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Zweiundzwanzigstes Kapitel

Kein Schatten eines Zweifels konnte übrigbleiben: Guy Loder war ein Sohn der vor mehr denn zwanzig Jahren verschwundenen Luitgard von Rappoltstein. Alles sprach's: sein Lebensalter, die hohe Ähnlichkeit der Gesichtszüge, die Beschreibung seiner Mutter im Kirchenbuche zu Altweier, der besondere Goldreif, den sie am Finger getragen. Es war Velten Stacher von jeher schwer glaublich erschienen, als er mit seinem feinen Gesellen auf Straßen und Wegen umhergewandert, daß dieser eines Bauern Kind von droben aus dem verrufenen Kielkropfdorfe sein könne, doch erst der plötzliche Ausruf des Grafen am Krankenlager Guys hatte einen Gedanken im Kopf des Pfeifers aufdämmern lassen, dem er manchen Tag verschwiegen nachgehangen. Unvermerkt hatte er deswegen bei dem Grafen nach Art und Aussehen der verlorenen Schwester geforscht und zum gleichen Behuf keine Mühe gescheut, die Schriftzeichen Bettanes verstehen zu lernen, bis er dieser seine wachsende Mutmaßung mitgeteilt und die Wanderung nach Altweier empor mit ihr verabredet. Wortlos bei der unvorbereiteten Entdeckung stand Graf Schmaßmann, und wie sinnbetäubt blickte der junge Ritter drein; dann jedoch fühlten sie beide die Wahrheit und Wirklichkeit der Auskundung Velten Stachers auch ohne jede überzeugenden Beweismittel in ihrem Herzblut reden, und der Graf von Rappoltstein schloß seinen Schwestersohn mit tiefer Ergriffenheit stumm und fest in die Arme.

Ein Rätsel aber, das die Nacht und auch die folgenden Tage mit keinem Schimmer erhellten, blieb's, wie Luitgard von Rappoltstein auf das unwegsame Hochgebirge hinaufgekommen sei, um dort hülflos eines Kindes zu genesen, und wer der Vater desselben gewesen. Der Oheim wie sein junger Neffe empfanden, es lag ein dunkles Schleiergewebe darüber, vor dem die Lippe mit Scheu anhielt und nicht laut daran zu rühren wagte: nur die Gedanken jedes einzelnen schweiften in der Stille vergeblich nach einer Lösung des unheimlichen Rätsels umher. Einmal nur sprach Graf Schmaßmann mit ruhiger Sicherheit: »Mag es jemals an den Tag geraten oder nicht, ich weiß, deine holdselige Mutter war einer Schuld frei, und du bist mir ihr teures Vermächtnis, Guy, an Antlitz, Sinnesart und edlem Blut; was immer das Dunkel über dir sonst auch bergen mag.« Dann redeten sie, wie nach stillschweigender Übereinkunft, nicht mehr von dem Geheimnis, das droben unter der harten Steinscholle des Kirchhofes zu Altweiler, von zwei Jahrzehnten überschüttet, vergraben lag. Der reiche Dank aber, den sie Velten Stacher wußten, sprach sich nicht allein mit Wort und Hand aus, sondern das ganze Lager empfand gar bald, in welch' besonderem Ansehen der einfache junge Kriegsknecht als täglicher Gast im Gezelt des Grafen bei diesem und seinem neu aufgefundenen ritterlichen Anverwandten stand.

Bei Tag und Nacht ging währenddessen die Belagerung der Burg und drunten der Stadt Egisheim fort, deren feste Mauern auf dem Berg wie im Tal manchem vergeblichen Ansturm trotzten. Der Sommer schwand und der Herbst sah noch immer das gleiche Bild der beiden Feldlager oben und unten; erst an einem regentrüben Novembertage drang laut krachend ein ungewöhnliches Getöse vom Fuß des Gebirges herauf, dem bald ein windgetragenes, wild gellendes Geschrei nachfolgte, das Velten Stacher plötzlich aufspringen und in großen Sätzen den Berg hinabfliegen ließ. Da kam er gerade recht, als die Mülhausener, des langwierigen Zuwartens überdrüssig, sich von der Murtener Schlachtbeute ein Dutzend Bombarden, Kartaunen, Falken und Feldschlangen, auch eine Totenorgel hatten zuschicken lassen und damit derartige Lücken in ein Tor von Egisheim gelegt, daß sie zur Erstürmung desselben vorgedrungen. Erschreckt über die unvermutete Wirkung der ihnen bis dahin noch unbekannten Feuerrohre, zogen Rat und Bürger der Stadt vor dem Einsturm der Feinde hastig eine weiße Fahne am Turm empor und meldeten durch einen Herold, sie hätten niemals Unrecht und Gewalt wider ihre Nachbarn zu Mülhausen im Schilde getragen, seien vielmehr nur von Armin Klee, dem Bastard des Ritters von den Drei Exen und deren Soldknechten mit Not gedungen worden, ihnen Wehrdienst zu leisten; solches könnten sie bei unserer lieben Frau von Dusenbach mit höchstem Eide bekräftigen und bäten bei ihrer Huld und Gnade um gutwillige Schonung der unglücklichen Stadt. Zwar hob sich mancher Widerspruch und grimmige Fluch der aufgebrachten Belagerer dagegen, doch die Mehrzahl erachtete die Aussage für glaubhaft und redete den Bittstellern das Wort, da es sich nicht um das Raubnest eines Strauchritters, sondern um die Bürger einer zuvor stets friedfertig gesinnten Nachbarstadt handle. So ward den schlimm Geängsteten nur eine Kostenzahlung und die Auslieferung der Übeltäter auferlegt, die sich mit List und Gewalt an Mülhausen zu vergreifen getrachtet, des Müllers Armin Klee, noch zweier seiner verräterischen Mitbürger und des Ritterbastards Welf Siebald, der viel freche Missetat geübt, als die schandbarste aber, daß er sich laut gerühmt, er habe Zofendienst bei der lieben Frau von Dusenbach getan und ihr den Goldrock vom Leibe gezogen, daß der Wind ihr trübselig hölzernes Gebein drunter anblasen könne. Und Velten Stacher kam gerade, als die Soldknechte, denen man gleichfalls freien Abzug zugesagt, sich schleunigst nach allen Windrichtungen aus dem Staube machten und feig ihre Anführer von den Siegern überwältigen ließen. Das geschah freilich bei dem riesenhaften Müller erst, nachdem er schier übermenschlichen Widerstand geleistet und ein halbes Dutzend seiner Häscher tot zu Boden geworfen hatte. Da zerschmetterte ihm die Kugel eines Handfeuerrohres den Harnisch mitten auf der Brust, er stieß mit letzter Lungenkraft brüllend aus: »Schießen müßt ihr Sch...kerle, mit der Faust könnt ihr nichts! Nun mahlt zu Brei, was übrig bleibt, mir ist's gleich,« und Blut schoß ihm aus dem Munde nach, rasselnd schlug er auf den Boden nieder. Seine beiden Stadtnachbarn und Anhänger sowie Welf Siebald mußten die Sieger dagegen erst aus Verstecken aufstöbern und fanden den letzteren in Weiberkleidern, die er sich zur Unkenntlichmachung angelegt. Obzwar er sich alsdann schließlich mit wilder Todesverachtung zur Wehr setzte, ward er doch, unbewaffnet, rasch bewältigt, gebunden fortgeführt und höhnte trotzig seine Bändiger: »Ich hätt' ein Saufell über mich ziehen gesollt, da hättet Ihr mich für Euresgleichen gehalten und ungeschoren gelassen. Aber vor einem Weibsrock, dacht ich, risset Ihr Besenknechte aus; macht fort, daß ich Eure Grindköpfe nicht lang' mehr ansehen muß!«

Das geschah ihm nach Wunsch, denn ein Haufen nahm ihn und die beiden anderen Gefangenen mit dem noch lebend auf einen Karren gelegten Müller schleunig in die Mitte, um sie zum Gericht nach Mülhausen davonzuschaffen. Unbekümmert, hoch aufgerichtet ging Welf Siebald in seinen Fesseln dem zweifellosen Wegziel entgegen; nun traf sein Raubvogelblick seitwärts auf das Gesicht Velten Stachers, und plötzlich eine laut höhnische Lache aufschlagend, rief er:

»Bist auch da, Pfeifbruder, und willst mir zum Tanz aufspielen? Grüße deine liebe Frau von Dusenbach, möcht sich keinen Schnupfen holen, ließ ich ihr wünschen! Und vermeld' meinem Herrn Vater, es würd' nichts mit der Hochzeit, wie er's geplant, hätt' eine andere Braut und käm' heute zur Jungfer Hänfin ins Lustbett! Wird kein Herzblut über seinen Sohn ausweinen, und mir ist die lustige Balkendirn' auch lieber als die edle Gansmagd mit den blöden Triefaugen im Gesicht. Ich hoffe vor Nacht in den Höllenofen zu fahren, daß ich Eure fromme Narrensippe nirgend wieder antreffe!«

Nicht ohne eine gewisse stolze Großartigkeit schritt er jetzt, in den Wind pfeifend, vorüber; es sprach kein Bedauern aus Velten Stachers Miene, doch er erwiderte auch mit keinem Wort auf den hämischen Abschiedsgruß seines ehemaligen Bruderschaftsgenossen. Schweigsam nachdenklich nur blickte er dem Verschwindenden nach, dann murmelte er vor sich hin: »Es war abermals – warum hat er auch etwas von dem Frechgesicht an Stirn und Nase?« und er kehrte langsamen Schrittes zum rappoltsteinischen Feldlager vor den Drei Exen hinauf.

Auf der Straße unterm Gebirgsrand zogen die Mülhausener durch den trüben Novembernachmittag mit der lebendigen Beute ihrer Heimatstadt entgegen. Die Zeit und ihre Söhne waren nicht weichherzig noch feinfühlig schonungsvoll; stachelnde Wortlaute, rauher Spott und Spaß ergoß sich über die zum sicheren Tode schreitenden Gefangenen. Nun sah ein wenig seitwärts vom Wege etwas Schwarzes undeutlich aus der nebelnden Luft herunter, und eine Stimme rief: »Der Rufacher Galgen hat gut Eichenholz!« – »Aber nur für die Rufacher selber und ihre Kinder,« antwortete eine andere lustig darauf; doch plötzlich scholl's vielkehlig lachend: »Macht guten Spaß und hängt sie den Rufachern dran, da halten sie die Hundsfötter morgen für ihre Söhne! Was sollen sie sich noch das Sohlleder bis Mülhausen ablaufen! Hurtig! die Stricke heraus!«

Und Alle fanden es mit lautem Beifallgeschrei sehr ergötzlich, der guten Stadt Rufach, die ahnungslos drüben im dicken Nebel lag, solchen Possen zu spielen. Eilfertig waren die erforderlichen Anstalten getroffen, und nach kaum einer Viertelstunde hingen die beiden verräterischen Mülhausener Bürger leblos von dem Querbalken herab. »Schafft zu!« schrie's, »sonst dreht der Schopfmüller uns eine Nase und läuft uns mit seinem Blut unterm Strick weg!« Und ein Dutzend Fäuste packten hastig den sterbenden Armin Klee und rissen ihn an der Leiter empor. Er schlug noch einmal die Augen auf, sein Mund suchte einen letzten Gruß für seine Landsleute zwischen den Zähnen auszustoßen, doch er brachte keinen Ton mehr hervor, sondern reckte nur verächtlich die Zunge weit gegen sie aus dem Hals, und der Rufacher Galgen bewährte seinen guten Holzruf, denn er trug, ohne zu knacken, auch die gewaltige Last des Mülhausener Schopfmüllers Armin Klee. Zuletzt stieg Welf Siebald hinan, furchtlos-trotzig. Er drehte kurz den Kopf nach dem schon entseelten Leichnam zu seiner Linken und frug: »Schmeckt's Müller?« Darauf stieß er die nach ihm gestreckten Hände zurück: »Laßt Eure Gerberfäuste von edler Haut!« und warf sich selbst die Schlinge ums Genick. Es schien, als ob sein Mund die Absicht habe, den drunten Harrenden noch einen letzten Schimpfhohn ins Gesicht zu werfen, aber die schon geöffneten Lippen preßten sich mit einem Ausdruck hochfahrender, junkerhafter Mißachtung wieder zusammen, stießen plötzlich nur unter einer schallenden Lache weithin vernehmlich: »Plapparte!« hervor, und er schnellte sich in die Luft. Ein paarmal zuckte er, dann hatte der zu Konstanz in der Herberge am See begonnene Sechsplappartkrieg mit seinem ersten Urheber am Rufacher Galgen ein seltsames letztes Ende genommen.

Als die Kunde davon noch am Abend in das Lager des Grafen von Rappoltstein gelangte, ließ dieser sofort durch Hornruf den Ritter von Egisheim zu einer Beredung auf seine Burgmauern bescheiden, teilte ihm im lichtlosen Dunkel der stürmischen Herbstnacht die Übergabe der Stadt mit und fügte schonend hinzu, daß Welf Siebald, sein Sohn, bei der Verteidigung gefallen und getötet worden. So sei der Ritter seines Wortes ledig und möge seine Gefangene herausgeben, dann solle noch jetzt das Geschehene aus alter Freundschaft vergessen sein und Friede und Nachbareintracht zwischen ihnen fortwalten. Länger bewahren könne er seine Burg nimmermehr, denn mit dem nächsten Morgenlicht würden die Mülhausener zusamt ihren Feuerrohren heraufkommen, und von ihnen habe er keine Schonung, wie sie ihm heut noch geboten werde, zu gewärtigen, das wisse er selber wohl genugsam.

Verständig, wohlwollend, ohne Kränkung, wie einem betörten Freunde gegenüber, waren die Worte gesprochen; doch nun scholl es mit wildem Ingrimm und Trotz durch die Finsternis herunter:

»Ist der Bube tot? Du lügst, Schmaßmann von Rappoltstein! Aber wär's, denkst du, mir sei's Gift von deiner Zunge, meine zu lähmen, daß sie ihren Eid bricht? Ich schwur bei meines Vaters Gebein, deine Dirn' werde meines Sohnes Weib, oder dein Auge sähe sie nicht mehr! Mach ihn lebendig, dann hast du sie, sobald dein Hochmut sich bückt! Sonst komm und hole sie! Ich fürchte deine Prahlschlangen nicht! Das ist mein letztes Wort für dich!«

Es ward still, nur der Wind heulte durch die schwarze Nacht; der Graf saß im langen Ratschlag allein mit Guy im Gezelt und sprach: »Er ist irrsinnig geworden, wenn er ihr –«

Er redete nicht aus, der junge Ritter sprang leichenblaß auf und sah seinem Oheim mit tödlicher Angst ins Gesicht. »Was meint Ihr?« stammelte er.

»Wenn wir sie nicht lebend fänden –«

Da brach ein Schrei von Guys Lippen, daß Graf Schmaßmann, jäh zusammenfahrend, seinen Arm faßte und ausstieß: »Das kam dir nicht vom Mund! Woher? So hätt ich, ihr Vater, es nicht gekonnt!«

Doch nun fiel Guy ihm besinnungslos zu Füßen, umklammerte ihm die Kniee und rief: »Rettet sie! Laßt uns in der Nacht stürmen, in dieser Stunde! Ihr könnt's bis morgen tragen und warten, denn Euch gilt's nur die Tochter – aber ich – sie ist meine einzige Blutsverwandte – meine Base –«

Verworren kam's ihm vom Mund, und der Schluß gesellte sich trotz dem Ernst der Sache mit so überaus komisch ergötzlichem Klang drein, daß der Graf in ein unwillkürliches Lachen ausbrach: »Deine Base? Blitz und Blut! kennst du denn deine Base so gut, daß meine Not um sie dich nur als Spaß bedünkt?«

Dunkel errötend war der junge Ritter aufgefahren und stand wortlos befangen; die kurze Lachanwandlung auf den Lippen seines Oheims hatte der schwere Ernst wieder überdrängt, prüfend haftete sein Blick auf dem scheu vor ihm zur Seite weichenden Antlitz Guys und er fügte nach:

»Darum wolltest du ihr lieber vorm Altar dein Schwert ins Herz stoßen, als daß sie das Weib des Anderen würde – nicht um Schimpf und Schmach, die über mein Haus damit gefallen. Hast du auf besseren Namen Recht? Leg dich schlafen, Knabe; solche Dinge redet man nicht in Nacht und Nebel, Morgen – nach des Himmels Willen. Schlafe!«

Er reichte Guy die Hand, doch dieser gehorchte nicht, streckte sich nur zum Schein flüchtig auf sein Lager, dann sprang er ruhelos empor und eilte durch die Finsternis den Berg hinunter ins Mülhausener Lager. Dort weckte er die Schlafenden, redete in irrer Hast, bat, versprach, befahl und erreichte seinen Zweck, daß zum hohen Erstaunen des Grafen Schmaßmann die Feldgeschütze von drunten, eilfertig in der Nacht herausgeschafft, mit dem ersten trüben Frühschimmer ihre Feuerblitze gegen das Burgtor der Drei Exen vorschleuderten. Es schien, als herrsche drinnen jähe Bestürzung über den unerwartet raschen Angriff der krachenden Bombarden und Karthaunen, denn Niemand von der Besatzung wagte den Kopf über die Mauer aufzurecken. Die immer höher anwachsende, angstvolle Ungeduld Guys aber ertrug das Zuwarten nicht länger, er schleppte in fiebernder Hast selbst die erste Sturmleiter heran, und wider den lauten, erschreckten Ruf des Grafen kletterte er totverachtend auf den Stufen empor. An seine Versen heftete sich Velten Stacher, ihr Beispiel riß den ganzen Heerhaufen nach. Doch droben auf der Mauer empfing sie alles laut- und widerstandslos. Sie stürmten hinunter in den Hof, durch die Gänge, die Hallen; die weite Burg war leer und leblos. Kaum seiner Besinnung mächtig, stieß Guy, unablässig den Namen Erlindes rufend, jede Tür bis in die untersten Verließe auf, doch umsonst; die Drei Exen mußten einen unterirdischen Ausgang besitzen, und durch ihn war alles Leben in der heulenden Novembersturmnacht unbemerkt entwichen.

Graf Schmaßmann stand eine Weile wie betäubt, dann packte er mit krampfhaft zusammengezogenen Fingern die Hand des jungen Ritters und stieß aus: »Wer du bist – gib sie mir und dir zurück!«

Um eine Stunde später aber loderten als eine riesenhafte Brandfackel die Drei Exen in die grauen Wolken auf. Dem Grundsatz der verbündeten Städte getreu, kein in ihre Hand gefallenes Raubnest zu verschonen, hatten die Mülhausener zur Vergeltung des an ihnen versuchten nächtlichen Überfalls Feuer in die Burg geworfen. Ein ungeheures, blutrot im Nebel auf- und niederwogendes Flammenmeer war's, aus dem nur, gleich den kahlen Masten eines im Sturm versinkenden Schiffsrumpfes, noch geisterhaft die hohen Türme der Dagsburg, der Walchenburg und des Weckmund in die funkendurchwirbelte Luft stiegen.


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