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Fischerkinder

Wo das kleine Dörfchen mit seinen strohgedeckten Häusern an der See liegt, wohnt ein Fischer mit seiner Frau. Die sind alle Tage vergnügt, denn sie haben ein nettes Häuschen, ein schönes Boot, mit dem der Vater zum Fischen fährt, und als Bestes ein paar frohe, gesunde Kinderchen.

Der Hans ist ein stämmiger Bengel von sechs Jahren, und seine Schwester, die neunjährige Annelies, hat oft beim Spiel ihre liebe Not mit ihm. Heute sind sie am Nachmittag zwischen die Dünen gegangen. Das sind die hohen, weißen Sandberge an der See, die sind so warm von der Sonne, daß man im Sande liegt, wie in einem weichen Bettchen. Zwischen den Sandhügeln wächst langes Gras mit breiten, harten Blättern, davon pflückt Annelies und beginnt ein Körbchen daraus zu flechten.

Das wird dem wilden Hans langweilig. »Annelies,« ruft er, »ich fahr Rutschbahn.« Eins, zwei, drei ist er droben auf der Düne, setzt sich auf das blaue Leinenhöschen, schreit »Hurra« und saust hinunter in die Tiefe. Das geht mal fein. Der weiße Sand wirbelt in Wolken auf und fegt hinter dem Hansel her. Der lacht über das ganze Gesicht, wie er unten ankommt, und ohne sich aufzuhalten, krabbelt er gleich wieder zur Höhe empor.

So geht das lustige Spiel eine ganze Weile.

Plötzlich, als er wieder oben steht, ruft er: »Annelies, der Vater und Nachbar Bradhiring kommen nach Hause.«

Da wirft Annelies das halbfertige Körbchen hin und klettert ihm nach. Sie muß sich die Augen mit der Hand schirmen, denn die Sonne ist im Sinken und blendet tüchtig. Aber der Hansel mit seinen scharfen Augen hat recht gesehen. Ein Fischerboot mit zwei Männern nähert sich dem Dorfe, und das Boot kennen die Kinder. Darin sind sie selbst schon manches Mal mit dem Vater hinausgefahren.

Sie laufen, so schnell die Beine sie tragen, hinunter zum Strand. Annelies hat die längeren Beine, aber der Hansel ist doch eher unten. Eben legt das Boot am Stege an, der weit in die See hinausgebaut ist.

»Vater,« schreit der Hansel schon im Laufen, »hast tüchtig was gefangen?« Der Vater lacht und nickt ihm zu. »Das ganze Boot voll, Junge, sonst wären wir nicht schon nach Hause gekommen.«

»Oh!« sagt der kleine Junge und guckt vergnügt in das Boot. »Oh! das sind aber viele Fische. Schollen und Dorsch und Schellfische! Oh, was 'n Haufen.«

»Annelies,« sagt der Vater zu seinem kleinen Mädchen, das nun auch herangekommen ist, »lauf und sag der Mutter Bescheid, daß sie die Körbe bringt.«

Und Annelies läuft, und die Mutter kommt mit großen Weidenkörben, da werden die Fische hineingetan und in das Haus getragen. Am andern Morgen in aller Frühe kommt der Händler aus der Stadt und fährt das Seegetier auf den Markt.

Die Kinder helfen tapfer mit schleppen, und als alle Fische aus dem Boot sind, bleiben sie noch ein wenig auf dem Steg, schauen in das Abendrot und schwatzen. »Wenn ich groß bin,« sagt der Junge, »dann werd ich Kapitän. Dann fahr ich mit einem Schiff, das ist so groß wie ein Haus, und die Masten sind so hoch wie ein Kirchturm. Und dann segel ich nach Amerika, wo die wilden Menschen wohnen und die Menschenfresser. Oh, das wird mal fein.«

»Was wird fein?« fragt die Schwester. »Wenn sie dich da auffressen?«

»Auffressen?« schreit der Hansel. »Meinst, ich bin so dumm und laß mich fressen? Nee, du, ich hab große Kanonen auf meinem Schiff, da schieß ich mit, sollst mal hören, wie das ballert. Die Menschenfresser kriegen gleich solche Angst, daß sie alle davonrennen, und dann werd ich König, und dann hol ich dich, und du kannst dann meinetwegen Königin sein.«

Während er plappert, ist er vom Steg in das große Boot gestiegen, sitzt auf der Bank und freut sich, wie die Wellen das Boot wiegen. Auf und ab, auf und ab geht es wie in einer Schaukel.

»Komm rein, Annelies,« bittet er, »das geht heut einmal fein.«

Die läßt sich nicht lange nötigen und klettert ihm nach. Ja wirklich, es ist wie in einer Schaukel. Die Wellen sind nicht hoch, sie gehen ganz sachte, so wie Annelies das gerne hat, und so sitzt sie, träumt, schaut in die Ferne, wo so schöne, purpurrote Wolken ziehen, und singt leise vor sich hin. Dabei achtet sie nicht auf den Hansel, der im Boot herumklettert. Jetzt wühlt er zwischen den Netzen, jetzt spielt er mit dem Strick, der das Boot am Steg festhält, zieht an dem Knoten, reißt und zerrt, und schaut dazwischen verstohlen nach der Schwester, ob die auch auf ihn achtet.

Aber Annelies denkt an nichts Böses. Hätte sie nur lieber statt zu träumen dem kleinen Schlingel auf die Finger gesehen! Dem glüht das Gesichtchen ordentlich vor Eifer, und endlich gelingt es ihm, – der Knoten löst sich, das Tau gleitet von dem Pfahl, um den es geschlungen war, und das Boot kommt los vom Steg.

Und noch immer merkt die Annelies nichts.

Dem Hansel funkeln ordentlich die Augen. Er schleicht an die Schwester heran, fällt ihr plötzlich von hinten um den Hals und jauchzt: »Nu fahren wir spazieren.« Das Mädchen fährt zusammen, sieht sich um und schreit ganz erschrocken auf. Zwischen dem Boot und dem Steg ist ein Raum, der ist schon viele Meter breit. Da kann kein Mensch mehr hinüberspringen, und das Wasser ist so tief, daß sie auch nicht hindurch waten können.

»O, Hansi, Hansi,« klagt Annelies, »was hast du gemacht! Wie sollen wir nun wieder an das Land kommen. Wir müssen gewiß ertrinken, wenn der Vater uns nicht bald holt.«

»Er wird uns schon holen,« tröstet der Hansel, dem bei dem Jammer der Schwester selbst ganz ungemütlich zu Sinn wird. »Paß auf, er kommt gleich hinter uns her, und dann lacht er und sagt zu mir: Was sind denn das wieder für Dummheiten? und dann nimmt er mich an den Ohren. Aber das tut nicht sehr weh.«

Annelies läßt ihre Blicke über den weiten weißen Strand gehen. Da ist kein Mensch zu sehen und kein Boot, denn die Fischer sind bei dem schönen Wetter alle mit ihren Booten draußen zum Fang, und die Frauen sind in den Häusern und bereiten das Abendbrot. Nicht einmal Kinder sind da. Helfen könnten die freilich nicht, aber sie könnten doch um Hilfe rufen. Kaum hat sie das gedacht, schreit die Kleine auch schon aus Leibeskräften: »Vater, Mutter! Vater, Mutter! Kommt uns doch zu Hilfe.«

Ach, solch ein kleines Kinderstimmchen, das verhallt in dem weiten Raum! Und dazu steht der Wind vom Lande und trägt den Schall in die See. Aber doch – drüben aus dem Häuschen tritt jemand, legt die Hand über die Augen und schaut hinaus nach dem Stege. Das ist die Mutter. Die will ihre Kinderchen zum Abendessen rufen.

Nirgends ist etwas von ihnen zu sehen, und sie geht weiter an den Strand und denkt: »Die sitzen wohl im Boot.« Aber wo ist das Boot? Wie sie späht, bemerkt sie es weit draußen auf der See, und jetzt klingt ein Ton herüber, ganz schwach, – aber Mutterohren sind scharf, – o weh, das ist Hansels Stimme in höchster Angst: »Mutter, Mutter!«

.

Herrgott, der Schreck!

»Mann, Mann,« ruft die Mutter, »die Kinder sind abgetrieben mit dem Boot. Was machen wir nur? was machen wir nur?«

Nun kommt auch der Vater vor das Haus. Er erschrickt nicht weniger wie die Mutter. »Ich muß ihnen nachsegeln,« sagt er. »Sie haben ja zum Glück kein Segel im Boot, da kommen sie langsamer vorwärts.«

»Aber womit willst du ihnen nach?« fragt seine Frau. »Sie sind ja alle mit ihren Booten draußen. Kein Fischerboot ist am Strande.«

»Ich laufe zum Nachbardorf,« sagt der Vater, »da mögen wohl Boote sein,« und damit nimmt er die Beine in die Hand und rennt, was er nur kann. Dabei denkt er immer: »Wenn sie nur still sitzen, daß keins über Bord fällt. Die See ist ja ruhig, der Wind weht nicht arg, wenn wir nur bald hinter ihnen herkommen, mögen wir sie wohl noch erreichen.«

Endlich ist er im Nachbardorf, und da sind auch Boote am Strand, und zwei Fischer, wie sie von seinem Unglück hören, sagen gleich: »Wir fahren mit. Wir helfen dir suchen, Peter Timm. Sei nur ohne Sorge, der liebe Gott wird deine Kinderchen schon beschirmen.«

Endlich sind sie im Boot und fahren hinaus in die See. Aber nun ist die Sonne ganz versunken, es wird mit jedem Augenblick dunkler, und von dem Fahrzeug mit den kleinen Reisenden ist nichts mehr zu erblicken. Drei Stunden fahren sie draußen herum, rufen und suchen, dann sagen die beiden fremden Fischer: »Wir müssen umkehren, Peter Timm. In dieser Dunkelheit finden wir sie nicht.«

Das ist eine böse Heimkehr für den armen Vater. Wie er nach Hause kommt und seine Frau weint so bitterlich, da laufen ihm auch die hellen Tränen über das Gesicht. Aber dann bezwingt er sich und sagt: »Sei nur nicht ganz verzagt, liebe Frau. Morgen, sowie es hell wird, fahr ich mit Bradhiring wieder hinaus. Dann werden wir sie dir schon heimbringen.«

Und wie ist es inzwischen den Kindern ergangen? –

Als das Boot weiter und weiter vom Lande abtreibt, wird es dem Hansel himmelangst; so hat er sich die Sache nicht gedacht. Ach, er weiß wohl überhaupt nicht mehr, was er sich eigentlich gedacht hat, als er das Tau vom Pfahl löste. – Er fängt bitterlich an zu schluchzen und zu weinen, und die kleine Annelies, der selbst angstvoll genug zumute ist, muß ihre Angst verbergen und suchen, das Brüderchen zu trösten.

Sie zieht den kleinen Sünder dicht an sich und streichelt sein tränennasses Gesichtchen. »Sei nur ruhig, Hansel, sei nur ruhig. Sieh mal, die Mutter hat das gesehen, daß wir mit dem Boot mitten auf dem Wasser waren. Nun ruft sie den Vater, und der Vater leiht sich schnell ein anderes Boot und segelt uns nach und holt uns wieder, und dann ist es gut. Du hast es doch erst selbst gesagt, so würde es werden.«

»Aber wenn er uns nicht findet?« fragt der Kleine.

»O, er findet uns schon, Vater ist ja schrecklich klug. Sitz nur ganz still.«

Der Hansi sitzt ganz stille und lehnt den Kopf an Schwesterchens Brust. Aber nach einem Weilchen fängt er kläglich wieder an: »Ich bin so schrecklich hungrig, und der Vater macht so lange.«

»Wir wollen eins singen,« sagt die Schwester, »dann merkt man den Hunger nicht so.« Also stimmen sie an: »Kuckuck, Kuckuck, ruft's aus dem Wald.« Aber schon bei dem zweiten Vers klagt der Kleine wieder: »Singen mag ich nicht mehr, ich bin so müde. Ach, Annelies, ich möchte schlafen.«

»Ja, Hansel, wir wollen schlafen. Das ist auch das allerbeste. Da wird uns die Zeit nicht so lang. Und wenn wir aufwachen, ist der Vater da.«

Hinten im Boot liegen Netze und ein Stück altes Segeltuch, daneben der dicke Mantel, den der Vater bei unruhigem Wetter draußen auf der See zu tragen pflegt. Sehr geflickt ist der Mantel, aber was schadet das, er ist noch schön warm und kann herrlich als Decke dienen. Annelies klettert über die Bank nach hinten und macht aus Netzen und Segeltuch ein Lager zurecht.

»So, Hansi, nun komm, nun wollen wir uns hinlegen?«

»Uh, das ist gar nicht schön weich. Mein Bettchen ist viel weicher,« klagt der.

»Ich nehme dich in den Arm,« redet sie ihm zu. »Siehst du, so. Nun liegst du gut.« Er knurrt zufrieden, räkelt sich noch ein wenig hin und her und liegt dann ganz still. Die Schwester aber faltet die Händchen und spricht mit frommer Stimme ihr Abendgebet, wie sie es daheim tut:

»Mein Gott, ich will nun schlafen gehn,
Laß vierzehn Englein um mich stehn.«

Als sie das Amen sagt, atmet der Hansel schon ganz tief, er ist richtig fest eingeschlafen. – Annelies liegt noch ein Weilchen und schaut in die Höhe zum dunklen Nachthimmel, an dem die ersten goldenen Sternchen aufblitzen, und denkt an Vater und Mutter und denkt, wie schön leise die Wellen das Schifflein wiegen, immer auf und ab, auf und ab, – – – und von all dem sachten Wiegen wird ihr so schläfrig zu Sinn, – sie gähnt noch einmal, zweimal, das Köpfchen fällt ihr auf die Seite, und da schläft sie auch.

Und alles ist so still umher, kein Wind rührt sich mehr, die Wellen legen sich auch zur Ruhe, die ganze Welt schläft. Nur droben am Himmel wandern die lichten Sternlein, und nach einem Weilchen kommt auch der Mond über das Wasser empor und geht als treuer Hirte mit seinen Schäfchen.

Die Kinder schlafen und schlafen.

Aber die Eltern daheim können keinen Schlaf finden in ihrer Sorge, und wie es zu dämmern beginnt, da ist der Vater schon wieder vor der Tür und klopft beim Nachbar Bradhiring an, und der ist ebenso schnell fertig, und nun schieben sie ein Boot in See und spannen das Segel auf und nehmen auch noch die Ruder zur Hand, damit es schneller gehen soll. Und so fahren sie hinaus auf die See.

Sie fahren und fahren und schauen eifrig aus, ob denn kein Boot sichtbar ist, und dazwischen rufen sie mit aller Macht: »Anneliese, Hansel!« aber nichts ist zu hören und zu sehen, und dem armen Vater wird das Herz immer schwerer.

Nun geht die Sonne auf, das ganze Meer funkelt und leuchtet im Morgenrot, es ist so schön, wie man es gar nicht sagen kann. Doch die beiden Männer sehen nicht nach dem Morgenrot, die spähen immer nur nach dem verlorenen Boot. Und jetzt – jetzt – da sehen sie in der Ferne etwas Dunkles auf dem Wasser treiben, das schwankt leise auf und ab, und das könnte wohl ein Boot sein. – Nun rudern sie aber! – Immer näher kommt das Dunkle, ja, es ist wirklich ein Boot, aber es scheint kein Mensch darin zu sein. Niemand ist zu sehen, und Peter Timm wird ganz blaß vor Angst.

»Anneliese!« ruft er, »Hansel!«, es kommt keine Antwort. Da rudert er nahe an das Boot heran, das sich leicht auf den Wellen wiegt, und späht hochaufgerichtet hinüber. Und als er Anneliese und Hansel so friedlich schlafen sieht, da ruft er aus dankerfülltem Herzen: »Meine lieben, lieben Kinder.«

In dem Boote wie in ihrem Bettchen, liegen zwei kleine Gestalten auf Netzen und Segeln und schlafen ganz fest. Der Vater streckt die Hand aus, faßt das Boot am Rande und zieht es ganz dicht heran. Beide Männer spähen hinein, – der Vater kann kein Wort sagen. Die hellen Tränen laufen ihm über das Gesicht, er weint vor Freude. Dann beugt er sich hinüber und hebt erst den Hansel und dann das Töchterchen zu sich in das Boot.

Der Junge wacht gar nicht auf, er knurrt nur ein wenig, als er so aufgehoben und umgebettet wird, aber das Mädchen macht seine großen Blauaugen auf und schaut erstaunt um sich. Es weiß zuerst gar nicht, wie es eigentlich dahin kommt. Die Glieder sind auch so schwer und steif, das kommt vom Schlaf auf den harten Bootsplanken, aber wie es sich nun dehnt und streckt, da fällt ihm alles wieder ein, und glückselig schlingt es die Arme um Vaters Hals und küßt zärtlich sein Gesicht.

»Mein klein Mädel,« flüstert Peter Timm, »hast dich auch sehr gegraut? So ganz allein auf dem dunklen Meer?«

Aber sie lächelt ihn an. »Ach nein, Väterchen, das war gar nicht so schlimm. Ich hab doch gebetet, und da hat der liebe Gott sein Engelein geschickt, das hat uns die ganze Nacht bewacht.«

»Du liebes Kind,« sagt der Vater. »Mein liebes, gutes Kind.« Und er drückt sie zärtlich an sich.

Inzwischen hat Nachbar Bradhiring das Boot, in dem die Kinder gewesen, hinten an dem eigenen befestigt, und sie fahren heimwärts. Die Mutter steht am Strande und schaut ihnen entgegen. Sie sieht, wie ihr Mann mit einem Tuche winkt, das sieht so fröhlich aus, daß sie denkt: »Gott sei Dank, er hat sie gefunden.« Und dann steht auf der Bootsbank ein Kind im blauen Kleidchen mit blonden, wehenden Locken, das ist ihr Töchterchen, und das Kind winkt und ruft, und jetzt versteht sie die Worte: »Uns geht es gut; Hansel schläft.«

Endlich ist das Boot am Steg. Da warten schon viele Nachbarn mit Frauen und Kindern und wollen die kleinen Reisenden sehen, die allein eine ganze Nacht auf dem großen Meer gewesen sind, und die Mutter kann kaum ihre Tochter in die Arme nehmen, denn von allen Seiten strecken sich Hände aus und wollen die Kinderhand fassen und drücken. Es ist ein Leben und ein Sprechen, wie es der stille Steg noch nie vernommen hat.

Darüber wird endlich auch der Hansel wach. Wie der Vater ihn aus dem Boot nimmt und der Mutter in die Arme legt, reißt er die verschlafenen Guckerchen auf, gähnt so recht herzhaft und sagt: »Na, Vater, du hättst auch all en bißchen eher kommen können. Wir waren schon beinah bis Amerika gefahren.«

Sie lachen ihn aus, aber daraus macht er sich nichts, er hat andere Gedanken. Heimlich flüstert er der Mutter in das Ohr: »O, was bin ich schrecklich hungrig.«

Da trägt sie den kleinen Schlingel schnell in das Haus, wo die warme Morgenmilch schon auf dem Herde steht, und da wurde dem Amerikafahrer wieder wohl zumut.

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