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Schlußwort.

Geduldiger Leser, der Du Dich bisher durchgearbeitet hast: nun kennst Du mein Buch über Island! Es läßt sich mit anderen, bekannten, über dieses selbe Land nicht vergleichen. Ich weiß, Du bist enttäuscht. Hattest erwartet, doch etwas über die berühmten Sagas zu hören; warest der Zuversicht, durch die Erzählung schrecklich gefährlicher Vulkanbesteigungen angenehm gruseln gemacht zu werden. Statt dessen hat man Dich mit unwichtigem Kleinkram, mit gleichgültigem Viehzeug, gar mit gelehrten astronomischen Betrachtungen abgespeist!

Vergiß über Deine berechtigte Enttäuschung nicht die Gerechtigkeit und schenke einigen Gegengründen Gehör, was die alten Sagas angeht, so bekennt Verfasser sich zu der Überzeugung, daß sie poetisch nur in ihrer eigenen Sprache wirken. Als Übersetzung sind sie kaum mehr als Bericht von in jener Zeit üblich gewesenen »Holzereien«. Will man sie gleichwohl für Heldentaten gelten lassen – nun, wir haben nicht nötig, uns für solche »Heldentaten« zu begeistern. Unser Geschlecht hat im Weltkriege ganz andere Dinge vollbracht! Beleidigend müßte es dünken, einem Heldengeschlechte, das den Weltkrieg durchkämpfte, die Prügeleien und Mordbrennereien, die sich einst in Island abspielten, als Heldengedicht aufzutischen.

Aus selbem Grunde hat Verfasser darauf verzichtet, wirkliche oder vermeintliche Gefahren auszumalen, die den Islandreisenden im Landinnern bedrohen. Am billigsten ist Ruhm zu erwerben als Gipfelstürmer. Und was sind alle Fährlichkeiten einer wilden Natur gegen die vier Jahre, während deren deutsche Kämpfer stündlich vom Tode bedroht waren!

Das beschauliche, in nichts aufregende Bild, das Verfasser in bescheidenem Rahmen vom heutigen Island zu geben sich bemühte – es ist gewiß nur zum kleinen Teile gelungen. Der gütige Leser mag den guten Willen für die Tat nehmen. Mag auch überzeugt sein: etwas dem Leser Unbekanntes anschaulich, lebendig und fesselnd zu beschreiben, ist eine sehr schwere Kunst. Unbegreiflicher Weise wird sie im Schulunterrichte vernachlässigt; wird für eine Aufgabe angesehen, deren die Schüler der Oberklassen nicht mehr »würdig« sind. Die läßt man an den Empfindungen und Gefühlen einer Jungfrau von Orleans oder einer Iphigenie herumsezieren. Ließe man sie doch lieber aus dem Leben schöpfen! Auch Verfasser hat »Beschreibungen anzufertigen« nur bis Quarta gelernt. Möge ihm dies zur Entschuldigung dienen, wenn ihm vieles in diesem Buche nicht so gelang, wie es hätte gelingen müssen.

Ende.

*

Tafel wissenswerter Adressen.

Dampferverbindungen:

a) von Kopenhagen:
The Islandic Steamship Company, Kopenhagen, Strandgade 21;
Det Forenede Danske Dampskibsselskab, Kopenhagen.

b)von Bergen:
Det Bergenske Dampskibsselskab, Bergen (deutscher Vertreter: Robert L. Sloman jr. in Hamburg).

c)für Fahrten rund um Island:
H. f. Eimskipafjelag 'Islands, Reykjavik.

Konsulate:

Reykjavik: Deutsches Generalkonsulat (Gen.-Konsul S. Blöndahl); Vestmannaeyjar: Jóhann Jósefsson, deutscher Konsul.

Banken:

Landsbanki Íslands, Reykjavik. – Íslandsbanki, Reykjavik.

Gasthäuser:

a) in Reykjavik: Hotel Island, Hotel Skjaldbreid;
b) in Akureyri (Nordland): Hotel Godafoß, Hotel Oddeyri.

Handelskammer:

Präsident der H.-K. Gardar Gislason, Reykjavik, Hverfisgötu 4.

Deutscher Klub in Reykjavik:

Postbox Nr. 261.

Deutsch-Isländischer Verein »Germania«:

Vorsitzender Ingenieur Gudm. Hliddal, Reykjavik, Laufásveg 16.

Deutsches Krankenhaus:

Landakotsspitali in Reykjavik.

Tageszeitungen:

Morgunbladid, Visir, Althydubladid, sämtlich in Reykjavik. Brettigötu 3.

Landschafts-Ölgemälde:

Ásgrimur Jónsson, listamálari, Reykjavik,

Photographien:

Hans Petersen in Reykjavik, Hallgrimur Einarsson in Akureyri (Nordland), M. Simson, Ísafjördur (Westland).


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