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Vorwort des Herausgebers.

Kaum eine Neuausgabe klassischer Schriften bedarf heute so wenig der Begründung wie die von Pestalozzis »Nachforschungen«. Nicht nur für den Freund Pestalozzischer Denkweise, sondern auch für den geschichtsphilosophisch eingestellten Beobachter erscheint es vorläufig unerklärlich, warum die tiefsinnige, evangelienartige Schrift in Deutschland nur in den »Sämtlichen Werken« zu finden ist. Die allenthalben hörbare Redensart von der »Dunkelheit« der Pestalozzischen Schreibweise ist sicherlich heute im Erleben des europäischen Sturzes hinfällig: ja, es ist vielmehr dem Leser unerfindlich, womit sich die ein Jahrhundert alte Verständnislosigkeit gegenüber den unerhört anschaulichen »Nachforschungen« erklären läßt.

Der Herausgeber legte seiner Neuausgabe die Cottaausgabe (von 1821) zu Grunde. Die abweichenden Stellen der Ausgabe von 1797 sind in gesondert zusammengestellten Anmerkungen, deren Zugehörigkeit durch die Zeilenziffern leicht zu bestimmen ist. gegeben. Ein Original von 1797 stellte die Süddeutsche Lehrerbücherei zur Verfügung, wofür hier besonders gedankt wird.

Pestalozzi nannte sein kühnes, manchem vielleicht revolutionär erscheinendes Werk in einem Briefe an Fellenberg die Philosophie seiner Politik. Möge es zur geschichtsphilosophischen Schulung unserer Zeitgenossen endlich dienen dürfen! Der Naive im Sinne Schillers bedarf zum Verständnis der reinen Gedanken Pestalozzis keiner Erläuterungen. Der Geschichtsphilosophie des großen Schweizers wird der Herausgeber demnächst eine Einführung widmen.

W. J. Ruttmann.


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