnes trocknete die Tränen. »Du bist so ganz anders, Pucki! Du hast vielleicht recht – vielleicht erziehe ich meine Kinder falsch, vielleicht schenke ich ihnen zu wenig Liebe. – Ach, meine Ehe ist eben nicht so glücklich wie die deine!«

»Könnte das nicht geändert werden, Agnes? Wenn du den ernstlichen Willen haben würdest – –«

Wieder barg Agnes ihr Gesicht an der Schulter der Schwester. »Ach Pucki – Pucki – –« Dann riß sie sich zusammen. »Rufe mich sofort an, wenn du Magnus gefunden hast, damit ich beruhigt bin. – Meinetwegen kannst du ihn noch einige Tage bei dir behalten.«

So fuhr Agnes ohne ihren Knaben ab. Pucki aber beauftragte ihre beiden ältesten Söhne, abermals Haus und Garten zu durchsuchen.

»Ihr könnt vorkommen«, rief Peter lachend, indem er durch Hof und Garten eilte. »Wo ihr auch stecken mögt, kommt jetzt hervor, die Luft ist rein! – Der Wagen ist fort! Magnus darf noch einige Tage hierbleiben, Tante Agnes hat es versprochen. – Kommt also vor, damit die ewige Sucherei aufhört! Ihr steckt ja doch irgendwo, ihr Lümmel! – Der Wagen ist fort!«

Da öffnete sich langsam die Tür des Kohlenstalles. Zwei stark beschmutzte Knaben steckten ihre Köpfe durch den Türspalt.

»St – st – Peter«, klang es flüsternd, »ist die Tante weg?«

»Ja, sie ist weg, aber eine Tracht Prügel habt ihr verdient! Wir rennen uns die Hacken nach euch ab und brüllen uns die Kehlen aus dem Halse. Wartet nur, Prügel kriegt ihr!«

»Das macht nichts«, sagte Magnus, »wenn ich nur noch bei Tante Pucki bleiben darf.«

Pucki machte den beiden Knaben ernsthafte Vorhaltungen; sie brachte es jedoch nicht fertig, Magnus zu bestrafen.


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