Heinrich von Kleist
Penthesilea
Heinrich von Kleist

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Siebenzehnter Auftritt.

Ulysses und Diomedes (mit dem Heer) Die Vorigen.

Diomedes (über die Bühne ziehend)
Vom Platz hier fort, Doloperheld! Vom Platze!
Den einz'gen Weg, der dir noch offen bleibt,
Den schneiden dir die Frauen eben ab.
Hinweg!
    (ab)

Ulysses. Schafft diese Kön'ginn fort, ihr Griechen.

Achilles. (zum Hauptmann)
Alexis! Thu mir den Gefallen. Hilf ihr.

Der Grieche. (Zum Hauptmann)
Sie regt sich nicht.

Achilles. (zu den Griechen, die ihn bedienen)
                                Den Schild mir her! Den Spieß!
    (aufrufend, da sich die Königinn sträubt)
Penthesilea!

Penthesilea.         O Neridensohn!
Du willst mir nicht nach Themiscyra folgen?
Du willst mir nicht zu jenem Tempel folgen,
Der aus den fernen Eichenwipfeln ragt?
Komm' her, ich sagte dir noch Alles nicht –

Achilles. (nun völlig gerüstet, tritt vor sie und reicht ihr die Hand)
Nach Phtya, Kön'ginn.

Penthesilea.                         O! – Nach Themiscyra!
O! Freund! Nach Themiscyra, sag' ich dir,
Wo Dianas Tempel aus den Eichen ragt!
Und wenn der Seel'gen Sitz in Phtya wäre,
Doch, doch, o! Freund! nach Themiscyra noch,
Wo Dianas Tempel aus den Wipfeln ragt!

Achilles. (indem er sie aufhebt)
So mußt du mir vergeben, Theuerste;
Ich bau' dir solchen Tempel bei mir auf.


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