Ludwig Tieck
Die Theegesellschaft
Ludwig Tieck

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Funfzehnter Auftritt.

Werner. Rothmann, der zurückgeblieben ist.

Rothmann. Und wann kann ich Euch sehn?

Werner. Sobald Sie wollen, ich bin immer zu sprechen.

Rothmann. Warum bleibt Ihr aber nicht?

Werner. Aufrichtig, weil mir die Zeit zu lang wird.

Rothmann. So! – Ihr geht wohl noch spazieren?

Werner. Vielleicht.

Rothmann. Fast möcht' ich Euch begleiten.

Werner. Sie müssen ja bei der Gesellschaft bleiben –

Rothmann. Apropos! ich habe mir einen Spaß ausgedacht – wenn ich doch jemand wüßte, der Karten legte! – Wißt Ihr niemand, Freundchen?

Werner. O ja.

Rothmann. Ihr thut mir einen großen Gefallen – sagt mir die Wohnung der Frau; – Ihr habt mir schon sonst einmal davon erzählt.

Werner. Hat denn das so große Eil?

Rothmann. O nein, aber ich möcht's gerne wissen.

Werner. Ich hab' es selbst vergessen.

Rothmann. Je Närrchen – Ihr thut mir einen großen Gefallen; – ich will Euch morgen sagen, warum.

Werner. Warum denn nicht heut?

Rothmann. Heut – o Ihr eigensinniger Mensch – heut ist's ja schon so spät, und ich muß zur Gesellschaft zurück.

Werner. Nun so gehn Sie.

Rothmann. Aber ich bitte.

Werner, lachend. Sie sind ein wunderlicher Mensch! – Ich errathe schon das Ganze. – Nun also, in der Kirchgasse, der Sophienkirche gegenüber. – Adieu. Ab.

Rothmann. Adieu! ich danke recht sehr.



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