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Siebentes Kapitel

Solch' großes Heer, solch' Lager sah man nicht,
Als Agrikan mit aller Macht des Nordens
Einschloß Albrakka, wie die Sag' erzählt,
Gallaphron's Stadt, von dorten zu entführen
Das schönste Erdenweib Angelica,
Sein Töchterlein durch tapfrer Ritter Beistand
Vom Heidenland und von dem Hofe Karls.

Wiedergefundenes Paradies.

Früh am anderen Morgen versammelte sich der kaiserliche Staatsrath, wobei die große Zahl hoher Kronbeamten mit tönenden Titeln die wahre Schwäche des griechischen Reichs unter einem dünnen Schleier sehen ließ. Die Offiziere von allen Graden waren zahlreich, aber Soldaten gab's im Verhältniß nur wenige.

Die Plätze, welche vormals Präfekte, Prätoren und Quästoren eingenommen hatten, waren nun von Leuten besetzt, die sich nach und nach zu der Macht jener Beamten emporgeschwungen hatten und die, wiewohl sie zu dem Dienst des kaiserlichen Haushaltes bestimmt waren, gerade darum das Mittel besaßen, welches an diesem despotischen Hof am sichersten zur Macht führte. Ein langer Zug von Beamten trat in die große Halle des Blachernäpallastes und ging so weit vorwärts, als es der Rang der Einzelnen erlaubte; denn in jedem Gemache, durch welches der Zug kam, blieben Einzelne zurück, weil es ihnen ihr Rang nicht erlaubte, weiter zu gehen. Darum, als man das innerste Gemach des Audienzsaales erreicht hatte, was nur nach Zurücklegung von zehn Vorgemächern möglich war, befanden sich nur fünf Personen in der Gegenwart des Kaisers in dem innersten und heiligsten Gemach der kaiserlichen Würde, das mit allem Prunk des Zeitalters ausgestattet war.

Der Kaiser Alexius saß auf einem prächtigen Throne, der mit Edelsteinen und Gold überladen, und zu beiden Seiten (wahrscheinlich um die Pracht des Salomo nachzuahmen) mit einem ruhenden Löwen von demselben Metall geschmückt war. Anderer Gegenstände des Luxus nicht zu gedenken, erhob sich hinter dem Throne ein Baum, dessen Stamm auch von Gold schien, und dessen Zweige den Thron überschatteten. In dem Gezweige waren allerlei künstliche, schöne, bunte Vögel, und Früchte aus edlen Steinen schienen unter dem Laub zu glänzen. Nur die fünf höchsten Staatsdiener durften dies heilige Gemach betreten, wenn der Kaiser den Rath versammelte. Diese waren: Der Majordomus, den man heute ersten Minister nennen würde – der Logothet oder Kanzler – der Protospatharius oder Befehlshaber der Garden, wie schon erwähnt – der Akoluthos oder Begleiter und Führer der Waräger – und der Patriarch.

Die Thüren dieses Gemachs und des anstoßenden Vorzimmers waren von sechs mißgestalteten, nubischen Sclaven bewacht, deren verzerrte und welke Gesichter von ihren schneeweißen Kleidern und ihren glänzenden Rüstungen widrig abstachen. Sie waren stumm, damit sie unfähig wären, die Thaten der Tyrannei zu veröffentlichen, deren blinde Werkzeuge sie waren (diese Art von Tröpfen hatte man dem Despotismus des Ostens entlehnt). Allgemein wurden sie mehr mit Abscheu als mit Mitleid betrachtet: denn man glaubte, daß diese Sclaven eine lebhafte Freude daran hätten, sich an Anderen für das unersetzliche Unrecht zu rächen, wodurch sie von der Gesellschaft losgetrennt worden waren.

Es war üblich, wiewohl man diesen Brauch gleich manchen anderen heut zu Tage für kindisch halten würde, daß man beim Eintritt eines Fremden vermittelst einer künstlichen Vorrichtung die Löwen aufwachen und brüllen ließ; hierauf schien ein Windstoß die Blätter des Baumes zu durchrasseln, die Vögel hüpften von Ast zu Ast, pickten an den Früchten und erfüllten das Gemach mit ihrem Gezwitscher. Diese Spielerei hatte manchen dummen, fremden Gesandten erschreckt, und selbst von den griechischen Räthen verlangte man die nämlichen Zeichen der Furcht und des Erstaunens, wenn sie vielleicht zum fünfzigstenmale das Brüllen der Löwen hörten, auf welches das Conzert der Vögel folgte. Heute jedoch unterließ man diese Spielereien, und dies mochte als ein Beweis gelten, wie dringend die gegenwärtige Rathsversammlung sei.

Die Rede des Kaisers schien anfangs das Brüllen des Löwen ersetzen zu wollen, sie endigte aber in einem Ton, der dem Gezwitscher der Vögel ähnlicher war.

Im Eingang handelte er von der Verwegenheit und unerhörten Kühnheit von Millionen Franken, die es unter dem Vorgeben, Palästina den Ungläubigen zu entreißen, gewagt hätten, in das heilige Gebiet des Kaiserreichs einzudrängen. Er bedrohte dieselben mit allen Züchtigungen, die seine unzähligen Truppen und Offiziere leicht, wie er versicherte, ihnen beibringen würden. Die Anwesenden, namentlich die Militärbeamten, gaben hierbei Zeichen ihres Beifalls.

Alexius blieb jedoch nicht lange bei diesen kriegerischen Gesinnungen stehen. Er schien endlich zu erwägen, daß sich die Franken zum Christenthum bekannten. Ihr Vorgeben bei dem Kreuzzuge mochte wohl ernst sein, und in diesem Fall heischten ihre Beweggründe, obwohl auf einem Irrthum beruhend, Nachsicht und eine gewisse Achtung. Auch ihre Anzahl wäre groß und ihre Tapferkeit durfte von denen, die sie bei Durazzo und anderwärts fechten gesehen hätten, nicht verachtet werden. Sie könnten also durch göttliche Fügung im Laufe der Zeit vortheilhafte Werkzeuge für das allerheiligste Reich werden, wiewohl sie mit so wenig Ceremonien in dasselbe eingedrungen wären. Er hätte darum einen Plan gemacht, Klugheit, Menschlichkeit und Großmuth mit der Tapferkeit, die das Herz eines Kaisers immer entflammen müsse, zu vereinigen, und er wolle diesen Plan jetzo zur Begutachtung mittheilen. Hierauf fragte er den Majordomus, auf welche Streitkräfte man westlich von Bosporus zählen könne.

»Unzählig sind die Streitkräfte des Reichs wie die Sterne am Himmel oder der Sand am Meerufer,« antwortete der Majordomus.

»Das wäre eine gute Antwort,« sagte der Kaiser, »wenn Fremde bei dieser Berathung zugegen wären; aber da die Berathung geheim ist, so ist's nöthig, daß ich es genau erfahre, wie stark das Heer sei, auf das ich mich verlassen soll. Behaltet Eure Beredtsamkeit bis zu einer passenderen Zeit, und lasset mich jetzo wissen, was ihr unter dem Wort unzählig versteht?«

Der Majordomus schwieg und zögerte eine kleine Weile; da er aber merkte, daß der Augenblick nicht geeignet war, mit dem Kaiser zu scherzen (denn Alexius Comnenus war zu Zeiten gefährlich), antwortete er, jedoch nicht ohne Zaudern also: »Kaiserlicher Meister und Herr, Niemand weiß es besser als Ihr, daß diese Antwort nicht leicht ist, wenn sie genau und richtig sein soll. Die Stärke des kaiserlichen Heeres zwischen dieser Stadt hier und der westlichen Gränze des Reichs kann nicht über fünfundzwanzig oder höchstens dreißigtausend Mann angeschlagen werden, die auf Urlaub Abwesenden nicht gerechnet.«

Alexius schlug sich die Stirne mit der Hand, und die Räthe, die ihn also Zeichen von Verdruß und Bestürzung geben sahen, ließen sich in Erörterungen ein, die sie sonst für einen anderen Ort und eine andere Zeit aufgespart haben würden.

»Wie mir Ew. Hoheit vertraut hat,« sagte der Logothet, »so ist letztes Jahr so viel Gold aus dem Schatze Ew. Hoheit gezogen worden, daß damit doppelt so viel Bewaffnete, als der Majordomus nun angibt, hätten bezahlt werden können.«

»Ew. kaiserliche Hoheit,« entgegnete der angeschuldigte Minister mit keinem kleinen Eifer, »wird auch die bestehenden Besatzungen, für die dieser Rechenmeister nichts anschlägt, zu den beweglichen Truppen hinzufügen.«

»Still, ihr beide!« sagte Alexius, sich schnell fassend; »die Zahl der Truppen ist in der That geringer als wir dachten; aber laßt uns nicht durch Zank die Noth der Zeit vergrößern. Laßt uns diese Truppen zwischen hier und der Westgränze des Reichs auf Thäler, Pässe, hinter Anhöhen und auf schwierige Localitäten so vertheilen, daß die kleine Anzahl durch ihre vortheilhafte Stellung die Stärke der größern gewinne. Während dies geschieht, wollen wir mit diesen Kreuzfahrern, wie sie sich nennen, über die Bedingungen unterhandeln, unter denen wir ihnen den Durchgang zugestehen wollen; und wir sind nicht ohne Hoffnung, aus diesen Unterhandlungen große Vortheile für das Kaiserreich zu ziehen. Wir werden darauf bestehen, daß sie nur in Abtheilungen von etwa fünfzigtausend Mann durch's Land ziehen; so werden wir sie nach einander nach Asien übersetzen, und kein zu großes Heer wird vor unsern Wällen die Sicherheit der Hauptstadt der Welt gefährden.

»Auf ihrem Marsch nach den Ufern des Bosporus wollen wir sie mit Lebensmitteln versehen, wenn sie sich friedlich und ordentlich betragen; und wenn einige ihre Fahnen verlassen, und das Land durch Umherstreifen belästigen, so werden unsere kräftigen Bauern nicht zögern, diese Ausschweifungen zu unterdrücken, und zwar ohne unsern besonderen Befehl, da wir nicht wünschen, daß man uns eines Vertragsbruchs zeihen möchte. Wir versehen uns auch zu unseren Scythen, Arabern, Syrern und andern Söldnern in unserem Dienst, daß sie es nicht leiden werden, wenn unsere Unterthanen in ihrer gerechten Nothwehr unterliegen; und da es nicht recht ist, daß wir unser eigenes Land der Vorräthe berauben, um Fremde damit zu füttern, so soll es uns weder befremden noch gänzlich mißfallen, wenn wir vernehmen, daß sich unter dem gelieferten Vorrath von Mehl einige Säcke voll Kreide, Kalk und dergleichen gefunden hätten. Es ist in der That erstaunlich, was der Magen eines Franken nicht alles wohl verträgt. Ihre Wegweiser, die man mit Umsicht wählen muß, sollen dafür sorgen, diese Kreuzfahrer auf schlechten Straßen und Umwegen herumzuführen; sie werden ihnen dadurch einen wahren Dienst leisten, indem sie dieselben so an die Widerwärtigkeiten des Landes und des Klima's gewöhnen, gegen welche dieselben sonst unvorbereitet kämpfen müßten.

»Unterdessen sollt ihr in eurem Umgang mit den Anführern, die sich Grafen nennen, und sich so groß als ein Kaiser dünken, euch hüten, ihren Hochmuth zu beleidigen und die Gelegenheit zu versäumen, sie von der Macht und Stärke unserer Regierung zu unterrichten. Selbst Geld mag an bedeutende Personen gespendet werden und geringere Geschenke an Untergebene. Ihr, Logothet, sollt dies besorgen, und Ihr, Majordomus, sollt Maßregeln nehmen, daß diejenigen Freiwilligen, die fränkische Streifpartieen abschneiden, in ihrem Aeußeren wo möglich als Wilde und Ungläubige erscheinen. Indem ich euch diese Maßregeln anempfehle, beabsichtige ich dies, daß, nachdem die Kreuzfahrer den Werth unserer Freundschaft und gewissermaßen die Gefahr unserer Feindschaft kennen gelernt haben werden, diejenigen von ihnen, die glücklich nach Asien übergeschafft worden sind, wie unlenksam sie auch sein mögen, dennoch eine kleinere und fügsamere Schaar sein werden, mit welcher wir in christlicher Klugheit fertig werden können. Indem wir also schöne Worte bei den einen, Drohungen bei den andern, Gold bei den Geizigen, Macht bei den Stolzen und Gründe bei denen anwenden, die fähig sind, darauf zu hören, zweifeln wir nicht, über diese zusammengelaufenen und sich gegenseitig hassenden Franken so viel zu gewinnen, daß sie es vorziehen werden, uns als ihren Oberherrn anzuerkennen, statt einen unter sich zu wählen, sobald sie die Thatsache begriffen haben werden, daß jedes Dorf in Palästina von Dan bis Berseba ursprünglich ein Theil des heiligen römischen Reichs sei, und daß jeder Christ, der daselbst auf Eroberung ausgeht, dies als unser Unterthan thun und jede gemachte Eroberung als ein Lehen von uns betrachten muß. Laster und Tugend, Verstand und Thorheit, Ehrgeiz und reine Ergebung werden es diesen sonderbaren Männern zugleich an's Herz legen, Vasallen und nicht Feinde dieses Reiches und eures väterlichen Kaisers zu werden.«

Alle Höflinge senkten die Köpfe und riefen nach morgenländischer Sitte: »Lang lebe der Kaiser!«

Als dieser Beifall verrauscht war, fuhr Alexius fort: »Ich sage es meinem getreuen Majordomus noch einmal, daß dafür zu sorgen ist, daß die Maßregeln, die offensiver Natur zu sein scheinen, Leuten anvertraut werden, die man an Aussehen und Sprache als Fremde erkenne; leider sind ja in unserm kaiserlichen Heer solche Fremde zahlreicher als eingeborne, orthodoxe Unterthanen.«

Der Patriarch äußerte hier seine Meinung. »Es ist tröstlich,« sagte er, »daß der ächten Römer im kaiserlichen Heere nur Wenige sind, da ein so blutiges Handwerk ganz billig von denen gesucht wird, deren Grundsätze und Handlungen die ewige Verdammniß in der anderen Welt verdienen.«

»Ehrwürdiger Patriarch,« sagte der Kaiser, »wir möchten nicht gern mit den Ungläubigen annehmen, daß man das Paradies mit dem Säbel erwirbt; dennoch leben wir der Hoffnung, daß ein Römer, der für seinen Glauben und seinen Kaiser im Kampfe fällt, jenseits des Grabes eine so gute Aufnahme finden mag, wie einer, der im Frieden und mit unblutigen Händen stirbt.«

»Es genügt mir zu sagen,« begann der Patriarch wieder, »daß die Lehre der Kirche nicht so nachsichtig ist: sie selbst ist friedfertig und ihre Verheißungen gelten den Friedfertigen. Doch glaubet nicht, daß ich die Himmelsthüre jedem Soldaten verschlösse, auch wenn er die Lehren unserer Kirche getreulich glaubte und ihre Gebote streng befolgte; noch weniger möchte ich Ew. kaiserlichen Majestät weise Maßregeln verdammen, um die Stärke und Anzahl dieser lateinischen Ketzer zu verringern, die hierher kommen, uns zu berauben und vielleicht Kirche und Tempel auszuplündern unter dem eitlen Vorwand, daß der Himmel es ihnen, wiewohl sie von jeder Ketzerei besudelt sind, erlaube, das heilige Land zu erobern, welches ächte orthodoxe Christen, Ew. Majestät allerhöchste Vorfahren, von den Ungläubigen nicht zurückerhalten konnten. Und ich hege das Vertrauen, daß Ew. Majestät diesen Lateinern keine Niederlassungen zugestehen werde, wenn sie nicht das Kreuz mit gleichen Gliedern aufrichten statt jenes unregelmäßigen und höchst verdammlichen Kreuzes der westlichen Kirche, die das untere Glied dieses heiligen Sinnbilds verlängert.«

»Ehrwürdiger Patriarch,« antwortete der Kaiser, »glaubet nicht, daß wir Eure wichtigen Bedenken leicht aufnehmen; doch es handelt sich jetzt nicht darum, wie wir diese lateinischen Ketzer zum wahren Glauben bekehren, sondern wie wir dem Ansturm dieser Myriaden begegnen sollen, die den Heuschrecken zu vergleichen sind, durch welche ihre Ankunft zum Voraus verkündet worden ist.«

»Ew. Majestät,« sagte der Patriarch, »verfahren mit gewohnter Weisheit; ich habe meine Zweifel nur darum geäußert, um meine eigene Seele zu retten.«

»Unsere Maßnahme,« sagte der Kaiser, »wird Euch kein Aergerniß geben, ehrwürdigster Patriarch; und ihr,« hierbei wandte er sich an die anderen Räthe, »werdet diese besondern Aufträge zur Vollziehung der Befehle, die ich im Allgemeinen angedeutet habe, besorgen. Sie sind mit der heiligen Tinte geschrieben, und unsere heilige Unterschrift ist in Grün und Purpur darunter. Darum laßt sie genau befolgen. Wir selbst werden den Befehl über die Banden der Unsterblichen, welche in der Stadt bleiben, übernehmen, und dazu die Schaar unserer treuen Waräger fügen. An der Spitze dieser Truppen wollen wir die Ankunft dieser Fremdlinge abwarten und, während wir jeden Kampf, so lange es geht, aus Politik vermeiden, wollen wir im schlimmsten Fall immer bereit sein, das anzunehmen, was uns der Allmächtige zuschickt.«

Hier trennte sich die Versammlung, und die verschiedenen Häupter machten sich an die Ausführung ihrer bürgerlichen oder militärischen, geheimen oder öffentlichen, den Kreuzfahrern holden oder feindseligen Instructionen. Bei dieser Gelegenheit mochte man den eigenthümlichen Charakter der Griechen recht deutlich sehen. Ihr lautes und prahlerisches Geschwätz mußte dem Kaiser, der den Kreuzfahrern eine große Meinung von seiner Macht und seinem Reichthum beigebracht wissen wollte, sehr erfreulich sein. Auch darf es nicht verschwiegen werden, daß die Mehrzahl der Diener des Alexius in verschmitzter Selbstsucht die kaiserlichen Instructionen auf irgend einem indirecten Wege, wie es ihren Privatzwecken am vortheilhaftesten war, auszuführen suchten.

Unterdessen hatte sich die Neuigkeit von der Ankunft des großen Völkerheeres an der Westgränze des Reichs und der Absicht dieses Heeres, nach Palästina zu ziehen, in Constantinopel verbreitet. Tausenderlei Berichte vergrößerten, wenn's möglich war, dies erstaunliche Ereigniß. Einige sagten, die Kreuzfahrer gingen damit um, Arabien zu erobern, das Grab des Propheten zu zerstören und aus der grünen Fahne desselben eine Pferdsdecke für den Bruder des Königs von Frankreich zu machen. Andere vermutheten, daß die Plünderung und Zerstörung von Constantinopel der wahre Zweck des Krieges sei. Noch Andere glaubten, man wolle den Patriarchen zwingen, sich dem Pabste zu unterwerfen, die Form des lateinischen Kreuzes anzunehmen und das Schisma aufzugeben.

Die Waräger erfreuten sich noch eines weiteren Zusatzes zu diesen wunderbaren Neuigkeiten, der besonders für ihren Schnabel gewürzt worden zu sein schien. Dieser Zusatz kam von unserem Freund Hereward her, der einer der Unteroffiziere, Sergeanten oder Constabler genannt, war und das, was er am vergangenen Abend gehört hatte, mittheilte. Da er glaubte, daß die Sache bald bekannt werden müsse, so hatte er keinen Anstand genommen, seinen Kameraden zu sagen, daß ein normannisches Heer unter Herzog Robert, dem Sohn des berühmten Wilhelm des Eroberers, und, wie er vermuthe, mit feindlicher Absicht gegen die Waräger im Anzug sei. Wie alle anderen Menschen in anderen Verhältnissen, so nahmen auch die Waräger eine Erklärung an, die sich auf sie bezog. Die Normannen, die das sächsische Volk haßten und so viel gethan hatten, um es zu entehren und zu unterdrücken, verfolgten es nun, vermutheten die Waräger, bis in die fremde Hauptstadt, wo es eine Zuflucht gefunden hatte, und suchten einen gütigen Fürsten für den Schutz, den er den Ueberbleibseln dieses Volkes gewährt hatte, zu bekriegen. Unter dieser Vermuthung schwuren sie manchen Eid, mit ihren scharfen Streitäxten das Blutbad von Hastings rächen zu wollen, und mancher Schluck Wein und Ale wurde darauf getrunken, wer mit dem bittersten Haß und der thätigsten Rache das Unheil vergelten würde, das die Normannen über die Angelsachsen in England gebracht hätten.

Hereward bereute es schon, daß er diese Neuigkeiten veröffentlicht habe, so sehr setzten ihm seine Kameraden mit weiteren Fragen zu: denn er glaubte, die Ereignisse des verwichenen Abends und den Ort, woher er seine Nachrichten hatte, geheim halten zu müssen.

Gegen Mittag, als er es wirklich müde geworden war, auf die nämlichen Fragen die nämliche Antwort zu geben oder sich der Ausflüchte zu bedienen, wenn man ihm immer von Neuem zusetzte, verkündigte Trompetenschall die Anwesenheit des Akoluthos Achilles Tatius, der, wie man es sich begierig zuflüsterte, eben mit der Nachricht, daß der Krieg ausgebrochen sei, aus dem kaiserlichen Pallast komme.

Die Waräger, hieß es, und die römischen Schaaren der Unsterblichen sollten unter den Wällen der Stadt ein Lager bilden, um zur Vertheidigung derselben gleich bereit zu sein. Dies brachte alle Baracken in Bewegung, jeder machte seine Anstalten für den bevorstehenden Feldzug. Ein freudiges Rennen und Rufen erfolgte, und der Lärm ward so allgemein, daß Hereward, dessen Rang ihm erlaubte, seine Zurüstungen durch einen Diener besorgen zu lassen, die Baracken verließ, um an einem entlegenen Orte über die sonderbare Verbindung, in die er hineingerathen war, und über seine directe Beziehung zur kaiserlichen Familie still und fröhlich nachzudenken.

Als er die engen Straßen, die wegen der Mittagshitze gänzlich verödet waren, durchwandert hatte, erreichte er endlich eine der geräumigen Terrassen, die sich stufenweise bis zu dem Ufer des Bosporus herabsenkten, und einen der glänzendsten Spaziergänge der Welt bildeten, wie sie denn noch heut zu Tage den Türken beim Lustwandeln dienen. Diese stufenartigen Terrassen waren mit allerlei Bäumen, hauptsächlich mit Cypressen bepflanzt. Man sah hier die Einwohner in Haufen beisammen; entweder gingen sie auf und ab mit bedenklichen und ängstlichen Gesichtern oder sie standen bei einander, als besprächen sie die sonderbaren und wichtigen Neuigkeiten des Tags; andere endlich aßen mit der stumpfen Sorglosigkeit des Morgenlandes ihr Mittagsbrod im Schatten, indem sie sich aus dem Heute Alles und aus dem Morgen gar Nichts zu machen schienen.

Als der Waräger aus Furcht, einem Bekannten zu begegnen, der ihn in seinem Vorsatz, die Einsamkeit zu suchen, hätte stören können, von einer Terrasse zur anderen hinabstieg, folgten ihm die fragenden Blicke Aller, die da meinten, er müsse seiner Rüstung und seinem Stande nach wohl mehr wissen über die Neuigkeit des Tags; aber Niemand hatte die Kühnheit, den Leibwächter anzureden, wiewohl ihn alle mit Neugier betrachteten. Er schritt von den lichteren zu den dunklern Baumgängen, von den engeren zu den breiteren Terrassen ohne von Jemand aufgehalten zu werden, doch nicht ohne ein Gefühl, das ihm sagte, er sei nicht allein.

Der Wunsch, einsam zu sein, machte ihn etwas achtsam, so daß er einen schwarzen Sclaven bemerkte, der ihm folgte, obwohl ein solches Geschöpf in den Straßen von Constantinopel zu den gewöhnlichen Erscheinungen gehörte. Da er jedoch seine Aufmerksamkeit nicht mehr von diesem Individuum loswinden konnte, so wollte er sich seiner Beobachtung entziehen, und hatte er vorher die volkbelebten Plätze vermieden, so suchte er sie nun auf, um diesen Beobachter aus der Ferne loszuwerden. Zwar verlor er so den Schwarzen ein paar Minuten aus dem Gesicht; aber bald entdeckte er ihn wieder in einer Entfernung, die für einen Begleiter zu weit, für einen Spion nahe genug war. Unwillig hierüber kehrte der Waräger rasch um, trat an einem einsamen Ort dem Gegenstand seines Unwillens entgegen und fragte ihn, warum und auf wessen Befehl er es sich herausnähme, ihm zu folgen. Der Schwarze antwortete in einem Kauderwälsch, das von dem des Fragenden jedoch verschieden war, er habe Befehl zu sehen, wohin er gehe.

»Befehl von wem?« fragte der Waräger.

»Von meinem und Eurem Herrn,« versetzte der Schwarze keck.

»Ungläubiger Hund!« rief der Soldat zornig, »wann wären wir Kameraden geworden, und wen wagst du meinen Herrn zu nennen?«

»Einen, der Herr der Welt ist,« sagte der Sclave, »da er seine Leidenschaften beherrscht.«

»Ich werde schwerlich die meinigen beherrschen,« sagte der Waräger, »wenn du mich auf meine Fragen mit philosophischen Brocken abspeisen willst. Noch einmal, was willst du mit mir? und warum streichst du mir nach?«

»Ich habe dir's schon gesagt,« sagte der Sclave, »es geschieht auf Befehl meines Herrn.«

»Aber ich will wissen, wer dein Herr ist,« sagte Hereward.

»Das muß er dir selbst sagen,« versetzte der Schwarze; »er vertraut keinem armen Sclaven wie mir den Zweck seiner Aufträge an.«

»Er hat dir doch eine Zunge gelassen,« sagte der Waräger, »um die dich manche deiner Landsleute beneiden werden. Reize mich nicht, sie dir abzukürzen, indem du mir die Erklärung verweigerst, die ich mit Recht fordern kann.«

Der Schwarze sann, wie sein Zähnefletschen zu erkennen gab, auf weitere Ausflüchte, denen Hereward rasch begegnete, indem er den Stiel seiner Streitaxt erhob. »Thue mir,« sagte er, »die Schande nicht an, dich mit dieser Waffe, die eine edlere Bestimmung hat, zu schlagen.«

»Das will ich gewiß thun, tapferer Herr,« sagte der Schwarze, indem er den angenommenen frechen, halb schnarrenden Ton wegließ und in seiner Haltung Furcht verrieth. »Wenn Ihr den armen Sclaven todtschlagt, so werdet Ihr nie erfahren, was ihm sein Herr zu sagen verboten hat. Ein kleiner Gang wird Eurer Ehre den Flecken, Jemanden zu schlagen, der sich nicht wehren kann, ersparen, und mir die Pein, etwas zu erdulden, was ich weder rächen noch verhüten kann.«

»Zeig' mir den Weg,« sagte der Waräger. »Sei überzeugt, du sollst mich nicht mit Worten narren, und ich will den kennen lernen, der sich so frech das Recht anmaßt, meine Schritte zu bewachen.«

Der Schwarze ging voraus mit einem Seitenblick, der sehr gut zu seinem Gesichte, das Bosheit oder reine Laune ausdrückte, paßte. Der Waräger folgte mit einigem Argwohn, denn er hatte bis jetzt wenig Umgang mit diesen elenden Afrikanern gehabt, und der erste Eindruck, den sie auf ihn bei seiner Ankunft vom Norden gemacht hatten, war noch nicht verwischt. Während des Ganges blickte der Kerl so oft nach ihm zurück und das mit einem so scharfen, durchbohrenden Ausdruck, daß Hereward sich unwillkürlich des englischen Aberglaubens erinnerte, der den Höllengeistern die schwarze Farbe und das verzerrte Gesicht seines Führers zuschrieb. Der Ort, wohin sie gingen, gab der Vorstellung, die dem unwissenden Insulaner von selbst kommen mußte, noch mehr Stärke.

Der Schwarze nahm seinen Weg von der Terrasse nach dem Meeresufer hinab, bis sie an einen Ort kamen, der nicht wie die anderen Theile der Küste mit Spaziergängen und Dämmen verziert war, sondern vernachlässigt zu sein schien und mit alten Trümmern bedeckt war, wo die üppige Vegetation nicht alles überragte. Diese Trümmer lagen im Hintergrund der Bay, von beiden Seiten durch steile Ufer geschützt, und wiewohl sie zur Stadt gehörten, so wurden sie doch von dort aus nicht gesehen, und umgekehrt konnte man von den eingeengten Trümmern auch die Kirchen, Palläste, Thürme und Festungswerke nicht bemerken, die um sie herumlagen. Die Ansicht dieses einsamen, dem Anschein nach verlassenen, von Trümmern bedeckten, und von Cypressen und anderen Bäumen beschatteten Orts, der in der Mitte einer volkreichen Stadt gelegen war, machte auf die Einbildungskraft einen starken und unheimlichen Eindruck. Die Trümmer waren sehr alt und in einem fremden Geschmack. Die riesenmäßigen Ueberbleibsel eines Porticus, die zerstümmelten Reste colossaler Statuen, die jedoch in einem dem griechischen entgegengesetzten Geschmack ausgeführt waren, und die halb verwischten Hieroglyphen, die man hier und da bemerkte, bestätigten das, was das Volk von ihrem Ursprunge erzählte.

Nach der Sage war dieser Tempel der ägyptischen Göttin Cybele errichtet worden, als das römische Reich noch heidnisch war und Constantinopel noch den Namen Byzanz führte. Es ist bekannt, daß der ägyptische Aberglaube, dessen wörtliche Auslegung gewöhnlich eben so grob ist als die mystische, und namentlich manches schwärmerische Lehrsystem bei den Römern die Duldung nicht fand, welche das polytheistische System derselben zu versprechen schien, und daß er sogar durch wiederholte Gesetze von der Anerkennung ausgeschlossen wurde, die Rom fast allen anderen Religionen zugestand, wie schwärmerisch und abgeschmackt sie auch sein mochten. Dennoch hatte dieser ägyptische Gottesdienst Reize für die Neugierigen und Abergläubischen, und nach langem Widerstand faßte er Fuß im römischen Reich.

Obwohl geduldet, wurden die ägyptischen Priester immer noch mehr als Zauberer betrachtet und ihr ganzer Gottesdienst bezog sich nach der Volksmeinung mehr auf Magie als auf Andacht.

Von diesen Vorwürfen befleckt, wurde der ägyptische Gottesdienst, den die Heiden selbst verklagten, von den Christen mehr verabscheut als jeder andere, wenn man so sagen kann, vernünftigere heidnische Gottesdienst. Die rohe Verehrung des Apis und der Cybele wurde nicht nur als ein Vorwand zu schlüpfrigen und schimpflichen Genüssen angesehen, sondern als eine Vermittelung eines gefährlichen Umgangs mit bösen Geistern, von denen man glaubte, daß sie an diesen unheiligen Altären den Namen und das Wesen jener falschen Gottheiten annähmen. Darum wurde der Tempel der Cybele mit seinem riesenmäßigen Porticus, seinen ungeheuren und unförmlichen Statuen und seinen seltsamen Hieroglyphen nicht nur niedergerissen und zerstört, als das Reich zum Christenthum bekehrt worden war, sondern der Boden selbst, worauf er gestanden hatte, wurde für unheilig und verflucht gehalten; und da noch kein Kaiser an diesem Platz eine Kirche errichtet hatte, so lag er öde und wüst, wie wir ihn beschrieben haben.

Dem Waräger Hereward war der üble Ruf dieses Ortes wohl bekannt, und als der Schwarze in das Innere der Ruinen vordringen zu wollen schien, zauderte er und redete seinen Führer also an: »Höre, schwarzer Freund, die ungeheuren wunderlichen Bilder da, von denen einige Hunds- und Kuhköpfe, andere gar keine Köpfe haben, stehen in keinem besonders guten Geruch beim Volk. Auch deine Farbe, Kamerad, die mich zu sehr an den Teufel gemahnt, flößt mir kein Vertrauen ein, dir unter diesen Ruinen zu folgen, wo der böse Geist seine täglichen Spaziergänge machen soll. Mitternacht und Mittag sind die Zeiten, wo er sich sehen lassen soll. Ich folge dir nicht weiter, bis ich einen genügenden Grund finde, dir zu folgen.«

»Da du so kindisch redest,« sagte der Schwarze, »so benimmst du mir alle Lust, dich zu meinem Herrn zu führen. Ich hatte dir Tapferkeit und Vernunft, auf welcher Tapferkeit am besten fußt, zugetraut. Deine Tapferkeit reicht nur hin, einen schwarzen Sclaven zu prügeln, der dir weder widerstehen kann noch darf, aber sie reicht nicht hin, ohne Zittern die Schattenseite einer Mauer zu betrachten, auch wenn die Sonne am Himmel steht.«

»Du bist unverschämt,« sagte Hereward seine Streitaxt erhebend.

»Und du bist ein Narr,« sagte der Schwarze, »daß du deine Tapferkeit und deinen Verstand auf eine Weise zeigen willst, wodurch du beide in Zweifel stellst. Ich hab' es dir schon gesagt, es ist keine Heldenthat, einen Kerl wie mich zu schlagen, und Niemand fürwahr, der seinen Weg finden will, wird seinen Führer fortjagen.«

»Ich folge dir,« sagte Hereward, von dem Vorwurf der Furcht gestachelt; »doch wenn du mich in eine Falle führst, so soll deine Zunge deine Knochen nicht schützen, und wenn tausend von deiner Farbe – Menschen oder Teufel – dir den Rücken deckten.«

»Du hältst dich über meine Farbe auf,« sagte der Schwarze; »woher kannst du aber wissen, daß sie ein wirkliches Ding sei? Du siehst alle Tag, daß sich der Himmel aus Licht in Dunkel kleidet, und du weißt, daß keine eigentliche Farbe an diesem Wechsel schuld ist. Wie der Himmel so ändert auch das Meer seine Färbung. Kannst du nun wissen, ob der Unterschied von deiner und meiner Haut nicht auch ein solches Trugbild sei, das, ohne wirklich zu sein, auf einem bloßen Schein beruht?«

»Ohne Zweifel hättest du dich anstreichen können,« antwortete der Waräger nach einigem Nachdenken, »und dann möchte deine Schwärze nur scheinbar sein; aber mir scheint, dein alter Freund selbst hätte dir nicht diese fletschenden Lippen mit den weißen Zähnen und der platten Nase so natürlich machen können, wenn dein Nubiergesicht nicht wirklich da gewesen wäre; drum sei ruhig, schwarzer Freund, und laß dir sagen, daß du zwar mit einem ungelehrten Waräger sprichst, der es jedoch auch ein wenig versteht, nach Art der Griechen den Leuten leere Worte statt Gründe aufzutischen.«

»Ei?« sagte der Schwarze bedenklich und etwas überrascht, »und darf der Sclave Diogenes (denn so hat mich mein Herr genannt) fragen, wie du zu einer so ungewöhnlichen Bildung gekommen bist?«

»Das ist bald gesagt,« erwiederte Hereward. »Mein Landsmann Witikind, Constabler bei unserer Schaar, hatte den Dienst verlassen und brachte die letzte Zeit seines langen Lebens in Constantinopel zu. Da er alle Kämpfe im Rücken hatte, sowohl die wirklichen als die des Uebungsplatzes, so hatte der arme Alte keinen Zeitvertreib mehr und er besuchte die Vorlesungen der Philosophen.«

»Und was lernte er daselbst?« sagte der Schwarze; »denn ein Barbar, der unter dem Helm grau geworden ist, war, wie ich denke, kein sehr hoffnungsvoller Student.«

»Wenigstens ein so guter, scheint's mir, als ein Haussclav, was du zu sein scheinst,« versetzte der Kriegsmann. »So viel habe ich von ihm gelernt, daß die Lehrer jener eitlen Wissenschaft es sich zum Geschäft machen, ihren Vorträgen leere Worte statt Ideen unterzulegen; und da sie nie über den genauen Sinn des Vordersatzes übereinkommen, so können sie bei ihrem Disputiren auch nie zu einem wahren Schluß gelangen, weil sie sich nicht über die Sprache verständigen, in der sie sich ausdrücken. Ihre Theorien, wie sie sich ausdrücken, sind auf Sand gebaut, und Wind und Wogen werden sie umstürzen.«

»Sag' das meinem Herrn,« sagte der Schwarze ernst.

»Das will ich,« versetzte der Waräger; »er soll mich als einen ungebildeten Soldaten kennen lernen, der nur wenige Ideen hat und das nur in Betreff seiner Religion und seines Kriegsdienstes. Doch diese Ideen sollen mir weder durch die Angriffe der Sophisten geraubt noch durch die Kunstgriffe der Freunde des Heidenthums in dieser oder jener Welt gestohlen werden.«

»Sag' ihm darum selbst deine Meinung,« sagte Diogenes. Er trat bei Seite, als wollte er dem Waräger Platz machen und ermahnte ihn, vorwärts zu gehen.

Hereward ging auf einem halbversteckten und kaum bemerklichen Pfad weiter, und nachdem er um eine verfallene Nische, welche die Ueberbleibsel des Ochsengottes Apis enthielt, herumgekommen war, befand er sich dem Philosophen Agelastes gegenüber, der sich auf dem Grase sitzend ausruhte.



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