Selma Lagerlöf
Der Ring des Generals
Selma Lagerlöf

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9

An einem Herbsttag, etwa dreißig Jahre nach dem denkwürdigen Würfelspiel vor dem Brobyer Thinghause, saß Marit Erikstochter auf der Vortreppe zum kleinen Speicher des Olsbyer Hofes, wo sie ihre Wohnung hatte, und strickte ein Paar Kinderfäustlinge. Sie wollte ein schönes Muster mit Streifen und Feldern stricken, damit das Kind, dem sie sie zudachte, Freude daran hatte, aber sie konnte sich auf kein Muster besinnen.

Nachdem sie lange dagesessen und mit der einen Stricknadel auf der Stufe gezeichnet hatte, ging sie in den Speicher und öffnete ihre Kleidertruhe, um irgendein Stück hervorzusuchen, nach dem sie stricken konnte. Ganz unten auf dem Boden fand sie eine Zipfelmütze, die kunstfertig gestrickt war, mit vielen verschiedenen Feldern und Streifen, und nachdem sie ein paar Augenblicke gezögert hatte, nahm sie sie mit hinaus auf die Treppe.

Während Marit die Mütze hin und her drehte, um sich über das Strickmuster klar zu werden, bemerkte sie, daß die Motten hineingekommen waren. »Ja, Herrgott, das ist wohl nicht zu verwundern,« dachte sie. »Es ist ja mindestens dreißig Jahre her, seit sie im täglichen Gebrauch war. Es ist gut, daß ich sie jetzt aus der Truhe genommen habe, so daß ich doch sehe, wie es damit steht.«

Die Mütze war mit einer großen, prächtigen, vielfarbigen Troddel versehen, und in dieser schienen sich die Motten besonders wohlgefühlt zu haben, denn als Marit die Mütze schüttelte, flogen die Fäden nur so nach allen Seiten. Ja, auch die Troddel löste sich und fiel ihr in den Schoß. Sie nahm sie auf, um zu sehen, ob sie so übel zugerichtet war, daß man sie nicht mehr befestigen konnte, und dabei sah sie drinnen zwischen den Fäden etwas glänzen. Sie zupfte sie auseinander und fand nun, daß ein großer Siegelring aus Gold mit einem roten Stein vermittelst eines groben Leinenfadens in die Troddel eingenäht war.

Die Troddel und die Mütze fielen ihr aus den Händen. Sie hatte den Ring noch nie gesehen, aber sie brauchte gar nicht die königliche Namenschiffre auf dem Stein zu erblicken, oder die Inschrift auf der Innenseite des Ringes zu lesen, um zu wissen, was für ein Ring das war und wem er gehörte. Sie lehnte sich an das Treppengeländer, schloß die Augen und saß da, still und bleich wie eine Sterbende. Es war ihr, als sollte ihr das Herz brechen.

Um dieses Ringes willen hatten ihr Vater, Erik Ivarsson, ihr Oheim, Ivar Ivarsson, und ihr Bräutigam, Paul Eliasson, das Leben lassen müssen, und nun mußte sie ihn in die Troddel von Pauls Zipfelmütze eingenäht finden!

Wie war er dahingekommen? Wann war er dahingekommen? Hatte Paul gewußt, daß er da war?

Nein, sie sagte sich sofort, daß er dies unmöglich gewußt haben konnte.

Sie erinnerte sich noch, wie er diese Mütze geschwenkt und sie hoch hinauf in die Luft geworfen hatte, als er glaubte, daß er sowohl wie die alten Ivarsöhne freigesprochen waren.

Sie sah das Ganze vor sich, als wäre es gestern gewesen. Die große Menschenmenge, die anfangs so haßerfüllt und feindlich gegen sie und ihre Nächsten gewesen war, aber schließlich an deren Unschuld geglaubt hatte. Sie erinnerte sich an den herrlichen tiefblauen Herbsthimmel, die Zugvögel, die suchend und irrend über dem Thingplatz hin und her geschwirrt waren. Paul hatte sie gesehen, und in dem Augenblick, in dem sie sich an ihn gelehnt hatte, hatte er ihr zugeflüstert, daß seine Seele bald dort oben in der Höhe umherirren würde wie ein kleiner verirrter Vogel. Und er hatte sie gefragt, ob er kommen und unter der Dachrinne im Olsbyhof horsten dürfe.

Nein, Paul konnte nicht gewußt haben, daß Diebesgut in der Mütze verborgen war, die er zu dem herrlichen Herbsthimmel hinaufwarf.

Es war ein anderer Tag. Ihr Herz krampfte sich jedesmal zusammen, wenn sie daran dachte, aber nun mußte sie es doch.

Es war die Entscheidung von Stockholm gekommen, das Gottesurteil sei so zu deuten, daß alle Angeklagten gleich schuldig waren und durch den Strick hingerichtet werden sollten.

Sie war dabei gewesen, als das Urteil vollstreckt wurde, auf daß die Männer, die sie liebte, doch wußten, daß es einen Menschen gab, der an sie glaubte und um sie trauerte. Aber um derentwillen hätte sie kaum zum Galgenhügel gehen müssen, denn alle Menschen waren seit dem letzten Male anderen Sinnes geworden. All die, die vor der Soldatenkette rings um sie standen, waren gut zu ihr gewesen. Die Leute hatten die Sache unter sich beraten und geprüft, und sie waren zu der Überzeugung gelangt, das Gottesurteil hätte so gedeutet werden müssen, daß alle drei Angeklagten unschuldig waren. Der alte General hatte sie alle drei den höchsten Wurf tun lassen. Das konnte nichts anderes bedeuten. Keiner von ihnen hatte seinen Ring genommen.

Es hatte sich ein allgemeines Wehklagen erhoben, als die drei Männer herausgeführt wurden. Frauen hatten geweint, die Männer waren mit geballten Fäusten und zusammengebissenen Zähnen dagestanden. Man sagte, das Kirchspiel Bro würde zerstört werden, wie Jerusalem, weil hier das Leben unschuldiger Männer genommen wurde. Die Leute hatten den Verurteilten Trostesworte zugerufen und die Büttel verhöhnt. Und viele Fluche hatten den Rittmeister Löwensköld getroffen. Es hieß, er sei in Stockholm gewesen, und es sei seine Schuld, daß das Gottesurteil zum Nachteil der Angeklagten gedeutet worden sei.

Dies, daß alle Menschen ihren Glauben und ihr Vertrauen geteilt hatten, hatte ihr doch immerhin über diesen Tag hinweggeholfen. Und nicht nur über diesen Tag, sondern auch all die Zeit bis jetzt. Wenn die Menschen, die sie traf, sie für die Tochter eines Mörders gehalten hätten, sie hätte das Leben nicht ertragen können.

Paul Eliasson war der erste gewesen, der den kleinen Bretterboden unter dem Galgen bestiegen hatte. Er hatte sich niedergeworfen und zu Gott gebetet, dann hatte er sich an den Geistlichen gewandt, der neben ihm stand, und hatte ihn um etwas gebeten. Hierauf hatte Marit gesehen, wie der Geistliche ihm die Mütze vom Kopfe nahm. Als alles vorüber war, hatte der Pfarrer Marit die Mütze mit einem letzten Gruß von Paul übergeben. Er sandte sie ihr als ein Zeichen, daß er in seinem letzten Stündlein an sie gedacht hatte.

Sollte sie je glauben können, daß Paul ihr die Mütze zum Andenken geschickt hätte, wenn er gewußt hätte, daß gestohlenes Gut darin verborgen war? Nein, wenn etwas auf Erden sicher war, so war es dies, daß er nicht wußte, daß der Ring, der am Finger eines toten Mannes gesteckt hatte, in der Mütze verborgen war.

Marit Erikstochter beugte sich hastig vor, hielt sich die Mütze vor die Augen und betrachtete sie prüfend. »Wo kann nur Paul diese Mütze her gehabt haben?« dachte sie. »Weder ich noch sonst jemand auf dem Hof hat sie ihm gestrickt. Er muß sie auf dem Markte gekauft oder vielleicht mit jemandem anderen getauscht haben.«

Sie drehte die Mütze noch einmal herum und betrachtete das Muster. »Diese Mütze ist sicher einmal schön und schmuck gewesen,« dachte sie. »Paul hatte Putz und Tand gerne. Es war ihm nie recht, wenn wir ihm graue Kleider webten. Er wollte Farben haben. Seine Mützen mußten auch immer womöglich rot sein mit einer großen Troddel. Diese hier hat ihm sicherlich gefallen . . .«

Sie legte die Mütze nieder, lehnte sich wieder an das Treppengeländer, um in das Vergangene hineinzublicken.

Sie war im Walde, an jenem Morgen, an dem Ingilbert zu Tode erschreckt worden war. Sie sah, wie Paul zusammen mit ihrem Vater und ihrem Oheim über die Leiche gebeugt dastanden. Die beiden Alten hatten beschlossen, daß Ingilbert in das Dorf hinuntergetragen werden sollte, und sie waren gegangen, um Zweige für die Bahre abzuhauen. Aber Paul hatte noch einen Augenblick gezögert, um Ingilberts Mütze zu betrachten. Er hatte ein solches Verlangen danach, weil sie aus rotem, blauem und weißen Garn in vielen Mustern gestrickt war, und er hatte sie ganz unbemerkt mit seiner eigenen vertauscht. Er hatte nichts Böses damit gemeint. Er hatte sie vielleicht überhaupt nur für ein kleines Weilchen behalten wollen. Seine eigene Mütze, die er Ingilbert gab, war sicherlich ebenso gut gewesen, wenn auch nicht so buntfarbig und nicht so kunstfertig gestrickt.

Aber Ingilbert hatte ja, bevor er von daheim wegwanderte, den Ring in die Mütze eingenäht. Er hatte vielleicht geglaubt, daß er verfolgt werden würde, und darum hatte er versucht, ihn zu verstecken. Und als er dann zu Boden gestürzt war, war es niemandem eingefallen, den Ring in der Mütze zu suchen. Paul Eliasson weniger als irgendeinem anderen.

So war also alles zugegangen! Sie hätte darauf schwören können, aber man kann seiner Sache nie sicher genug sein.

Sie legte den Ring in ihre Truhe, und mit der Mütze in der Hand ging sie in den Stall, um mit der Stallmagd zu sprechen.

»Komm heraus ins Tageslicht, Martha,« rief sie in den dunklen Viehstall, »und hilf mir bei einem Muster, das ich nicht herausbringen kann!«

Als die Stallmagd sich zeigte, reichte sie ihr die Mütze. »Ich weiß, daß du erfahren im Stricken bist, Martha,« sagte sie. »Ich möchte diese Felder abstricken, aber ich komme nicht damit zurecht. Sieh sie einmal an, du! Du bist in dieser Kunst besser bewandert als ich.«

Die Stallmagd nahm die Mütze und warf einen Blick darauf. Sie sah betroffen aus. Sie trat aus dem Schatten der Stallmauer hervor und betrachtete sie noch einmal.

»Wo hast du die her?« fragte sie.

»Sie ist viele Jahre in meiner Truhe gelegen,« sagte Marit. »Warum fragst du so?«

»Weil ich diese Mütze meinem Bruder Ingilbert gestrickt habe, in dem letzten Sommer, den er lebte,« sagte die Stallmagd. »Ich habe sie seit jenem Morgen, an dem er von daheim wegging, nicht mehr gesehen. Wie kann sie jetzt hier sein?«

»Sie ist ihm vielleicht vom Kopfe gefallen, als er niederstürzte,« sagte Marit. »Möglich, daß einer unserer Knechte sie im Walde gefunden und hergebracht hat. – Aber wenn so traurige Erinnerungen damit verknüpft sind, willst du mir vielleicht das Muster nicht abstricken?«

»Wenn du sie mir leihst, kannst du das Muster bis morgen haben,« sagte die Stallmagd.

Sie nahm die Mütze und kehrte in den Stall zurück, aber Marit hörte, daß sie Tränen in der Stimme hatte.

»Nein, du darfst es nicht tun, wenn es dir schmerzlich ist,« sagte sie.

»Nichts ist mir schmerzlich, wenn ich es für dich tun kann, Marit.«

Es war nämlich Marit, die an Martha Bardstochter gedacht hatte, als sie nach dem Tode des Vaters und Bruders allein oben im Walde saß, und sie hatte ihr angeboten, Stallmagd im Olsbyhof zu werden. Martha wurde nicht müde, ihr ihre Dankbarkeit dafür zu bezeigen, daß sie sie wieder hinunter unter die Menschen gebracht hatte.

Marit ging wieder zur Vortreppe des Speichers, nahm die Strickerei zur Hand, hatte aber nicht die Ruhe zu arbeiten, sondern lehnte den Kopf an das Geländer wie zuvor und suchte sich in das hineinzudenken, was ihr jetzt zu tun oblag.

Wenn jemand im Olsbyhof gewußt hätte, wie jene Frauen auszusehen pflegen, die das Leben hinter sich gelassen haben, um in einem Kloster zu wohnen, dann hätte er gesagt, daß Marit einer solchen glich. Das Antlitz war gelblich-weiß und ganz faltenlos. Für einen Fremden wäre es nahezu unmöglich gewesen, zu sagen, ob sie jung oder alt war. Es lag etwas Friedevolles und Stilles über ihr, wie über jemandem, der aufgehört hat, etwas für sein eigen Teil zu wünschen. Man sah sie nie sehr froh, aber auch nie tief betrübt.

Nach dem schweren Schlage hatte Marit ganz klar gefühlt, daß das Leben für sie zu Ende war. Sie hatte den Hof nach ihrem Vater geerbt, aber sie wußte ja, wenn sie ihn behalten wollte, mußte sie heiraten, damit der Hof einen Herrn hatte. Um dies zu vermeiden, hatte sie das ganze Anwesen einem ihrer Geschwisterkinder überlassen, ohne andere Bezahlung, als daß sie ihre Wohnung und ihren Unterhalt im Hofe hatte, solange sie lebte.

Sie war damit zufrieden und hatte es nie bereut. Da war keine Gefahr, daß ihr aus Mangel an Arbeit die Zeit zu lang werden könnte. Die Leute hatten großes Vertrauen zu ihrer Klugheit und Güte, und sowie eines krank war, pflegte man sie holen zu lassen. Die Kinder schlossen sich auch sehr an sie an. Sie pflegte den ganzen Speicher voll von dem kleinen Völkchen zu haben. Sie wußten, daß sie immer Zeit hatte, ihnen bei ihren kleinen Sorgen beizustehen.

Wie nun Marit so dasaß und nachdachte, was sie weiter mit dem Ring beginnen sollte, stieg ein heißer Zorn in ihr auf. Sie dachte, wie leicht er hätte gefunden werden können. Warum hatte der General nicht dafür gesorgt, daß er entdeckt wurde? Er hatte doch die ganze Zeit über gewußt, wo er sich befand, das konnte sie jetzt verstehen. Aber warum hatte er es nicht so eingerichtet, daß Ingilberts Mütze untersucht wurde? Anstatt dessen ließ er drei Unschuldige um des Ringes willen den Tod erleiden. Dazu hatte er die Macht gehabt, nicht aber dazu, den Ring ans Tageslicht kommen zu lassen.

Marit hatte im ersten Augenblick daran gedacht, mit ihrer Geschichte zum Propst zu gehen und ihm den Ring zu übergeben; aber nein, sie wollte nicht.

Es war so, daß Marit, wo immer sie sich zeigte, in der Kirche und bei Gastmählern, mit großer Zuvorkommenheit behandelt wurde. Unter der Geringschätzung, die auf der Tochter eines Missetäters zu ruhen pflegte, hatte sie nie zu leiden gehabt. Die Leute hatten die feste Überzeugung, daß da ein Unrecht begangen worden war, und sie wollten es gut machen. Auch die Herrschaften pflegten auf Marit zuzugehen, wenn sie sie auf dem Kirchenhügel sahen, und ein paar Worte mit ihr zu wechseln. Selbst die Familie auf Hedeby – ja, nicht der Rittmeister selbst, aber seine Frau und Schwiegertochter – hatten etliche Versuche gemacht, sich Marit zu nähern. Aber ihnen gegenüber hatte sie sich immer abweisend verhalten. Seit dem Gerichtsverfahren hatte sie zu keinem aus diesem Hause ein Wort gesprochen.

Sollte sie jetzt vortreten und eingestehen, daß die Hedebyer in gewisser Weise recht gehabt hatten? Es hatte sich gezeigt, daß der Ring im Besitz der Olsbymänner gewesen war. Vielleicht würde man sogar kommen und sagen, sie hätten gewußt, wo er sich befand, und sie hätten das Gefängnis und die Verhöre nur in der Hoffnung, freigesprochen zu werden und ihn dann verkaufen zu können, über sich ergehen lassen.

Auf alle Fälle sagte sich Marit, daß es als eine Ehrenrettung für den Rittmeister und auch für seinen Vater angesehen werden würde, wenn sie den Ring brachte und erzählte, wo sie ihn gefunden hatte. Aber Marit wollte nichts tun, was für die Löwenskölds gut und vorteilhaft war.

Rittmeister Löwensköld war nun ein Mann von achtzig Jahren, reich und mächtig, geachtet und angesehen. Der König hatte ihn zum Baron gemacht, und kein Unglück hatte ihn je getroffen. Er hatte vortreffliche Söhne, und auch sie waren wohlbestallt und gut verheiratet.

Dieser Mann hatte Marit alles genommen, alles, alles. Sie saß da einsam, ohne Hab und Gut, ohne Mann, ohne Kinder, durch sein Verschulden. Sie hatte viele Jahre darauf gewartet, daß eine Strafe ihn ereilen würde. Aber nichts war eingetroffen.

Marit fuhr aus ihren tiefen Gedanken empor. Sie hatte gehört, wie kleine Kinderfüße rasch über den Hof gelaufen kamen, und da wußte sie schon, daß das ihr galt.

Es waren zwei Jungen von zehn, elf Jahren. Der eine war der Sohn des Hauses, Nils, den anderen kannte sie nicht. Sie waren wirklich gekommen, sie um einen Gefallen zu bitten.

»Marit,« sagte Nils, »das ist Adrian aus Hedeby. Wir haben drüben auf dem Weg miteinander Reifen gespielt, aber dann haben wir uns gestritten, und ich habe Adrian die Mütze zerrissen.«

Marit saß da und sah Adrian an. Ein schöner Knabe mit etwas Sanftem und Freundlichem im Wesen. Sie griff sich ans Herz. Sie fühlte immer Schmerz und Beklommenheit, wenn sie einen Löwensköld sah.

»Wir sind jetzt wieder gut,« sagte Nils. »Und da wollt' ich dich fragen, ob du Adrian die Mütze ausbessern willst, bevor er nach Hause geht.«

»Ja,« sagte Marit, »ja, das will ich.«

Sie nahm die zerrissene Mütze und stand auf, um in den Speicher zu gehen.

»Das muß ein Wink des Himmels sein,« murmelte sie.

»Spielt jetzt ein bißchen hier draußen auf dem Hof,« sagte sie zu den Buben, »es wird gleich geschehen sein.«

Sie schloß die Tür des Speichers hinter sich und saß allein dort drinnen, während sie die Löcher in Adrian Löwenskölds Zipfelmütze ausbesserte.



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