Theodor Kirchhoff
Eine Reise nach Hawaii
Theodor Kirchhoff

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Vorwort.

Unsere Zeit ist so schnell lebend, daß mancher, in dessen Hände dies Buch gelangt, sagen wird, es sei diese Schilderung einer Reise nach dem schönen Inselland in der Südsee bereits veraltet. Im Reiche Kalakauas geht die Uhr des Fortschritts aber viel langsamer, als in Europa oder in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, wo zwei Jahre heute fast so viel bedeuten wie vor hundert Jahren zwei Menschenalter. Die biederen Insulaner sehen das Menschendasein gern von der gemütlichen Seite an, und wem das Glück zuteil wird, auch einmal seinen Fuß auf jenes Stück sonniger Erde zu setzen, dem werden diese Federzeichnungen von Land und Leuten in Hawaii wohl kaum verblaßt erscheinen.

Vom Ufer des blauen Léman sende ich diese Blätter in die weite Welt. Beim Betrachten des Dent du Midi in seinem silbernen Kleide und der idyllischen Umgebungen des Genfer Sees habe ich oft an mich die Frage gestellt, wem wohl der Preis der Schönheit gebühre, der herrlichen Schweiz oder der in meiner Erinnerung hier wieder neu aufgelebten sonnigen Inselwelt Hawaiis: eine müßige Frage, weil die Schönheit beider eigener Art ist.

Für solche, denen es nicht vergönnt ist über die Meere zu wandern und den Glanz fremder Zonen zu schauen, wurden diese Blätter geschrieben. Sie erbitten sich als Wegweiser nach einem der schönsten, noch wenig bekannten Erdenflecke einen wohlwollenden Empfang.

Montreux, im Mai 1890.

Theodor Kirchhoff

Karte der Hawiischen Inseln

Karte der Hawiischen Inseln


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