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Guiseppe Verdi an den Verwalter Paolo Marenghi in Santa Agata

Es ist einleuchtend, daß dieses gerade gewachsene und wahrhaft königliche Leben nur ein Briefwerk von ruhigem Selbstbewußtsein, von edler Würde und einer heute schon unerreichbaren Form hinterlassen konnte.

Hell jedoch sah man seinen Zorn dort auflodern, wo er, der Gutsherr von Santa Agata, auf Mißwirtschaft, Nachlässigkeit, Ungehorsam und Unpünktlichkeit stieß. Ein ländlicher Zeitgenosse hat von ihm berichtet, daß beides an ihm unvergeßlich war – sein sparsam-beglückendes Lob und sein Tadel oder gar sein Zorn. Er hatte in all seiner bäuerlichen Gesundheit den selten gewordenen Mut, ein großer Herr zu sein ...

Turin, 15. März 1867.

Wenn Sie, als ich Sie bat, die Rechnungen in Ordnung zu bringen, davon mit Spugna gesprochen hätten, so hätte er Ihnen auch die Rechnungen für das Holz geschickt. Aber das ist das Unglück, daß Jeder von Euch nur an seinem eigenen Strange ziehn will. Um Zusammenarbeit bemüht sich Keiner von Euch, und eben daher kommt diese miserable Verwaltung ...

Beachten Sie in Zukunft, daß ich keinen Scherz verstehe und in meinem Hause endlich der Herr zu sein wünsche.

Giuseppe Verdi.

*

An den Gleichen.

Turin, 15. August 1867.

Warum haben Sie eigentlich die Maschine Es handelte sich um eine der Feldbewässerung dienende Dampfpumpe. nun doch in Betrieb gesetzt, während ich doch ausdrücklich verboten hatte, vor meiner Rückkehr Hand daran zu legen?

Ich möchte überhaupt wissen, ob man meine Befehle beachten will oder nicht! Was Sie anbetrifft – nie werden Sie weder befehlen noch gehorchen lernen! Es ist aber an der Zeit, daß es ein Ende hat mit dieser Unordnung, und ein für alle Mal wünsche ich, daß es endlich dahin komme.

Giuseppe Verdi.


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