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Stimmungen

I

Im Raum, dem gewaltigen, wiegt sich
Die Erde, ein schwankendes Blatt,
Und ich bin ein Staubkorn, das funkelt,
Weiß Gott, woher Feuer es hat?

Und dennoch ist das Sonnsystem,
Gewiegt in des Äthers Bad,
Ein Kräuseln in meiner Gedanken Meer,
Wer wohl es verursacht hat?

II

Gedanken haben mich erhoben,
Und Stimmungen mich tief beglückt,
Zum lichten Strand des Geists getragen,
Den klar die Wahrheitssonne schmückt.

Ich wiegte mich auf Schönheitsmeeren
Und lauschte ihrem Wogenklang.
Der Tiefe feine, klare Perlen
Hab ich geholt auf meinem Gang.

Mein Leben war wohl reich an Sorgen,
Doch Freuden barg auch seine Qual;
Und ward geschlagen ich im Kampfe,
Ich siegte auch auf mancher Wal.

Und doch, ich gäbe gern mein Stürmen
In diesem stolzen Tanze hin
Und tauschte freudig Geisteskräfte
Mit eines Bauern stumpfem Sinn.

O welche Ruhe, nur zu sehen,
Was sich in blödes Auge bohrt,
An Wertlosem den Wert zu finden
Und zu belachen kluges Wort.

Und schließlich ruhig hinzuschlummern,
In Träumen von der Seligkeit,
Von Wiedersehn mit toten Frauen
Und von des Sonntags Ewigkeit.

»Das erinnert mich ganz an die Zeit, als ich mich mit Botanik beschäftigte,« rief der Kriegsrat aus, »es war so viel die Rede davon, daß gefüllte Blumen mißgestaltet seien, und ich konnte niemals eine Rose ansehen, ohne sie auseinanderzupflücken, um all die Staubfädenjämmerlichkeit zu sehen, die sich hinter den schönen Blättern verbarg. Da sehnte ich mich auch nach meinem alten Bauernverstand, jetzt hab ich ihn – Gott sei Dank!«

Julie bat nun Peter, uns mit irgend etwas zu erfreuen. Peter saß da und sah auf seine Stiefel und stellte sich sehr überrascht und sehr unwillig. Als er mit diesem Vorspiel fertig war, begann er:


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