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Das Lied des Schmugglers.


Wirst du zur Nacht vom Trappen der Pferdehufe wach,
Steck' nicht den Kopf zum Fenster raus, bleib ruhig im Gemach,
Wer vieles fragt, dem werden meist Lügen nur zum Lohn.
Kehr dich zur Wand und schlaf, mein Kind, die Freunde ziehn davon!

            Fünfundzwanzig Ponies
            Poltern durch das Düster –
            Für den Pfarrer Branntwein,
            Knaster für den Küster;
            Spitzen für ein Fräulein,
            Briefe dem Spion,

Kehr dich zur Wand und schlaf, mein Kind, die Freunde ziehn davon!

Entdeckst du mal im Walde, in Büschen schlau verhüllt,
Ein paar verschnürte Fäßlein, mit Branntwein angefüllt,
Ruf nicht das Dorf zusammen und laß sie schön am Ort,
Deck sie mit Reisig wieder zu – am Morgen sind sie fort!

Siehst du am frühen Morgen den Stall weit aufgetan,
Drin ein erschöpftes Rößlein, das kaum mehr stehen kann,
Und siehst du dann die Mutter 'nen schmutz'gen Rock vernäh'n,
Zerfetzt und innen blutig – laß's Fragen dir vergehn!

Wenn ein Soldat im roten Rock am Weg dich mal was fragt,
Gib Obacht, was du redest und merke, was er sagt;
Nennt er dich auch »mein schönes Kind« und streichelt dir das Haar,
Verrat ihm nicht, wo jemand ist, noch auch, wo jemand war!

Hörst Schritte du und Klopfen – ein Pfiff durchs Dunkel gellt! –
Bleib ruhig drin im Bette, solang der Hund nicht bellt!
Denn wär's ein Dieb, sei sicher, »Spitz« meldete sich schon,
Doch ist er still, dann weiß er, die Freunde ziehn davon!

Und folgst du meinen Worten, dann kann es leicht mal sein,
Wir bringen dir ein Püppchen aus Frankreich mit herein,
Und feine Brüss'ler Spitzen, dazu 'nen samtnen Hut,
Als Dank von deinen Freunden, weil du so brav und gut!
            Fünfundzwanzig Ponies
            Poltern durch das Düster –
            Für den Pfarrer Branntwein,
            Knaster für den Küster.
Wer vieles fragt, dem werden meist Lügen nur zum Lohn –
Kehr dich zur Wand und schlaf, mein Kind, die Freunde ziehn davon!


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