Kazimierz Przerwa-Tetmajer
Aus der Tatra
Kazimierz Przerwa-Tetmajer

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Der Wilde Juhas

Da war so ein Juhas aus Jurgow, schrecklich wild, der hieß Bronislaw Luptowski »der Köhler«, denn sein Gesicht war so schwarz, als hätte er im Walde bei den Kohlenmeilern zu schaffen. Nur unter den Wimpern leuchteten ihm zwei riesige blaue Augen. Man erzählte sich, daß, wenn er einen anderen ansah, und mochte es auch ein noch so mutiger Mann sein, dieser seinem Blick nicht standhielt, sondern zurückwich. Liptauer Hirtenhunde, die einem Manne bis zum Gürtel reichen und einzeln einen Wolf stellen ja sogar einen Bären angehen wenn nur ihrer drei oder vier bei den Salaschen zusammen sind, die krümmten sich nur so vor dem Luptowski nieder und knurrten bloß von ferne, wenn er auf eine fremde Bergweide kam. Er hatte auch solch riesige Kraft, daß er zwei Hufeisen mit einem Ruck brechen konnte, wie die Rute einer Zitterespe. Und als man ihn in Nowytarg ins Gefängnis sperrte – er hatte damals gerade orawische KyrpceMit eisenbeschlagenen Absätzen versehene Opanken. an – da unterhielt er sich in der Weise, daß er auf den niedrigen Ofen der Zelle sprang und von dort auf den Fußboden, wobei er jedesmal die Absätze bis zu den Fersen in die Dielen einrannte. So zerstampfte er denn seine Gefängniszelle derart, daß alle Wächter, Kommissäre, ja selbst die Richter zusammenkamen und staunten, und der Gerichtsvorstand sich nicht enthalten konnte, ihm für dieses Kunststück, ungeachtet des angerichteten Schadens, einen Papiergulden zu geben. Er hatte auf dem Boden so herumgetanzt und getanzt, daß es ein wahres Wunder war.

Und wild war er, daß er gleich einem jeden der geringsten Kleinigkeit halber die Zähne einschlug oder einen Fußtritt gab. Bevor sich der andere nur umblicken konnte, hatte er die Welt mit den Füßen nach oben gesehen. Und wiederum, wenn ihn die Laune überkam, dann ließ er alles liegen und stehen und verlor sich irgendwo in den Wäldern, so daß man nicht das geringste mehr von ihm sah, noch hörte. Was er machte? unbekannt. Zog er als Räuber umher, oder schweifte er nur irgendwo herum: die Leute wußten es nicht. Wenn er das Räuberhandwerk trieb, dann tat er es allein, denn er gehörte keiner Bande an. Er reichte aber auch allein für ein hübsches Häufchen Räuber aus.

– Ej! wenn noch der Janosik lebte, – sagte er gerne, – da würden wir uns versuchen, wer von uns beiden Hetman wäre? Denn was soll ich mit euch Schwächlingen anfangen? Höchstens, daß ich euch als Dreschflegel in der Scheune benützte!

Aber das sagte er nur so, denn jeder wußte, daß es keinen Burschen gab über den Janosik, und daß dieser ganze Tauern auf seinen Rücken hob und in einem Sprunge einer Tanne den Gipfel mit der Ciupaga abhauen und ihn zugleich einer anderen mit der Pistole herunterschießen konnte, was dieser Juhas wohl nicht getroffen hätte. Aber daß er zum Janosik als Zweiter getaugt: das gewiß.

Im Winter arbeitete er zu Hause bei seinen Eltern, denn er war sehr arbeitsam, und im Sommer war er Juhas in den Bergen ober dem Jaworowa-Tal. Und wenn er auch manchmal von den Schafen weglief und irgendwo in der Tatra herumlungerte, so hatte ihn doch der Baca Ustupski gern, denn er war ein Juhas, wie man ihn, wenn er einmal zu hüten anfing, weit und breit in der Welt suchen mußte. Die Schafe wurden bei ihm auf der Weide so strotzend, wie abgelegenes Obst. Dem Bären hätte sich's auch nicht verlohnt, aus dem Krummholz der Szeroka Zaworzynska an ihn heranzuschleichen, denn er war wachsam wie ein Hund und hatte bereits zweien den Garaus gemacht. Nicht mit der Flinte oder mit Fallen, Gott bewahre: einen hatte er mit einem Stein betäubt und mit den Händen erwürgt, den anderen mit einer Heugabel durchstochen.

Später gab es keine so starken Leute mehr.

Man würde ihn auch geliebt haben, denn er war ein prachtvoller Mann, ansehnlich und geschickt und redete sehr angenehm und zur Sache, aber den einen Fehler hatte er, daß er schrecklich gewaltsam war und sich von seiner Leidenschaft hinreißen ließ. Deshalb wichen ihm auch die Leute aus und nannten ihn den Wilden Juhas. Er hatte auch schon im Handgemenge drei Menschen erschlagen, aber damals kümmerte sich niemand sonderlich darum.

Auch die Mädchen fürchteten ihn und flohen ihn, aber wenn er eine bei der Hand gefaßt hatte, da war sie schon sein. So sagte man auch von ihm, er verstricke den Mädchen mit seinen Augen so die Füße, daß sie nicht zu zucken wagten, gerade wie man es von den Vögeln und der Schlange weiß. Er hatte denn auch so viele Geliebte, als er wollte, denn niemand beeilte sich, ihm in den Weg zu treten, aber er selbst pflegte von sich zu sagen: Ich habe so viele Schätze, als Zapfen auf der Fichte hängen, aber daß mich irgend eine lieben würde, das nicht.

Er liebte sie auch nicht. Heute war er bei dieser, morgen bei jener, bald kehrte er zurück, bald fand er eine andere. Was er wollte, das hatte er.

Und was nicht geschah! Dieser Juhas verliebte sich in ein Mädchen, das Kühe am Muran hütete. Was ihn da überfallen, das konnte niemand begreifen. Aber er hatte sich so verändert, als ob ihm jemand die Seele herausgenommen und eine andere hineingelegt hätte. Wo ihm früher die Augen aufgefunkelt und die Zähne zwischen den Lippen aufgeblitzt wären, da lächelte er jetzt nur und wandte sich um, oder ging weiter. Die Schafe trieb er dort auf die andere Seite gegen den Muran zu aus, und obgleich er auf fremdem Eigentum hütete, widersetzte sich ihm doch niemand, denn niemand wußte, ob dieses Lächeln nicht bereits sein Ende genommen, oder nicht plötzlich nehmen würde? Er hütete, wo er wollte. Er trieb die Schafe auf den Muran und den dortigen Juhasen sagte er:

– Geht auf die Szeroka Jaworzynska hüten.

– Wenn wir uns aber vor eurem Baca fürchten.

Da lächelte er:

– Ej, ich hab' ihn schon gebeten, daß er euch nicht wehrt.

Da gingen sie beruhigt, denn sie wußten schon, daß nicht einmal ein Papier vom Kreisamt so viel wert wäre, wie diese Bitte.

Und es gab weder Unbill noch Streit.

Jenes Mädchen aber stammte aus Zdziar, dessen Weiber ihrer Schönheit halber berühmt sind. Sie hieß Agnieska Hawraniec, und niemand hätte für möglich gehalten, daß sie auf diesen Bronislaw Luptowski so schaue, wie auf einen Baumstrunk. Auf keine Weise konnte er sich mit ihr Rat schaffen.

– Jagnis, – sagte er, – wirst du mich nicht lieben?

Und sie antwortet ihm:

– Nein.

– Warum denn?

– Weil's mir nicht paßt.

Und er sprach so zu ihr, wie zu einem Heiligenbild, und sie zu ihm, wie zu einem Hund. Was hatte er da von dieser Kraft und dieser Festigkeit?!

Einer anderen hätte er die Hand zusammengepreßt, daß ihr rote Striemen über die Faust gelaufen wären – und fertig. Und hier, da sah er nur wie zum Himmel empor, und selten spricht eine Mutter so hübsch zu ihrem Kind, wie er zu dieser Agnieska. Als ihn aber jetzt die Leute so sahen, wie er weich geworden war, und wenn sie ihn nicht aus der Erinnerung gefürchtet hätten, und nicht der Umstand gewesen wäre, daß sie nicht wußten, ob das noch lange andauern werde, da hätte ihm so mancher mit der Faust zwischen den Augen für so manches Frühere heimgezahlt.

Dieses Mädchen trieb es auch gar stark mit ihm. Nicht nur auf dem Heuboden am Abend, selbst bei Tag wollte sie ihn nicht in die Salasche einlassen, wenn auch Leute da waren, und wenn er hineinging, und sie war nicht da, so jagte sie ihn, wenn sie kam, hinaus:

– Was willst du hier?! Du bist ein Fremder! geh zu den deinigen! Was hast du hier unter uns zu tun? marsch hinaus! du Teufel!

Und er hatte kein Wort darauf, sondern blickte sie nur an, als ob er ein Gebet spräche, und ging. Die Leute sagten: Recht geschieht ihm! Aber so manches Mädchen fühlte solches Mitleid für ihn, daß sie sich gerne seiner angenommen hätte. Er jedoch sah keine mehr, nur die Agnieska aus Zdziar.

Und so geschah es, daß sie eines Abends am Muransattel zusammentrafen, sie mit den Kühen tiefer, er mit den Schafen höher. Er kommt zu ihr und fragt:

– Läßt du mich bei dir niedersetzen?

– Das heißt mir so viel, als ob du gar nicht da wärst.

– So sehr kannst du mich nicht leiden?

– Ich kann nicht.

– Und weshalb denn? es muß doch einen Grund dafür geben!

– Es gibt einen.

– Was denn für einen?

– Denn ich habe dem Jendrek Hawraniec, dem bei den Kürassieren, Treue geschworen.

Wie er da aufspringt, wie er aufschreit:

– Deshalb nur! Hej! und ich habe gemeint, Gott weiß was!

Und er packt sie auf seine Arme wie ein Lamm und trägt sie hinauf zu den Schafen in die Tauern. Ob sie stumm geworden vor Angst, oder so mutig war, sie tat nicht einen Schrei; es hätte auch nichts geholfen, denn wer wäre ihm denn dort nachgegangen . . .

Er trägt sie auf eine kleine Ebene zu den Schafen hinauf, legt sie auf den Boden, kniet über ihr und sagt:

– Du bist mein!

– Ich bin nicht dein!

– Hier von der Tauer werf' ich dich in den Abgrund hinab!

– Das wirst du nicht!

– Nicht?! Wer wird dich denn schützen?

– Du selbst!

– Ich selbst?!

– Deine Liebe!

Und jetzt geschah etwas, was vordem die Leute nie, niemals auf der Welt gesehen. Er ließ sie los. Wie er da aufspringt, wie er das nächste Schaf packt – hinabschleudert! Wie toll er auf der Wiese herumläuft und mehr als dreißig Schafe hinunterwirft, die er hergetrieben, zwei Stockwerke hoch auf einen Haufen zusammen. Ein ganzer Wall von erschlagenen Schafen erstand. So rasend war er.

Sie aber sprang unterdessen vom Boden auf und lief zu den Salaschen fort.

Als er mit den Schafen fertig war, mußte er müde geworden sein und sich – die Nacht kam schon heran – mit der Brust nach aufwärts niedergelegt haben, denn man sah ihn dort noch als schwarzen Fleck im Grase, als der Mond aufging. Die Leute wußten nicht, was er mache, ob er ohnmächtig geworden, oder was, aber sie fürchteten sich, nach ihm zu sehen.

Als der Morgen kam, gab es auch nicht mehr die aller, allergeringste Spur von ihm und nie mehr kehrte er seitdem zum Muran zurück.

Man dachte anfangs sowohl im Jaworowa-Tal, wie auch dort, daß er sich vielleicht ins Heer hatte anwerben lassen, denn soeben waren nach Leutschau Reiter der Kaiserin Maria Theresia als Werber gekommen. Aber dem war nicht so.

In der Nacht erhob er sich von seinem Lager und schlich an den Heuboden Agnieskas heran, der am Rande des Hügels stand; die Hunde bellten nicht, denn sie kannten ihn gut. Er packt mit den Händen einen Felsblock, wie ihn kaum drei Männer heben könnten, schwingt ihn über dem Kopf – er wußte, auf welcher Seite Agnieska zu schlafen pflegte – und da! da! hätte er das Dach zermalmt und sie erschlagen! Er setzt einmal an – läßt die Hände sinken; er setzt noch einmal an – dasselbe; beim dritten Male wirft er den Steinblock mit aller Gewalt in eine Pfütze. Und nur zu sich sagt er leise: – Ej, Jagnis! Jagnis! . . .

Ein solcher Kerl! Alle Heuböden mitsamt allen Juhasen darin hätte er nach allen Richtungen auseinandersprengen können!

Und als erschräke er vor sich selber, sprang er in den Wald. Aus dem Wald ins Krummholz, auf die Weideplätze, durchlief das Jaworzyna-Tal und glitt hinab in den alten Wald, der damals unterhalb des Rowienki-Tales stand. Dort reihten sich die Fichten, wie Pfeiler in der Kirche, vom Boden an mit Ästen verwachsen, so daß man unter ihnen kaum den Himmel wahrnahm. Farrenkräuter und andere Pflanzen, Sauerampfer, Kletten, Gräser bis über die Knie. Ein furchtbares Dickicht. Stämme wachsen aus Stämmen, der Fuß versinkt im Moder, Bäume, Klötze, Stämme liegen zwischen den Felsblöcken einer über dem anderen, und überall grünes feuchtes Moos und graugrüne bartlange Flechten, die von den Ästen herabhängen. Und zwischen den Bäumen wachsen gelbe hohe Blumen – und das glänzt manchmal so hinter einem Ast, daß du sagen würdest, irgend etwas Böses schaue auf dich, und du erschauderst. Und solche Stille, nicht ein Windhauch, nicht der leiseste Laut. Nicht einmal das Wasser im Bache unten hört man. Stummer Urwald, wie eine Leiche.

Dort machte er Halt, dieser Juhas Luptowski, und es war noch tiefe Nacht, denn er konnte tüchtig gehen.

Erst hier im Urwald kam er zu sich und rief:

– Hej, Wald! Wald! Entweder ich, oder du!

Was ist ihm denn nur in den Kopf gefahren?! Ganz verrückt ist er geworden!

Er packt einen Ast – zieht an – krach! gebrochen. Er packt einen zweiten, dritten, junge Fichten, bricht sie, reißt sie mit den Wurzeln aus dem Boden. An alte Fichten springt er mit den Zähnen heran, beißt die Rinde mit dem Holze ab, bis ihm Blut mit Schaum aus dem Munde spritzt. Ein Donnern, ein Krachen, ein Brechen im Walde, daß Schützen, Gemsenjäger aus Zakopane, welche unweit von dort übernachteten, meinten, ein Bär müsse sich irgendwo am Zabie, denn dort stellten die von Bialka ihre Fallen, gefangen und bis zum Rowienki hingeschleppt haben. Und ein Bär mit Falleisen bricht furchtbar den Wald. Aber sie fürchteten sich, dorthin zu gehen, weil es Nacht war.

Gegen Morgen hörte der Lärm auf.

– Abgeplagt hat sich der Arme, – sagen die Schützen, – man sollte nachschauen gehen, ob man ihn nicht irgendwie von den Falleisen befreien könnte, wenn er sich in ihnen gar so langweilt . . .

Sie gehen hin, machen Halt, wie wenn ihnen jemand Schwefel in die Augen geworfen hätte, daß ihnen die Flinten in den Händen zittern, und dem Tyrala soll die seine gar aus der Hand gefallen sein.

So viele Äste, Bäumchen, lawinenartige Brüche liegen da, daß sich sogar eine Blöße im Walde gebildet hat; dort unter einer Fichte ein Mensch mit einem zerrissenen Juhasenhemd, mit zerrissenem Gürtel, ganz in Blut, die Haare mit Blut verklebt, zerkratzt, mit Löchern im Körper, als ob ihn jemand mit einer Egge geeggt hätte. Sie sannen lange nach, was zu tun wäre: ob herantreten oder fliehen, solche Furcht hatte sie ergriffen.

– Nichts, nur der Teufel ist toll geworden, – sagt Zapek.

– Oder er hat mit einem Geist gerungen und ihn überwunden, – meint Suleja.

– Ej! – ruft Tyrala aus Koscielisko, denn er glaubte gerade an solche Sachen, – ich weiß! Ist das nicht jener, der seine Sünden wie lebendiges Fleisch auf den Schultern getragen und mit den Zähnen zerrissen hat?

Und Zapek:

– Oder es hat jemand einen durchgeprügelt?

Und Suleja:

– Oder auch, wer weiß, ob denn der Teufel nicht einen Menschen gewürgt und hierher geworfen hat?

– Ej! – sagt Tyrala, – was hätte ihn denn mit diesem bis zum Morgen hier im Walde beschäftigt?! Glaubst du denn, das ist so wie in der Schenke, wenn sich zwei beim Schopf packen? Ein böser Geist braucht nichts weiter, als dich zu berühren! Er schnippt dich mit dem Finger – du bist schon drüben!

Nur der alte Jendrzej Sietschka sagt gar nichts, sondern schaut nur und wirft hin:

– Was schwatzt ihr denn da für blödes Zeug? ihr Dummköpfe! Ich sollte diesen Burschen von irgendwoher kennen. Wartet! Die Sonne bricht eben hervor, sehen wir ihn genauer an.

Er geht hin, wirft einen Blick auf ihn und ruft:

– Das ist ja der Wilde Juhas aus Jurgow! Ich habe ihn nicht ein- und nicht zweimal gesehen! Er muß verrückt geworden sein, und niemand hat hier diesen Wirrwarr angestiftet, als er. Der hat sich schön die Brust, den Hals, den Mund, die Hände an den Astknorren durchlöchert. Er ist ja wie ein Sieb! Aber was ist ihm denn geschehen?! Gottes Menschen!

– War das aber auch ein Mann! – sagt Tyrala, denn es hatten schon alle den Mut gefunden, hinter dem Sietschka an ihn heranzutreten.

– Der wilde Juhas? Luptowski! Ich habe ihn gekannt! – bemerkt Suleja. – Wenn der dich mit der Hand gepackt hätte, so hättest du sofort in der Luft mit den Zähnen die Fersen verfolgt! Ich habe ihn in Lewotza am Jahrmarkt gesehen, als er ein Pferd auf dem Rücken trug wie ein einjähriges Schaf.

– Hej, auch ich habe ihn einige Male getroffen – versichert Sietschka. – Einmal hat er zum Spaß in Schaflary das Mühlrad mit der Hand aufgehalten. Wir kamen gerade aus der Stadt gefahren. Der Müller rennt herbei, was denn zum Teufel geschehen ist?! Wie der sich da bekreuzt hat! Und der Gauner dort, der hält das Rad und lacht: »Was gibst du mir?« sagt er, »dann laß ich dir's los.« Zwei Zwanziger mußte er hergeben. Na, er hat's ja, dieser Kaminski in Schaflary.

– Vater Sietschka, hört! – ruft Suleja – mir kommt vor, er lebt noch! Er zittert!

Sietschka neigt sich über ihn, und da macht der Juhas eben die Augen auf und lispelt:

– Hej! Was mich zu Grunde gerichtet hat? Diese zwei: das Mädel und der Wald! . . .

Und er starb.

 


 


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